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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 24.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 78

 

hungsweise eine - ich setze es jetzt einmal unter Anführungszeichen - Bevorzugung erfahren werden?

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Frau Stadträtin, bitte.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Schönen guten Morgen, Frau Gemeinderätin. Ich glaube, da sind wir uns hier alle einig, dass vor allem Alleinerziehende vom leistbaren Wohnen ganz besonders profitieren. Wir haben den Wohnbedarfsgrund für Alleinerziehende ohne eigenen Mietvertrag eingerichtet. Wir haben im geförderten Wohnbau Wohnmodelle für Alleinerziehende, und zwar nicht nur eine einmalige Geschichte, sondern mittlerweile ist es bei allen großen Wettbewerben Standard, dass wir auf diese Gruppe schauen.

 

Was die Delogierungen oder zumindest die Gefahr der Delogierung auf Grund eines Mietzinsrückstandes betrifft, ist es so, dass Wiener Wohnen hier als soziale Hausverwaltung, die sie ist, damit reagiert, dass Wiener Wohnen ein Case Management hat. Das ist die aufsuchende Sozialarbeit, um Mieterinnen und Mieter zu unterstützen, wenn sie Schwierigkeiten haben.

 

Die Anzahl der Case Manager haben wir jetzt in der Corona-Pandemie erhöht, genauso wie das Team der Rückstandsbetreuung bei Wiener Wohnen, das sich vor allem mit den Mieterinnen und Mietern auseinandersetzt, die eben Mietzinsrückstände haben. Dabei haben wir auch ganz stark geschaut, dass wir mit dem WAFF und mit dem AMS zusammenarbeiten, die Aktion 50plus, um Menschen auch wieder Beschäftigung zu geben und die MieterInnen dann wirklich zu unterstützen.

 

Es gibt hier keine Bevorzugung von Frauen oder Alleinerziehenden, Fakt ist aber, egal, ob eine Mieterin oder ein Mieter Unterstützung braucht, nämlich Hilfe bei der Ratenvereinbarung, Hilfe beim Amtsweg zur Wohnungssicherungsstelle der MA 40 zum Beispiel oder zur MA 50, was die Wohnbeihilfe betrifft, dann bekommen sie von Wiener Wohnen Unterstützung.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke. Zur 2. Zusatzfrage hat sich GRin Bakos gemeldet.

 

9.16.02

GRin Dolores Bakos, BA (NEOS): Guten Morgen, Frau Vizebürgermeisterin. Zukunftsgerichtetheit ist auch für meine Zusatzfrage ein Stichwort. Der Frauenanteil in technischen Berufen beträgt in Österreich gerade einmal 15 Prozent. Auf dem Weg in die Technik begegnen Frauen und junge Mädchen sehr vielen Hindernissen.

 

Deshalb meine Frage: Mit welchen Maßnahmen gedenken Sie, Mädchen und junge Frauen darin zu bestärken, dass ihnen alle, vor allem natürlich auch technische, Berufe offenstehen?

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Frau Vizebürgermeisterin.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Schönen guten Morgen. Dabei sind wir definitiv alle sehr gefordert, damit wir den jungen Mädchen signalisieren: Alle Wege stehen dir offen, du hast alle Optionen. Wir haben das mit dem Projekt „Respekt: Gemeinsam stärker“ versucht, um auch hier das Selbstbewusstsein der jungen Mädels zu stärken. Das ist leider im vergangenen Jahr Corona-bedingt nicht ganz so möglich gewesen. Christoph Wiederkehr und ich werden aber dieses Projekt dann natürlich gemeinsam weiter fortsetzen und damit in den Schulen bewusst auch Einfluss auf das Selbstbewusstsein der jungen Mädels nehmen.

 

Ganz wichtig sind aber in diesem Bereich auch Vorbilder, das darf man nicht kleinreden, damit junge Mädels sehen, es gibt Frauen, die es in diesem Bereich schon geschafft haben: Ich kann das auch, ich kann mir das auch zutrauen! Und diese erfolgreichen Frauen müssen wir auf ganz unterschiedliche Art und Weise sichtbar machen. Mir fällt jetzt ganz spontan der Hedy-Lamarr-Preis ein, bei dem wir Frauen, die im IT-Bereich besonders erfolgreich sind, vor den Vorhang holen, und so auch Vorbilder schaffen und sichtbar machen.

 

Wir werden auch im Frauenzentrum immer wieder Schwerpunkte in diesem Bereich setzen. Wir werden Workshops anbieten, um junge Mädels zu ermutigen, im Bereich Wissenschaft und Technik aktiv zu werden. Und last but not least gibt es ja seit einer ganz langen Zeit schon den Wiener Töchtertag, an dem Mädchen in andere Berufe hineinschnuppern können. Wir wollen 2022 noch einen Schritt weiter gehen, und zwar wird es dann erstmals einen Mini-Töchtertag geben. Da gehen wird dann schon in die Volksschule, um wirklich zeitig genug anzufangen.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke. Zur 3. Zusatzfrage hat sich GRin Huemer gemeldet.

 

9.18.22

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE): Guten Morgen, Frau Stadträtin. Vielen Dank für die Ausführungen und auch vielen Dank für das Engagement für die Frauen, das in der Tat vor Corona genauso stark war und jetzt noch mehr braucht, denn die Pandemie lastet besonders auf den Schultern von Frauen. Ich glaube, da sind wir uns hier alle einig.

 

Ich möchte Sie zu einem Thema fragen, das sehr besorgniserregend ist, nämlich das Thema Gewalt an Frauen. Die Zahl der Frauenmorde ist erschreckend hoch. Wir haben zu den Zeiten von Rot-Grün das fünfte Frauenhaus auf Schiene gebracht, was sehr wichtig ist. Fakt ist aber, Frauenmorde passieren weiter. Es handelt sich um einen wirklichen Hochrisikobereich, dem Frauen ausgesetzt sind.

 

Meine Frage an Sie: Wo sehen Sie Möglichkeiten, dass von Seiten der Stadt noch stärker in die Prävention eingegriffen werden kann, um Frauenmorde zu verhindern?

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Frau Vizebürgermeister, bitte.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Danke schön, Frau Gemeinderätin, ich glaube, wir arbeiten, was Frauenpolitik betrifft, hier in diesem Haus sowieso auch parteiübergreifend sehr, sehr gut miteinander. Dafür möchte ich mich auch sehr herzlich bedanken.

 

Ja, wir haben ein fünftes Frauenhaus auf den Weg gebracht. Ja, wenn das fertig ist, wird es auch ein Frauenhaus für junge Mädchen, die von Gewalt betroffen sind und eine andere Art der Betreuung brauchen, in dieser Stadt geben und nebenbei noch Unterstützung im Bereich Ausbildung und Arbeit.

 

Mir ist aber auch wichtig, dass wir unsere Notrufnummern, die wir haben - und wir haben seit vielen Jah

 

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