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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 27.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 115

 

Beim zweiten Themenbereich, den ich jetzt aufgreifen darf, wird es spannend, denn es geht um die Wiener Bäder. Diesem Thema wird heute besondere Aufmerksamkeit zuteil, und zwar, wie ich meine, zu Recht. Ich versuche jetzt, nicht das zu wiederholen, was schon ausgeführt wurde, insbesondere von Kollegen Ornig, möchte aber eventuell noch das eine oder andere ergänzen. Ich glaube nämlich, es zahlt sich aus, sich mit den Wiener Bädern ein bisschen genauer zu beschäftigen, und es freut mich, dass das heute in dieser Debatte in großem Ausmaß stattfindet. Ich meine nämlich - und Kollege Ornig hat das eingeleitet mit dem Bericht von seiner Reise nach Brüssel -, dass es tatsächlich in ganz Europa kaum eine Stadt gibt, die eine dermaßen gute Versorgung mit Bädern und Schwimmmöglichkeiten hat. In Wien gibt es mehr als 50 Badeplätze.

 

Lassen Sie mich das kurz zusammenfassen: Es gibt 12 Hallenbäder, 17 Freibäder, 11 Familienbäder, bei denen die Kinder übrigens keinen Eintritt bezahlen, 4 Sauna- und Brausebäder, 3 FKK-Badeplätze. Und daneben gibt es sechs Gratisbadebereiche. Man kann also auch in Wien gratis baden. Dabei handelt es sich nicht nur um kleine, nette Teiche wie in der Lobau, die Sie kennen werden, sondern dazu zählen auch die ganze Alte Donau, die Neue Donau, die Donauinsel. Es gibt also viele Kilometer an kostenlosen Bademöglichkeiten, die wir nicht nur gut instandhalten, sondern die wir heuer gerade mit neuen Stegen versehen haben. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Es wurde schon erwähnt, dass wir im Rahmen der Bäderstrategie viel Geld in die Bäderinfrastruktur investieren. Viel davon ist im Gange, vieles wurde schon fertiggestellt, vieles kommt auf uns zu. Ich erspare mir jetzt quasi Doppelungen, möchte aber auch auf das hinweisen, was sich aus den letzten Jahren entwickelt hat und bleibt, nämlich die Erfahrungen aus den Corona-Zeiten. Die Onlinetickets werden beibehalten, die Online-Bäderampel gibt es auch in Zeiten nach Corona. Es bleiben die getrennten Schwimmzeiten für Schulen, Vereine und Badegäste. Und das Frühschwimmen im Hallenbetrieb gibt es ganzjährig. - Ich meine, das kann sich wirklich sehen lassen.

 

Im Zusammenhang mit leistbaren Schwimmkursen beziehungsweise kostenlosen Schwimmkursen für Kinder ist das Programm „Wien schwimmt“ schon genannt worden. Kollegin Janoch! Natürlich teilen wir den Wunsch und den Weg dort hin, dass möglichst alle Kinder in Wien schwimmen können. Es fragt sich nur: Was soll die Elementarpädagogik noch alles leisten? Wie kann man dieses Angebot so umsetzen, dass es realisierbar ist? Das, was die Wiener Bäder in diesem Zusammenhang unter anderem anbieten, sind neben dem Programm für die Kinder, die den Schwimmkurs in den Corona-Jahren versäumt haben, auch leistbare Kinderschwimmkurse, „by the way“ aber auch für Erwachsene, die es im Sommer gibt. Neben diesen Schwimmkursen gibt es kostenlose Animationsteams in den Freibädern, VolleyballtrainerInnen, und wir bieten in unseren Bädern sogar erlebnispädagogischen Englischunterricht an.

 

Die Energiebemühungen und -wende sind schon angesprochen worden.

 

Nun noch ein Satz zu den Kosten, weil das immer wieder kommt. Auch ich hatte den gleichen Impuls wie Kollege Ornig. Nachdem gesagt wurde, dass Wien überhaupt die teuersten Schwimmbäder in ganz Österreich hat, habe ich gleich ein bisschen gegoogelt, und da habe ich gleich festgestellt: Man muss gar nicht nach Mödling oder Baden fahren, sondern es reicht auch Mistelbach. Dort kostet nämlich eine Tageskarte 8,50 EUR, statt 7 EUR wie in Wien. In Wiener Neustadt sind es 8,80 EUR, in der Aqua Nova in Wiener Neustadt sogar 12,80 EUR, und es gibt dort nicht einmal einen Jugendtarif.

 

Schauen wir uns jetzt die Wiener Tarife an. Der reguläre Erwachsenentarif liegt bei 7 EUR. Wenn man sich aber die Halbjahreskarte durchrechnet, dann bedeutet das 80 Cent für einen täglichen Eintritt, und bei der ermäßigten Halbjahreskarte für Erwachsene sind es 60 Cent. Für Kinder beträgt der Eintritt in die Wiener Bäder überhaupt nur 30 Cent pro Tag. - Ich meine also, man muss da schon die Relation betrachten, und bevor man hier sagt, dass die Wiener Bäder die teuersten Bäder in ganz Österreich sind, wäre es nicht schlecht, wenn man tatsächlich die Vergleichszahlen heranzieht! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Für diese Preise bekommt man ein wirklich tolles Angebot. Es gibt viele verschiedene schöne Bäder mit einer gut ausgebauten Infrastruktur, die die Besucher und Besucherinnen sehr schätzen. Das zeigt sich auch in den Zahlen der Besucher und Besucherinnen. Voriges Jahr haben mehr als drei Millionen Menschen die Wiener Bäder aufgesucht. Ich denke, damit wird auch sichtbar, wie sehr die Bäder in Wien geliebt werden, und das spiegelt sich auch im Schwerpunkt dieser Debatte wider.

 

Damit bleibt mir jetzt, Hubert Teubenbacher, dem Abteilungsleiter der Wiener Bäder, aber auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MA 44 zu danken, die wirklich eine gute Arbeit in diesen schönen Badeanlagen leisten. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Bis 17. September sind die Freibäder geöffnet, und ich hoffe, Sie alle nützen die Gelegenheit vorbeizukommen. Ich wünsche uns jedenfalls einen schönen Sommer, viel Spaß in den Wienern Bäder und ersuche um Zustimmung zum Rechnungsabschluss. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Weber. Selbstgewählte Redezeit 6,5 Minuten, fraktionell sind es noch 13 Minuten. Bitte.

 

18.21.19

GR Thomas Weber (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr Vizebürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Queere Jugendliche haben eine vier bis sechs Mal höhere Suizidrate als nichtqueere Jugendliche. Das liegt daran, dass queere Jugendliche in einer Gesellschaft aufwachsen, in der sie immer noch mit vielen Anfeindungen und Diskriminierungen konfrontiert sind. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn ich das höre, habe ich nur im Sinn, dass ich das nicht akzeptieren kann und nicht akzeptieren möchte. Daher sehe ich es als unsere Aufgabe in der Politik, da genau hinzuschauen.

 

Aus diesem Grund halte ich es für unglaublich wichtig, dass viele Initiativen von der Geschäftsgruppe im vergangenen Jahr, also 2022, gestartet worden sind, die zum

 

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