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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 96 von 103

 

mittlung an eine junge Generation. All das sind wichtige Punkte, mit denen wir die Bezirke durchziehen werden. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Jetzt nehmt mir nicht so viel von der Redezeit weg. Ich muss dazusagen, all diese Initiativen sind … ich hatte keinen Widerstand von niemandem hier im Raum. Das finde ich wirklich ganz toll. Im Kulturausschuss wurde ich von allen Parteien begrüßt und ganz stark natürlich auch von der Regierung, weil diese Notwendigkeit, einer wachsenden Stadt mit einem wachsenden kulturellen Angebot zu begegnen, einfach auf der Hand liegt. Diese Stadt ist seit dem Jahr 2000 um die Größe von Graz gewachsen und das ist enorm. Wir müssen adäquat natürlich auch die Kultur und die Wissenschaft fördern, wenn wir nicht Wohn- und Arbeitsghettos schaffen wollen.

 

Wichtig waren natürlich Personalentscheidungen. Danke, ihr habt das toll zusammengefasst und erwähnt, das sind quasi die Köpfe dieser Stadt und sie prägen das Gesicht dieser Stadt und sind von daher ganz, ganz wichtige Punkte. Ich freue mich sehr auf den Austausch zum Volkstheater und wie es dazu gekommen ist. Ich glaube, mit einer größeren Sorgfalt hätte man das nicht machen können. Aber das werden wir dann in Ruhe einmal besprechen.

 

Aber es gibt neben diesen Personalentscheidungen auch Strukturentscheidungen, Großprojekte, Entschuldungen oder Sondermittel, Sonderfinanzierung, die letztendlich eines im Sinn haben: Wir wollen Institutionen ermächtigen, auch zunehmend in der Lage zu sein, eigenständig an EU-Gelder zu kommen und durch Langfristigkeit auch Kooperationen auf internationaler wie lokaler Ebene zu machen. Das geht eben nur, wenn auch eine bestimmte Grundsicherheit vorhanden ist.

 

Die Wissenschaftsmetropole wurde hier eingehend besprochen. Ich hätte dem ein großes Kapitel gewidmet, aber danke, danke, dass ihr das schon vorweggenommen habt. Das ist mir ein zentrales Thema, gerade die Frage des digitalen Humanismus, gerade auch die Frage, wie wir Wissenschaft, aber auch Kunst und Kultur besser vermitteln, wie wir es schaffen, das zu übersetzen und die Angst zu nehmen. Die Leute haben Angst vor dem Begriff des Digitalen, weil sie immer glauben, es ist menschenfeindlich und zerstört ihren Arbeitsplatz. Wir müssen es schaffen, und gerade deshalb möchte ich in Forschung investieren, wo Geisteswissenschaft mit dem Digitalen zusammen gleich ab ovo entwickelt, damit wir sozusagen einen Gegenpol darstellen und auch den Leuten die Angst vor dieser Entwicklung nehmen und sagen, wir können das im Sinne des Menschen verwenden. Und da gibt es auch, in Bälde kommt das raus, das Vienna Manifesto on Digital Humanism, das das sehr befördern wird.

 

Ich mache es etwas kürzer. Wir wissen, dass die Wiener Bevölkerung mit dem kulturellen Angebot sehr zufrieden ist, also 90 Prozent der Wiener finden das ausgezeichnet, was sie hier geboten bekommen. Das darf uns aber nicht verleiten, in eine Haltung der Selbstzufriedenheit zu kippen. Ich glaube, dieses Momentum der Zufriedenheit, also ich bin leider nicht so gestrickt, dass ich zufrieden bin, nie, das ist mir noch nicht so gegeben, sondern ich sehe immer das, was noch nicht ist oder was noch nicht bearbeitet ist. Insofern sind viele Zurufe auch richtig und auch notwendig, damit wir die Sachen, sukzessive eines nach dem anderen, angehen können. Die Zufriedenheit ist groß im Verhältnis eben zu dem lächerlichen oder nicht sehr großen Anteil von 1,7 Prozent eines Gesamtbudgets, und damit wird so vieles geschaffen, und ich freue mich darüber, dass das alles möglich ist. Wir dürfen aber nicht stehen bleiben. Wir müssen weiter an der Verbesserung dieser Stadt arbeiten, und dazu gehört eben dieses geographische Innen und Außen. Dazu gehört auch, dass wir Fördersysteme für die Zukunft fit machen, und auch hier uns immer wieder fragen: Was könnte verbessert werden? Wie können wir noch kundenfreundlicher, kundenorientierter werden und mit den Kulturschaffenden dieser Stadt, dieses Landes gemeinsam an einer Zukunft arbeiten? Das geht von dem Fair Pay-Gedanken bis auch zur Frage: Können wir irgendwann einmal die Valorisierung angehen? Können wir Förderungen valorisieren? Können wir hier auch einen Stopp einer Abwärtsbewegung einleiten? Wir haben eine große Verantwortung, und ich glaube, dieser ist sich diese Stadtregierung sehr bewusst. Dieses Verantwortungsbewusstsein ist ein ganz wichtiger Punkt für den Boden, den wir für ein aktives, kulturelles Leben und für die Teilhabe aller bereiten müssen, weil das ist mir ein wichtiges Anliegen. Ich weiß, dass Sie manchmal über die Dinge schimpfen, die frei zugänglich sind. Lassen wir das Donaufestival einmal beiseite, es gibt ja genug andere Veranstaltungen. Ich halte das für ganz, ganz wichtig, weil es oft der Erstkontakt zu Kunst und Kultur ist. Und gerade für junge Leute oder für Menschen, die sich wenig leisten können, ist dieses gemeinsame Erfahren eines Raumes entscheidend. Auch das Pop-Fest zum Beispiel, das sich jetzt Entdeckungen österreichischer Popkultur widmet, ist ganz, ganz wichtig, weil so kann man auch viele Gruppen kennen lernen und später dann in etwas teurere Konzerte gehen. Also das ist für mich wirklich auch ein Bekenntnis ...

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik (unterbrechend): Frau Stadträtin, ich darf Sie darauf hinweisen, dass Ihre Redezeit bereits abgelaufen ist. Ich bitte um Ihren Schlusssatz.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler (fortsetzend): Ja, gut. Ich möchte mich bedanken. Dieser Schlusssatz hat ein paar Beistriche, bei Kleist ist es auch so, und Schachtelsätze. Ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken. Ich möchte mich auch bei der Opposition bedanken. Ich finde diesen Austausch großartig, bereichernd. Wir haben ja auch eine Reise zusammen gemacht, eine Werkstatt-Reise, und werden auch weitere Kulturreisen machen, um gemeinsam auch über eine Verbesserung dieser Stadt nachzudenken. Aber ich bedanke mich natürlich vor allem bei meinem Team, bei der MA 7, MA 8, MA 9 für diese Zusammenarbeit, und natürlich bei einem Bürgermeister, der all dies möglich gemacht hat inklusive seinem exzellenten Regierungsteam! Herzlichen Dank! Und auch den Künstlern

 

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