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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 103

 

„Magma worlds, green tag, green economy, green jobs.“ Danke schön.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Das waren jetzt acht Minuten. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Anderle, selbstgewählte Redezeit zehn Minuten. Frau Gemeinderätin, Sie haben das Wort.

 

18.12.38

GRin Patricia Anderle (SPÖ)|: Danke schön. Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich mag noch ganz kurz zu einer Rede von heute Vormittag zurückkommen. Da haben Sie, Kollegin Olischar, gesagt, dass wir vorher überlegen müssen, was wir ernten möchten und dementsprechende Samen säen sollten. Danke für Ihre Ehrlichkeit. Die Samen, die die neue Volkspartei gesät hat, haben Sie im rechts-rechten Lager erworben, und diese heißen einzig und allein „Spaltung in der Gesellschaft“.

 

Wir, der Pöbel, haben kein Wochenendhaus mit Pool. Wir brauchen zum Entspannen öffentlichen Grünraum, Grünraum wie zum Beispiel den Wiener Prater. Im Wiener Prater finden auch sehr viele Veranstaltungen statt. 2020 trat zur Vereinfachung ein neues Wiener Veranstaltungsgesetz in Kraft. Weiters wurde das Veranstaltungsdezernat der MA 36 neu organisiert. Hier ein großer Dank an das Team der MA 36. Der Prater ist nicht nur Veranstaltungsort, er ist auch einer von 995 Park- und Grünanlagen in Wien. Diese erstrecken sich auf eine Fläche von 12,931.812,85 m², 1.679 Spielplätze, welche übrigens seitens der aktiven BenutzerInnen homophobie- und rassismusfreie Zonen sind, denn diese unterscheiden nicht nach Herkunft oder dergleichen, sondern einfach nur, ob sie dort Spaß oder eben keinen Spaß haben, und 621 Ballspielplätze, für die das Gleiche gilt beziehungsweise geht es dort meistens darum, gemeinsam zu gewinnen. All diese Park- und Grünanlagen sowie viele andere Grünflächen, Wälder, Gärten, und so weiter werden von den tollen MitarbeiterInnen der MA 42 bestens betreut. Über das hinaus bildeten die Wiener Stadtgärten im Jahr 2020 insgesamt 25 Lehrlinge aus. Viele Parkprojekte wurden umgesetzt, zum Beispiel der Esterházypark mit 2.300 m². Hier ist besonders anzumerken, dass da zusätzlich ein sogenannter „Cool Spot“, auf Wienerisch ein Tröpferlbad 2.0, entstanden ist, oder der Reumannplatz in Kooperation mit der MA 28, 18.000 m². Insgesamt wurde im Jahr 2020 seitens der MA 42 eine Fläche von sage und schreibe rund 65.682 m² neu- oder umgebaut, Park- und Grünanlagen, die für die Wienerinnen und Wiener extrem wichtig sind. Denn was wir nicht vergessen dürfen und uns immer in Erinnerung bringen müssen, ist, dass diese Park- und Grünanlagen für viele Menschen oft der einzige Erholungsort sind. Die Stadt Wien ist Garant dafür, dass alle Wienerinnen und Wiener die städtischen Park- und Grünanlagen jeden Tag aufsuchen können mit Kinderwägen, mit Laptops, egal, wie man möchte.

 

Im Rahmen von klimawirksamen Maßnahmen zur Reduktion von urbanen Hitzeinseln wurden im Jahr 2020 94 Projekte fertiggestellt, welche je im Durchschnitt unter 25.000 EUR zu Buche geschlagen haben. Man sieht daran sehr gut, dass seitens der Stadt Wien sehr viel zur Abkühlung in der Stadt unternommen wird.

 

Weiters setzt das sogenannte Schwammstadt-Prinzip zukunftsweise Maßstäbe und wichtige Umweltziele um. Eben dieses Schwammstadt-Prinzip stellt sicher, dass Bäume auch bei großer Hitze und langer Trockenheit ausreichend mit Wasser versorgt werden.

 

Da kommen wir dann auch schon zum nächsten Thema. Sagt Ihnen die Zahl 141,441.860 etwas? Vorweg ein Tipp von mir: Es ist zum Glück nicht die Spendensumme der neuen Volkspartei. Es handelt sich dabei um die Menge Wasser in Kubikmetern, welche im Jahr 2020 an das Wiener Rohrnetz abgegeben wurde. Dass die Wienerinnen und Wiener nur den Wasserhahn aufdrehen müssen, um frisches, sauberes, glasklares Trinkwasser zu haben, dafür sorgt Wiener Wasser mit 3.000 km Rohrnetz und rund 800 km Anschlussleitungen. Durch die Stadterweiterung kamen weitere 10 km Verrohrung hinzu. Grandios sind auch die vielen Cooling-Maßnahmen von und mit Wiener Wasser. Tropennächte sind auch in Wien leider keine Seltenheit mehr. Wiener Wasser wirkt dem entgegen und sorgt mit unterschiedlichen Methoden zur Abkühlung in der Stadt. 1.000 Hochquellwasser-Trinkbrunnen versorgen Durstige jeden Tag mit Wasser gratis. 50 mobile Trinkbrunnen mit Sprühnebelfunktion wurden an Tagen mit mehr als 30 Grad auf Dauerbetrieb gestellt. 2020 haben diese mobilen Trinkbrunnen auch einen Namen erhalten. Dieser wurde durch BürgerInnenbeteiligung mittels Online-Voting ermittelt.

 

BürgerInnenbeteiligung ist auch ein Stichwort zu meinem letzten Punkt, den ich ansprechen werde, die Lokale Agenda 21. 2020 gab es 11 Agenda-Bezirke mit 62 Agenda-Gruppen mit mehr als 860 aktiven Mitgliedern. Es fanden 680 Treffen von engagierten BezirksbewohnerInnen statt, in denen Ideen entwickelt, Projekte vorangetrieben und Aktionen geplant wurden. Die Schwerpunktthemen waren: Nachhaltiges Wirtschaften, Gestaltung öffentlicher Raum, nachhaltige Mobilität, Zusammenleben, Klimaanpassung und Begrünung. Es bedarf eben auch der kleinen Begrünung im Kampf gegen die Hitze in der Stadt und für den Erhalt der Biodiversität. Im Herbst 2020 entstand zum Beispiel in der Josefstadt ein weiterer Gemeinschaftsgarten am Bennoplatz. In dem kleinen Bezirk gibt es drei Gemeinschaftsgärten, deren Gartenflächen für alle offen sind, die sich erholen und entspannen wollen. Oder unter dem Motto „Mach dein Grätzl grüner“ gab es einen Ideenwettbewerb in Favoriten. 2020 gab es bei der Grätzloase 180 Einreichungen. Viele Parklets sorgen nun für zusätzliches Grün und damit für ein besseres Mikroklima in den Wiener Grätzln. Sie bieten zusätzliche Angebote für Kinder wie Sandkistenspielgelegenheiten und Hochbeete. Aktionen wie Grätzlfeste bieten die Gelegenheit zu Netzwerken und Kooperationen mit der Nachbarschaft zu stärken.

 

Denn nachhaltig ist eine Entwicklung oder Politik nur, wenn sie ökonomisch, ökologisch und sozial ausgewogen ist. Gerade das ist bei diesen Beteiligungs- und Umweltprojekten zentral.

 

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