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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 25.04.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 37 von 103

 

haben auch noch andere Kollegen gesagt, aber wir reden ja heute vor allem auch über die Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt. Es geht darum, wie wir im Sommer ein gutes Angebot schaffen für jene, die vielleicht den Lernstoff ein bisschen vertiefen, ein bisschen absichern wollen, denn wir wissen, wir leben in Österreich in einem Land, in dem wir sehr lange Sommerferien haben. Ich selber habe keine Kinder, aber ich weiß, was für eine Challenge das in meinem Freundeskreis ist, vor allem bei denen, die nicht in Wien wohnen, diese vielen Wochen im Sommer mit den Kindern irgendwie zu organisieren. Da springen Großeltern ein, wenn es sie gibt, wenn sie in der Nähe sind, da springen Freundinnen und Freunde ein, da versucht man irgendwie, Sommercamps von verschiedenen Anbieterinnen und Anbietern zu finden, wo man die Kinder gut versorgt weiß. Dann zu sehen, was wir in Wien auf die Beine stellen, nämlich schon seit Jahren, und dass wir jedes Jahr diese Angebote auch ausbauen, das ist etwas, was mich auf diese Stadt sehr stolz macht. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Und ja, Angebote, die man neu macht, sind auch immer etwas, wo man Erfahrungen sammelt, wo man vielleicht im nächsten Jahr ein bisschen anpasst, wo man das Angebot dann auch gut erweitern kann, wie es jetzt gerade bei den Sommerlernstationen der Fall ist. Das gibt es seit 2016, und heuer wird erstmals eben auch für Volksschülerinnen und Volksschüler etwas dabei sein. Das ist auf Grund der Erfahrungswerte der letzten Jahre etwas, wo man gesagt hat: Gut, das ist möglich, das ist gewollt, da gibt es eine Nachfrage und wir bauen dieses Angebot auch entsprechend aus.

 

Ich halte das für extrem wichtig und bin dann schon sehr irritiert, wenn ich Kollegen Zierfuß höre, der - ich habe es mir extra aufgeschrieben - davon spricht, dass - Zitat - die überwiegend meisten Kinderbetreuungsprobleme in Wien wären. - Zitat Ende. Da muss ich sagen, dass ich mich schon sehr wundere, denn ich kenne kein anderes Bundesland in Österreich, wo es eine durchgängige, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung in dieser Form gibt, wie sie in Wien angeboten wird. FreundInnen von mir haben das erste Kind in Wien bekommen und es war alles super: Kindergartenplatz, alles top, wieder in den Beruf eingestiegen. - Auch etwas, das auch ÖVP-Minister Kocher sich wünscht, dass mehr Frauen aus der Teilzeit gehen. - Na, dann muss man auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen!

 

Als bei meiner Freundin das zweite Kind gekommen ist, sind sie gerade nach Niederösterreich gezogen und sind dann erst draufgekommen, ups, das schaut dort ganz anders aus, da braucht man unter drei Jahren gar nicht groß anfangen, überhaupt zu suchen. Wozu hat es geführt? - Sie hat es geschafft, für ihren Sohn drei Stunden am Tag in der Kinderkrippe einen Platz zu kriegen. Sie ist selber in den wenigen Stunden hackeln gegangen, wobei eigentlich der gesamte Verdienst für die Kosten der Kinderbetreuung in Niederösterreich draufgegangen ist, was ja auch völlig irre ist. Sie wusste aber, ein Kindergarten ist nicht nur eine Aufbewahrungsstätte, das sind ganz wichtige Erfahrungen, das sind ganz wichtige „learnings“, ganz viele Erfahrungen, die Kinder dort miteinander machen, deswegen war es wichtig. Ich würde also wirklich sehr bitten, da ein bisschen aufzupassen, wie man Kinderbetreuung in Wien bewertet. Ich weiß und ich bin auch sehr davon überzeugt, dass man das immer noch besser ausweiten kann, immer noch neue Dinge ausprobieren und weiterentwickeln kann, aber da bitte ich doch, ein bisschen darauf zu schauen, wie es eigentlich woanders ausschaut, wo auch andere verantwortlich sind. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ich komme jetzt zum Schluss noch einmal kurz zu den Volkshochschulen: Wir hatten erst vor wenigen Wochen einen eigenen Schwerpunkt zu den Volkshochschulen und ich möchte nicht all das wiederholen, was sehr viele Kolleginnen und Kollegen dort auch schon gesagt haben, man kann das auch gut im Protokoll nachverfolgen. Der Prozess, das sozusagen neu zu strukturieren, läuft, wird auch extern begleitet. Ich bin überzeugt, dass es da gute Lösungen geben wird, dass sich die VHS da auch gut neu aufstellen wird. (GR Mag. Dietbert Kowarik: Das hören wir schon seit Jahren!)

 

Hier aber noch zu den Sommerlernstationen von heuer: Wie gesagt, seit 2016 gibt es das Angebot, und es werden heuer auch wieder die 3.780 Plätze für Mittelschülerinnen und Schülerinnen der AHS-Unterstufe angeboten. Das ist zur Vorbereitung auf das nächste Schuljahr, um auch ein bissel den Stoff noch einmal zu wiederholen, bei manchen steht vielleicht auch eine Wiederholungsprüfung an. Meine Schulzeit ist schon länger her, aber ich kann mich erinnern, nicht jedes Fach mag man gleichermaßen und oft liegt es ja gar nicht am Fach selber, sondern ganz stark daran, wer das unterrichtet. In diesen Sommerlernstationen setzt man sich einmal in einem Fach, in dem man sonst vielleicht Probleme hat und sich nicht so leicht tut, mit einer anderen Lehrperson auseinander, mit einer Person, die vielleicht einen anderen Zugang hat, die ich sympathischer finde, denn wir sind auch alles Menschen, die hier aufeinander treffen. Deswegen glaube ich, dass diese Sommerlernstationen durchaus auch eine Chance bieten, wieder eine positivere Einstellung und ein bisschen mehr Selbstbewusstsein in einem Fach zu bekommen, in dem man sonst vielleicht nicht die besten Noten schreibt. Ich glaube also, auch das ist ein ganz, ganz zentraler Aspekt dieses Angebots. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ich möchte noch darauf hinweisen, weil ich weiß, dass im Ausschuss auch die Frage nach den Standorten war: Es gibt von den 18 Standorten 3, wo das Angebot gedoppelt wird, also in Floridsdorf, Brigittenau und Favoriten sind es jeweils 60 statt 30 Plätze in der Woche. Dies auch nur zum Einschätzen, weil es geheißen hat, warum es jetzt einer weniger wäre. Also nein, das bleibt im Angebot gleich. Und: Heuer erstmals auch ein Angebot für Volksschülerinnen und Volksschüler an 10 Standorten. Ich glaube, die große Chance ist, genau dort dann auch zu schauen, beispielsweise bei Geschwisterkindern, weil die natürlich, wenn sie in unterschiedlichen Schulstufen sind, auch die Möglichkeit haben, gemeinsam am selben Standort jeweils dieses Angebot in Anspruch zu nehmen.

 

Worauf ich auch noch hinweisen möchte, ist, dass die Ferienstationen auch in den Wiener Bädern existieren. Ich

 

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