Gemeinderat, 56. Sitzung vom 27.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 113
zigartig ist in der Kombination aus Architektur und Nachhaltigkeit. Nicht zufällig wurde dieses Projekt, ich glaube, vorgestern, mit dem Staatspreis für Architektur ausgezeichnet. Dieses Projekt hat viele Aspekte der Nachhaltigkeit, auch der ökonomischen, denn das Projekt wurde abgeschlossen unter Einhaltung aller budgetären Vorgaben, was unter den Rahmenbedingungen heutzutage gar nicht so leicht ist. Es ist ein Projekt, das auch sozial zeigt, in welche Richtung Wien geht und Kultur und Kunst einer breiteren Öffentlichkeit bereitstellt. Es geht auch um das Thema der Wissensvermittlung, dadurch, dass der Zugang für den normalen, fixen Ausstellungsbereich dieses Museums kostenfrei ist. Es ist Symbol in Richtung der Ökologie, weil es eine einzigartige Kombination ist aus Bewahren, aber auch für die Zukunft Bauen. Das bedeutet, man bewahrt das baukulturelle Erbe, die baukulturelle Nachhaltigkeit mit dem Bestandsgebäude von Haerdtl. Aber gleichzeitig transformiert man das in einen ganz neuen modernen Museumsraum, einen Museumskomplex, der auch all diesen energetischen Anforderungen der Zukunft entspricht. Das, glaube ich, ist schon eine sehr einzigartige Verwandlung eines wunderschönen Kulturobjektes. (Beifall bei den NEOS sowie von GR Mag. Josef Taucher und GR Dr. Kurt Stürzenbecher.)
Da gilt auch mein Dank den Direktoren Bunzl und Schwarz, die von Anfang an dieses Projekt begleitet und umgesetzt haben, ein nicht sehr unkomplexes Projekt sowohl technisch als auch in der gesamten Darstellung. Was es eben zeigt, ist, dass wir Gebäude transformieren können, sodass sie zukunftsfähig und klimaneutral sind - mit Erdwärme, Photovoltaik, auch mit neuen Kühlkonzepten, weil gerade der Bereich des Kühlens und Wärmens bei den Kunstwerken einen riesigen Energieverbrauch bedeutet. Da hat man darauf geschaut, wie man energieeffizient bauen kann. Also das sehe ich wirklich als eines dieser großen Leuchtturmprojekte, das 2023 eröffnet wurde, und ich glaube, den Wienerinnen und Wienern noch eine sehr große Freude bereiten wird. (Beifall bei den NEOS und von GR Jörg Neumayer, MA.)
Was ist noch passiert 2023 in dem Wissenschaftsthema? Wir haben ein neues Ludwig Boltzmann Institut begründet, das einen Schwerpunkt auf das Thema Pandemieversorgung und Wissensvermittlung hat. Dieses Thema der Wissensvermittlung zieht sich durch sehr, sehr viele Projekte der Stadt im Bereich der Wissenschaft, und ich halte das für sehr wichtig - ich komme auch darauf zurück - auch für die Kleinsten in unserer Stadt, die Kinder und Jugendlichen, denn faktenbasiertes, evidenzbasiertes Wissen zu erfahren, zu erkennen, was ist relevante Information und was nicht, halte ich gerade heutzutage im Kontext der Fake News für extrem wichtig. (Beifall bei den NEOS.) Bei diesem neuen Ludwig Boltzmann Institut war es auch sehr erfreulich, den bekannten Virologen Florian Krammer dafür zu gewinnen. Die Stadt hat da auch nicht nur den Kulturbereich, sondern auch die MA 15 als Partnerorganisation gestellt.
Ich glaube, das ist auch einmal wichtig zu sagen: Das Wissenschaftsbudget ist von 2020 bis 2023 insgesamt um 60 Prozent gestiegen, das ist eine deutliche Steigerung, ein deutlicher Fokus auch, sehr viel mehr zu machen. Dieses Geld wird wirklich multipliziert und gibt oftmals auch Anstoß für viele, viele andere Forschungsprojekte. So muss man das sehen. Das ist sozusagen dieser erste kleine Motor, der dann viele, viele andere Zahnräder und deren Schwungmassen antreibt, wo tatsächlich sehr viele Forschungsprojekte in Wien entstehen können.
Einer dieser großen Player ist der Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds. Auch da herzlichen Dank an Michael Stampfer, den Geschäftsführer. Auch da haben wir es geschafft, ein neues Finanzierungsübereinkommen zu etablieren und das auf 12 Millionen EUR pro Jahr zu steigern. Ein bisschen ein Ausblick, was da passiert ist: Der WWTF hat auch 2023 einen sehr starken Fokus gehabt, vor allem jungen ForscherInnen im Bereich Künstlichen Intelligenz Förderzusagen zu ermöglichen, sodass wir da sehr viele Forschungsprojekte anstoßen können. Fast 70 Prozent des Budgets sind in diese Richtung gegangen. Gerade der Themenbereich der Künstlichen Intelligenz ist ein sehr wesentlicher, der uns in vielen Bereichen beschäftigt.
Ich habe es gestern auch schon in der Gesundheitsdebatte skizziert, das betrifft Anwendungen im Bereich der Medizin, aber natürlich sind auch die Auswirkungen aufs Bildungssystem und auf viele andere Bereiche ein ganz wichtiger Aspekt. Die Klammer über all den Themen zu neuen digitalen Technologien ist aber, dass wir quasi den Menschen in den Mittelpunkt stellen, dass wir dieses Thema in Wien hochhalten und dass Wien für digitalen Humanismus steht.
Wien hat sich als ein Zentrum für den digitalen Humanismus etabliert, schon seit dem Manifesto 2019. In dem Bereich arbeiten wir weiter, und ein ganz wichtiger Schritt 2023 war auch, dass wir ein Doktoratskolleg etablieren konnten. Da geht es darum, dass es 24 Doktoratsstellen gibt, die interdisziplinäre Themen der Informatik, aber auch Themen der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften erforschen. Ein ganz wichtiges Thema, der Umgang mit neuen, digitalen Technologien. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Ich habe es am Anfang erwähnt, das Thema Wissensvermittlung ist wirklich zentral. Auch da gab es einen Call „Vom Wissen der Vielen - Wissensvermittlung in Wien“. Eines dieser Projekte wurde mit dem Staatspreis in der Erwachsenenbildung ausgezeichnet unter dem Titel „Und mittendrin, die Wissenschaft“ vom ScienceCenter-Netzwerk. Da geht es darum, wissenschaftliche Themen so zu vermitteln, dass sie für eine breite Bevölkerung verständlich sind.
Ich habe gesagt, ich halte es für sehr wichtig, das vor allem auch für Kinder und Jugendliche zu machen. Wir haben auch in der Richtung ein paar Dinge etabliert beziehungsweise Workshops gemacht in den Büchereien. Ich sehe da die große Chance, dass die Büchereien zu Orten der Wissensvermittlung und der Wissenschaft werden. Da konnte ich auch an einem sehr spannenden Workshop mit Kindern teilnehmen, die Experimente gemacht haben und wirklich begeistert waren, nach eineinhalb Stunden gar nicht weggehen wollten, weil ihnen das so viel Spaß gemacht hat. Ich glaube, an dem sollten wir
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