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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 26.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 99

 

chen, ein abwechslungsreiches, ein gutes, ein thematisch breites Angebot von Spiel über Kultur, Kreativität zu Sport und Ausflugsmöglichkeiten angeboten werden kann. Dadurch gibt es einen sehr sorgfältigen Vorgang bei der Anmeldung. Da arbeitet die Stadt auch zusammen mit dem Träger, der bis jetzt schon in vielen, vielen Jahren mit hochprofessionell organisierten Sommerferienangeboten für Kinder mit Behinderungen Erfahrung gesammelt hat. Es sind die Wiener Kinderfreunde, die da mit ihrer Expertise im Anmeldeprozess unterstützen.

 

Ich darf ganz kurz schildern, wie der Anmeldeprozess abläuft, gerne dann auch auf Details in Nachfragen eingehen. Prinzipiell ist auch der Begriff Behinderung natürlich ein sehr heterogener. Daher muss bei der Anmeldung sehr individuell auf die Kinder eingegangen werden. Da gibt es zuerst einmal die Möglichkeit einer Voranmeldung, die vollständig ausgefüllt sein muss. Es geht auch über die Homepage, da werden erste personenbezogene Daten erhoben, aber eben auch die Art der Bedürfnisse der Kinder oder die Art der Behinderung, so sie vorhanden ist. Dann erfolgt die Zusage eines Platzes nach Klärung des Betreuungsbedarfes des Kindes, also spezifisch auf das Kind zugeschnitten. Die Stadt Wien versucht, einen geeigneten Standort zu finden, dabei haben die Eltern natürlich auch die Möglichkeit, einen Wunschstandort zu nennen. Und bei der Platzvergabe sind natürlich alle Beteiligten wirklich darum bemüht, auch Lösungen zu finden, die die gruppendynamischen Aspekte, die Bedürfnisse der einzelnen Kinder berücksichtigen. Dann, wenn es die Platzvergabe gegeben hat, wird ein Elternfragebogen zugesandt beziehungsweise gemeinsam ausgefüllt, der detailliert die Bedürfnisse des Kindes erhebt. Da geht es zum Beispiel im Fall von medikamentöser Betreuung um ein Medikamentenblatt, das von einem Arzt bestätigt werden muss. Und wenn diese Informationen vorliegen, dann wird eine Betreuungsvereinbarung mit den Eltern geschlossen. Es gibt dann auch einen Elternabend, wo die Eltern ganz spezifisch auf die Angebote hingewiesen und informiert werden auf die Zeit, die ihre Kinder in dem Summer City Camp verbringen werden, und wo natürlich auch noch ganz spezifische Fragen diskutiert werden können. Dann gibt es noch die fristgerechte Einzahlung des Betrages. Sie wissen, es sind 50 EUR in der Woche inklusive Essen, inklusive Jause am Vormittag oder Nachmittag, und dann bei den Geschwisterkindern 25 EUR. Das betrifft natürlich auch Kinder mit Behinderungen.

 

Ich bin wirklich stolz, dass es uns gelungen ist, zum ersten Mal ein solches Angebot flächendeckend anzubieten, dass wir es auch, finde ich, gut geschafft haben, sehr spezifisch auch niederschwellig auf die Eltern zuzugehen. So gibt es die Möglichkeit, sich neben der Online-Anmeldung an dezentralen Orten in sechs verschiedenen Magistratischen Bezirksämtern zu unterschiedlichen Tagen anzumelden. Und natürlich gibt es auch für Kinder mit Behinderung, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die Möglichkeit, mit Unterstützung des FSW - dafür auch ein großes Dankeschön - einen Fahrtendienst ins Camp in Anspruch zu nehmen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Schlussendlich gibt es Angebote in unterschiedlicher Betreuungsintensität. Es gibt Standorte, da ist der Betreuungsschlüssel eins zu zwei, in Kleingruppen beziehungsweise Kleinstgruppen für Kinder mit schwersten Behinderungen. Und es gibt weitere Standorte, da ist der Betreuungsschlüssel eins zu vier, und es ist eben ein integratives Setting mit Kindern mit und ohne Behinderungen.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 1. Zusatzfrage wird von Frau GRin Mag. Emmerling gestellt. - Bitte schön.

 

10.13.32

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Sehr geehrter Herr Stadtrat, danke für die Beantwortung! Sie sind jetzt auf die Summer City Camps eingegangen, ich habe Sie aber auch - ich glaube, vor zwei Tagen war das schon - in der Geschäftsgruppe Soziales auf die Inklusion im Bereich der Kinderbetreuung der Null- bis Dreijährigen und der Kindergartenkinder hingewiesen. Da gab es auch den Fall einer Mutter, die auf Grund ihres an der Bluterkrankheit leidenden Dreijährigen auch ihrer Arbeit nicht nachgehen konnte. Die hat keinen Platz bekommen, und ich glaube, da haben wir also noch extra einen Aufholbedarf. Sie haben es auch in Ihrem Regierungsprogramm 2015 gesagt, dass Sie Inklusion auch in den Kinderbetreuungseinrichtungen voranstellen werden. Was ist Ihr Plan für das kommende Jahr oder für die kommenden Jahre, hier für mehr Plätze zu sorgen?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Danke für die Fragen. Zuerst einmal möchte ich Ihnen recht geben, es gibt hier eindeutig Luft nach oben. Wenn wir prinzipiell das Ziel verfolgen, dass Inklusion immer bestmöglich gelebt wird, dass also jedes Kind von seinen Bedürfnissen weg bestmögliche Betreuungs-Settings findet, dann ist das natürlich eine riesengroße Aufgabe. Wir wissen alle, dass es da viele Bereiche gibt, wo es einfach noch mehr Angebote braucht. Mein Zugang dazu ist, sukzessive Jahr für Jahr durch neue Projekte, die wir schaffen, aber auch durch neue Standorte, die wir schaffen, diese zusätzlichen Angebote zu schaffen.

 

Das geht nicht von heute auf morgen. Ich bin grundsätzlich selbst ein ungeduldiger Mensch, aber ich möchte da gerade auch mit den Summer City Camps darauf hinweisen, dass wir da schon mit ordentlich viel Energie ordentlich viel Zusätzliches schaffen. Das betrifft natürlich auch den Bereich der Elementarpädagogik. Da wird es auch zusätzlich zu den vielen Standorten, wo jetzt im Bereich der MA 10 schon großartig gearbeitet wird, mehr brauchen. Daher ist es in den letzten Jahren bei unseren neuen Bildungscampusbauten der Zugang gewesen, dass die eben auch, wenn man so will, technisch alle Stücke spielen, dass sie von basalen Klassen bis Snoezelen-Räumen auch die Infrastruktur bieten, auch für Therapie die Infrastruktur bieten.

 

Aber, wie gesagt, der Annahme, die Sie an den Beginn Ihrer Frage gestellt haben, nämlich, dass es hier ganz eindeutig noch mehr zu tun gibt, möchte ich gar nicht widersprechen. Im Gegenteil, es ist auch der Hintergrund dafür, dass wir nach Möglichkeit ganz beson

 

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