Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.11.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 98
Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen hier im Saal und vielleicht zu etwas späterer Stunde werte Zuseherinnen und Zuseher vor dem Livestream!
Ja, was redet man als letzte Rednerin an einem Tag voller wichtiger Debatten zum Doppelbudget, zum ersten Doppelbudget einer Stadt, die es gut geschafft hat, durch die Krise zu kommen mit einem Bürgermeister, der wie ein Fels in der Brandung steht und auf die Wienerinnen und Wiener schaut, mit einem Finanzstadtrat, der auf die Finanzen schaut, wie wir trotz der Krise in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildung und Kindergartenbetreuung ein Plus vor den Zahlen haben, und als letzte Rednerin mit einer Kulturstadträtin, die sich von Anfang ihres Wirkens an auf die Fahne geheftet hat, den Kunstschaffenden auf Augenhöhe wie zum Beispiel mit Fair Play zu begegnen. Ja was gibt es da nach dieser Spezialdebatte in der Geschäftsgruppe Kunst und Wissenschaft am Ende dieses langen Tages noch? Ich weiß, ich stehe nun neben unserer Kulturstadträtin dann zwischen dem langen Debattentag und dem Ende des ersten Debattentages. Aber ich möchte auf ein paar wesentliche Aspekte der Geschäftsgruppe noch zu sprechen kommen.
Im vorliegenden Doppelbudget liegt wieder viel drin, Kunst den Wienerinnen und Wienern unmittelbar und öffentlich zugänglich zu machen. Mit KÖR zum Beispiel, wo die Gelder im Budget 22 von 300.000 auf 400.000 EUR wiederum erhöht wurden. Viele Projekte stehen da auch für das nächste Jahr bereits in den Startlöchern, und das ist in Zeiten einer Pandemie, das möchte ich hier festhalten, ich denke, doppelt, wenn nicht auch dreifach wichtig. Ich erinnere mich, vor wenigen Monaten durfte ich am Graben bei der Eröffnung des Kunstwerkes Momentary Monument - The Stone von der Künstlerin Lara Favaretto dabei sein. Da wurde auch alles nach den Bestimmungen, nach den geltenden, abgehalten, Mund-Nasen-Schutz, Abstand, wir haben Desinfektionsmittel mitgehabt. Aber die Begegnung mit den Menschen vor Ort damals dort im 1. Bezirk, als wir da zusammengestanden sind, auch die Geschäftsführerin Martina Taig und die Künstlerin selbst, es war einfach so wichtig und unbezahlbar für mich, wie die Menschen, die da vorbeigeschlendert sind, stehen geblieben sind, das Kunstwerk hinterfragt haben, Fragen aufgeworfen haben. Und genau diese Auseinandersetzung mit Kunst bringt uns weiter, öffnet unsere Horizonte, bildet. Wie gesagt, es waren schöne Begegnungen und Gespräche damals. Das Schöne dabei war, wir alle sind natürlich weitergezogen, aber das Kunstwerk bleibt am Graben, wenn auch nur temporär. Aber viele bleiben ja auch permanent. Das heißt, die Auseinandersetzung, das Hinterfragen bleibt. Das ist gut so. Außerdem wird die Identität der Stadt und einzelner Stadtteile im Bereich des Zeitgenössischen durch KÖR gestärkt. Die Kunst im öffentlichen Raum ist sozusagen eine symbolische Markierung von bislang kulturabstinenten Territorien. Für 22 haben wir viele permanente und temporäre Darstellungen im öffentlichen Raum, die auf uns warten. Ich denke da an die künstlerische Gestaltung der Lärmschutzwand in Liesing bei der U6. Oder wer kennt die Fahrradunterführung nicht am Praterstern Richtung Praterallee? Es kommen auch etliche Wettbewerbe auf uns zu, und da bin ich schon gespannt, welche Einreichungen da zum Zug kommen, wenn es um die Gestaltung der U-Bahn-Stationen der eben gebauten U2/U5 geht.
Wichtig zu erwähnen, finde ich auch das Projekt, das ich jetzt, wir sind ja in den „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen“, besonders erwähnen möchte, nämlich das Projekt „Gamergate“ im Kubus EXPORT hier bei der Josefstädter Straße/Uhlplatz. Schauen Sie sich das an, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuseherinnen und Zuseher, gerade nun auch in Zeiten wie diesen, wo Kunsteinrichtungen, wie andere Einrichtungen auch, ja geschlossen sind, wir aber dennoch zur physischen und psychischen Gesundheit rausgehen können und vom Weg von der Arbeit oder Schule hin und retour auch einen kurzen Stopp, ein Eintauchen in eine andere Welt mit KÖR machen können. Schauen Sie nach unter „koer.or.at“! Hier sehen Sie alle Kunstwerke, die in ganz Wien verteilt darauf warten, von uns entdeckt zu werden. Was mich sehr erfreut, sind immer auch, wie gesagt, feministische Projekte, die gefördert werden, aber auch Projekte mit dem wichtigen Thema Kinder und Jugendliche. Wir haben „see - Platz der Kinderrechte“ im 20. Bezirk. Hier wurde ein eigener Platz geschaffen, wo es eine poetische, spielerische Annäherung an das Thema Kinderrechte gibt. Wir haben mit SOLANGE von der Künstlerin Cibulka auch eine feministische Auseinandersetzung im öffentlichen Raum, also viele, viele Projekte, die KÖR hier auch unterstützt und bereitstellt. Da möchte ich mich recht herzlich bei unserer Stadträtin bedanken, dass das alles hier auch möglich ist in unserer Stadt.
Wir unterstützen auch, in den verbleibenden Sekunden noch kurz erwähnt, die Subventionen vieler anderer Einrichtungen, wo Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen. Dschungel, ZOOM - Kindermuseum, langjährige Partnerinnen, wir wollen hier auch zweite Standbeine auf den Weg bringen. Wir haben im Gartenbaukino das Internationale Kinderfilmfestival gehabt, das 33. mittlerweile. Filme sind Fenster, sie öffnen hier Türen in andere Welten, sie begegnen Kindern auch auf Augenhöhe und das ist genau das Stimmige, was so passt für Wien, weil wir wollen ja die kinder- und jugendfreundlichste Stadt werden. Wir haben hier schon viel getan, wenn wir zurückblicken, „Werkstadt Junges Wien“, die größte Kinder- und Jugendbefragung, über 22.500 Kinder und Jugendliche, die sich beteiligt haben, die jährliche Kinder- und Jugendmillion ab 22, die vielen Einreichungen und Projekte, das Wien-weite Kinder- und Jugendparlament. Bei uns stehen die Kinder im Mittelpunkt und das nicht nur in der einzigen zuständigen Geschäftsgruppe, sondern wirklich quer durch alle Geschäftsgruppen, und da bin ich unserer Stadträtin sehr dankbar.
Lassen Sie mich auch noch einen Satz sagen zum Thema „Auch Frauen und Kunst und Kultur“. Wir haben hier heute auch einen Antrag vorliegen. Ich weiß, dass Frausein alleine nicht reicht, um Frauenförderung zu betreiben, Frauenpolitik zu machen. Aber ich möchte hier ausdrücklich festhalten, dass wir mit unserer Kulturstadträtin eine wahre Kämpferin für Frauen und ihre Anliegen haben. Wir haben die Frauen in dieser Stadt, sei es als
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