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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 24.03.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 66 von 78

 

beziehungsweise der Festigung digitaler Kompetenzen und der arbeitsmarktorientierten Beratung mit Berufsorientierung.

 

Das Ziel des Projektes, das schon im letzten Jahr von der Stadt Wien gefördert wurde, ist, durch Fachsprachkurse und begleitende Arbeitsmarktberatung jene Voraussetzungen für Frauen zu schaffen, die ihre Chancen für den Übertritt in die Erwerbstätigkeit erhöhen. Die Kursmaßnahmen beinhalten Abklärung und Einstufung, Ausbau allgemeiner Deutschkenntnisse, so etwas wie Fachsprache und Werkstattunterricht, Berufsorientierungs- und Prüfungsvorbereitungsausbau, digitale Anwendungskompetenzen, die immer wichtiger werden und immer stärker gebraucht werden - und ich hoffe, wir werden demnächst auch andere Organisationen und Projekte, die sich ganz spezifisch auf diese digitale Unterstützung fokussieren, wie zum Beispiel jenes Projekt von Peter Bernscherer, das Kompetenzen von Frauen im digitalen Anwendungsbereich fördert, genauso unterstützen, sobald dafür ein entsprechendes Ansuchen kommt -, Erstellung von Kompetenzportfolios - weil es immer wichtig ist, auch darzustellen: Wie sehe ich aus, was mache ich, wie gehe ich als Bewerber, in dem Fall als Bewerberin um? Herstellung von Bewerbungsvideos, aber auch Abschlussprüfungen von Fachsprachkursen sind wichtig, denn Fachsprache hat daneben oft eine ganz große Bedeutung dafür, zum Erwerb der entsprechenden Sprache zu gelangen.

 

Etwas, was mir bei diesem Projekt besonders wichtig ist - und damit komme ich auch schon zum Schluss: Es wird am Schluss eine interne Evaluierung der Maßnahmen geben. Diese interne Evaluierung, die vor begleitenden Arbeitsmarktberatungen passiert, halte ich für ganz wichtig und ganz kompetent, und ich freue mich sehr, dass der Gemeinderat heute dieses Projekt unterstützt. - Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Da der Betreffende jetzt anwesend ist, und nachdem Niki Kunrath es eigentlich schon vorweggenommen hat, nun auch vom Vorsitz - etwas, was auch im Gemeinderat nur sehr, sehr selten passiert -: Lieber Michael Hengster, danke für deine jahrzehntelange Arbeit hier im Gemeinderat! Danke, dass du uns in tolle Bilder gesetzt hast! (Anhaltender Beifall.) Von Donaustädter zu Donaustädter: Alles Gute, viel Gesundheit, viel Spaß beim Motorradfahren! Hoffentlich bald wieder ein Besuch im 2. Bezirk - also Schweizerhaus, für die, die sich nicht so auskennen - und alles Gute und viel Gesundheit dir und deiner Familie! Danke schön für alles! (Allgemeiner Beifall.)

 

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Hungerländer. Ich erteile es ihr.

 

16.30.08

GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP)|: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Betreffend den Förderakt: Wir haben das im Ausschuss schon ein bisschen besprochen. Wir haben da sehr lange überlegt, ob wir zustimmen sollen, weil eben keine Evaluierungen enthalten sind - das heißt, es ist nicht ersichtlich, wie viele der Personen, die die Kurse besucht haben, dann tatsächlich in den Arbeitsmarkt eingezogen sind. Jetzt hat mein Vorredner gesagt, es wird eine interne Evaluierung geben, das ist eine interessante und erfreuliche Nachricht. Ich hoffe, dass diese interne Evaluierung dann auch dem Ausschuss zur Kenntnis gebracht wird. Wir werden dann nächstes Jahr, nehme ich an, mehr wissen und uns darüber genauer unterhalten können.

 

Generell möchte ich festhalten, dass es für uns sehr, sehr wichtig ist, dass die Mittel, die investiert werden, in einem Verhältnis zu einem Output stehen. Und mit Output meine ich nicht die Anzahl an Personen, die bei irgendwelchen Kursen teilnehmen, sondern mit Output meine ich die Anzahl der Personen, die tatsächlich in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Es ist nicht genug, eine Zielgruppe alleine zu nennen, sondern es muss tatsächlich eine messbare Effektivität da sein. Wir wollen, dass Ergebnisse geliefert werden, denn es geht hier um öffentliche Gelder, und wir sind das den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern schuldig.

 

Einer der Gründe, warum wir dieser Förderung trotzdem auch zustimmen, ist, dass wir dem aktuellen Integrationsmonitor entnehmen konnten, dass die Zielgruppe jene Personen sind, die momentan am schlechtesten in den Arbeitsmarkt integriert sind. Aus diesem Grund geben wir da ein bisschen einen Vertrauensvorschuss und vertrauen darauf, dass dann nächstes Jahr wirklich eine Evaluierung vorliegt.

 

Wenn ich über den Integrationsmonitor spreche, kann ich gleich anschließend zu meinem ersten Antrag kommen. Im Integrationsmonitor findet sich nämlich eine recht interessante Zahl, nämlich die der NEETs. NEETs ist ein englisches Akronym und steht für Jugendliche, die weder in einem Ausbildungs- noch in einem Arbeitsverhältnis sind. Wenn man hört, junge Menschen sind weder in einem Ausbildungs- noch in einem Arbeitsverhältnis, dann ist die erste logische Frage: Ja, wo sind sie denn dann? Und das meine ich ganz physisch: Wo sind diese jungen Menschen den ganzen Tag lang? Was machen sie? Wovon leben sie? An welcher Stelle sind sie aus dem System ausgeschieden? Oder im Fall von Migranten: Waren sie niemals in irgendeinem Ausbildungs- oder Arbeitssystem?

 

Ich denke, jeder Humanist - und dazu zähle ich in Wahrheit Sie alle - muss sich fragen, wir alle müssen uns fragen: Wie wird das weitere Leben dieser jungen Menschen aussehen? Es sind 21.700 Personen, über 10 Prozent der Wiener Jugend, die sich außerhalb jegliches Systems befindet. Das ist kein kleines Problem, meine Damen und Herren.

 

Es ist verwunderlich, dass die Stadt relativ wenig Informationen über diese Gruppe zu haben scheint, und ich möchte Ihnen nicht unterstellen, dass Sie aus politischen Gründen nichts für diese Gruppe tun, nein, aber es scheint ein bisschen so, als wäre sie vergessen worden, und das möchten wir mit unserem Antrag gerne ändern. Wir beantragen aus diesem Grund, dass eine umfassende Studie zu der Gruppe der NEETs erstellt wird und aufbauend auf dieser dann effektive Maßnahmen getroffen werden.

 

Und weil es mir ein Anliegen ist, möchte ich noch etwas anfügen: Mir wurde im Vorfeld gesagt, das ist ja gar

 

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