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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 22.11.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 91

 

Ich sage noch einmal: Es tut mir sehr leid, dass Maxi Krauss nicht da ist, denn ich würde ihm das wirklich gerne zeigen, vielleicht später, aber lassen wir das jetzt.

 

Die Stadt Wien hat eine Sportfläche von zirka 10 Millionen Quadratmetern. Um dafür ein Gefühl zu haben: Das ist fünf Mal die Fläche des 8. Bezirks. Dabei zähle ich jetzt aber den Prater und die Donauinsel nicht mit, sondern meine nur richtige Sportflächen. Ein Drittel davon wird von der Stadt Wien selbst verwaltet, von der MA 51, vom Sportamt, und wie ihr euch vorstellen könnt, müssen diese Anlagen verwaltet und in Schuss gehalten werden. Diese müssen aber natürlich auch immer wieder für neue Sportarten hergerichtet und adaptiert werden beziehungsweise manchmal auch, wie gesagt, generell neu errichtet werden. Wir sprechen dabei von 17 großen Sporthallen, von 13 Jugendsportanlagen und von 151 verpachteten Anlagen. Das sind, was mich natürlich besonders freut, größtenteils Fußballanlagen, die aber mehrere Fußballplätze haben.

 

Man kann sich also vorstellen, von welcher Fläche man da spricht! Zudem wächst die Stadt und entwickelt sich weiter, und die Sportanlagen müssen, vor allem natürlich auch energietechnisch, neue Bedürfnisse erfüllen. Außerdem hypen auch neue Sportarten, das vergisst man oft, und ich sage nur für alle jene, die es nicht wissen: Wir sind zum Beispiel im American Football Europameister.

 

In Anbetracht all dessen hat StR Hanke bereits 2018 unter Rot-Grün einen Sportstätten-Entwicklungsplan in Auftrag gegeben. Das heißt: Jede Wiener Sportanlage wurde komplett durchgecheckt. Der bauliche Zustand wurde überprüft, es wurde ermittelt, was saniert werden muss und welche Anlagen unter Umständen generalsaniert oder gar komplett erneuert werden müssen. Es ging darum, wo eventuell der Bedarf nach der Erweiterung einer Sportstätte oder nach einem Neubau besteht. Herausgekommen ist das größte Investitionsprojekt, das es in diesem Bereich in Wien jemals gab. Und was mich als Grünen besonders freut, ist, dass bei der Sanierung und natürlich auch bei der Neuausrichtung dieser Sportanlagen der Sport und die Energieeffizienz immer Hand in Hand gehen. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

2020 haben wir dann vereinbart, dass bei jeder Sportinvestition, bei der Infrastruktur und allen zukünftigen Sportgebäuden bereits beim Bau, natürlich aber dann auch im Betrieb hinsichtlich Klimafitness, Nachhaltigkeit, Energieverbrauch, et cetera immer alles dem State of the Art entsprechen muss, also immer alles auf dem neuesten Stand der Technik sein muss. Dieser Pfad wird eingehalten und fortgeführt, und deswegen möchte ich mich an dieser Stelle auch bei meinen Nachfolgern bedanken, die diesen Pfad fortgeführt haben. Darüber freue ich mich, und ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, dass dieser Pfad so fortgeführt worden ist, wie wir ihn 2018 eingeleitet haben. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ sowie von GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara.)

 

Im Rahmen dieses Sportstätten-Entwicklungsplanes „Sport.Wien.2030“ haben wir insgesamt 150 Millionen EUR in die Verbesserung der Sportstätten investiert. Deswegen verstehe ich auch nicht, woher Kollege Maxi Krauss die Summe hat, die er genannt hat! Neben der Sanierung des Stadions, über welche Kollege Ornig bereits sehr ausführlich gesprochen hat, haben wir zum Beispiel auch die multifunktionale Sport Arena, übrigens auf dem Platz des Dusika-Stadions, gebaut. Das Stadionbad hat jetzt ein zusätzliches 50 m-Becken und ein mobiles Dach. Wir haben 3 der 6 großen Rundhallen bereits fertig saniert. Außerdem haben wir bisher schon 30 Vereinssportanlagen, größtenteils - wie gesagt - Fußballanlagen, saniert.

 

Für mich markiert dieses aktuelle Bauprojekt Wiener Stadion die nächste Etappe des Investitionsprogrammes, und ich sage es noch einmal: Das wurde gestern im Landessportrat von allen Fraktionen - von allen Fraktionen, was mich sehr freut - einstimmig angenommen. (GR Kurt Wagner: Auch von den Vereinen und Verbänden!) Ja. Auch die Vereine und die Dachverbände haben dem einstimmig zugestimmt.

 

Gleichzeitig wurde neben dem Stadion auch ein weiteres Maßnahmenpaket auf Schiene gebracht, nämlich die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf allen neuen Gebäuden und auf den alten Gebäuden überall dort, wo es halt möglich ist. „Raus aus Gas“ ist ein wichtiger Punkt. Das heißt, es wurde beschlossen, dass überall Luftwärmepumpen eingebaut werden, wodurch natürlich die monatlichen Betriebskosten gesenkt werden, wovon besonders die kleinen Vereine profitieren. Als Funktionär eines Fußballvereines weiß ich genau, wovon ich spreche. Es ist ganz wichtig, dass auch die Energiekosten für die Vereine, die ja Pächter dieser Anlagen sind, sinken.

 

Außerdem wurde auch die thermische Sanierung aller Bestandsgebäude beschlossen, was im Winter eine Reduzierung von Wärmeverlust und gleichzeitig im Sommer einen Hitzeschutz bringt. Wichtig ist auch der Umbau auf LED-Beleuchtung beziehungsweise die Errichtung von neuen LED-Beleuchtungsanlagen zur Erhöhung der jetzt zur Verfügung gestellten Kapazitäten. Der Spielbetrieb ist dann natürlich länger möglich, denn bekanntlich ist es für die Nachbarn nicht immer sehr angenehm, wenn die Lichtanlage von einem Fußballplatz leuchtet. Mit der LED-Beleuchtung geht das viel besser, man kann jetzt zumindest bis 22 Uhr problemlos trainieren, weil eben die Behelligung der Anrainer durch Blendung wegfällt.

 

Ein ganz wichtiger Punkt ist die Errichtung von Kunstrasenplätzen, und dabei war es uns besonders wichtig, dass all diese neuen Kunstrasenplätze natürlich mit mikroplastikfreier Verfüllung gebaut werden. Das erhöht natürlich auch die vorhandenen Kapazitäten. Das heißt, man kann im Winter gut durchtrainieren, es gibt eine durchgängige Bespielbarkeit von in der Früh bis am Abend, und natürlich senkt das auch den Wasserverbrauch, weil man Kunstrasenplätze nicht bewässern muss. Und auch wichtig, wir haben durchgesetzt, dass es die höchste Klimazertifizierung Gold für fast alle Neubauten gibt. Das heißt, es werden jetzt viele Bauten auf den Fußballplätzen auch in Holzbauweise gebaut, mit begrünter Fassade, mit begrüntem Dach, oft sogar mit Nistplätzen für eine Vielzahl von Vögeln, wo immer es möglich ist.

 

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