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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 26.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 99

 

bringen. Das heißt, wir werden hier einen neuen Neubau errichten und der soll auch wieder in Floridsdorf entstehen. Seit 1921 gibt es die BAKIP 21, sie ist die größte Ausbildungsstätte für Elementarpädagogik in ganz Österreich. Momentan sind 800 Personen in der pädagogischen Ausbildung, 31 Klassen in 4 verschiedenen Ausbildungsmodulen. Warum sage ich das? Da es ja nicht nur eine Schule ist, es gibt die ganz normale Schule natürlich, aber es gibt ja vor allem die ganzen Angebote für Erwachsene, für Menschen mit Matura, die aus dem Beruf kommen, die Berufseinsteiger sind, die Umsteiger sind. Es gilt, diese Ausbildungen zu gewährleisten, und das ist deshalb gut, da es natürlich Menschen einen Job bringt, aber auch, weil wir wissen, dass nach der Ausbildung ein wesentlich höherer Prozentsatz der Absolventen dieser neuen Ausbildungsmodule wirklich in den Beruf geht, und nicht, wie bei der normalen Ausbildung doch sehr viele, einfach ein Studium beginnt. Wir haben also die Schule, aber wir haben auch diese anderen Modelle und Module und stellen sicher, dass das auch entsprechend passiert.

 

Und apropos neue Pädagogik: Ergänzend zum Schulsanierungsprogramm wird WLAN an Schulen ausgebaut, im Projekt „Schule Digital“. Als Erstes kommen einmal die Mittleren dran, bis 2022 sollen alle Mittelschulen, alle Berufsschulen und Polytechnischen Schulen ausgestattet werden. Es sind 126 Schulen, 94 Mittelschulen, 10 Polytechnische Schulen, 22 Berufsschulen, die das bekommen, dann ist geplant, das natürlich weiter auszurollen.

 

Warum machen wir das? Natürlich erstens einmal, damit man WLAN überhaupt hat. Das werden die Schülerinnen und Schüler zu schätzen wissen, uns geht es aber weniger darum, dass die in Ruhe spielen und sich sonst wie vernetzen können - das ist auch gut und wird ja sowieso gemacht, also ein Zusatznutzen -, sondern eigentlich darum, dass man in der Pädagogik - ich habe Gruppenarbeit gesagt, eine neue Art des Lehrens ist auch eine neue Art des Lernens - üben muss, üben soll, dass man das Wissen aus dem Netz ziehen kann und da wirklich lernt, und dass es auch Möglichkeiten gibt, pädagogische Spiele zu spielen, Vernetzung einmal wirklich kennen lernt, Teamarbeit übt. Das alles wird natürlich mit dieser WLAN-Ausstattung intendiert und wird unseren Schülerinnen und Schülern eine andere, eine neue Form der Pädagogik ermöglichen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Das zeigt, wir bauen aus, um den Kindern in Wien die beste Bildung zu garantieren, und um neue Formen des Lernens, sowohl in der Gruppenarbeit als auch in den inhaltlichen Arbeiten zu gewährleisten. Auch da möchte ich dazusagen, dass es natürlich eine Frage ist, wie man das wirklich richtig einsetzt, denn viele haben ja den Zugang zum Netz über allerlei Dinge wie Spiele, Pornoseiten, sonstige Möglichkeiten der Interaktion, aber weniger zu einem kritischen und reflektieren Wissenserwerb. Auch da gibt es also Möglichkeiten, diese neuen Formen des Lernens voranzubringen, und das alles werden wir durch diese vielfältigen Formen des Ausbauens sicherstellen.

 

Was bedeutet das? Alles in allem, was ja schon mit dem Titel gezeigt wird, wir wollen die beste Bildung, wir wollen den Kindern das anbieten. Wien zeigt damit, es ist, aber es bleibt auch eine Stadt der Chancen. - Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerungen, dass sich die Damen und Herren des Gemeinderates nur ein Mal zu Wort melden dürfen und ihre Redezeit mit fünf Minuten begrenzt ist. Nächste Rednerin ist Frau GRin Mag. Emmerling. - Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

10.57.58

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ja, die Aktuelle Stunde kam mir jetzt ein bisschen bekannt vor, ich glaube, die hatten wir eigentlich schon das letzte Mal. Aber natürlich ist es ein wichtiges Thema, denn auf Grund der wachsenden Bevölkerung, der vielen, vielen Kinder, die wir in kürzester Zeit mehr in unserer Stadt haben, brauchen wir entsprechenden Schulraum. Das ist überhaupt keine Frage, und es ist absolut notwendig, hier zusätzliche Klassen auch in ausreichendem Maße zu schaffen.

 

Ich finde, das Campusmodell ist ja prinzipiell eine gute Idee, mehrere Schulformen an einem Standort zu haben, nur, was wir da auch immer wieder sagen, ist, dass die Verschränkung, so wie sie ja wahrscheinlich eigentlich gedacht ist, hier noch immer marginal ist und eigentlich fehlt. Wenn man sich einmal vor Augen hält, wir haben die Kindergartenleitung, wir haben die Direktoren im Bereich der Pflichtschule, die haben auch im Bereich der Verwaltung unterschiedlichste Ansprechpersonen, alleine vier Magistratsabteilungen, die für sie zuständig sind, da muss man schon auch da einmal ansetzen und sich fragen, wie eine optimale Verschränkung eigentlich möglich ist. (Beifall bei den NEOS.) Da glaube ich auch, dass das bis jetzt zumindest noch ein bisserl ein leeres Versprechen ist. Ich weiß, mit dem Bildungsgrätzel gibt es noch ein Modell, für diese Verschränkung zu sorgen, aber das Campusmodell alleine, allein die bauliche Ausstattung wird dafür nicht ausreichen.

 

Was ich auch schon mal erwähnt habe: Sie verfolgen mit diesem Campusmodell natürlich Ihr Modell der Gesamtschule, der Kindergarten, die Volksschule, dann kommt die NMS danach, aber wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, welche Herausforderungen wir mit einer NMS in Wien immer noch haben. Sie wissen, die meisten Eltern mit einem bildungsnahen Hintergrund werden diese tunlichst vermeiden, in Wien gehen so viele Kinder ins Gymnasium wie sonst in keinem anderen Bundesland. Das heißt nicht, dass die Kinder in Wien besonders begabt sind, sondern es ist daraus zu schließen, dass man dieser Schulform NMS einfach noch misstraut. Eine Verschränkung bedeutet für mich auch eine Schule der Vielfalt, mit vielen verschieden Schulformen, das heißt, auch Gymnasiumstandorte müssen in Wien an solchen Campusstandorten natürlich angedacht und natürlich muss dafür auch Raum geschaffen werden. (Beifall bei den NEOS.)

 

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