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Gemeinderat, 20. Sitzung vom 23.02.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 43 von 128

 

braucht, das ist der Fußgänger oder die Fußgängerin, und genau der Fußgänger oder die Fußgängerin muss im Zentrum unseres Mobilitätsgedankens stehen. Das tun sie auch im Rahmen der Smart „Klima“ City Strategie.

 

Daran orientieren sich unsere Ziele, dahin gehend ist klar, dass wir diesen massiven Öffi-Ausbau weiterführen. Es ist nicht nur das Kreuz zwischen U2 und U5, wo wir gerade massiv investieren, bei dem es um die Erweiterung für 300 Millionen Fahrgäste, also Fahrgastzahlen geht. Nein, es sind noch weitere, andere Linien, die aus- und aufgebaut werden. Ich habe nur ein paar rausgenommen: die Verdichtung von der S80, die Weiterführung des 26ers, des 27ers. Im S-Bahn-Netz agieren wir intensiv und sind in Verhandlungen mit dem Bund. Frau Kollegin Olischar, darum sage ich ja, da waren ganz viele gute Punkte in Ihrer Rede, über die ich wirklich gerne weiter diskutieren würde, zum Beispiel das Thema grenzüberschreitende Bims.

 

Es ist essenziell, dass wir grenzüberschreitend denken und agieren. Ja, da geht es um Schwechat, ja, da geht es um Kaltenleutgeben und es geht um noch ein paar andere Bereiche. Ich freue mich, wenn Sie als ÖVP uns dabei helfen, im Gespräch gemeinsam mit Niederösterreich - das seit ein paar Jahren ÖVP-regiert sein dürfte - endlich weiterkommen. Vor der Kamera sind immer alle der Ansicht, wir müssen da weiterkommen, hinter der Kamera fehlt es mir an Initiativen von Niederösterreich, endlich konkrete Schritte zu setzen.

 

Die lange und intensive Auseinandersetzung mit Fachexpertinnen und Fachexperten, mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft, aber auch aus der Zivilgesellschaft hat uns auch Zwischenziele gebracht, die in weiten Teilen Wiens schon heute erreichbar sind, weil wir ja schon seit über 23 Jahren immer wieder an konkreten Strategien und Fahrplänen arbeiten, und auch in der Umsetzung daran arbeiten, aber in anderen Bereichen in Wien sind wir einfach noch nicht so weit gekommen. Eines dieser Ziele ist für mich die 15-Minuten-Stadt. Ich finde das unfassbar ansprechend und genau den richtigen Weg, im wahrsten Sinne des Wortes, dass ich als Person, dass der Wiener oder die Wienerin, Sie alle, wir alle gemeinsam im fußläufigen Umfeld alles das haben, was man für den täglichen Bedarf benötigt.

 

Natürlich braucht es dann den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr - ich habe vorhin schon ausgeführt, wo wir überall dran sind -, natürlich braucht es dann ergänzend einen massiven Ausbau im E-Carsharing-Bereich, ja, da setzen wir jetzt die nächsten großen Schritte, das ist auch wichtig. Der Besitz eines Autos wird künftig auf diesem liberalen Weg, den wir voranschreiten, natürlich möglich sein, aber, sind wir ehrlich, ganz viele Leute gerade des jüngeren Alters wollen das nicht mehr, sie brauchen das nicht mehr. Da ist das eigene Auto entweder das Statussymbol oder eher die Belastung. Die Leute wollen vielleicht ein Mal in der Woche oder ein Mal im Monat mit einem Auto wo hinfahren können - dafür wird es zukünftig einfach hoffentlich ein geteiltes E-Auto sein.

 

Ich möchte aber auch daran erinnern, dass wir an weiteren WienMobil-Stationen arbeiten. Warum? - Zwischen dem Fußgänger/der Fußgängerin, der Radnutzung, dem öffentlichen Verkehr, dem E-Auto, und, und, und braucht es einfach konkrete Schnittstellen, an denen alles zusammenkommt, dass man als Kunde, als Nutzer einfach aussuchen kann, mit welchem Verkehrsmittel man weiterfährt. Das heißt, wir bemühen uns eigentlich darum, dass der Mensch, der im Mittelpunkt steht und Mobilitätsbedürfnisse und Interessen hat, einfach ein Angebot bekommt und dann selber wählen kann, wie er oder sie sich in dieser Stadt weiterbewegt.

 

Öffentliche Plätze auszubauen, raus aus dem Asphalt, mehr Grünraum, mehr Beschattung in unserer Stadt zu wagen, das diskutieren wir schon seit vielen Jahren. Ich kann mich noch gut erinnern, wie Ulli Sima sehr intensiv hier im Haus aufgetreten ist und über die Anzahl der Hitzetoten in europäischen Metropolen gesprochen hat. Da hat nur die Hälfte dieses Hauses nicht zugehört. Ich freue mich sehr darüber, dass wir jetzt wahrscheinlich bei fast allen Parteien jemanden haben, der dieses Problem erkannt hat, dieses Problem auch wachsen sieht und sich diesem Problem stellen möchte. Eine Initiative, die derzeit in Umsetzung ist, in Vorbereitung ist, ist der Praterstern. Der Praterstern ist, so wie er entwickelt war, in die Jahre gekommen. Darum geht Ulli Sima einen klaren Weg, gemeinsam mit der Bevölkerung, um zu begrünen, zu beschatten, um dem Motto „Raus aus dem Asphalt“, ein klares Beispiel hinterherzuziehen.

 

Raus aus Öl und Gas, das haben wir schon angesprochen. Ich komme noch einmal auf die Etablierung der Klimateams, weil ich wirklich glaube und meine, dass das einer der essenziellen Punkte ist, auf die wir da stolz sein können. Es geht nicht darum, dass wir hier im Hohen Haus alleine Politik machen und zur Umsetzung bringen, sondern es geht darum, dass wir laut und stark die Wienerinnen und Wiener dazu einladen, sich in den nächsten Jahren auch bei den nächsten Schritten einzubringen, daran teilzuhaben. Dann haben wir den größten Effekt, um Chemtrails und sonstige Verschwörungsmythen vielleicht in den zu Hintergrund drängen, dann haben wir den größten Effekt, dass wir uns als Bürgerin und Bürger gemeinsam an dieser Stadt beteiligen und gemeinsam an der Klimaschutzpolitik arbeiten.

 

Und dann haben wir einen noch größeren Effekt, wir kommen dazu, dass wir die Lösungen, die wir gemeinsam auf den Boden bringen, auch tragen. Entschuldigung, liebe Kolleginnen und Kollegen der GRÜNEN, ich glaube, Herr Kollege Stark war das: Ja, wir setzen auf Pilotprojekte und ja, wir stehen zu Pilotprojekten. Danach wollen wir wissen, wie die Pilotprojekte von den Wienerinnen und Wienern angenommen werden, danach wollen wir sehen, wo es die Probleme gibt.

 

Derweil wollen wir von Bürgerinnen und Bürgern hören, wie wir es in der Absprache mit Expertinnen und Experten gemeinsam verbessern könnten und dann, wenn es noch eine Spur besser ist, kommen wir dazu, Straßen und Abschnitte zu bauen. Sie haben das vorhin vollkommen richtig gesagt, die 20 bis 30 Jahre halten

 

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