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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 102

 

stehen die im Klimabudget drinnen, denn wir haben, anders als die FPÖ, nicht erst gestern mit Klimaschutz angefangen, sondern schon vor über 20 Jahren. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Wie sieht jetzt die Bilanz der Stadt Wien zu diesem Thema aus? Das kann man sich ja sehr leicht anschauen: Wir haben den niedrigsten Pro-Kopf-Verbrauch in fossiler Energie. Wir haben mehr Jahreskartenbesitzer als zugelassene Autos in der Stadt. Wir haben die wenigsten PKW pro Einwohner, wir haben die wenigsten Treibhausemmissionen pro Kopf, wir haben den niedrigsten Pro-Kopf-Energieverbrauch, und, und, und. Diese Liste könnte ich noch lange fortsetzen, weil wir eben schon sehr frühzeitig angefangen haben, uns mit diesem wichtigen Thema, dem Klimaschutz zu beschäftigen, und wir werden das auch weiterhin sehr intensiv tun. Ich verstehe ja Ihre Bestrebungen, denn das haben Sie ja leider immer schon gemacht, alles, was die Stadt Wien macht, hier schlechtzureden, und das auch beim Klimaschutz zu versuchen. Aber es wird nicht auf fruchtbaren Boden fallen, weil die Menschen in der Stadt sehen, dass wir uns sehr bemühen und gemeinsam schon seit vielen Jahren sehr viel tun. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Es ist noch das ganze Thema Bäume angesprochen worden. Ich möchte eigentlich zu den Bäumen einmal damit beginnen, dass ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, jetzt speziell der Wiener Stadtgärten, hier wirklich einen ganz großen Dank aussprechen möchte, die nämlich jedes Jahr, und vor allem jeden Sommer, an den heißesten Tagen in unseren Parks unterwegs sind, die gießen und sich um unsere Bäume kümmern. Also darf ich den Herrn Abteilungsleiter bitten, wirklich ein ganz großes Lob an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu übermitteln, die haben sich wirklich einen großen Applaus verdient. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Da die Bäume ein Thema waren: Ich glaube, es ist jedem bewusst, dass Bäume in der Stadt, gerade die Straßenbäume - ich rede jetzt nicht von den Bäumen in Parks - einen enorm schwierigen Lebensraum vorfinden. Oft ist der Platz zu klein, der Wurzelraum ist zu gering, sie sind extremen Belastungen ausgesetzt, auch was die Abgase aus dem Verkehr und aus vielen anderen Bereichen betrifft. Sie sind in ein sehr enges Korsett gepresst. Das heißt, es ist ein riesiger Aufwand, diese Bäume großzuziehen. Es ist sogar im eigenen Garten so - und das wird jeder bestätigen -, dass man nicht jeden Baum, den man im Garten pflanzt, wo er optimale Bedingungen vorfindet, wo er vielleicht jeden Tag liebevoll gegossen und gedüngt wird, zu 100 Prozent durchbringt.

 

Jetzt legen Sie das einmal um auf ein Stadtgebiet, wo wirklich ein enger Wurzelraum ist, wo man einfach nicht viel Platz hat, weil daneben die Bushaltestelle oder sonstige andere Dinge sein müssen. Und da schaffen es die Stadtgärtner wirklich sehr toll, mit einer sehr geringen Ausfallsquote Bäume durchzubringen. Wir haben jetzt schon ein eigenes Sortiment an Stadtbäumen, die die Stadt besser vertragen. Wir haben mittlerweile ein eigenes Bodensubstrat entwickelt - da möchte ich auch danken -, in das von unseren Stadtgärtnern sehr viel Hirnschmalz hineingeflossen ist, damit die Bäume bestes Bodensubstrat vorfinden. Wir haben die Schwammstadt entwickelt, wo wir einen eigenen quasi Schwamm aus Gesteinen entwickelt haben, der besonders gut Wasser speichert. Also, da wird wirklich wahnsinnig viel getan, und ich möchte Sie wirklich bitten, diese Bemühungen, die die Kolleginnen und Kollegen da jeden Tag machen, nicht schlechtzureden, sondern einmal wirklich anzuerkennen, was da alles passiert und was gemacht wird, unter wirklich erschwerten Bedingungen, die Stadtbäume nun einmal vorfinden. (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Putzen Sie sich nicht an den Mitarbeitern ab. Das ist jedes Jahr das Gleiche!) - Entschuldigen Sie, ich lobe die Mitarbeiter die ganze Zeit, Sie, im Gegensatz, tun das nicht. Ich finde, die Mitarbeiter machen das großartig. Und gerade bei den Bäumen sieht man das ganz besonders, da gibt es auch ganz viel Innovation auf einem technischen Niveau, das einmal hier vor den Vorhang gebracht werden muss. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Zwei Sätze noch zu den Märkten, die auch wieder angesprochen worden sind - viel Neues war aus meiner Sicht nicht dabei. Ich möchte wirklich noch einmal betonen, dass der Zugang der NEOS - das ist ja auch in einem Antrag - widerspiegelt, jeder Stand soll aufsperren, wann er will: Das ist einfach keine Kundenfreundlichkeit. Es kann nicht sein, dass am Markt jeder aufsperrt, wann er will. Wenn ich als Kundin einkaufen gehe, dann möchte ich, dass die Standln offen sind. Und das war interessant, in der ganzen Rede - ich habe wirklich sehr gut aufgepasst - vom Herrn Kollegen sind die Kundinnen und Kunden kein einziges Mal vorgekommen, er hat immer nur von den Standlern geredet. Jetzt verstehe ich, dass es für den einen oder anderen Marktstandler angenehmer ist, wenn er aufsperren kann, wann er will. Aber wir müssen schon darauf schauen, dass es für die Kundinnen und Kunden ein attraktives Angebot gibt, dass, wenn die hingehen, die Standln offen sein müssen, sonst wird nämlich bald keiner mehr kommen. Das ist unser Anliegen, und es tut mir leid, da werden wir uns in diesem Fall nicht einigen.

 

Auch dass Sie sagen, es steht der Stadt Wien aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht zu, zu bestimmen, wann die Märkte offen sind: Also, entschuldigen Sie, das können Sie ja selbst nicht glauben. Das ist eine Fläche der Stadt Wien und wir geben dort die Rahmenbedingungen vor. Und dazu stehe ich auch, denn es ist auch unsere Aufgabe, die Märkte attraktiver zu gestalten. Und ich gebe Ihnen völlig recht, es sind nicht alle Märkte attraktiv, das habe ich auch nie behauptet, das ist auch der Grund, wieso wir Maßnahmen setzen. Es gibt welche, die funktionieren sehr gut, und dann gibt es welche, die funktionieren gar nicht gut. Überall bemühen wir uns, noch besser zu werden, aber es müssen auch die Rahmenbedingungen passen. Und die Rahmenbedingungen, die Sie hier heute beantragt haben, nämlich, jeder macht, was er will, wann er will, so werden die Märkte nicht funktionieren. So funktioniert auch kein Einkaufszentrum. Stellen Sie sich vor, Sie fahren in die SCS und die halben Geschäfte sind zu. Dann werden Sie nimmer oft hinfahren. Und genauso ist es auf den Märkten. Also,

 

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