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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 106

 

Kinogeschichte, wird endlich renoviert. Also da passiert ganz viel, auch während der Corona-Pandemie. Das brut in St. Marx, der neue Standort für die freie Szene, die Erweiterung der Ankerzentren, Leuchttürme in der kulturellen Stadtentwicklung - ein ganz wichtiger Aspekt, dem wir auch beim Stadtentwicklungsplan STEP 2035 noch mehr Augenmerk schenken werden. Genau diese dezentralen Kulturzenten in den Bezirken, glaube ich, sind ganz, ganz wichtig, um der Wiener Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, auch an Kultur teilzuhaben, die wirklich bis in die Peripherie der Stadt zieht. Der neue Standort für das ZOOM Kindermuseum - diesen zweiten Standort haben wir ja beschlossen - ist auch ein ganz, ganz wichtiger Aspekt für Kultur- und Wissenschaftsvermittlung, nämlich von Anfang an. Wir wollen auch das tragen, dass Wien auch eine Stadt der Wissenschaft von Anfang an ist.

 

Und wenn man jetzt in den Kultursommer vorausschaut, dann kann man sagen, aufatmen im Sommer - aber sicher, das möchte ich immer wieder betonen, gelten auch die 3 Gs im Sommer -, aufatmen, weil es ab dem 3. Juli losgeht: 40 Tage, 40 Locations, 1.000 Acts, zirka 2.000 KünstlerInnen, und das bei freiem Eintritt. Und das Motto: „Wien dreht auf.“ Nach den Pandemiemonaten bringt der Kultursommer also wieder Lebensfreude in die Stadt. Am 3. Juli geht es mit einem großen Open-Air-Konzert am Wiener Rathausplatz los. Ich glaube, ein fulminanter Start mit Beethovens 9. Symphonie „Ode an die Freue“. Es wird eine besondere Aufführung von Michael Köhlmeier geben, der die „Ode an die Freude“ von Schiller neu gelesen und eigens für die Aufführung auch neu verfasst hat.

 

Ein Fokus des Kultursommers ist auch das Angebot für junge Menschen. Ein ganz, ganz wichtiger Aspekt sind zwölf Open-Air-Klubnächte, ebenso ein gezieltes Kulturprogramm. Aber abseits dieses vielfältigen Programms für Musik aller Stilrichtungen, des Besten aus Literatur und Kabarett, gibt es eine Reihe von Initiativen, und das letztendlich alles direkt vor der Haustür mit freiem Eintritt. Ich glaube, das ist das, was wir alle gebraucht haben, dieses Aufatmen, auch mit diesem neuen Kultursommer. Ich glaube, das ist ganz wichtig für uns alle und für die Wienerinnen und Wiener.

 

Ich habe es gesagt, das alles auch unter Sicherheitskonzepten, denn eines darf man nicht vergessen - und ich möchte es auch hier betonen, jetzt auch im Fokus der Wissenschaft -: Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Es mag trügerisch sein, wenn die Inzidenzen sehr, sehr niedrig sind und jeder aufatmet, wir lassen jetzt quasi alles laufen. Aber Wien, und ich glaube, da ist Wien wirklich besonders Vorreiter, achtet sehr wohl sehr genau darauf, was möglicherweise noch kommen wird. Ein, wie ich glaube, positiver Aspekt dieser Corona-Pandemie ist, dass seit Ausbruch vor mehr als einem Jahr die Wissenschaft sehr viel stärker in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt ist. Die Covid-19-Impfung hat gezeigt, was Wissenschaft kann. Nur ein kleines Gedankenexperiment: Man stelle sich vor, wir hätten heute noch keine Impfung und die Delta-Variante steht vor der Tür. Ich glaube, das möchte sich keiner von uns vorstellen, wir hätten praktisch keine Chance, das aufzuhalten, denn das Einzige, was die Pandemie wirklich beenden wird, ist eine Impfung. Andernfalls wird man an Corona erkranken, manche leicht, manche schwer. Und ohne Wissenschaft gäbe es diese Eindämmung des Virus nicht.

 

Das, was Corona eben gezeigt hat, sind auch die vielen kreativen Potenziale, die auch in der Stadt losgelöst wurden. Wir haben das auch sehr umfassend begleitet. Es gab unter dem Titel „Wien erforscht Corona“ auch vom WWTF, also vom Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds einen Covid-19 Rapid Response Call. Die Idee war, wie wir ganz schnell Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den wesentlichen Fragen dieser Pandemie vernetzen können. Da ging es um das Thema das Virus verstehen und bekämpfen, wie man die Testkapazitäten ausbaut, um Fragen der Epidemiologie und Public Health, aber natürlich auch um gesellschaftliche Fragen, wie man die Krise bewältigt, auch rund um das Thema Bildung und Schule, aber auch um das Thema Wirtschaft. Da gab es eine Reihe von Forschungsprojekten. Da gab es neue Vernetzungsmöglichkeiten von Wissenschaftlern. Ich habe es in der Früh schon erwähnt, dass sich da einfach die Labore zusammengeschlossen haben, um eine Initiative zu gründen, um Testkapazitäten, Schnelligkeit in der Analytik, in der Logistik zusammenzubringen. Ich glaube, da war Wien, und das haben wir gesehen, was die Testkapazitäten, was die Logistik betrifft, einzigartig unter den Metropolen in Europa - einzigartig! Keine andere Metropole dieser Größe hat diese Qualität, Schnelligkeit und Präzision an Tests geschafft.

 

Was auch im Zuge dieser Forschungsprojekte sehr stark untersucht wurde, waren die Simulationen, also wie sich letztendlich die Verbreitung des Virus auswirkt, was es für die Kapazitäten in den Spitälern bedeutet - eine ganz wichtige Thematik, um auch neue Einblicke in die tagesaktuelle Corona-Landkarte zu bekommen.

 

Ich möchte es an dieser Stelle erwähnen, das, was diese Forschungsergebnisse oder die Forschungsprojekte insgesamt auch gezeigt haben, ist die Bedeutung von Gesundheitsdaten für die Steuerung dieser Krise. Ich glaube, das ist ein Thema, worauf wir insgesamt sowohl auf Bundesebene als auch auf Stadtebene in Zukunft noch stärker fokussieren müssen. Was wir unbedingt brauchen, ist tatsächlich die Schaffung einer unabhängigen nationalen Medizindatenstelle. Ich halte das für extrem notwendig. Vieles wird argumentiert unter dem Titel der Datensicherheit, ich sage aber das Umgekehrte, wir gehen ja derzeit vom Thema der Datenunsicherheit aus, also zu sagen, es wird unsicherer, ist eigentlich falsch. Im Moment ist vieles unsicher, und das, was wir erreichen müssen, ist Datensicherheit für die Patientinnen und Patienten, für die Wissenschaft, für die Politik auch als Steuerungsinstrument. Daher ist es so wichtig, eine unabhängige Medizindatenstelle auf einer nationalen Ebene einzurichten, um Gesundheitsdaten zum Wohle der Bevölkerung nutzbar zu machen.

 

Es ist dabei auch notwendig, Sicherheitsstandards für medizinische Daten zu harmonisieren, damit also

 

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