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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 18.10.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 103

 

dungsverhältnisses in der Kinder- und Jugendpsychiatrie den Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin erwerben können.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank für die Beantwortung. Die 1. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. Frau GRin Mag. Huemer, bitte.

 

10.20.19

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE): Vielen Dank Herr Stadtrat, dass Sie den Bericht vorgelesen haben und uns mitgeteilt haben, was Herr StR Hacker zu meiner Frage gesagt hätte. Ich bitte, ihm auch auszurichten, er möge sich auf der Reha wirklich gut erholen, denn es gibt viel zu tun im Gesundheitsbereich. Da gibt es viele Baustellen, und er ist sehr gefordert.

 

Nun möchte ich zur Versorgung der Kinderpsychiatrie eine Anmerkung machen: Den Vorschlag des veränderten Ausbildungsverhältnisses von eins zu zwei auf eins zu vier halte ich, ehrlich gesagt, für fatal. Das ist keine Qualitätsverbesserung. Das ist aber nur eine Anmerkung.

 

Ich möchte diese Gelegenheit jetzt einfach nützen und an Sie als Finanzstadtrat die Frage stellen: Der Personalnotstand ist unter anderem auch damit verbunden, dass zum Teil die Gehälter nicht den Anforderungen entsprechen. Können Sie sich vorstellen, dass Sie als Finanzstadtrat mehr Mittel zur Verfügung stellen, damit die Personalnot in der Pflege wie auch in diversen Fächern im klinischen Bereich gelindert werden kann?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrte Kollegin!

 

Einerseits ist uns wichtig, was ja aus dem Bericht klar herauskommt - Sie sind ja auch eine Spezialistin -, nämlich zu versuchen, möglichst viele in diesen Bereich zu bekommen, um einfach von der Kapazität her gut aufgestellt zu sein. Das unterstützen wir auch sehr, sehr gerne mit vielen Initiativen und versuchen, in Zukunft viele zusätzliche Ausbildungsbereiche abzudecken.

 

Natürlich glaube ich aber auch, dass es so wie in vielen Bereichen unseres sozialen Umfelds wichtig ist, diese Tangente der Gehaltszahlungen im Auge zu behalten. Ja, ich bin mir dieser Aufgabe und dieser Verantwortung auch bewusst, dass wir hier Sorge tragen müssen, die Attraktivität auch mit einer entsprechenden Bezahlung in einem Bereich zu halten, der dafür spricht, dass wir in dem Fall auch unsere Kinder gesund über die nächsten Jahre und Jahrzehnte betreut wissen. Deshalb werde ich in Abstimmung mit unserem Gesundheitsstadtrat alles tun, um da einen Schritt nach vorne setzen zu können.

 

Kurzfristig, glaube ich, ist wichtig, dass das Thema der Behandlung und das Thema der Betreuung eines ist, wo wir uns möglichst wenig Sorgen machen müssen, aber hier gibt es eben noch Luft nach oben. Ich sage Ihnen aber zu, dass wir das sehr beherzt angehen werden und ich das auch sehr beherzt mit Peter Hacker abstimmen werde.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Herr GR Dr. Gorlitzer, bitte.

 

10.23.13

GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA (ÖVP): Schönen guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Wir möchten von unserer Fraktion natürlich auch StR Hacker in seinem Rehab-Aufenthalt gute Genesung wünschen. Herr Stadtrat, Sie waren davor ja Manager einer großen Holding. Vielleicht passt jetzt ein bisschen auch diese Frage dazu, denn wir wissen, im Gesundheitsbereich besteht viel Unruhe und Unzufriedenheit. Wir haben offene Briefe von Primarärzten, wir haben Gefährdungsanzeigen, die teilweise in der Schublade verschwinden, und Krisensitzungen.

 

Nehmen wir nur als Beispiel diese Krisensitzung am 5. Oktober 2022 in der Generaldirektion des Wiener Gesundheitsverbundes, wo die Unfallchirurgie ein Thema war. Da wurde berichtet, dass in der Klinik Donaustadt nur eine von vier Stationen offen ist. Was würden Sie jetzt als Manager sagen? Wie kann man dieses Problem angehen? Stimmt diese Information? StR Hacker hat im letzten Gesundheitsausschuss gemeint, na, das muss vor Ort von den Primarärzten oder von den Direktionen gelöst werden. Wir haben gerade bei dieser Anfrage auch gesehen, es sind so multifokale Probleme im Gesundheitsbereich, dass es nicht nur örtlich zu lösen ist, sondern eine Systemproblematik ist.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Herr Kollege, ich kann Ihnen über das von Ihnen geschilderte Thema im Detail jetzt keine Auskunft geben, aber eines ist aus meiner Sicht natürlich klar und das weiß natürlich auch Peter Hacker. Einerseits sind natürlich die Strukturen vor Ort gefordert, und dann müssen vor Ort auch eine klare Entscheidung oder klare Maßnahmen getroffen werden. Das ist aber auch leichter gesagt, als getan, wenn es dann keine Optionen dazu gibt. Ich verstehe also schon auch die Schwierigkeit, und deshalb, glaube ich, kann man dieses Thema in der Beurteilung nicht nur von unten nach oben ansehen, sondern muss es natürlich auch systemkritisch bemängeln und muss natürlich festhalten, dass hier zusätzliche Aufgaben auf uns zukommen, die wir in den letzten Jahren aus welchen Gründen auch immer nicht so eng gesehen haben, wie sie sich jetzt in der Praxis auswirken.

 

Da gilt es natürlich, mit allem Nachdruck alles zu tun, so wie ich das jetzt hier auch vorgetragen habe. Man muss national und auch international Sorge tragen, dass wir bestmöglich aufgestellt agieren können. Das bedeutet jetzt eine intensive Recherchearbeit, das bedeutet eine intensive Personalarbeit. Da wird man alles darauf setzen müssen, um dieses Mangelthema bestmöglich aus der Welt zu bringen.

 

Wenn Sie mich jetzt ansprechen: Ich habe mit fast allen Bereichen zu tun gehabt, aber mit Gesundheit im Detail nicht. Dennoch darf ich sagen - das passt jetzt vielleicht nicht in die Beantwortung, aber trotzdem -: Wir haben ja derzeit eine Mangelerscheinung in so vielen Bereichen und kämpfen wirklich trotz aller Verzerrungen, die momentan das Wirtschaftsleben für uns parat hat, auf unterschiedlichsten Ebenen darum, die Wirtschaft entsprechend so zu unterstützen, dass wir eben gut

 

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