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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 20.12.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 137

 

(Beginn um 9.02 Uhr.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Schönen guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich darf bitten, die Sitzplätze einzunehmen. Die 17. Sitzung des Wiener Gemeinderates ist eröffnet.

 

09.02.44 Ganztägig verhindert ist GRin Karner-Kremser, zeitweise verhindert sind GRin Akcay, GR Dr. Gorlitzer, GR Gstöttner und GR Dr. Schmid.

 

Die Sitzung findet wieder unter der Covid-Vereinbarung, die alle Fraktionen getroffen haben, statt. Ich darf alle Damen und Herren bitten, sich an diese Vorgaben zu halten. Ich darf auch die Schriftführung von der Opposition bitten, Platz zu nehmen. - Herr Klubdirektor, ich hätte bitte gerne den Schriftführer hier. - Danke.

 

Wir kommen nun zur Fragestunde.

 

09.03.359.03.45†Amtsf. StR Peter Hacker - Frage|Die 1. Anfrage (FSP-1494460-2021-KFP/GM) wurde von Herrn GR Seidl gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die Covid-Epidemie und Erkrankung von Kindern und Jugendlichen. (Auf Grund der Maßnahmen in Folge der COVID-19-Epidemie werden Kinder und Jugendliche öfters und länger in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken auf Grund dieser Isolation der vergangenen zwei Jahre psychisch schwer, die Zahl der Selbstmordversuche hat sich in dieser Zeit verdoppelt. Was unternimmt die Stadt Wien, um dieser Entwicklung entgegenzutreten?)

 

Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Schönen guten Morgen!

 

Herr Abg. Seidl, Sie fragen mich über die Maßnahmen im Rahmen der Covid-19-Epidemie für Kinder und Jugendliche im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit. Klar ist, dass nicht nur der Lockdown als solcher eine psychische Belastung ist, sondern natürlich die Epidemie, und die weltweite Pandemie generell allen Menschen Angst macht - Angst um sich selber, Angst um Familienmitglieder, Angst auch angesichts selbst erlebter Schäden durch die Erkrankung bei sich, bei den engsten Vertrauten und Verwandten -, und natürlich ist diese psychische Belastung, die für alle auf der ganzen Welt gilt, auch eine für unsere Kinder und Jugendlichen. Kollektive Ängste und manchmal auch die Aggressivität, die manchmal nach außen gerichtet ist und manchmal auch nach innen gerichtet ist, sind letzten Endes natürlich ein Problem, und ich denke, wir müssen alle dazu beitragen, dass diese Aggressivität, die sich letzten Endes aus der Belastung ergibt, die sich aus den Sorgen und Ängsten ergibt, so gering wie möglich gehalten wird. So gesehen kann ich Sie und Ihre Fraktion nur auffordern, mit dazu beizutragen und nicht jedes Wochenende zu Demonstrationen einzuladen, wo Pseudoärzte irgendwelche Dinge von sich geben, um diese Aggressivität zu befeuern. Ich wäre sehr dankbar, wenn Ihnen das gelingt.

 

Viel mehr würde es helfen, ehrlich gesagt, wenn auch Ihre Fraktion mithilft, das zu tun, was alle anderen wie das Selbstverständlichste der Welt in einer Pandemie machen, nämlich mitzuhelfen, den Menschen zu helfen, durch diese Situation zu kommen, sie davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, sich impfen zu lassen - gerade jetzt, angesichts der nächsten Welle, die mit Omikron vor uns liegt, ist ganz klar, dass wir eine besondere Werbung für die dritte Impfung brauchen -, mitzuhelfen, die Menschen vom Maskentragen zu überzeugen, mitzuhelfen, sie von Testungen zu überzeugen. Das wäre ein großartiger Beitrag von Ihrer Fraktion - und dann können wir auch gewährleisten, dass unsere Kinder und Jugendlichen so unbeschadet wie möglich durch diese Phase kommen.

 

Wir haben bekanntlich schon im April 2020 einen Psychosozialen Krisenstab eingerichtet - neben all den anderen technischen, inhaltlichen und gesundheitspolitischen Krisenstäben -, der sich natürlich begleitend die ganze Zeit über mit den Auswirkungen der Pandemie beschäftigt. Daher gab es einige Feststellungen auch des Psychosozialen Krisenstabes zu dieser Fragestellung, und eine davon war, dass wir uns alle gemeinsam immer wieder bemüht haben, auch Bund und Länder sich bemüht haben, unsere Schulen so wenig wie möglich zu schließen, so lange wie möglich offen zu halten - und ich denke, das war ein ganz wesentlicher Beitrag auch im Sinne der psychischen Gesundheit, der seelischen Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen.

 

Selbstverständlich haben wir auch die speziellen jugendpsychiatrischen und psychiatrischen Angebote für Kinder und Jugendliche am Radar gehabt, auch ausbauen können. Selbstverständlich sind alle kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungseinrichtungen die ganze Zeit querüber durch die gesamte Pandemie geöffnet, unter gewissen Schutzvoraussetzungen selbstverständlich, aber trotzdem geöffnet, immer verfügbar: die Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulatorien des PSD, die Sozialpsychiatrischen Ambulatorien für Kinder und Jugendliche ab dem Alter von 16, der Sozialpsychiatrische Notdienst. Es ist ja gar keine Frage, dass diese Dinge alle in Betrieb waren und jeden Tag, sieben Tage die Woche, zur Verfügung stehen.

 

Wir haben auch ein neues Projekt im Psychosozialen Dienst gestartet, das sogenannte Home-Treatment: Psychiatrische Behandlung wie in der stationären Obsorge zu Hause in der vertrauten Umgebung, der eigenen Wohnung, der eigenen Familie, wo das multiprofessionelle Team versucht, die gesamte Familiensituation zu erfassen und zur psychiatrischen Behandlung der Kinder vor allem eine Stabilisierung der Situation zu erzielen versucht.

 

Natürlich haben wir den Liaisondienst zu den Krisen-WGs, die Corona-Sorgen-Hotline ist natürlich auch für Kinder und Jugendliche offen, und ganz wichtig ist auch die besondere Kampagne „Darüber reden wir“, bei der wir nicht nur insgesamt für die Enttabuisierung von psychiatrischen Erkrankungen und ihrer Behandlung Wer

 

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