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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 25.02.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 127

 

der Unterstützung, als auch, wenn ich mir jetzt fast ein Jahr Homeoffice und vor allem Lockdown für Schüler und Schülerinnen anschaue, eine unglaubliche Notwendigkeit nach Bewegung. Wahrscheinlich muss man da auch in Kooperation mit den Sozialversicherungsträgern und -trägerinnen agieren, da sonst wirklich eine große Problematik auf uns zukommt, von Haltungsschäden bei Kindern und Jugendlichen und insbesondere auch im Homeoffice Beschäftigten. Zu glauben, mit einer 300 EUR Förderung für den Schreibtischsessel - was super wäre, wenn man sich den kauft - oder für den Schreibtisch selbst, löst man das Problem, ist tatsächlich meines Erachtens ein Fehler, denn ein paar werden sich das kaufen, aber viele haben ja in ihrer Wohnung nicht einmal den Platz, einen gescheiten ergonomischen Sessel hinzustellen.

 

Das heißt, sowohl für Schüler und Schülerinnen als auch für viele im Homeoffice Beschäftigte, die jetzt insbesondere die erste Zeit stundenlang vorm Computer verbracht haben, hundertprozentig mit Haltungsschäden, müssen wir uns etwas einfallen lassen, um nicht das öffentliche Gesundheitswesen in den kommenden Jahren massiv zu belasten. Und daher würde ich mir wirklich überlegen, ob es nicht Sinn macht, in einer Mischung aus Gutschein, Förderung genau für diese Zielgruppe etwas zu entwickeln, etwa den Kindern und Jugendlichen, die sich alle von den Vereinen jetzt abgemeldet haben, irgendwie eine Jahreskarte zu ermöglichen - und gleichzeitig helfen wir damit selbstverständlich den Vereinen -, denjenigen Menschen, die im Homeoffice tätig sind, und von mir aus gerne auch allen - um das breiter zu streuen -, ein paar Monate in einem Fitnesscenter zu ermöglichen, in einem Turnverein. Es geht darum, dass die Stadt Wien sozusagen eine Fördermaßnahme entwickelt, die zwei Fliegen mit einem Schlag trifft. Einerseits die Verhinderung von Haltungsschäden. Viele von uns kennen das, man wacht mit Kreuzweh auf und denkt sich, hätte ich doch vor ein paar Jahren irgendwas anderes gemacht. Das trägt dazu bei, die Gesundheit zu erhalten und führt bei Kindern und Jugendlichen dazu, dass es ihnen mittel- und langfristig besser geht.

 

Ansonsten glaube ich tatsächlich, wenn wir als Stadt Wien auch noch überlegen sollten, insbesondere in den wissenschaftlichen Bereich zu investieren, dann gehört für mich auch der soziale und wirtschaftswissenschaftliche Bereich dazu. Welche anderen Möglichkeiten gibt es, welche Perspektiven, wohin entwickelt sich unser Wirtschaftsleben? Auch da könnte ich mir vorstellen, dass wir einen sehr interessanten Call ausschreiben, in Richtung Ökonomie in Zeiten nach der Pandemie, was bedeutet das, welche gesellschaftlichen Veränderungen gehen einher, um hier tatsächlich auch wissenschaftlich fundiert eine Art VorreiterInnenrolle in der Diskussion für die kommenden Jahre einzunehmen. Und in diesem Sinne bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit und will Sie nicht länger strapazieren. - Danke sehr.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gelangt Herr GR Grießler. Ich erteile es ihm.

 

13.04.40

GR Markus Grießler (ÖVP)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Eigentlich wollte ich recht kurz zu meinem Antrag zum Thema Gebrauchsabgabe Stellung beziehen - die Gebrauchsabgabe, die schon auch ein sehr probates Mittel wäre, kleinen und mittleren Firmen sehr, sehr schnell auch in der Krise zu helfen -, aber ich werde es jetzt trotzdem ein bisschen hintanstellen und möchte doch noch auf den Verlauf der Diskussion bis jetzt replizieren und ganz konkret auch zum Kollegen Guggenbichler sagen: Laut gebrüllt, ja, schlecht informiert auf der anderen Seite! Sehr viel, was da gesagt wurde, sind Argumente, die immer wieder gebracht werden, und bei manchen Argumenten ist es halt auch so, ein schlechter Witz, der immer wieder erzählt wird, wird nicht besser, und falsche Argumente werden auch nicht richtiger, wenn sie immer wieder laut getrommelt werden.

 

Die Anträge, die eingebracht wurden - die ich trotzdem unterstützen möchte, auch als Fraktion der neuen Wiener Volkspartei - lesen sich halt schon so wie mehr oder weniger das Branchenverzeichnis der Freizeit- und Sportbetriebe in einen Serienbrief gegossen, und dann schnell mal als Antrag - denen sollten wir schnell helfen - hinausgeschossen. Branchenarbeit und die Arbeit der Wirtschaftskammer geht für mich persönlich weiter. Ich bin Unternehmer, ich bin in der Wirtschaftskammer und ich versuche mit den Unternehmen gemeinsam Lösungen zu finden und keine Pauschalanträge zu stellen. Meine Zeit im letzten Jahr war wirklich so, jeden Tag hunderte Gespräche zu führen mit Betroffenen, mit Unternehmerinnen, mit Unternehmern und hier punktgenau Lösungen zu finden, denn das ist das, was die Unternehmerinnen und Unternehmer tatsächlich verdient haben.

 

Und genau so passiert das auch in der Wirtschaftskammer jeden Tag, die beiden PräsidentInnen, die Sie angesprochen haben, tun auch nichts anderes, als ihre Zielgruppen perfekt zu servicieren, und dafür, von meiner Seite her, ein sehr großes Danke an euch beide.

 

Wir stecken, wie heute schon so oft angesprochen, in einer Krise, die schon über ein Jahr lang andauert, und diese Krise kann man nur gemeinsam bewältigen. Es macht überhaupt keinen Sinn, hier verschiedene Fronten aufzubauen, die gegeneinander auszuspielen. Wir können nur miteinander durch diese Krise kommen, und das Miteinander muss das perfekte Abwägen der verschiedensten Fördermodelle sein und für die Unternehmerinnen und Unternehmer das perfekte Fördermodell zu finden. Und hier setzen wir natürlich an, dass wir die Dinge, die im Bund schon sehr, sehr positiv laufen und gut angelaufen sind, weiter fortsetzen, den Unternehmen ermöglichen, so schnell und möglich zu diesen Hilfen zu kommen, und die dann zusätzlich mit Hilfen aus der Stadt aufzuladen. Nur so können wir gemeinsam diese Krise bewältigen.

 

Die Krise ist unvorhersehbar gewesen. Ich bin selbst Unternehmer, die letzte Veranstaltung, die ich veranstalten durfte, war letztes Jahr im Jänner. Anderslautend als der Herr Guggenbichler behauptet, betreibe ich keine

 

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