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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 20.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 64 von 110

 

wichtig, dass wir jetzt hier die richtigen Initiativen setzen, und das tun wir mit dem heutigen Beschluss, der noch eine Reihe von weiteren Maßnahmen beinhaltet, auf die ich jetzt nicht im Einzelnen noch weiter eingehen werde. Aber ich glaube, Sie sehen schon, dass Wien nicht nur als Klimamusterstadt mutig vorangeht, was die Dekarbonisierung anbelangt, sondern wir eben auch die richtigen Maßnahmen setzen, um für diese Transformation die richtigen Fachkräfte zur Verfügung zu haben.

 

Ich bin schon sehr gespannt auf den 1. Wiener Fachkräftereport, den wir heuer im Sommer präsentieren werden. Daraus werden wir natürlich weitere Ableitungen und Maßnahmen schnüren, das Thema Fachkräftesicherung wird uns die nächsten Jahre beschäftigen, und ich wünsche auch dem Team im WAFF bei dem neuen Fachkräftezentrum hier schon jetzt viel Erfolg für die Arbeit in den nächsten Jahren. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Prof. Kaske, und ich erteile es ihm. Bitte schön.

 

15.29.22

GR Prof. Rudolf Kaske (SPÖ)|: Sehr geschätzte Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates! Und meine Damen und Herren, die möglicherweise via Livestream dabei sind!

 

Mein Redebeitrag befasst sich heute mit der Finanzierung des Programms zur Fachkräftesicherung im Bereich Klimaschutz, Digitalisierung und kommunale Dienstleistungen des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds. Im Vergleich zur Arbeitsmarktsituation der letzten Jahrzehnte wird es sowohl im Bereich der privaten Wirtschaft als auch dem öffentlichen Bereich zunehmend schwieriger, gutqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, daher ist diese Initiative des WAFF, ein Fachkräftezentrum für Wien einzurichten, so wichtig.

 

Worum geht es? Unter Einbindung der Sozialpartner, gemeinsam mit der Stadt und den relevanten Einrichtungen wird analysiert, werden Handlungsoptionen und Strategien zur Fachkräftesicherung entwickelt. Drei strategische Entwicklungsbereiche haben sich aus meiner Sicht herauskristallisiert, erstens Fachkräftebedarf zur Umsetzung der Smart Klima City Strategie, zweitens Fachkräftebedarf im Bereich IKT und Digitalisierung - Stichwort: Wien ist wichtiger IKT-Standort und digitale Kompetenzen sind in allen Branchen und Bereichen natürlich unerlässlich -, drittens Fachkräftebedarf im kommunalen Verantwortungsbereich und insbesondere in der kommunalen Daseinsvorsorge - Stichwort: im unmittelbaren Verantwortungsbereich der Stadt Wien gibt es unübersehbaren Fachkräftebedarf, insbesondere bei Gesundheit und Pflege, der Elementarpädagogik, aber auch im öffentlichen Verkehr, Energieversorgung, Verwaltung, et cetera. Der WAFF entwickelt nicht nur strategische Handlungsoptionen, sondern ist selbst auch Dienstleister der Stadt und Umsetzer von Maßnahmen, auch in Kooperation mit dem AMS, der Arbeiterkammer Wien, den Sozialpartnern und der Wirtschaft, der Kollege Konrad hat ja das bereits erwähnt.

 

Konkret werden für den Klimaschutz 12,342 Millionen EUR in die Hand genommen. Es geht um Einführung einer Klimaschutzlehrlingsprämie für Wiener Betriebe, die Wiener Lehrlinge aufnehmen, in der vom AMS, Sozialpartnern und Umweltministerium erarbeiteten Liste von klimarelevanten Berufen - Stichwort: Umweltstiftung. Zweitens Ausbildungsinitiative für junge Arbeitslose, FacharbeiterInnen, Intensivausbildung zu Installations- und GebäudetechnikerInnen und verwandte Berufe, das heißt, 100 zusätzliche Lehrabschlüsse in diesen Berufen und Chancen natürlich für junge Arbeitslose.

 

Dahinter, meine geschätzten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, steht Öko-Booster, eine Initiative der Arbeiterkammer Wien, Finanzierung durch die AK, wie ich schon gesagt habe, AMS Wien und WAFF. Dazu wird es übrigens am 29.6. auch eine Pressekonferenz mit StR Peter Hanke und Präsidentin Renate Anderl geben.

 

Wir erweitern auch das Wiener Ausbildungsgeld, bisher im Gesundheits- und Pflegebereich und Elementarpädagogik, und unterstützen private Unternehmen mit „Jobs PLUS Ausbildung“ für klimarelevante Ausbildungen, das heißt, Lebensunterhaltskosten während länger dauernder Ausbildungen. Es wird ein Klima-Winner eingeführt, analog zum Digi-Winner, pro Person für Qualifizierungsförderung für Beschäftigte und AK-Mitglieder, die sich in klimarelevanten Berufen weiterbilden.

 

Geschätzte Damen und Herren, Stichwort Digitalisierung, hier werden 2,7 Millionen EUR in die Hand genommen, hier werden mehr Berufsorientierungen für Jugendliche angeboten sowie die Weiterentwicklung und Innovationen in diesem Feld: MINT kennt ja jeder, Mathematik, Informationstechnologie, Naturwissenschaft und Technik soll der Schrecken genommen und für die Jugendlichen interessant werden. Auch für die IKT-Branche wollen wir das Wiener Ausbildungsgeld und „Job PLUS Ausbildung“ ausweiten und im Bereich Digitalisierung, Klimaschutz und kommunaler Verantwortungsbereich werden darüber hinaus 6,6 Millionen EUR in die Hand genommen.

 

Ganz generell wollen wir die Unterstützung von arbeitslosen Personen im Vorfeld und während einer Ausbildung verstärken, ganz besonders betrifft das den kommunalen Verantwortungsbereich. Alle, die sich für Ausbildungen in der Pflege, Elementarpädagogik, et cetera interessieren, aber noch nicht die nötigen Voraussetzungen für den Einstieg in eine Qualifizierung haben, sollen nicht verloren gehen, sondern die Zeit bis zum nächstmöglichen Einstieg nutzen. Ich sage zum Beispiel, Verbesserung der Deutschkenntnisse, was ich für wichtig halte.

 

Wichtig ist uns auch die Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen, Stichwort: ukrainische Ärztinnen und Ärzte. Besonders Wert gelegt wird auch auf die Verstärkung der Betreuung während der Maßnahmen, um natürlich auch Abbrüche zu vermeiden. Dadurch sollen noch mehr Menschen als Fachkräfte in Wien gewonnen werden, auch Beschäftigte, die sich beruflich verändern wollen, und Personen aus den umliegenden Bundesländern.

 

Das Gesamtpaket, meine geschätzten Damen und Herren, beträgt 21,6 Millionen EUR. Ich denke, das ist ein

 

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