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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 20.03.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 98 von 102

 

Sie haben ein Sechstel von dem, was Sie versprochen haben, bis jetzt geliefert, und das ist in einem Schulnotensystem absolut ungenügend.

 

Wir wollen, dass Sie sich an das halten, was Sie vor der Wahl gesagt haben und was wir gesagt haben. Warum ein Kompromiss im Hinblick auf 41 km 5 km sein soll, das muss man erst einmal erklären! Einer von Ihnen beiden wird es wohl nicht so ernst gemeint haben, und ich glaube, dass das eher bei der Roten Fraktion zu Hause ist. Aus unserer Sicht ist es WählerInnentäuschung, wenn man jeweils 41 km verspricht und dann 5 km, 5 km und 11 km liefert. Hier gilt es also nachzulegen. Gerade betreffend Radverkehr besteht in dieser Stadt noch der meiste Nachholbedarf. Wir wollen mehr Leute aus dem Auto zum Zufußgehen, zum Öffi-Fahren, aber auch auf das Rad bringen. Dafür ist jedoch, damit das im ausreichenden Maß geschieht, viel mehr Engagement nötig. Dazu wollen wir Sie animieren, und wir wollen, dass der Magistrat das nötige Geld, aber auch das nötige Personal dafür bekommt.

 

Ich bitte also, in diesem Sinne nachzulegen, und ich hoffe tatsächlich, dass wir unter Umstände bis zum Ende der Periode auf dieses Niveau kommen. Das würde mich sehr freuen. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster zum Wort gemeldet ist GRin Rompolt. Sie sind am Wort.

 

19.36.31

GRin Ing. Astrid Rompolt, MA (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte an meine Vorrednerin anschließen, weil ich das Bild so schön übernehmen kann. Ich will Sie auch mitnehmen, und zwar will ich Sie auf meinen Schulweg, als ich zehn Jahre alt war, mitnehmen. Ich bin ab meinem zehnten Lebensjahr jeden Schultag mit dem Bus von Hirschstetten nach Kagran gefahren. Dort musste ich bei der Wagramer Straße beziehungsweise bei der Steigenteschgasse aussteigen und bin von dort zu Fuß zur Bernoullistraße zum Gymnasium gegangen, und das acht Jahre lang. Die Wagramer Straße war damals eine breite, vielbefahrene Straße. Abgesehen vom Kfz-Verkehr fuhren dort Straßenbahnen. Es war dies überhaupt kein schöner Aufenthaltsort, und daran, dass es dort Fahrräder gab, kann ich mich echt nicht erinnern.

 

Deshalb bedeutet das, was jetzt hier entstehen wird, wirklich einen Paradigmenwechsel. Dort wird ein Aufenthaltsort entstehen, wo die Lebensqualität für die Menschen insgesamt maßgeblich erhöht wird. Momentan ist dort fast alles asphaltiert, und es gibt nur sehr vereinzelt Bäume. Künftig wird es mehr als 100 zusätzliche Bäume geben, es werden über 8.000 m² Grünfläche dazukommen. Etwas wird neu sein, es wird nämlich ein Straßenpark entstehen, das wird sozusagen ein langgezogener Versuch sein, das Maximum herauszuholen, um dort Kühlung durch Bepflanzung für die Bevölkerung zu schaffen. Es werden Nebelstelen entstehen, und es wird, wie ich gelesen habe, 11 Trinkbrunnen auf 1,1 km Radweg geben.

 

All das ist wirklich super, denn wir wissen, was uns der Klimawandel bringen wird. Es wird also gut sein, wenn man so viele Möglichkeiten haben wird, sich abzukühlen. Es wird bepflanzte Pergolen geben, die Schatten geben, damit man sich dort auch wirklich gerne aufhält. Zusätzlich zu diesem Straßenpark wird es auch noch Grünflächen geben, außerdem auch noch Wasserspiele.

 

Ich meine, was man in diesem Zusammenhang sehen muss. ist das „big picture“, also den Gesamtzusammenhang. Wir haben es in den vergangenen Jahren geschafft, wirklich diese großen Rad-Highways herzustellen, und das ist jetzt das Schlussstück für den nördlichen Rad-Highway, der von der City, also vom 1. Bezirk, durch den gesamten 2. Bezirk bis in den 22. Bezirk zum Kagraner Platz führt. Das sind 7 km hochwertiger Radweg, auf dem zügig gefahren werden kann, und das ist wirklich ein Gewinn für die Bevölkerung.

 

Ich möchte mich diesfalls bei unserer Stadträtin Ulli Sima bedanken, die mit sehr viel Verve, mit viel Konzentration und Fokus auf die Sache versucht, Dinge umzusetzen, die man schon in der Vergangenheit umsetzen können hätte, wenn der Wille dazu dagewesen wäre. Es geht dabei durchaus auch um den Willen zum Kompromiss. Natürlich kann es auch einen 100-prozentig perfekten Radweg geben, doch es gibt halt auch noch andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, und auch diese sind uns sehr wichtig.

 

Ich möchte noch mit dem „big picture“ weitermachen. Einerseits entsteht dieser Radweg im Norden, der bis zum Sommer 2025 fertig sein wird. Andererseits wird es auch einen großen Rad-Highway in den Süden geben, von der Innenstadt über den Karlsplatz und die Argentinierstraße und Favoritenstraße. Auch diesfalls ist das Lückenschlussprogramm über die vergangenen Jahre sehr wichtig, in dessen Rahmen wirklich sehr viel geleistet und für den Radverkehr unglaublich viel herausgeholt wurde.

 

Nun noch kurz zur Länge: Ich habe es schon gesagt: Es gibt 1,1 km Radweg beginnend beim Donau Zentrum bis zum Kagraner Platz. Der Radweg wird wiederum ein Zweirichtungsradweg, und ich glaube, es ist mittlerweile erfolgreich bestätigt, dass das auch in der Praterstraße gut funktioniert.

 

Im Hinblick auf die Praterstraße möchte ich kurz auf den Kollegen Stark eingehen: Das, was vorher bestanden hat, war in erster Linie ein Rendering. Es gab keine Planung, sondern nur eine kurze Rücksprache mit den Abteilungen, es wurde aber nicht in die Tiefe geprüft. Ich habe mit mehreren Abteilungen gesprochen, und mir wurde gesagt, dass das so nicht umsetzbar gewesen wäre. Deshalb bin ich zutiefst überzeugt davon, dass das, was wir in der Praterstraße geschafft haben, nämlich einen Zweirichtungsradweg und Beibehalten des Radwegs, der Richtung stadteinwärts führt, wirklich das Maximum ist. Das, was da an Grünflächen und an neuen Baumpflanzungen geschaffen wurde, ist einfach sensationell. Das ist für den 2. Bezirk eine maßgebliche Verbesserung, und auch von den Kaufleuten in der Praterstraße bekommen wir wahnsinnig viel Lob dafür. Sie bedanken sich, die sind unglaublich glücklich, dass die Praterstraße in Zukunft wieder zu einem Boulevard wird. - Danke dafür! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Den Zeitplan habe ich im Prinzip schon angesprochen. Bevor es losgeht, werden noch Wasserrohre verlegt, und

 

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