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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 27.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 115

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste ist Frau GRin Akcay zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin. Selbstgewählte Redezeit zehn Minuten.

 

17.39.50

GRin Safak Akcay (SPÖ)|: Frau Vorsitzende! Werter Stadtrat! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

In der Integrationsarbeit geht es vor allem um Haltung, aber auch um die Grundwerte unserer Stadt. Daraus ableitend hat die Stadt gehandelt beziehungsweise hat sie das Wiener Integrationskonzept erarbeitet. Seitdem können wir auch bereits erfolgreiche Ergebnisse erzielen. Gemeinsam mit den Vereinen und NGOs können wir WienerInnen mit niederschwelligen Angeboten erreichen und ihnen in all ihren Lebenslagen beistehen und sie unterstützen. Daher auch ein großes Dankeschön an die MA 17 und ihre PartnerInnen, aber auch an die Vereine, die NGOs und die Organisationen für die tolle Expertise und das Engagement, denn sie leisten einen großen Beitrag zur Integrationsarbeit in unserer Stadt. Vielen, vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ein besonders wichtiges Werkzeug in unserer Integrationsarbeit ist das Integrationsmonitoring. Aus dem Ergebnis des Monitorings können somit Maßnahmen und Projekte entsprechend neu entwickelt werden. Es gibt uns also sozusagen vor, wo es langgehen soll. Entlang diesen Vorgaben ist die MA 17 im Jahr 2022 auch im ständigen Austausch mit den Vereinen und Organisationen gestanden. Rund 1.300 Gespräche haben stattgefunden. Zur Vernetzung und zum Austausch zwischen der Stadt und den Zuwanderungsgruppen sind auch Projekte entstanden, wie vorhin auch schon erwähnt: Community-KommunikatorInnen und auch „Dein Wien. Deine Stadt“, wo in der Folge je nach Bedarf der jeweiligen Zuwanderungsgruppe Vernetzungstreffen, Vorträge und natürlich auch Workshops angeboten wurden.

 

Natürlich haben aber auch Weiterbildungsveranstaltungen wie die Elternbildung, die Wiener Stadtspaziergänge, Wien.Vielfalt.Wissen, „Migra-Bil“, und vieles mehr für unterschiedliche Zielgruppen wie Eltern, MitarbeiterInnen von NGOs, MitarbeiterInnen der Stadt Wien sowie VertreterInnen von Vereinen stattgefunden. 2022 sind 2.000 WienerInnen mit diesem Programm erreicht worden. Auch die LesepartnerInnen haben sich sehr bewährt - muttersprachliche LesepartnerInnen der Stadt, die ausgebildet wurden und in Wiener Volksschulen eingesetzt werden.

 

Im Jahr 2022 wurden für alle Fördermaßnahmen zu Integration und Diversität 8,6 Millionen EUR investiert, also ein großer Brocken. 4,8 Millionen EUR gingen beziehungsweise gehen in Projekte, Maßnahmen und Initiativen, die zur Förderung interkultureller Sensibilität und Kompetenzen beitragen, die Niederlassungen und die Integration von ZuwanderInnen unterstützen oder eben auch die Grundsätze des Zusammenlebens fördern. Der nächste Brocken, 3,6 Millionen EUR, ging in die Initiative Erwachsenenbildung, also in die Basisbildung. Die TeilnehmerInnen bekommen die Möglichkeit des Spracherwerbs und werden auf den Einstieg in die weiterführende Ausbildung oder in den Arbeitsmarkt vorbereitet. Denken Sie an die Integration an Tag 1, indem wir WienerInnen mit all diesen Projekten wie „Start Wien“, Start-Coaching, den Info-Modulen, den Wiener Sprachgutscheinen oder dem Jugendcollege begleiten! Denn nur so sind Eigenständigkeit und Selbstständigkeit auch gewährleistet. (GRin Mag. Caroline Hungerländer: Grandios, Stadt Wien!)

 

Nicht unerwähnt möchte ich auch den Kleinprojektefördertopf bis 5.000 EUR lassen. Dabei war der Förderschwerpunkt die Unterstützung der Selbstorganisation von MigrantInnen. Das heißt, Antragsteller bekommen die Möglichkeit, die Selbstorganisation von MigrantInnen in ihren zahlreichen Aufgabenbereichen zu stärken und so ein Empowerment von WienerInnen mit Migrationshintergrund zu fördern. Im Jahr 2022 waren es 32 Projekte, meine Damen und Herren.

 

Nun möchte ich einen kleinen Schwenk zu WASt, der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten, machen. Sie ist die erste und Österreich-weit nach wie vor einzige derartige Stelle in einer kommunalen Verwaltung. Somit setzt die Stadt Wien gemeinsam mit der LGBTIQ-Community ein Zeichen für Akzeptanz. Darauf bin ich sehr stolz, meine Damen und Herren. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN.) Auch über die WASt erfolgten trotz schwieriger Zeiten - Sie erinnern sich alle an die Pandemie - viele Beratungen sowie Bildungs- und Sensibilisierungsarbeiten statt. Es fand auch die WAST-Jahreskonferenz im Rathaus statt - mit dem Motto: Ein Queeres Jugendzentrum für Wien. Schutz bieten, Vielfalt stärken, Raum geben.

 

Auch international gab es natürlich viele, viele Vernetzungsarbeiten. Nur ein Beispiel: Die Kuratierung, Koordination und Teilnahme an den internationalen Regenbogen-Cities, die Exhibition zum Thema queer Refugees und noch viele, viele andere, die ich jetzt aus Zeitgründen nicht aufzählen möchte. Auch die Etablierung eines kontinuierlichen Austausches zwischen dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, der WASt und dem Menschenrechtsbüro der Stadt Wien möchte ich natürlich nicht unerwähnt lassen. Im Rahmen des queeren Kleinprojektetopfes wurden 2022 Projekte mit einer Gesamtsumme von 21.000 EUR zum Themenschwerpunkt Transsexualität und Intergeschlechtlichkeit gefördert und abgewickelt.

 

Erarbeitung, Ausschreibung und Bewerbung des neuen Förder-Calls „Regenbogenmonat Juni 2022“: Dabei wurden spezielle Projekte im Rahmen des Regenbogenmonats Juni mit insgesamt 50.000 EUR gefördert und abgewickelt. Auch im Rahmen des Förder-Calls „Queere Vielfalt fördern“ wurden von 2022 bis 2023 insgesamt 100.000 EUR aufgebracht. Damit wurden verschiedene Wiener LGBTIQ-Projekte gefördert, die dann bis zum Dezember 2023 auch stattfinden, und auch die inhaltliche Unterstützung der Abteilung Bildung und Jugend, das heißt, der MA 13, bei der außerschulischen Jugendarbeit bei der Vergabe von Jahresförderungen an große Vereine im LGBTIQ-Bereich.

 

Des Weiteren erfolgte die Präsentation eines Denkmals für die Opfer der NS-Homosexuellenverfolgung: „Arcus - Schatten eines Regenbogens“ ist auch bereits im Resselpark am Karlsplatz zu sehen. Queeres Jugend

 

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