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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 26.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 99

 

Aber auch Susi, Omar, Siegi, mein Gott na. Der letzte, bei dem ich mich namentlich bedanken möchte, war der erste, der mit mir an meinem ersten Tag im Gemeinderat ein Wort gesprochen hat, das ist Ernst Woller. (Heiterkeit bei der SPÖ.) - Danke, Ernst. Als ich da hinten saß und an meinen Nägeln kaute, kam er als Allererster und sagte: Hallo! Willkommen hier bei uns! - Danke schön.

 

Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, will ich ein Mal mehr dafür danken, dass Sie mit Leidenschaft bei der Sache waren, dass Sie einfallsreich geblieben sind, sodass uns nie fad geworden ist. Ich wünsche Ihnen allen, wenn auch nicht unbedingt im politischen Sinne, gutes Vorankommen in Ihrem Leben (Allgemeine Heiterkeit.), gute Gesundheit - das ist echt von Herzen gemeint, ja - und ein gutes Leben im Kreise Ihrer Lieben.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Hiermit ist der Moment gekommen, wo ich aus dem Amt scheide. Ich kann Ihnen ein Mal mehr nur Folgendes mit auf den Weg geben: Finden Sie bitte die Kraft, wenn immer es geht, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Bleiben Sie gesund, bleiben Sie tatkräftig, geben Sie Ihr Bestes für unsere Stadt!

 

Ja, und ich gehe nun genau genommen mit einem einzigen letzten Wunsch: Passen Sie gut auf sich auf und passen Sie auf Wien auf! - Danke. (Langanhaltender, stehend dargebrachter Beifall bei GRÜNEN und SPÖ, Beifall bei der FPÖ und stehend dargebrachter Beifall bei ÖVP und NEOS. - VBgm.in Mag. Maria Vassilakou bekommt Blumen überreicht, und es werden Fotos gemacht.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich danke der Frau Amtsführenden Stadträtin der Geschäftsgruppe für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung für diese Mitteilung.

 

Die Geschäftsordnung bestimmt, dass bei der nun folgenden Besprechung kein Redner öfter als zwei Mal und länger als insgesamt 20 Minuten sprechen darf. Ausgenommen von dieser Beschränkung sind der Herr Bürgermeister und die zuständigen Amtsführenden Stadträte, deren Redezeit pro Wortmeldung mit 20 Minuten beschränkt ist.

 

Zu Wort gemeldet ist Herr Bgm Dr. Michael Ludwig, ich erteile es ihm.

 

12.21.12

Bgm Dr. Michael Ludwig|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Mitglieder der Stadtregierung und des Gemeinderates! Hochgeschätzte Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorsteher! Herr Magistratsdirektor! Hochgeschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Stadtverwaltung! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Liebe Maria, bevor ich einige persönliche Anmerkungen treffen möchte, zitiere ich aus einer periodischen Druckschrift, die allerdings auch eine sehr hohe Auflage und Verbreitung gerade auch in Wien hat. Ich möchte aus einem Kommentar zitieren, der heute in dieser Druckschrift erschienen ist. Ich zitiere: „Weine nach ihrer pointierten Sprache mit dem liebenswerten Akzent der geborenen Griechin, aber ohne die üblichen Ähhs und Ahhs, stets druckreif, inhaltlich provokant, bisweilen überzeugend, mitunter die gegenteilige Meinung geradezu lustvoll herausfordernd. Kurzum: Ich trauere um eine Politikerin der ganz, ganz, ganz raren Sorte. Um eine besondere Frau. Um eine Ausnahmepersönlichkeit, der zu schreiben mir in den letzten neun Jahren immer Vergnügen bereitete.“ - Das ist aus einer Zeitung, die nicht gerade zum Zentralorgan der GRÜNEN gehört.

 

Ich könnte an dieser Stelle meine Ausführungen auch schon wieder beenden, weil sie eigentlich sehr deutlich machen, wofür du diese neun Jahre und weit darüber hinaus auch gestanden bist, nämlich für eine Politik mit Konturen und Kanten, eine Persönlichkeit, die man immer auch klar erkennen und unterscheiden konnte. Du hast mit deinem Lebensweg viele neue Kreuzungen überschritten, hast neue Perspektiven für dich, aber auch für viele andere Menschen eröffnet, die sich an dir ein Beispiel genommen haben. Du hast einige Prämieren für dich zu verbuchen, die es vorher in ganz Österreich nicht gegeben hat. Du warst Teil der ersten rot-grünen Regierung auf Landesebene, die erste grüne Vizebürgermeisterin und in Wien auch die erste und bis jetzt einzige Stadträtin mit Migrationshintergrund.

 

Du hast einige Themen, die du jetzt angesprochen hast, mit großer Begeisterung, die dir eigen ist, vorangetrieben, vielleicht auch deshalb, weil du mit manchen dieser Themen auch persönlich sehr eng verbunden warst und nach wie vor bist. Einen Punkt hast du selbst angesprochen, nämlich dass du 1986 aus Griechenland in Wien am Südbahnhof angekommen bist und wahrscheinlich aus diesem Grund auch immer Integration als einen ganz wichtigen Punkt der Politik gesehen hast. Du hast in deiner ersten Gemeinderatsrede - da zitiere ich dich auch - gesagt, wie schwierig, wie beschwerlich der Weg der persönlichen Integration in einer neuen Gesellschaft ist: Das weiß ich wohl zu gut aus eigener Erfahrung. Wir wissen, dass Integration für alle Menschen, für jene, die neu in eine Stadt kommen, aber auch für jene, die immer schon hier gelebt haben, immer eine Herausforderung darstellt. Man muss sich nur überlegen, wie man mit dieser Herausforderung umgeht, ob man die Auswirkungen verneint oder ob man sie offensiv aufgreift und entsprechende Maßnahmen setzt.

 

Ich möchte vielleicht sogar noch vor deiner Beschreibung deines Lebenslaufs beginnen: Du hast ja, bevor du in die Parteipolitik eingestiegen bist, Erfahrungen während deines Studiums der Sprachwissenschaften vor allem bei der Österreichischen Hochschülerschaft gesammelt. Du hast dich dort vor allem für den Sozialbereich engagiert und warst dann auch von 1995 bis 1996 Generalsekretärin der Österreichischen Hochschülerschaft - im Übrigen ein wichtiges Organ der Mitbestimmung im universitären Bereich. Das sage ich deshalb, weil sie nicht immer unumstritten ist, in den 70er Jahren hart durchgekämpft worden ist und auch heute manchmal in Frage gestellt wird, aber sicher eine Möglichkeit ist, dass junge Menschen schon sehr frühzeitig lernen, Verantwortung für andere zu übernehmen und auch deren Interessen durchzusetzen.

 

Du bist 1996 in den Wiener Gemeinderat und Landtag eingezogen, 2001 warst du bereits auf dem 2. Lis

 

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