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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 73

 

OP-Warteliste gibt, die ja auch auf der Homepage des Wiener Gesundheitsverbundes veröffentlicht wird. Wie wir beide wissen, ist diese OP-Warteliste seit zwei Jahren inaktiv. Ich wurde jetzt schon von einigen Patientinnen und Mitbürgern gefragt, ab wann diese wieder scharf geschalten wird. - Jetzt meine Frage: Können Sie uns sagen, ab wann das passiert?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ab dem Moment, ab dem wir wieder im Normalmodus sind. Wir haben jetzt eben ein Management eingespannt, das täglich die Kapazitäten verschiebt, täglich am Stand ist, wo Unfälle sind, die sofort in den OP müssen, wo Erkrankungen sind, die sofort in den OP müssen. Daher gibt es eine permanente Verschiebung. Ich denke, man soll Informationen letzten Endes nur dann zur Verfügung stellen, wenn sie auch einen Informationsmehrwert bieten. Das können sie im Augenblick nicht bieten, weil wir nach wie vor in einem Ausnahmezustand sind.

 

Wir machen im Jahr zwischen 126.000 Operationen wie im Jahr 2020 und 131.000 Operationen wie im Jahr 2021. Also, das ist ja keine kleine Zahl. Diese Patientinnen und Patienten, die diese 131.000 Operationen im Jahr 2021 bekommen haben, für die wir gearbeitet haben, wissen ganz genau, wann ihr OP-Termin ist, und sie wissen auch, dass immer, zu jedem Zeitpunkt der Pandemie, Notfälle sofort operiert werden konnten, ganz egal, ob das Unfälle, schwere Erkrankungen oder Ähnliches waren.

 

Worum es beim Verschieben immer geht, sind die Operationen, die keine Stichsekunde haben, wo das in der Sekunde stattfinden muss, sondern die eben flexibel eingeteilt werden können. Da braucht es in einer Phase, in der die Spitäler im Ausnahmezustand sind - und das sind sie in einer Pandemie -, eben auch entsprechende Flexibilität. Ich habe es aber vorhin schon gesagt: Wir haben eine OP-Auslastung von weit über 80 Prozent über all die Zeit gehabt, haben mit den Privatspitälern noch zusätzlich fast 1.000 Operationen dort machen lassen können beziehungsweise gemacht, wir haben dort mitgeholfen, auch mit Personal mitgeholfen.

 

Wie gesagt, wir werden diese Veröffentlichung dann wieder machen, wenn wir wieder im Normalmodus sind und diese Statistik, die wir dann veröffentlichen, auch einen Aussagegehalt hat. Das kann sie im Augenblick nicht haben, weil im Augenblick die OP-Termine im Stundentakt verschoben werden müssen, damit wir alles „aboperieren“ können, was sofort in den OP muss.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. Frau GRin Mag. Huemer, bitte.

 

9.39.27

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE): Einen schönen guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Ich würde Sie ersuchen, ob Sie uns einen Einblick in die aktuelle Corona-bedingte Situation in den Spitälern geben können, sofern Ihnen die Lage bekannt ist. Wir lesen ja täglich, wie die Stationen belegt sind, aber ich glaube, qualitativ spielt sich dahinter natürlich viel mehr ab. Wir wissen, die Zahl der gemeldeten Infektionen sinkt - das heißt ja noch nicht alles - und es entspannt sich zunehmend. Trotzdem wäre es natürlich sehr spannend, zu wissen, wie es aktuell ausschaut.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Gerne. Wir sind jetzt in der Phase, mit der wir auch gerechnet haben, die auch der Grund dafür war, dass wir die Maßnahmen des Bundes in Wien mitgetragen haben. Die entscheidende Größe war immer die Frage: Wie viele Neuaufnahmen haben wir im Spital? Wir haben Patienten, die liegen mehrere Tage drinnen, das heißt, die gesamte Bettenbelegung selbst ist nicht die zentrale Kennzahl, sondern die zentrale Kennzahl ist die Frage der Neuaufnahmen.

 

Wir sehen jetzt schon seit über zwei Wochen, dass die Zahl der Neuaufnahmen in den Spitälern so runterrasselt wie die Infektionszahlen selbst, zeitverschoben um diese ungefähr zwei, zweieinhalb Wochen. Der Effekt ist aber genau der gleiche, und der Trend ist auch genau der gleiche. Das ist der Grund, warum wir die Situation da jetzt doch ein bisschen entspannter sehen können. Das führt natürlich auch zu einer Reduktion der durchschnittlichen täglichen Bettenbelegzahl. Wir sind jetzt in der Gegend von in etwa 400 Covid-Patienten.

 

Wir rechnen damit, dass es weiter, auch über den Sommer, notwendig sein wird, in jedem Spital mindestens eine Covid-Abteilung zu haben. Das wird uns wahrscheinlich nicht erspart bleiben, aber wir sind noch immer im „downsizing“, um dieses englische Wort zu verwenden, und rechnen damit, dass wir auch über den Sommer in etwa eine Kapazität von ein bis zwei Stationen pro Akutspital für Covid-Patienten brauchen werden.

 

Man merkt es, wenn man ins Spital hineingeht, man merkt es, wenn man mit den Leuten redet, dass die Situation nicht mehr so superangespannt ist. Es kann also ein bisschen durchgeschnauft werden. Wir beginnen auch, Schritt für Schritt diese unglaubliche Anzahl von Überstunden abzubauen, und den Mitarbeitern wieder ein bisschen mehr freizugeben. Die Zahl der erkrankten Mitarbeiter reduziert sich auch. Das heißt, der Bedarf, Personal permanent nachbesetzen und querversetzen zu müssen, sinkt. Wir sind also im Augenblick in einem guten Modus, der noch nicht die Talsohle erreicht hat. Da können wir davon ausgehen, dass das im Laufe des Mai noch entspannter werden wird, und dann beginnt auch die Zeit, wo wir schauen, dass wir die Überstunden wieder abbauen können.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Frau GRin Korosec, bitte.

 

9.42.09

GRin Ingrid Korosec (ÖVP): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Der OP-Bereich gehört zu den kostenintensivsten Einheiten eines Spitals, das ist bekannt, ungefähr ein Drittel der Kosten betreffen den OP-Bereich. Der Stadtrechnungshof hat in seinem letzten Bericht eigentlich sehr darauf Bezug genommen und hat gesagt, es gibt viele Bereich, wo der OP-Saal nur bis zu fünf Stunden benützt wird - nachdem die Apparate und alles sehr viel kosten, sollte man das intensivieren -, und er hat auch eine Empfehlung ausgesprochen. Ich lese Ihnen das

 

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