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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.05.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 97

 

schule einen Kurs „Einfaches Rechnen“ machen sollen, es gibt ja die Nachhilfe 2.0. (Zwischenrufe.) - Ja, Nachhilfe 2.0 ist ein Projekt der sozialen Demokratie in dieser Stadt, das auch Menschen unterstützt, die sich mit Rechnen schwer tun und auch Zahlen nicht erkennen.

 

Auf Seite 5 von 19 im Akt ist eine Tabelle, in der genau aufgeführt wird, wie die Ressourcen verteilt werden: Leitung 7,6 Prozent, Büroorganisation, und so weiter, fachliche Mitarbeit, Grundlagenarbeit, alles sehr gut in Prozenten aufgeteilt. Wenn Sie 800.000 - das ist ja eine einfache Zahl, keine Kommastellen und auch keine Unterordnung - relativ einfach durchdividieren, dann kennen Sie sich gut aus. Für Leute wie Sie, die nicht gut rechnen können, ist auch noch ein Tortendiagramm drinnen, wo man nachschauen kann, wie viel für Abfall- und Ressourcenarbeit, Bauen, Energie, Chemie, Konsum, Ernährung, Grünraum und Garten verwendet wird.

 

Ich will aber gar nicht so lange auf das immer gleiche Thema replizieren, ich möchte eher auf das Inhaltliche eingehen. Mir ist die Umweltberatung ein unheimliches Anliegen in dieser Stadt, weil die Umweltberatung wirklich einfache Beratungs-Tools für Kinder, einfache Folder, Plakate wie „Linsen, Bohnen & Co“ herstellt, die man sich auf den Kühlschrank hängen kann, damit man weiß, wie man diese Lebensmittel zubereitet, welchen Ersatz für Fleisch das bringt.

 

Auch jetzt das neue „Was jede*r tun kann!“ für den Klimaschutz ist gratis zu bestellen, auch bei der Umweltberatung, nur mit Versandkosten. Das ist eine ganz tolle Anleitung, wo man sieht - wenn man sein eigenes Gemüse haben will und selbst aktiv werden will -, wohin man sich wenden kann, nebst den Selbsterntefeldern oder Community Supported Agriculture.

 

Wenn man selber nicht Zeit hat, etwas zu tun, gibt es auch einen Entscheidungsbaum - ob man sich ein Gemüsekistl bestellt, wo man einkauft -, also wirklich immer ganz tolle Handlungsanleitungen, damit klar ist, was man selber tun kann und nicht auf einer Metametaebene, dass man sagt, ja, wir müssen die Atmosphäre schützen, und, und, und, sondern wirklich Anweisungen und Anleitungen auf einer individuellen Kleingruppenebene, was wir für ein gutes Leben in unserer Stadt tun können.

 

Das beginnt bei der Energieberatung, auch Beratung gegen Energiearmut, wo sie jetzt in Covid-Zeiten wirklich auch online und telefonisch viele Haushalte unterstützt haben, um Energie zu sparen. Das mag da oder dort für den einen oder anderen lustig klingen, aber ich habe auch selber in diesem Bereich gearbeitet und mir haben Leute gesagt, dass sie durch diese Beratungen 25 bis 50 EUR an Energiekosten im Jahr gespart haben. Die haben sich riesig gefreut, weil sie mit diesem Geld ein Mal im Jahr zumindest Essen gehen können mit ihrer Tochter oder mit ihrem Freund. Das hat also schon eine unheimliche Auswirkung.

 

Auch die Zusammenarbeit mit biohelp zum Teil, also der Akt, den wir zuvor jetzt einstimmig beschlossen haben, die biohelp-Subvention, wo die ÖVP im Ausschuss dagegen gestimmt hat: Die Umweltberatung arbeitet Hand in Hand mit biohelp. Wir haben große Projekte in Kleingartensiedlungen gemacht, wo die Umweltberatung Kompostierungsberatung macht, auch Schädlingsberatung, und biohelp kommt mit Pheromonfallen und berät die Leute, um den Apfelbohrer und die Schadwanze und so abzuwehren.

 

All das sind ganz tolle Projekte. Warum sind sie toll? Weil wir schlussendlich gesehen haben, dass gerade im Kleingartenbereich die Leute mit Round-up und Glyphosat herumgerannt sind und alles getötet haben, was irgendwie ihre Pflanzerln angreift. Das können wir heute alles mit biologischem Pflanzenschutz machen. Diese Beratungen machen die Umweltberatung und auch biohelp gemeinsam gratis für die Leute, und damit bringen wir ganz viel Chemie aus den Gärten heraus, aus dem Einfamilienhausbereich und damit aus dem Boden und aus dem Grundwasser.

 

Deswegen - nur, um diese zwei Bereich hervorzuheben - bin ich froh, dass wir die Umweltberatung weiter unterstützen, dass wir mit diesen tollen Beratungsangeboten in die Zukunft gehen. Ich bitte Sie wirklich, diesem Akt zuzustimmen und diesem tollen Projekt eine Zukunft zu geben. Danke sehr.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke schön. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl.-Ing. Otero Garcia, und ich erteile es ihr.

 

17.16.15

GRin Dipl.-Ing. Huem Otero Garcia (GRÜNE)|: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich habe mich jetzt eigentlich nachmelden müssen, weil es wieder - zum zweiten Mal - einen Mülltrennungsantrag gibt. Es gab ja schon in der Jännersitzung einen ÖVP-Antrag zu den Abgabestellen, und ich glaube, es ist wichtig, dass man jetzt einmal etwas dazu sagt. Die FPÖ findet es also schockierend, dass Wien im Bundesländervergleich das Schlusslicht in Sachen Mülltrennung ist. Ich muss sagen, ich bin eigentlich überhaupt nicht schockiert, was das betrifft. Jeder Mensch, der sich ein bisschen mit Abfallwirtschaft beschäftigt hat, weiß, dass Großstädte im Vergleich zum ländlichen Raum andere Trennverhalten aufweisen. Das weiß jeder, dass die Sammelquoten da einfach schlechter sind.

 

Insofern ist das überhaupt nicht schockierend, sondern man kann das eigentlich ganz normal erklären, wenn man sich die internationalen Zahlen anschaut. Das heißt natürlich nicht, dass es keinen Verbesserungsbedarf gibt und dass es nicht Handlungsbedarf gibt, aber ich bin aus Wien, im Gegensatz zu Herrn Guggenbichler, und ich mag es irgendwie nicht, wenn man Wien da so unnötig basht.

 

Ja, man muss die Kapazitäten der Sammelinseln ausbauen, man muss sich die Dichte der Sammelinseln anschauen, es braucht auch mehr Bildungsmaßnahmen, das sagt auch Art. 10 der Einwegplastik-Richtlinie der EU. Was Sie aber fordern, ist, dass es in jedem Mehrparteienhaus eine eigene gelbe Tonne gibt. Ich weiß nicht, ob Sie wissen, wie viele Mehrparteienhäuser es in Wien gibt. Ich habe nachgeschaut, die Zahlen sind von 2011, also ganz aktuell sind sie nicht: Es gibt 65.000 Mehrparteienhäuser in Wien.

 

Das wäre also ein ziemlicher Aufwand, das wäre sehr unverhältnismäßig und logistisch fragwürdig. Vor allem aber packt es das Problem nicht an der Wurzel, und

 

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