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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 25.11.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 31

 

Sport wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass zu einem Runden Tisch zum Thema Krisenmanagement im Gesundheitsbereich unter Einbeziehung aller im Rathaus vertretenen Parteien sowie auch mindestens eines Mitglieds der Ärztekammer innerhalb einer Woche eingeladen wird und dieser innerhalb von vier Wochen stattfindet. Auch diesen Antrag hätten wir ganz gerne sofort abgestimmt.

 

Meine Damen und Herren, herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, alles Weitere wird dann Veronika Matiasek erzählen. (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Emmerling. Ich erteile es ihr.

 

9.43.22

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher via Livestream!

 

Ich finde es wichtig und richtig, dass wir dieses Thema heute in der Sondersitzung hier debattieren, weil ich glaube, das Thema braucht Aufmerksamkeit und das Thema braucht Sichtbarkeit, da es ja auch uns alle betrifft und auch mittlerweile in aller Munde ist. Tatsache ist aber, dass wir, ich glaube, seit mehreren Jahrzehnten, seit einer Dekade den Personalmangel in Wahrheit schon verfolgen und sich diese Situation auf Grund der Demographie, aber auch anderer aktueller Ereignisse im Moment natürlich fortsetzen wird und unterschiedlichste Bereiche trifft, und das in ganz Österreich. Es gibt den Fachkräftemangel im Pflegebereich, in der Gastronomie, im Tourismus - das war bis jetzt noch kein Thema, aber auch extrem eklatant -, im Bau-, aber auch natürlich im Bildungsbereich, der hier besonders betroffen ist - zum einen in den Schulen und zum anderen auch natürlich in den elementarpädagogischen Einrichtungen.

 

Was ich aber schon betonen möchte, und das ist, glaube ich, in allen Bereichen so, ist, dass dieser Personalmangel kein spezifisches Wien-Problem ist und auch kein spezifisches Problem von einzelnen Bundesländern, sondern eine große Herausforderung in ganz Österreich. Es geht in ganz Österreich die Schere zwischen vorhandenem Personal und der Nachfrage nach ausgebildetem Personal auseinander und vergrößert sich auch immer mehr. Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern können, wir haben im vergangenen Landtag, nicht diese Woche, sondern in der davor, schon einen Beschluss- und Resolutionsantrag eingebracht. Ich spreche jetzt über den Bildungs- und Elementarbereich, wo wir das Thema noch einmal aufgegriffen haben, das aus der LandesbildungsreferentInnenkonferenz kam, nämlich dieser eklatante Personalmangel und wie darauf zu reagieren ist. Es wurden da verschiedenste Punkte formuliert, wo wirklich alle neun Bundesländer gemeinsam gesagt haben: Ja, das ist das, was wir brauchen, das ist das, wo wir uns hinentwickeln müssen. Das sind die Maßnahmen, die wir auch setzen müssen. - Da gab es einen Schulterschluss, um gemeinsam zu sagen: Wir gehen das gemeinsam an, weil es so einfach nicht weitergeht. Wir haben diesen Antrag hier auch gestellt, um diese Thematik noch einmal ins Bewusstsein zu bringen. Deshalb auch hier mein Appell, dieses Thema betreffend für einen Schulterschluss Bundesland für Bundesland gemeinsam auch mit dem Bund einzutreten, weil der Personalmangel auf allen Ebenen in den Fokus rücken muss. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Ich glaube, nach jahrelanger Diskussion darüber und auch einem jahrelangen Zusehen und wahrscheinlich nicht richtig getroffenen Maßnahmen ist es höchst an der Zeit, dass wir gemeinsam Berufsgruppen attraktivieren und dass auch endlich effektive Taten gesetzt werden. Ja, Wien hat hier auch seine Verantwortung, das ist überhaupt keine Frage, gerade, was die Attraktivität der Berufsfelder betrifft. Wir nehmen diese Verantwortung auch wahr.

 

Ich möchte jetzt natürlich konkret auf den Bildungsbereich eingehen. Wir haben Ende Oktober eine neue Personaloffensive für den elementarpädagogischen Bereich mit einem ganz klar formulierten Ziel präsentiert: Wir wollen bis 2025 rund 2.500 neue Fachkräfte ausgebildet und in den elementarpädagogischen Bereich aufgenommen haben. Das sind viele einzelne Maßnahmenschritte, die wir dafür brauchen. Um einige zu nennen: Das WAFF-Ausbildungsgeld, das schon länger im Einsatz ist, wo es 400 EUR monatlich gibt, wenn man sich für die Ausbildung zum Elementarpädagogen/zur Elementarpädagogin entscheidet. Wir haben gerade eine sechswöchige Imagekampagne gestartet, um den Beruf auch darzustellen, welchen Mehrwert er in unsere Gesellschaft bringt und welch schöner Beruf das auch ist - abgesehen von den vielen Herausforderungen, die mir natürlich auch vollkommen bewusst sind -, aber auch mit dem Fokus darauf, welche schöne Aufgabe es ist und welchen Mehrwert wir für unsere Kinder in dieser Stadt auch leisten können.

 

Es wird zukünftig auch mehr Ausbildungsplätze in der Stadt geben. Wir werden die BAfEP 21 neu ausbauen. Bis zu 1.000 Personen sollen ab 2026 die Ausbildungsplätze nutzen können. Und wir investieren auch in die Attraktivität des Berufes, weil das ganz, ganz wichtig ist. Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen haben große Herausforderungen und sind auch extrem belastet in ihrem Beruf, und deswegen ist es wichtig für uns, dass wir Personal auch dort einsetzen, Personal, das wir zur Verfügung haben, um PädagogInnen zu entlasten und um den Beruf insgesamt attraktiver zu machen.

 

Wir setzen mehr Sprachförderkräfte ein, wir erhöhen von 300 auf 500, und wir erhöhen die AssistentInnenstunden von 20 Stunden pro Woche auf 40 Stunden pro Woche. Und das mag jetzt eine Maßnahme sein, zu der viele sagen, das ist ein kleiner Schritt und meine Güte, aber das sind die Stunden, die wir in einer Situation des Personalmangels zur Verfügung stellen können und der natürlich einzahlt auf die Attraktivität des Berufs.

 

Und dann sehe ich da heute Ihren Antrag und auch, wie Sie es formuliert haben, Frau StRin Pühringer, jetzt endlich auf Grund des Personalmangels den Fachkraft-Kind-Schlüssel zu ändern und die Gruppengrößen zu verkleinern: So sehr ich dieses Anliegen teile und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich dafür brenne, dass wir endlich kleinere Kindergartengruppen haben, aber wenn man in der derzeitigen Situation mit diesem Personalmangel fordert, dass man jetzt endlich den Fachkraft-Kind-Schlüssel

 

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