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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 24.05.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 146

 

Die Antwort ist sehr kurz. ich habe das schon mehrfach gesagt. Zwar nicht in dem von Ihnen zitierten Interview, aber bei anderen Interviews habe ich gesagt, dass man logischerweise zunächst einmal die Gesamtanalyse des baulichen Zustandes vom Praterstadion abwarten muss. Danach kann man weitere Pläne machen. Ich rechne damit, dass die Analyse gegen Ende des Jahres vorliegt. Hundertprozentig weiß man das nie. Wenn Techniker solche Analysen machen, kann es auch zu Verzögerungen kommen, aber an sich ist geplant, dass diese Analyse Ende des Jahres vorliegt. Wir werden sie dann zweifelsohne auch gemeinsam diskutieren können, auch im Sportlandesrat diskutieren können und daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Frau GRin Mag. Arnoldner, bitte.

 

10.03.25

GRin Mag. Bernadette Arnoldner (ÖVP): Herr Stadtrat, schönen guten Morgen auch von meiner Seite!

 

Es ist so, dass in vielen anderen europäischen Städten ja wirklich die Stadioninfrastruktur der Zeit angepasst wurde und natürlich viele Stadien logischerweise auch EM-, WM-Fußballspiele ausrichten können. Natürlich soll das Ernst-Happel-Stadion sowohl Sportstätte als auch Veranstaltungsstätte bleiben, allerdings bitte wieder mit einem fokussierten Blick auf den Sport, umso mehr, wenn man natürlich weiß, dass die Gesamtkapazitäten der zur Verfügung stehenden Sportflächen ja generell zu wenig sind.

 

Daher jetzt meine Frage: Wie stellen Sie sicher, dass durch die aktuellen Gegebenheiten keine dringend nötigen Sportflächen verloren gehen, zum einen für den ÖFB, der ja nicht alle Spiele dort ausrichten kann und vielleicht woanders spielen soll. Zum anderen werden aber auch, wenn Konzerte stattfinden, die Sportflächen unterhalb der Tribünen ja einen Tag vor dem Konzert, zum Konzert und einen Tag nach dem Konzert gesperrt und gehen verloren. Ich bitte um Ihre Antwort.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ich wüsste jetzt, ehrlich gesagt, nicht, welche Sportflächen gesperrt sind. Faktum ist, dass es weder die Entscheidung von mir noch die Entscheidung der Wiener Stadtregierung und auch nicht die Entscheidung des Wiener Sportlandesrates, auch nicht die Entscheidung hier im Haus inklusive und exklusive der Opposition ist, wo der ÖFB entscheidet, seine Länderspiele durchzuführen. Dass das eines der herzhaftesten Themen ist, die es auf den Sportseiten gibt, wissen wir eh alle. Faktum ist, es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder sind alle Länderspiele in Wien oder es sind nicht alle Länderspiele in Wien. Komischerweise, immer, wenn ich frage, wer dafür ist, dass alle Länderspiele in Wien sind, zeigt keiner auf. Daraus folgt aber, dass die Summe aller Länderspiele, die in Wien stattfinden werden, noch weniger als die Summe aller Länderspiele ist, die stattfinden. Faktum ist, dass die Summe aller Länderspiele meistens nicht dazu führt, dass dann die Stadien - wo auch immer sie stattfinden - ausverkauft sind. Das Linzer Stadion, das gerade ausverkauft war, ist ein bisschen kleiner als das Wiener Praterstadion. Die Summe aller Länderspiele, die wir in einem ausverkauften Praterstadion erlebt haben, ist enden wollend. Sie ist sogar sehr gering, genau genommen nur 2 Mal in den letzten 10 oder 15 Jahren.

 

Das ist im Vergleich zu Deutschland zum Beispiel relativ wenig, denn dort sind in der 2. Liga bei normalen Bundesligaspielen meistens mehr Zuschauer, als wenn die Nationalmannschaft spielt. Dafür bin aber nicht ich verantwortlich, auch nicht Sie, also auch wir hier herinnen nicht. Das ist etwas, was dem ÖFB bleibt und auch belassen bleiben soll. Ich glaube, dass es gescheiter ist, wenn sich Sportpolitik nicht mit der Frage der Attraktivierung einer Nationalmannschaft beschäftigt. Ich finde, da sind dann schon die Stäbe, der Trainer und die Spieler selber zuständig. Unser Job ist es, die Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

 

Faktum ist, wir haben im Jahr irgendetwas zwischen vier, fünf, sechs Länderspiele im Praterstadion. Sie wissen es ja eh, aber ich kann es gerne auch an dieser Stelle sagen: Das ist kein Umsatz, mit dem man ein Praterstadion erhalten kann, mit dem man gar nichts machen kann. In Wirklichkeit erhalten wir Ländermatches mit den Veranstaltungen, mit denen wir im Praterstadion Geld verdienen, und das sind nicht Fußballspiele. Das gehört alles berücksichtigt.

 

Die Stadien, die alle als Vorbild haben, sind Stadien, in denen auch die Nationalmannschaft spielt, aber in der Regel vor allem Klubfußball stattfindet, und das ein Mal, zwei Mal pro zwei Wochen. Das ist der entscheidende Unterschied. Am Ende des Tages ist alles eine ökonomische Frage. Bis jetzt hat mir noch keiner ein bestechendes ökonomisches Modell vorgelegt. Ich habe bis jetzt auch noch niemanden gefunden, der gesagt hat, er spendet ins Praterstadion, sondern ich habe immer nur Investoren gefunden, die noch zusätzlich Geld verdienen wollen, mit der Rendite der Steuerzahler zahlen wollen.

 

Ich bin eh ganz offen für alle Vorschläge. Der Vizekanzler hat vor Kurzem gemeint, er hat noch viel Geld in seinem Budget. Bis jetzt hat er mich noch nicht angerufen, um es dann auch ins Praterstadion zu investieren. Ich bin dem jedenfalls sehr aufgeschlossen. Wenn der Bund sich engagiert, ist mir das recht. Bis jetzt hat es aber kein Gespräch dazu gegeben, ich lese immer nur Interviews.

 

Ich bin, ehrlich gesagt, froh, wenn wir mit dem ÖFB jetzt das Trainingszentrum über die Bühne bringen. Da investieren wir als Stadt ein Heidengeld in die Österreichische Nationalmannschaft. Möge das die Basis für bessere Leistungen aller Nationalmannschaften sein, ob Männer oder Fragen, in welcher Altersklasse auch immer.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Herr GR Mahdalik, bitte.

 

10.08.22

GR Anton Mahdalik (FPÖ): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Das Praterstadion würde ich persönlich am liebsten so lassen, wie es ist. Das hat aber nostalgische Gründe und deckt sich eher nicht mit der Parteilinie. Es ist, wie gesagt, ein Stadion mit Charakter, die Stimmung ist hervorragend, und supertolle Multifunktionsarenen haben wir eh schon

 

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