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Gemeinderat, 65. Sitzung vom 28.02.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 33 von 73

 

sche Norm, FFP2 und FFP3, erwähnt. Das sind Schutzmasken, die sehr nahe am Gesicht anliegen, dementsprechend die Gefahr, dass die in der Luft befindliche Bioaerosole eingeatmet werden, massiv reduzieren. Die Maske selber lässt nur 5 Prozent der möglichen Bioaerosole einatmen und stellt dadurch eine deutliche Risikoreduktion dar.

 

Im Rahmen der amerikanischen Klassifikation, die ja im Internet und auch in anderen Geschäften deutlich häufiger angeboten wird als die Masken der deutschen Normierung, heißen die N95. Sie wurden von dem CDC, der US-amerikanischen Infektions- und Seuchenbehörde, empfohlen. Auch bei dieser N95 werden 95 Prozent der möglicherweise pathogenen air particles, in der Luft befindlichen Partikel, abgehalten. Das heißt, es gibt eine gewisse Ähnlichkeit, dieser N95, wenn Sie auf Amazon suchen, die Ihnen sofort auffallen werden, und den FFP2. Natürlich ist es preislich ein Unterschied, deshalb ist es durchaus aus meiner Sicht gerechtfertigt, den Bürgern zu helfen, nicht falsche und überteuerte Sachen zu kaufen. Als normaler Bürger ist man an sich mit dem Filtern von 95 Prozent möglicher pathogener Partikel durchaus ausreichend bedient. Man kann sich, wenn man unbedingt will, auf der Homepage des US-amerikanischen CDC auch entsprechende Unterlagen, Approvals von den verschiedenen Masken anschauen, um zu wissen, ob die auch gegen Viren getestet sind oder nicht. Gegenwärtig wird von unserer Information her nur allgemein von „Masken sind gut.“ gesprochen.

 

Zu diesen Masken kommen natürlich auch die sogenannten chirurgischen Masken. Das sind die, ich sage es jetzt salopp, Papiermasken, die seitlich offen sind, die natürlich dadurch, dass sie nicht dicht mit dem Gesicht abschließen, pathogene Aerosole einsaugen lassen. Diese Papiermasken, diese chirurgischen Masken sind eigentlich von geringer Bedeutung. Wenn man nicht gerade mit sehr viel Sekreten von Husten und Schnupfen betroffen wird, sollte man darauf eigentlich verzichten.

 

Wie gesagt, ich wiederhole noch einmal: Sinnhafte Schutzmasken wären die N95 oder FFP2-Masken, die einen nach der amerikanischen, die anderen nach der europäischen Norm. Diese Masken sollten sich an das Gesicht sehr eng anschmiegen, um dadurch die Möglichkeit, dass von der Seite entsprechende pathogene Keime angesaugt werden, zu reduzieren.

 

Es wird Ihnen vielleicht auch aufgefallen sein, dass auf den Masken, wenn Sie sich die Medien ansehen, so kleine kapselähnliche Strukturen drauf sind. Das sind an sich Ventile, damit man leichter atmen kann, was allerdings bedeutet, wenn jetzt jemand infiziert ist, würde er die Keime wieder ausatmen. Das heißt, es ist Schutz für den, der das trägt, wenn das mit einem sogenannten Exhale-Ventil versehen ist. Wenn aber ein Patient schon infiziert ist, benötigt er eine Maske ohne dieses Ventil, damit die Keime auch bei ihm bleiben. Ich hoffe, diese kleine Übersicht hat ein bisschen eine Reaktion bei Gemeindestellen geweckt, um den Bürgern ein bisschen Unterstützung zu geben, welche Masken Sinn haben und welche nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Zu Kollegen Gara, der ein sehr enthusiastischer Impffreund ist, muss ich natürlich - er ist nicht hier, macht nichts - hinzufügen: Niemand ist gegen Grippeimpfung. Die Grippeimpfung hat sicherlich ihren Stellenwert. Wenn man sich allerdings die Impfempfehlungen vom Robert Koch-Institut ansieht, von den Schweizern, von der WHO, wird einem auffallen, dass dort die Indikationen nicht dieselben wie in Österreich sind. Die Indikation ist dort deutlich seltener, der Sinn und die Empfehlung der Grippeimpfung bei WHO, Robert Koch-Institut und Schweiz ist geringer. Da hätte ich natürlich auch ganz gerne eine Information von unseren Gemeindeorganisationen, Behörden, Gruppen, dass sie auch im Pandemieplan erklären, warum eigentlich die Empfehlung bei den Schweizern, sich Grippeimpfen zu lassen, eine andere als bei den Deutschen und auch wieder hier in Österreich und auch bei der WHO ist.

 

Ich würde jedem, der sich dafür interessiert, empfehlen, sich einmal die verschiedenen Standards in diesen verschiedenen Ländern anzusehen. Es sind deutlich signifikante Unterschiede. Es ist deshalb durchaus gerechtfertigt, hier eine Aufklärung, eine Information zu bekommen.

 

Aus dem Grund muss ich den Vorschlag von Kollegen Gara, jetzt diese Impfaktion der Grippe weiter zu bewerben, ohne den Bürgern ausreichend und mehr Information zu geben, schon abschlägig Bescheid geben, solange nicht erklärt wird, warum es beispielsweise in Deutschland sehr wohl Grippeimpfungen ohne Impfverstärker gibt, in Österreich eher nicht, warum man in Deutschland durchaus immer wieder Impfstoff für Kinder hat, der über die Nase appliziert wird und wenig Nebenwirkungen hat, während dieser Impfstoff in Österreich zum Teil nicht erhältlich ist. Diese Antworten oder diese Erklärungen hätten wir natürlich ganz gerne. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Es wurden auch beim gering geänderten Pandemieplan - da komme ich natürlich bei unserer Dringlichen Anfrage dazu - einige Sachen positiv verändert beziehungsweise hinzugefügt. Ich möchte diesbezüglich einen Punkt, den ich dann erwähnen werde und den ich auch hier erwähnen werde, noch einmal deutlich erklären. Sie haben - das hat man in Italien gesehen - mit illegal beschäftigten Arbeitern, die sich der medizinischen Obsorge entziehen, ein bestimmtes Potenzial an Krankheitserregern. Das hat sich in der Lombardei gezeigt, das wird auch in anderen Ländern sein. Deshalb empfehle ich in Zeiten einer drohenden Pandemie, mobile Ambulanzcontainer aufzustellen, die unter Wahrung der Anonymität Personen, die nicht versichert sind oder mutmaßlich einer illegalen Beschäftigung nachgehen, austesten, sie dementsprechend, wenn sie erkrankt sind, auch einer Therapie zuführen. Hier muss man natürlich mit der Finanz einen Deal machen und ihnen sagen, sie sollen die Augen zudrücken, damit man das nicht nachverfolgen kann.

 

Ich wiederhole noch einmal: Illegal beschäftigte Arbeitnehmer sind, das hat man in der Lombardei gesehen, durchaus eine Quelle der Infektion. Hier kann man mit mobilen Ambulanzcontainern, die unter Wahrung der

 

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