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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 25.04.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 103

 

unterstützende Antidiskiminierungsmaßnahmen, sondern es geht darüber hinaus: Es ist die Bewerbung eines Transgenderlebensstils, welche die Vereine in Schulen und in Jugendzentren tragen. Das ist der feine Unterschied, den wir ablehnen. Ja zu Antidiskriminierung, aber Nein zu einer einseitigen Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen und zur Bewerbung eines Translebensstils.

 

Dazu kommt, wie wir aus Anfragebeantwortungen wissen, die StR Wiederkehr uns gegeben hat, dass einzelne dieser Vereine selbstverständlich über Hormontherapien beraten. Das steht schwarz auf weiß in den Anfragebeantwortungen: Es wird in dieser Stadt durch geförderte Vereine über Pubertätsblocker beraten. Das ist Realität.

 

Ein weiterer Punkt, Frau Kollegin: Die Größe der Gruppe muss in ein Verhältnis zu den finanziellen Mitteln gesetzt werden, die zugewendet werden. Kollege Nepp hat uns gesagt, wie klein diese Gruppe ist. Wenn ich alle Posten beziehungsweise Summen aus Ihrer Anfragebeantwortung zusammenzähle, die in den letzten 2,5 Jahren ausgegeben wurden, kommen wir auf 1,8 Millionen allein aus dem Ressort Wiederkehr, das aber für eine wirklich kleine Gruppe und eine noch kleinere Anzahl an Vereinen, die gefördert werden. - Das ist ein Missverhältnis, und genau dieses Missverhältnis kritisieren wir. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 

Was Kollege Nepp vielleicht nicht ganz herübergebracht hat, ist das Problem der Self-ID. Das möchte ich jetzt ansprechen. Über den Grundsatz „Ich wähle mir mein Geschlecht aus.“ gibt es eine große Diskussion in Deutschland. Das gibt es aber bereits in der Schweiz und in den skandinavischen Staaten. Und die Problematik, die Kollege Nepp angesprochen hat, die daraus in der Schweiz beziehungsweise in den skandinavischen Staaten entstanden ist, besteht darin, dass biologische Männer, die sich als Frauen deklariert haben, auf einmal in Frauengefängnissen saßen und auf einmal dort Frauen vergewaltigt wurden. - Das ist Realität. Das sind die Auswirkungen von Self-ID. Das können Sie nicht vom Tisch wischen! (StR Peter Kraus, BSc: In Österreich ist das höchstgerichtlich entschieden!)

 

Ich möchte jetzt auf den Punkt eingehen, der uns am allerwichtigsten ist. Wir können über die Sprache diskutieren. Als studierte Germanistin weiß ich, wie einflussreich Sprache ist und wie sehr Sprache als Instrument verwendet wird. Das ist aber alles Makulatur im Gegensatz zu der Frage: Bekommen Jugendliche und Kinder Hormontherapien?

 

Um den Herrn Bürgermeister vielleicht abzuholen, zu dem, was Sie gesagt haben: Wir hatten heute eine Förderung des Vereins COURAGE, und in seinem Bericht, was der Verein COURAGE plant, steht, ich zitiere: „Evaluierung der österreichischen Behandlungsempfehlungen für genderdysphorische Kinder und Jugendliche auf Basis der Standards of Care - von WAPTH.“ Das ist das, was Frau Kollegin Kickert angesprochen hat, das schreibt die World Professional Association for Transgender Health. Ich habe dieses Dokument mit, und ich habe mich damit nicht nur auszugsweise, sondern tatsächlich damit beschäftigt, Frau Kollegin Kickert. Und deswegen sage ich Ihnen jetzt mit Seitenbezeichnungen, was tatsächlich drinnensteht.

 

Seite 64: Keine Altersgrenze für Hormontherapie und Pubertätsblocker. Sie machen das an einer Grenze fest, die bei zirka neun Jahren beginnt.

 

Seite 53: Nur „Affirmative Care“, also nur die Selbstdiagnose von einem Klienten, der dort hinkommt und sagt, ich fühle mich beispielsweise im falschen Geschlecht, wird so angenommen. Es werden keine weiteren therapeutischen Maßnahmen angeordnet, zumindest nicht notwendigerweise.

 

Seite 175: Therapeutische Gespräche im Vorfeld einer Hormontherapie sind nicht unbedingt notwendig.

 

Seite 115: Kritische Eltern sollen überzeugt und im Notfall umgangen werden.

 

Seite 88 und folgende Seiten: Eunuchentum, also die Anerkennung von Menschen, die sich selber als Eunuch identifizieren: Kastration empfohlen.

 

Seite 54: Empfehlung von Abbindung von primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen, was in österreichischen Schulen im Übrigen schon vorkommen soll.

 

Das ist es, was in diesem Dokument drinnensteht. Wir können das gerne persönlich diskutieren, ich werde aber nicht davon abweichen, dass das ein gefährliches Dokument ist und in Österreich nichts verloren hat. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 

Im Übrigen gibt es internationale Beispiele, die uns zeigen, was passiert, wenn dieser Trend, Jugendliche mit Hormontherapien und Pubertätsblockern zu versorgen, tatsächlich umgesetzt wird. Ich möchte das englische Beispiel Tavistock nennen. Das ist eine NHS-finanzierte Klinik, die inzwischen geschlossen wurde. Dort erhielten Jugendliche eine Erstberatung, und dann wurden ihnen entweder Pubertätsblocker gegeben oder sie wurden Hormontherapien zugeführt beziehungsweise manche wurden auch operativ behandelt.

 

Warum wurde die Klinik geschlossen? - Es gab Berichte, es gab ein Aufdeckerbuch, es gab einige Klagen, und es gab einen offiziellen NHS-Bericht, der besagte, dass diese Einrichtung geschlossen werden muss. Warum? - Es gab keine Therapie der Kinder und Jugendlichen. Das ist deswegen relevant, weil es eine Überschneidung von Kindern und Jugendlichen, die eine Geschlechtsdysphorie haben, also meinen, im falschen Geschlecht zu sein, und Opfern sexueller Übergriffe und Kindern mit psychologischen Herausforderungen gibt. Da gibt es eine Überschneidung: Das zeigen die eigenen Daten dieser Klinik. Trotzdem wurde nicht entsprechend den therapeutischen Bedürfnissen dieser Kinder reagiert. Es wurde nicht darauf eingegangen, welches Bedürfnis ein Kind tatsächlich hat, sondern es wurde gesagt: Du glaubst also, du bist im falschen Geschlecht. Gut, dann behandeln wir dich. - Das ist falsch. Das ist es aber, was als „affirmative“ bezeichnet wird.

 

Noch ein wichtiger Punkt: Die Behandlungen, die dort angewendet wurden, etwa Hormontherapien oder Einnahme von Pubertätsblockern, sind irreversibel. Auch Pubertätsblocker sind nicht die Stopp-Taste, auf die man drückt, wie das gerne genannt wird. Nein! Pubertätsblo

 

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