Gemeinderat, 16. Sitzung vom 30.11.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 110
nagement zu Gunsten der Wienerinnen und Wiener auf die Füße gestellt. Und darin besteht der Unterschied, und zwar der wirklich große Unterschied zur derzeitigen Bundesregierung und insbesondere zu den türkisen Mitgliedern dieser Bundesregierung. Verzeihen Sie, wenn ich von dieser Stelle aus sage: Sie können das nicht!
Nun speziell zum Gesundheitsbereich: Auch hier richte ich natürlich noch einmal Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, besonders natürlich auch an jene bei den Blaulichtorganisationen, die ebenfalls einen wesentlichen Beitrag leisten.
Aber Applaus ist, wie wir voriges Jahr gehört haben, nicht genug. Dazu stehe ich auch hier. Ich sage frei nach Goethes „Faust“: Der Worte sind genug gewechselt. Nun müssen Taten folgen.
Es ist natürlich leicht, jetzt hier zu stehen und zu sagen: Es ist nichts geschehen, gar nichts! Es hat keine Prämie gegeben. - Das stimmt aber nicht! Es hat sehr wohl Prämien gegeben. Wir haben bereits mit Verbesserungen begonnen. Wir sind allerdings tatsächlich noch nicht am Ziel. Hier muss noch viel geschehen. Vor allem bei den Rahmenbedingungen muss noch viel geschehen, daran muss noch gearbeitet werden.
Jetzt komme ich jedoch zum großen positiven Aber: Wien setzt hier an. Wien ist diesbezüglich aktiv voran, beginnend schon seitens der Personalvertretung, die natürlich immer wieder berechtigte Forderungen wieder aufstellt und auch durchsetzt.
Wien zeigt aber auch selbst Initiative und Professionalität im höchsten Ausmaß. Wir haben einen eigenen Wirtschaftsplan für den Wiener Gesundheitsverbund erstellt, der bis ins Jahr 2025 reicht. Ich nenne nur ein paar Highlights daraus, damit ich nicht zu lange brauche. Ich versuche nämlich auch, die Punktlandung irgendwie hinzubringen.
Wir haben eigene Projekte aufgesetzt. Wir sind dabei, vieles in diesem Bereich zu konzentrieren und zu rationalisieren, damit es besser und klarer strukturiert ist. Hier nur ein paar Beispiele: Wir sind dabei, in der Klinik Floridsdorf die Neurologie zu eröffnen, Teile sind schon eröffnet. Wir sind dabei, ein Versorgungskonzept für die Urologie zu gestalten. Wir sind dabei, zentrale Notaufnahmen zu gründen, und es sind schon einige eröffnet worden. Wir sind dabei, Erstversorgungsambulanzen zu konzentrieren und besser einzurichten und zu strukturieren. Wir sind natürlich dabei, verschiedene Leistungsverlagerungen durchzuführen, zum Beispiel vom Otto-Wagner-Spital, das jetzt Klinik Penzing heißt, in die richtige Richtung. Wir sind beim Konzentrieren unserer Leistungen in der Psychiatrie, in der Neurologie, et cetera, was ja sinnvoll und vernünftig ist. - Da kann ich viele Punkte aufzählen.
Vorhin wurde auch viel vom Personal gesprochen, und deswegen sage ich: Wir sind auch dabei, ein eigenes Teilprojekt in die Wege zu leiten, nämlich Pflegepersonal 2025. Dabei geht es um die Arbeitsbedingungen, die Personalberechnung, die Personaleinsatzplanung, Digitalisierung, Innovation, Personalmanagement, Recruiting, et cetera. Vor allem, denn das ist für jeden Menschen dort wichtig, sind die Arbeitsbedingungen neu zu überdenken und zu bearbeiten. Dieses Projekt hat im Juli 2021 begonnen und soll im 2. Quartal 2025 komplett abgeschlossen sein. Das ist ein wichtiger, wesentlicher Schritt, hier kann man wirklich nichts über den Zaun brechen, sondern man muss vernünftig und strukturiert vorgehen. Es macht Sinn, das aufzustellen, und auch dafür wirklich herzliche Gratulation!
Nun noch ganz kurz zwei Punkte: Das ist ein bisschen ein Hobby von mir, weil ich es bewundere, dass man dort mit der Automatisierung auch schon sehr weit ist. Mein Vorredner wird mir wahrscheinlich recht geben, dass das auch ein Teil der Zukunft ist. Das darf und kann den Menschen und Arzt nie ersetzen, wir gehen aber auch in Richtung einer Gesamtplanung, und dabei bringt das Da-Vinci-Operationssystem eine wichtige und entscheidende Wende in der Operationstechnik. Man kann wesentlich feiner, wesentlich dynamischer und wesentlich genauer arbeiten. Das ist ein ganz wichtiges Projekt, und das ist eine ganz, ganz tolle Geschichte.
Vorhin wurde auch noch gesagt, dass wir Stellen abbauen. - Nein! Genau das Gegenteil ist der Fall! Es wurde gestern schon gesagt: Wir werden Personal in diesem Bereich aufstocken. Und ich greife jetzt gleich vor, damit ich das am Schluss nicht noch einmal sagen muss: Wir sind absolut dagegen, Gesundheit zu privatisieren.
Es gibt schon eine klare Marktaufteilung. Diese ist da, und diese ist okay und akzeptabel. Entscheidend ist aber: Gesundheit darf nie ein handelbares Gut werden in unserer Stadt und schon gar nicht auch in dieser Republik. Es ist mir ganz, ganz wichtig, das hier zu erwähnen.
Nun einige Zahlen noch zum WiGev: Es gibt 30.000 MitarbeiterInnen - das sollten wir einmal gehört haben - in 8 Krankenhäusern, in Pflegewohnheimen und im Therapiezentrum Ybbs. Wir behandeln stationär im Durchschnitt jährlich 235.000 Patientinnen und Patienten und versorgen im Ambulanzbereich rund 4,3 Millionen Patientinnen und Patienten. - Das ist ja nicht irgendetwas, diese Zahlen sind unglaublich!
Die Budgetzahlen brauche ich nicht zu erwähnen, ich nenne jetzt aber einige Zahlen zur Pandemie, die mir persönlich auch wichtig sind, weil ich auch selbst sehr stark davon betroffen bin. Wir haben im Jahr 2020 in unseren Häusern 5.600 Patientinnen und Patienten behandelt. Diese Zahl haben wir bereits im 1. Halbjahr 2021 erreicht, da haben wir schon so viele Patientinnen und Patienten wie im ganzen Jahr 2020 behandelt. Wir haben immerhin derzeit 113 Wiener Covid-IntensivpatientInnen in Behandlung und 385 Wienerinnen und Wiener auf den Normalstationen.
Warum sage ich das? Warum betone ich „Wienerinnen und Wiener“ so stark? - Wir haben auch diesfalls gelernt und gezeigt, dass man Solidarität lebt. Sie alle werden das Beispiel gelesen haben, dass wir Salzburg in diesem Bereich unterstützt haben. Das ist gelebte Solidarität in Österreich, und das finde ich hervorragend!
Ich kürze jetzt ganz bewusst ab, habe noch 42 Sekunden. - Die PCR-Tests sind schon erwähnt worden. Ich halte das für hervorragend. - Diesbezüglich richte ich Dank an die Kooperation mit der Stadt und unter ande
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