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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 101

 

quasi über den Äther transportiert wird, und nur so können die Menschen dann auch irgendwann einmal zu ihren Tantiemen und somit zu Geld kommen. - So, jetzt bin ich eigentlich schon am Ende meiner Redezeit.

 

Ich wollte noch darüber sprechen, wie viele tolle Dinge wir gemacht haben und was wir noch alles vorhaben. Jedenfalls ist es mir einfach nur ein Anliegen, dass wir uns über die Parteigrenzen hinweg austauschen und da weiß ich, du bist ein Unterstützer. Deshalb bitte ich dich - du hast mir auch schon gesagt, machen wir einen Termin beim Spad. Super, taugt mir, aber da muss einfach noch wesentlich mehr getan werden.

 

Ich glaube, wir können sehr stolz sein auf das, was wir in Wien vollbringen, trotz der Nichttätigkeit der Bundesregierung und auch trotz dieses ein bisschen Desinteresses der Bundesregierung, und ich möchte mich unbedingt bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der MA 7 bedanken und natürlich bei der Frau Stadträtin, die eine unglaubliche Kämpferin ist.

 

282 Millionen EUR hat es für die Kultur in Wien noch nie gegeben, das ist ein Wahnsinn. 282 Millionen EUR, das ist absolut einzigartig, nicht nur historisch, sondern auch im Vergleich mit anderen Bundesländern. Wir sind der Kulturturbo dieses Landes und darauf können wir gemeinsam, über die Parteigrenzen hinweg, sehr stolz sein. Ich danke Ihnen sehr.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit waren jetzt zehn Minuten. Das heißt, die fraktionelle Restredezeit für die letzte Rednerin sind acht Minuten. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Dr. Samel, und ich erteile es ihr.

 

11.32.41

GRin Mag. Dr. Ewa Samel (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!

 

Es freut mich heute ganz besonders, auch meine erste Rede im Wiener Gemeinderat zu halten, noch dazu zu einem Ressort, Kultur und Wissenschaft, das mir besonders am Herzen liegt. Einleiten möchte ich diese mit einem wenig erfreulichen Themenbereich, nämlich der Corona-Krise, die uns vor besondere Herausforderung gestellt hat. Auch für die Kunst, die Kultur und die Wissenschaft sind die Betroffenheiten natürlich vielfältig. Die Corona-Krise hat den Kunst- und Kulturbereich auf den Kopf gestellt und auch die Verletzlichkeit in diesem Bereich besonders deutlich gemacht.

 

Kultur sei nicht systemrelevant, war seit der Corona-Krise oft zu hören. Was aber ist sie dann? Man hat oft das Gefühl, dass Kultur das Sahnehäubchen der Gesellschaft ist. Die Kultur ist aber eigentlich die wichtigste Form des Nachdenkens über uns selber und des Beobachtens von uns selber. Wir alle erleben im Moment, wie sehr uns die Kulturszene fehlt. 2020 ist das Jahr, in dem es auch der Bevölkerung besonders bewusst wurde, wie sehr sie Kunst und Kultur braucht.

 

Wien hat durch die kontinuierliche Aufrechterhaltung der Subventionen, durch die Arbeitsstipendien, die heute auch angesprochen wurden, aber auch durch die Ausrichtung des Wiener Kultursommers 2020 einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Kunst-, Kultur- und auch die Wissenschaftsszene weiterhin bestehen. Was wir gegenwärtig an Institutionen im künstlerischen Bereich entwickelt haben, ist so hochwertig und auch kraftvoll, dass wir uns ein Ersparen dieser Leistung nicht leisten sollten.

 

Wien ist neben dem breiten Angebot an Kultur auch Zentrum der Wissenschaft. Darauf möchte ich eigentlich auch den Hauptschwerpunkt meiner Rede legen. Wissenschaft ist mittlerweile ein integraler Bestandteil der Stadtpolitik geworden. Forschung und Wissenschaft sind die Faktoren, die eine Stadt braucht, um zu wachsen. Kaum eine andere Stadt hat es so verstanden wie eben Wien, hier auch frühzeitig die Weichen zu stellen.

 

Wien investiert daher auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten konsequent, gezielt und auch strukturiert in Wissenschaft und Forschung. Wissenschaft bringt uns weiter, denn wohin wir uns in der Stadt bewegen, wird von der Wissenschaft maßgeblich mitgestaltet. Innovation braucht Räume. Wien gibt der Wissenschaft und Forschung auch diesen Platz. Umso erfreulicher ist es, dass das Wissenschaftsbudget heuer fast 13,4 Millionen EUR beträgt. Mit 282,7 Millionen EUR an Gesamtbudget für Kultur und Wissenschaft ist es uns gelungen, das Budget um 3,3 Millionen EUR zu steigern. Das ist ein wirklich großer Erfolg und zeigt, dass die Kunst- und Kulturszene nicht allein gelassen wird.

 

Was aber passiert jetzt eigentlich im Bereich der Wissenschaft in der kommenden Zeit? Wie wir alle wissen, ist die verfassungsmäßige Zuständigkeit für Wissenschaft und Forschung bei der Bundesverwaltung, aber die Stadt Wien kann mit ihren Aktivitäten eben zahlreiche Akzente setzen, Kurskorrekturen anbringen, Projekte ermöglichen, um Forscherinnen und Forscher vor den Vorhang zu holen und zu zeigen, in welche Richtung Forschungs- und Wissenschaftspolitik gehen kann und gehen sollte.

 

Die Wissenschaftsstadt Wien ist als intellektuelles Impulsfeld international sichtbar. Das ist aber nicht einfach so passiert, sondern durch jahrelange konsequente und effiziente Anstrengung der Stadt Wien in allen Gesellschaftsbereichen entstanden. Die Stadt Wien hat sich als Wissenschaftsstadt positioniert.

 

Ein wichtiger Punkt ist dementsprechend aber auch die Weiterentwicklung des Wiener Wissenschafts- und Forschungsstandorts. Mit 50.000 Forschenden und über 200.000 Studierenden ist der Standort Wien ein wichtiger Bestandteil der europäischen Forschungslandschaft geworden. Das ist auch ein Auftrag, Wien als Wissenschaftsstandort weiterzuentwickeln.

 

Vor allem der Bereich des digitalen Humanismus ist ein Kernthema, mit dem Ziel, neue Brücken zwischen digitalen Anwendungen und den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften zu schlagen und auch die Verschränkung von ethischen Fragestellungen im Kontext Digitalisierung zu verankern. Die Digitalisierung bedeutet Fortschritt, bringt aber auch entscheidende Veränderungen in der Gesellschaft mit sich. Dabei setzen wir uns eben für die Gründung eines Instituts für digitalen Humanismus ein, um grundlagenorientierte Werteforschung und Digitalisierung zu verknüpfen.

 

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