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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 27.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 47 von 115

 

ist die zweitbeste der Geschichte insgesamt. 237 Betriebe trafen die Entscheidung, sich in Wien niederzulassen. Das hat natürlich positive und unmittelbare Effekte für die heimische Wirtschaft - 110 Millionen EUR an Investitionen und 1.143 geschaffene beziehungsweise gesicherte Arbeitsplätze.

 

Als ehemaliger Arbeiterkammer-Präsident ist es mir natürlich auch wichtig, auf den Arbeitsmarkt dementsprechend hinzuweisen, und auch das wurde heute schon mehrmals unterstrichen: Mit 913.000 unselbstständig Beschäftigten wurde im Jahr 2022 ein neuer Rekord erzielt, und sogar im November und Dezember waren es dann 913.000 Beschäftigte. Das ist, glaube ich, ein tolles Ergebnis, eine erfreuliche Entwicklung in der Beschäftigungspolitik dieser Stadt. Die Stadt investierte im Vorjahr 120 Millionen EUR im Bereich des WAFF, aber diesbezüglich habe ich schon gesagt, dass Kollegin Rychly näher darauf eingehen wird. Da gab es zum Beispiel das Ausbildungsgeld, und das half natürlich, auch ältere Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen. Insgesamt haben 30.000 Personen davon profitiert.

 

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich aber zu meinem Ursprungsbereich, nämlich dem Tourismus, auch ein paar Anmerkungen sagen: Über die Arbeitszeit könnte man natürlich lang und breit diskutieren - was sind die Ursachen, dass es im Tourismus nicht so einfach ist, alles unter einen Hut zu bringen -, aber das ist wie gesagt heute nicht Gegenstand meiner Betrachtungen. Ich glaube, im Jahr 2022 ist es gelungen, wieder eine Trendumkehr im Tourismus herbeizuführen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, die Stadt Wien als Tourismusstandort war und ist wieder auf der Erfolgsspur. Dazu vielleicht noch ganz kurz einige Daten: Wien erreichte 2022 mit 13,2 Millionen Nächtigungen, das ist ein Plus von 164 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 3 Viertel des Niveaus von 2019. Der Beherbergungsumsatz wächst stärker als die Nächtigungen. Der Umsatzbringer Nummer 1 bei den Fernmärkten waren die Vereinigten Staaten, und der strategische Fokus, und das finde ich wichtig, lag und liegt auf Qualität, Nachhaltigkeit, Preisdurchsetzung, öffentlicher Raum.

 

Was mich besonders freut - und das wird oft vergessen in der Betrachtung des Tourismus -: Die ÖBB haben sich auch für Wien sehr toll positioniert, finde ich, nämlich Wien als Nightjet-Hub wie es so schön heißt, und auch die Austrian Airlines waren 2022, Gott sei Dank, wieder erfolgreich. Wenn man sich nämlich den Nordatlantikverkehr anschaut, so war dieser wieder im Höhenflug. Ich habe es schon erwähnt, Wiens aufkommensstärkster Fernmarkt waren die USA. Dieser hat sich eigentlich 2022 mit einem Paukenschlag zurückgemeldet, vor allen Dingen November und Dezember haben schon das Niveau von 2019 übertroffen. Nach Österreich und Deutschland sind die USA wieder drittstärkster Herkunftsmarkt der Touristinnen und Touristen. Natürlich freuen wir uns über die anderen Touristinnen und Touristen auch: Italien, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Rumänien, Israel und Polen komplettieren die Top-10 in Wien und sind die nächtigungsstärksten Länder. Besonders fiel auf, dass Großbritannien neben den USA der einzige Markt war, der jenseits der 400-Prozent-Marke gegenüber dem Vorjahr war, die sind also dementsprechend wieder gerne nach Wien gekommen.

 

Lassen Sie mich noch ein paar Worte zum Bahn-Boom sagen: Was nicht selbstverständlich ist, ist, dass die ÖBB auch hier sehr stark investieren - 33 neue Nightjet-Garnituren für eine klimafreundliche Anreise, das ist schon etwas, und ich denke, das ist wichtig. Man kann sagen, Österreich erlebt derzeit einen Bahn-Boom, noch nie waren so viele Menschen mit den Österreichischen Bundesbahnen im Fernverkehr unterwegs wie im vergangenen Sommer. 17 Prozent mehr, das ist nicht nichts, würde ich sagen, sondern das ist recht viel und schlägt das bisherige Rekordjahr 2019. Erwähnen möchte ich auch, dass die ÖBB 4,1 Milliarden EUR in neue moderne Züge investiert, eben wie gesagt diese 33 neuen Nightjet-Garnituren, und dass Wien als neuer internationaler Nightjet-Hub weiter gestärkt wird. (Beifall bei der SPÖ sowie von GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara und GR David Ellensohn.)

 

Austrian Airlines habe ich auch schon erwähnt. Man muss ganz offen sagen, nach zwei krisengebeutelten Jahren war die AUA wieder gut unterwegs. Es gab letztes Jahr einen hervorragenden Sommer, der zwar von vielen Herausforderungen geprägt war - wer selbst unterwegs war, weiß, dass es weniger Personal gab und dass das schwierig war bezüglich Abwicklung, et cetera -, aber die Austrian Airlines hat es trotzdem geschafft, die durchschnittliche Auslastung auf ihren Flügen auf 90 Prozent zu heben. (GR Mag. Manfred Juraczka: Wenn wir natürlich noch fliegen würden!) Das ist nicht nichts, würde ich auch sagen, und vor allen Dingen zählt sie zu einer der Airlines weltweit, die am pünktlichsten sind. Ich glaube, das freut uns auch und das stellt natürlich unter Beweis, dass wir da gut unterwegs sind.

 

Meine geschätzten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich - weil ich gesagt habe, Tourismus ist mein Ursprungsbereich - auch ein bisschen etwas zur Tagungsbilanz sagen. Glaubt mir, die war auch spannend, die kann sich auch sehen lassen: Da ist 2022 auch eine Trendumkehr gelungen. Kongresse, Firmentagungen erreichten rund 80 Prozent des Niveaus von 2019. Nationale Kongresse übertrafen bereits das bisherige „all time high“ und Wiens Meeting-Industrie erwirtschaftet - und das muss man sich ein bisschen auf der Zunge zergehen lassen - 738 Millionen EUR an Wertschöpfung für ganz Österreich. Das ist, glaube ich, auch anzuerkennen, und vor allen Dingen - weil wir zuerst über Tourismus geredet haben - wurden durch Wiens Tagungswirtschaft 13.000 Ganzjahresarbeitsplätze gesichert. Was auch wichtig ist: Großveranstaltungen gehören auch dazu, Stichwort Ärztekongresse. Man kann sagen, Wien ist wieder ein Tourismus-Hub auf der einen Seite, aber auch ein Medizin-Hub auf der anderen Seite gewesen.

 

Meine geschätzten Damen und Herren, ich könnte noch viel Positives erzählen, doch leider ist meine Redezeit zu Ende. Daher möchte ich bei der Gelegenheit bemerken: Solide Finanzen sind natürlich der Schlüssel zum Erfolg, und ich sage sehr selbstbewusst, wir haben Erfolg dank einer umsichtigen Politik in der Stadt - das ist mir auch wichtig zu sagen.

 

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