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Gemeinderat, 65. Sitzung vom 28.02.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 73

 

beziehungsweise die Kostform Cook and Chill. Da es in der Regel so ist, dass Schulen aufsteigend in ganztägige Tagesbetreuung umgestellt werden, ist es auch so, dass es im ersten Schuljahr noch keine Eltern am Standort gibt, die für eine Befragung greifbar sind. Deswegen ist diese Regelung mit dem ersten Jahr und der Auswahl für den Bestbieter, den Billigstbieter im ersten Jahr eine praktikable.

 

Auf Grund dieser beschriebenen Vorgehensweise ist es daher so, dass es mangels Beauftragung oder Finanzierung der Essensverpflegung durch die Stadt auch keine Leistung ist, die dem Bundesvergabegesetz unterliegt. Ein Abgehen von dieser Vorgangsweise wäre nur dann notwendig, wenn die Stadt für alle, und nicht die Eltern für die jeweiligen Standorte, diese Entscheidung trifft und auch die Finanzierung vornimmt. Das hätte auch einen klaren Nachteil: Eine solche Ausschreibung hätte außerdem zur Folge, dass den betreffenden Schulen nur der im Vergabeverfahren ermittelte Bestbieter mit seinem Verpflegungsangebot zur Verfügung stünde und die derzeitige Wahlmöglichkeit des Essenslieferanten entfallen würde. Daher glaube ich, dass der derzeitig gewählte Weg ein guter ist.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. - Frau GRin Schwarz, bitte.

 

10.02.20

GRin Sabine Schwarz (ÖVP): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Sie haben jetzt sehr schnell sehr viel gesagt, und ich hoffe, ich habe nicht irgendetwas überhört. Ich habe eine Frage: Wir haben die zwei Anbieter Gourmet und MAX-Catering und uns wurde gemeldet, dass bei Schulen, bei denen der Elternverein MAX-Catering genannt hat beziehungsweise bei denen es einen Umstieg von einem Anbieter zu MAX-Catering gibt, der Landesverband nun darauf besteht, dass alle Eltern einen Fragebogen ausfüllen müssen, ob diese das wirklich wollen. All diese Fragebögen müssen dann dem Landeselternverband überreicht werden und dieser entscheidet dann, ob der gewählte Elternverein auch wirklich im Interesse der Eltern handelt oder nicht. Meine Frage ist jetzt, was Sie von dieser willkürlichen Art, wie der Landeselternverband das macht, eigentlich halten?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ich möchte zuerst vorausschicken, dass es natürlich auch in meinem Interesse ist, dass die Wahlmöglichkeit für die Elternvereine vor Ort respektive für die Eltern vor Ort so nachvollziehbar und unbürokratisch wie eben möglich ist. Dahin gehend hat es auch in den letzten Jahren immer wieder, zumindest meiner Information nach, Verbesserungen, Veränderungen gegeben, zum Beispiel hinsichtlich der Fristen, bis man rückmelden muss, et cetera. Aber natürlich, damit ein Verfahren für alle nachvollziehbar ist, braucht es auch klare Regelungen, zu denen bekenne ich mich auch, etwa die Regelung, dass im ersten Jahr nach einer Umstellung keine Wahl getroffen wird, um dann eben ab dem zweiten Jahr eine andere Wahl treffen zu können. Für mich ist es auch so - ich habe das vorhin schon ausgeführt -, dass sich die Lage so darstellt, dass, wenn man von oben draufschaut, es in den überwiegenden Fällen auch völlig problemlos funktioniert und auch immer wieder Wechsel stattfinden. Das ist also sozusagen genauso die Regel bei der Auswahl eines bestimmten Essensanbieters.

 

Ich glaube, es gibt an einzelnen Schulstandorten noch ein Informations- und Kommunikationsdefizit, und ich setze mich selbstverständlich dafür ein, dass man das schließt. Grundsätzlich gibt es nachvollziehbare Regeln, die für alle gleich sind und die eigentlich immer den Wechsel ermöglicht haben, er findet ja auch regelmäßig statt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. - Herr GR Ellensohn, bitte.

 

10.04.55

GR David Ellensohn (GRÜNE): Herr Stadtrat, ich komme aus einer Familie von Köchen, mein Vater ist Koch, Essen ist ein wichtiger Punkt nicht nur bei uns zu Hause, sondern auch anderswo. Ich habe drei Kinder, die hier in die Schule gehen und das Essen trotz bio, gentechnikfrei und all den Bemühungen und den guten Bewertungen ... Ich sage einmal, die Erfahrungen, die ich mit meinen Burschen gemacht habe, sind die, dass derjenige, der viel Hunger hat, dort immer alles isst, und der mit wenig Hunger lässt das Essen stehen und sagt, dass es ihm nicht schmeckt - das sind dann individuelle Entscheidungen.

 

Wo macht es jemand anders? - Jamie Oliver hat versucht - mittlerweile ist diese Sendung lange her, das war schon 2005 -, Schulessen in einer Schule in England um das gleiche Budget, das die öffentliche Hand hatte, anzubieten. Jetzt gibt es ein neues Programm in London, Chefs in School, also Chefköche, Chefköchinnen in der Schule, die an 100 Schulen - 100 Chefköche, Chefköchinnen wurden zusammengesucht - versuchen, nicht nur das Essen noch besser oder schmackhafter zu machen, sondern die ganze Kultur um das Essen, wie einkaufen, wie das geht, mit den Kindern, mit den Jugendlichen in der Schule zu machen. Ich weiß nicht, einen großen Pilotversuch - aber im Rahmen des Budgets, wie es eben dort auch der Fall ist, eine Schule und einen Koch oder eine Köchin zu suchen, die das vielleicht versuchen - würde ich für eine gute Idee halten. Und wenn es dann eine Schule ist, die bei meinem nicht so hungrigen Kind aufschlägt, würde es mich auch noch freuen, aber das ist mein 17. Problem. Aber von London in dieser Frage etwas zu kopieren und zu schauen, ob man so etwas machen kann mit einem Pilotversuch in einem kleineren Ausmaß, können Sie sich das vorstellen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Grundsätzlich ist es so, dass in Wiener Schulen jeden Tag gekocht wird, auch jetzt gerade findet das statt. Es ist im NMS-Bereich so, die haben auch Küchen, die NMS-Schülerinnen und -Schüler machen das mit großer Begeisterung, mit einer ungebrochenen Begeisterung. In den letzten Jahren haben sich ja in den Lehrplänen, et

 

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