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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 24.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 56 von 78

 

größte Freiluftfestival Europas bei Gratiseintritt. Nur können eben nicht alle Festivals so bekannt sein, Menschen aus ganz Europa anziehen beziehungsweise eine BesucherInnenzahl von über einer Million Menschen haben. Das macht Festivals und Events wie die WienWoche nicht unwichtig.

 

Die WienWoche wurde 2012 mit dem Ziel, eine breite Kulturvielfalt zu ermöglichen, ins Leben gerufen. Die WienWoche versteht sich als postmigrantisches, queerfeministisches Festival für Kunst und Aktivismus, nimmt Kulturarbeit als Einmischen in gesellschaftliche, politische und kulturelle Debatten wahr. Der Verein Stadtleben ermöglicht allen Künstlerinnen und Künstlern, an diesen teilzunehmen. Da kann alles dabei sein, von Kunstperformances über Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen an unterschiedlichen Locations, aber das Entscheidende ist, dass der Breite hier keine Grenzen gesetzt sind, es ist sozusagen ein riesiges, partizipatives Kunst- und Kulturprojekt. Ich weiß, das stört Sie seit Jahren, aber ja, bei diesem Projekt kann jede, kann jeder mitmachen, und ja, es ist nur ein Thema vorgegeben, aber das ist die Intention.

 

Diese Veranstaltung des Vereins Stadtleben ist dafür da, sich zu entfalten, sich auszuprobieren, sich Jahr für Jahr neu zu erfinden, selbst zu gestalten, mitzuentscheiden, anzuregen und sich immer weiterzuentwickeln. So etwas wie eine riesige, bunte Prämierenbühne für viele weitere leiwande und großartige Kulturprojekte. Das ist einfach die Idee.

 

Es ermöglicht außerdem unterrepräsentierten Gruppen, auf breiter, öffentlicher Ebene künstlerisch tätig zu werden. Eine weltoffene Stadt, wie Wien es ist, muss allen Menschen ein Teilhaben ermöglichen. Kolleginnen und Kollegen, dass dies möglich ist, liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen in unserer Stadt nicht die Möglichkeit haben, am öffentlichen, am künstlerischen Leben teilzunehmen. Wien und das Festival WienWoche sind der Garant dafür, dass unsere Stadt auch zukünftig eine Stadt für die Menschen ist, egal, woher sie kommen und egal, welche Orientierung sie haben.

 

Wien ist eine bunte Stadt, und genauso bunt und vielfältig fällt die Kulturförderung aus. Es geht eben darum, nicht nur die Hochkultur zu fördern, sondern offen für ein mutiges, visionäres Programm zu sein. Das macht unsere Stadt aus. In Wien, dafür steht diese Stadt, dürfen und sollen alle, ob aktiv oder passiv, am Kulturleben teilhaben können. - Danke.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich danke GRin Anderle fürs Desinfizieren. - Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Weber. Ich erteile es hiermit.

 

15.17.54

GR Thomas Weber (NEOS)|: Ja, vielen herzlichen Dank, sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause via Livestream!

 

Nachdem Herr Kollege Berger mir das so ausführlich zitiert hat - wohlgemerkt, er hat es angekündigt, dass er das machen wird -, möchte ich schon ein paar Punkte zum Thema Wiener Kulturservice sagen. Es ist ja in den Ausführungen des Kollegen Berger und auch von Frau Kollegin Sachslehner in den Raum gestellt worden: Na ja, das ist eigentlich das gleiche Thema, das hier wir seit 20 Jahren oder seit ewigen Zeiten behandeln, immer die gleichen Reden, immer die gleichen Themen. Da geht es darum, dass immer derselbe Antrag daherkommt, da geht es darum, dass immer das Gleiche drinnensteht und da geht es auch darum, dass es keine Transparenz in diesem Antrag gibt. Fakt ist, heute hätten wir die Möglichkeit gehabt, tatsächlich eine andere Diskussion zu führen.

 

Der von mir sehr geschätzte Gerald Ebinger, ehemaliger Kultursprecher der FPÖ, der ja 20 Jahre in diesem Haus war, hat bei dieser Debatte hauptsächlich zwei Sachen gebracht: Das Erste, was er gebracht hat: Wir haben jedes Jahr den gleichen Förderantrag. Das Zweite, das er gebracht hat: Bei den Grätzlfesten wissen wir nicht, was sich dahinter verbirgt. Heuer hätten wir die Möglichkeit gehabt, von Ihnen, Herr Berger, zu hören, dass es einmal einen anderen Förderantrag gibt, nämlich einen Förderantrag, in dem genau das drinnen ist, was Sie hier fordern, nämlich Transparenz. Es gibt eben nicht diese Grätzlfeste, es sind die Feste explizit namentlich erwähnt. Der Förderantrag ist nach entsprechender Summe verringert, wir haben, wie ich schon gesagt habe, nicht den gleichen Antrag, den wir da in der Vergangenheit immer abgestimmt haben. Das ist einmal das eine.

 

Das Zweite: Wenn wir über das Donauinselfest und darüber reden, dass das jedes Jahr immer das Gleiche ist: Auch da hätten wir heuer die Möglichkeit gehabt, zu sagen, na ja, es ist schon etwas anderes geworden. Wenn man sich das vorige Donauinselfest anschaut, so wie es angekündigt worden und letztendlich auch durchgeführt worden ist - als Tour, 80 Tage durch die Wiener Bezirke -, muss ich Ihnen sagen, als das voriges Jahr im Wahlkampfjahr vorgestellt worden ist, war ich natürlich skeptisch.

 

Skeptisch war ich deshalb, weil es als wahlkampffreie Zone vorgestellt worden ist. Dann habe ich das Vergnügen gehabt, dass ich fünf Mal zufällig in Veranstaltungen des Donauinselfests von dieser Bustour hineingelaufen bin und mir das sehr genau angeschaut habe. Ich kann Ihnen sagen, ich habe da nicht gesehen, dass da bei diesen Veranstaltungen irgendein Wahlkampf passiert.

 

Das Dritte, das ich Ihnen noch mitgeben mag, ist zum Antrag, das Donauinselfest auf eine andere Art und Weise abzuwickeln, da möchte ich an das, was Kollege Peko Baxant schon gesagt hat, anknüpfen: Bitte berücksichtigen Sie dabei auch die tausenden, die wahrscheinlich zehntausenden Stunden, die als ehrenamtliche Arbeit in das Donauinselfest hineinfließen. Alles das, um Ihnen aufzuzeigen: Es ist nicht jedes Jahr das Gleiche und es ist nicht die gleiche Diskussion, die wir seit 20 Jahren führen, man muss nur hinschauen, dann sieht man die Dinge auch. Soweit die Punkte, die ich zu dem Thema anbringen mag.

 

Ich möchte mich aber auch noch sehr herzlich für den leidenschaftlichen Kulturappell, den Peko Baxant hier gemacht hat, bedanken. Peko, du hast mir mit jedem

 

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