Gemeinderat der Bundeshauptstadt Wien 22. Wahlperiode 1. Sitzung vom 10. Juni 2025 Wörtliches Protokoll Inhaltsverzeichnis 1. Mitteilung des Vorsitzenden Bgm Dr. Michael Ludwig S. 3 2. Bestellung eines provisorischen Schriftführers und einer Schriftführerin S. 3 3. Angelobung der Mitglieder des Gemeinderates S. 3 4. Anführung der ausgeschiedenen Mitglieder des Gemeinderates S. 5 5. 584659-2025; MD-LTG, P 1: Wahl der Vorsitzenden des Gemeinderates S. 5 6. 584695-2025; MD-LTG, P 2: Bestimmung der Anzahl der Schriftführerinnen bzw. Schriftführer S. 6 7. 584715-2025; MD-LTG, P 3: Wahl der Schriftführerinnen bzw. Schriftführer S. 6 8. 584743-2025; MD-LTG, P 4: Wahl des Bürgermeisters und dessen Angelobung S. 6 9. Mandatsverzicht Bgm Dr. Michael Ludwig und Angelobung von Yvonne Rychly S. 7 10. 584774-2025; MD-LTG, P 5: Bestimmung der Zahl der Stadträtinnen bzw. Stadträte S. 7 11. 584792-2025; MD-LTG, P 6: Wahl der Stadträtinnen bzw. Stadträte und deren Angelobung S. 7 12. Mandatsrücklegung auf Grund der Wahl zu Stadträtinnen bzw. Stadträten sowie Angelobung von Mitgliedern des Gemeinderates S. 9 13. 584808-2025; MD-LTG, P 7. Wahl der Vizebürgermeisterinnen S. 10 14. Gedenkminute anlässlich des Attentates in Graz S. 10 15. 584834-2025; MD-LTG, P 8: Bestimmung der Verwaltungsgruppen S. 10 16. 584848-2025; MD-LTG, P 9: Wahl der amtsführenden Stadträtinnen bzw. amtsführenden Stadträte S. 11 17. 584953-2025; MD-LTG, P 10: Bestimmung der Anzahl der Gemeinderatsausschüsse und Anpassung der Geschäftsgruppen an die Verwaltungsgruppen S. 12 18. 585003-2025; MD-LTG, P 11: Bestimmung der Anzahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der Gemeinderatsausschüsse und des Stadtrechnungshofausschusses S. 12 19. 585026-2025; MD-LTG, P 12: Wahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der gemeinderätlichen Personalkommission S. 12 20. 585041-2025; MD-LTG, P 13: Wahl der Mitglieder in den Vorstand der KFA S. 12 21. 585059-2025; MD-LTG, P 14: Wahl der Mitglieder in den Überwachungsausschuss der KFA S. 13 22. 585075-2025; MD-LTG, P 15: Wahl des Vorsitzenden und der BeisitzerInnen des Schiedsgerichtes der KFA S. 13 23 Erklärung von Bgm Dr. Michael Ludwig S. 13 Rednerinnen bzw. Redner: VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, MSc S. 20 GR Harald Zierfuß S. 24 GRin Dipl.-Ing. Selma Arapovic S. 26 StRin Mag. Judith Pühringer S. 28 StR Dominik Nepp, MA S. 30 GR Mag. Josef Taucher S. 33 StRin Dr. Katarzyna Greco, MIEM S. 36 GR Markus Ornig, MBA S. 38 StR Peter Kraus, MSc S. 41 GR Maximilian Krauss, MA S. 43 GRin Mag Nina Abrahamczik S. 45 Abstimmung S. 46 (Beginn um 9.04 Uhr.) Bgm Dr. Michael Ludwig: Hochgeschätzte Mitglieder des Wiener Gemeinderates! Ich möchte Sie, ich möchte euch ganz herzlich zur konstituierenden Sitzung willkommen heißen. Ich möchte die Besucherinnen und Besucher auf der Galerie ganz herzlich willkommen heißen, insbesondere viele Familienangehörige, Freundinnen und Freunde der anzugelobenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäte. Ich begrüße ganz herzlich auch die Vertreterinnen und Vertreter der Medien und die Zuseherinnen und Zuseher via Livestream. (Allgemeiner Beifall.) Ich eröffne hiermit die 1. Sitzung des neugewählten Gemeinderates. Entschuldigungen liegen mir keine vor. Nach der Neuwahl des Gemeinderates am 27. April dieses Jahres ist dies die konstituierende Sitzung. Auf Grund der §§ 31 Abs. 3 und 23 Abs. 1 der Wiener Stadtverfassung hatte ich als Bürgermeister die heutige Sitzung einzuberufen, und es obliegt mir, den Vorsitz bis zur Neuwahl der Vorsitzenden zu führen. Zunächst sind provisorische Schriftführer zu bestellen, die ihr Amt bis zur Wahl der Schriftführer in der heutigen Sitzung auszuüben haben. Mir wurden hierfür Herr GR Benjamin Schulz und Frau GRin Mag. Ulrike Nittmann vorgeschlagen. Ich berufe sie zu provisorischen Schriftführern. Ich freue mich sehr, dass beide schon die Plätze eingenommen haben und möchte sie ersuchen, auch ihres Amtes zu walten. § 19 der Wiener Stadtverfassung bestimmt, dass jedes Mitglied des Gemeinderates ein Gelöbnis abzulegen hat. Laut Absatz 3 dieses Paragrafen gilt ein Gelöbnis unter Bedingungen oder mit Zusätzen als verweigert. Ich werde nunmehr die Schriftführer ersuchen, die Gemeinderatsmitglieder namentlich aufzurufen, und die Mitglieder des Gemeinderates ersuche ich, jeweils nach Aufruf das Gelöbnis mit den Worten "Ich gelobe." zu leisten. Ich ersuche alle im Saal Anwesenden, sich von den Plätzen zu erheben. (Alle Anwesenden erheben sich von ihren Sitzplätzen.) Das Gelöbnis lautet: "Ich gelobe der Republik Österreich und der Stadt Wien unverbrüchliche Treue, stete und volle Beachtung der Gesetze sowie gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten." Ich bitte nunmehr den Schriftführer, Herrn GR Schulz, mit dem Aufruf zu beginnen. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Abrahamczik. GRin Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Akcay. GRin Safak Akcay (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Anderle. GRin Patricia Anderle (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Arapovic. GRin Dipl.-Ing. Selma Arapovic (NEOS): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Arsenovic. GR Johann Arsenovic (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Bakos. GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Bambouk. GR Jaafar Bambouk, MA (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Berger. GR Stefan Berger (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Berner. GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Blind. GR Armin Blind (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Bozatemur-Akdag. GRin Aslihan Bozatemur-Akdag (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Brucker. GR Lukas Brucker, MA (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Burian. GR Mag. Lukas Burian (NEOS): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Czernohorszky. GR Mag. Jürgen Czernohorszky (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Däger-Gregori. GRin Luise Däger-Gregori, MSc (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Deutsch. GR Christian Deutsch (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: do Amaral Tavares da Costa. GRin Sara do Amaral Tavares da Costa (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Ellensohn. GR David Ellensohn (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Emmerling. GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Gaál. GRin Kathrin Gaál (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Gara. GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Greco. GRin Dr. Katarzyna Greco, MIEM (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Gremel. GR Mag. Marcus Gremel, MBA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Gudenus. GR Clemens Gudenus (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Guggenberger. GR Roland Guggenberger (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Guggenbichler. GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Haase. GRin Mag. (FH) Susanne Haase (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Hacker. GR Peter Hacker (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Hanke. GRin Marina Hanke, BA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Holzmann. GR Ernst Holzmann (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Hu. GRin Jing Hu, BA, MPharm (NEOS): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Huemer. GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Hungerländer. GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: In der Maur-Koenne. GRin Dr. Maria In der Maur-Koenne (NEOS): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Irschik. GR Wolfgang Irschik (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Juraczka. GR Mag. Manfred Juraczka (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Karner-Kremser. GRin Waltraud Karner-Kremser, MAS (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Keri. GRin Sabine Keri (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Kickert. GRin Dr. Jennifer Kickert (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Korosec. GRin Ingrid Korosec (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Kowarik. GR Mag. Dietbert Kowarik (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Kraus. GR Peter Kraus, MSc (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Maximilian Krauss. GR Maximilian Krauss, MA (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Kreutzinger. GR Thomas Kreutzinger (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Laschan. GRin Dr. Claudia Laschan (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Löcker. GR Theodor Felix Löcker (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Ludwig. Bgm Dr. Michael Ludwig (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Ludwig-Faymann. GRin Martina Ludwig-Faymann (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Lugner. GR Leo Lugner (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Mahdalik. GR Anton Mahdalik (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Nittmann. GRin Mag. Ulrike Nittmann (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Mahrer. GR Karl Mahrer (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Malle. GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Mautz. GRin Mag. Andrea Mautz (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Mayer. GR Lorenz Mayer (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Meidlinger. GR Ing. Christian Meidlinger (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Neumayer. GR Jörg Neumayer, MA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Nepp. GR Dominik Nepp, MA (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Niedermühlbichler. GR Georg Niedermühlbichler (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Niegl. GR Michael Niegl (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Novak. GRin Barbara Novak, MA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Obrecht. GR Dr. Sascha Obrecht (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Olischar. GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Ornig. GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Pany. GRin Astrid Pany, BEd, MA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Pipal-Leixner. GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Poljak. GR Nikola Poljak, BA, MA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Prack. GR Georg Prack, BA (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Pühringer. GRin Mag. Judith Pühringer (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Reindl. GR Mag. Thomas Reindl (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Resch. GR Klemens Resch (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Rezaei. GRin Mag. Alexandra Rezaei (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Rompolt. GRin Ing. Astrid Rompolt, MA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Samel. GRin Mag. Dr. Ewa Samel (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Saurer. GR Mag. Bernd Saurer (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Gerhard Schmid. GR Prof. Mag. Dr. Gerhard Schmid (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Roman Schmid. GR Roman Schmid (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Schneckenreither. GRin Theresa Schneckenreither, MSc (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Schober. GR Mag. Marcus Schober (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Schulz. GR Benjamin Schulz (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Schütz. GRin Angela Schütz, MA (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Alice Seidl. GRin Mag. Alice Seidl, BA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Wolfgang Seidl. GR Wolfgang Seidl (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Sequenz. GRin Mag. Heidemarie Sequenz (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Sima. GRin Mag. Ulli Sima (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Spitzer. GR Mag. Gerhard Spitzer (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Stadler. GR Paul Johann Stadler (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Stark. GR Kilian Stark (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Stumpf. GR Michael Stumpf, BA (FPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Sucher. GRin Cornelia Sucher, BA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Taborsky. GR Hannes Taborsky (ÖVP): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Taucher. GR Mag. Josef Taucher (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Trinko. GR Mag. Dr. Michael Trinko (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Vasold. GRin Mag. Stefanie Vasold (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Wagner. GR Kurt Wagner (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Weber. GR Thomas Weber (NEOS): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Weninger. GRin Katharina Weninger, BA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Wirnsberger. GRin Christina Wirnsberger (GRÜNE): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Worotynski. GR Filip Worotynski, MA (SPÖ): Ich gelobe. Schriftführerin GRin Mag. Ulrike Nittmann: Zierfuß. GR Harald Zierfuß (ÖVP): Ich gelobe. Bgm Dr. Michael Ludwig: Ich stelle fest, dass die Mitglieder des Gemeinderates das Gelöbnis geleistet haben, und ersuche, wieder Platz zu nehmen. Mit der vollzogenen Angelobung ist auch formell die 21. Wahlperiode des Gemeinderates zu Ende gegangen. Dem neu gewählten Gemeinderat gehören folgende Personen der abgelaufenen Wahlperiode nicht mehr an. Ich möchte sie namentlich erwähnen und ich gehe davon aus, dass wir in Abstimmung mit allen Fraktionen auch noch eine würdige Verabschiedung der ausgeschiedenen Mitglieder des Gemeinderates finden. Viele von ihnen waren jahrelang, manche sogar - ich muss es uncharmanterweise sagen - jahrzehntelang im Wiener Gemeinderat tätig. Ich bin überzeugt, dass wir für all jene, die jetzt ausgeschieden sind, auch entsprechende Würdigungen finden. Ich darf sie namentlich zur Kenntnis bringen, lasse Anrede und Titel beiseite: Michael Aichinger, Stephan Auer-Stüger, Ilse Fitzbauer, Peter Florianschütz, Christian Hursky, Rudolf Kaske, Gabriele Mörk, Kurt Stürzenbecher, Erich Valentin, Ernst Woller, Bernadette Arnoldner, Peter L. Eppinger, Markus Grießler, Markus Gstöttner, Erol Holawatsch, Silvia Janoch, Julia Klika, Margarete Kriz-Zwittkovits, Josef Mantl, Laura Sachslehner, Peter Sittler, Markus Wölbitsch, Nikolaus Kunrath, Martin Margulies, Huem Otero Garcia, Viktoria Spielmann, Jörg Konrad, Karim Rihan, Wolfgang Kieslich und Ömer Öztas. Bevor wir über die vorliegenden Wahlvorschläge abstimmen, ist über die Art der Abstimmung zu entscheiden. Gemäß § 27 Abs. 2 der Wiener Stadtverfassung sind Wahlen mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit Zweidrittelmehrheit anderes beschließt. Ich schlage vor, die auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung vorgesehenen Wahlen, das sind die Wahl des Bürgermeisters, der Stadträtinnen und Stadträte, der Vizebürgermeisterinnen sowie der amtsführenden Stadträtinnen und Stadträte mittels Stimmzettel vorzunehmen. Die Wahl der Vorsitzenden des Gemeinderates, der Schriftführerinnen und Schriftführer, die Wahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der gemeinderätlichen Personalkommission sowie die Wahl der Mitglieder des Vorstandes, des Überwachungsausschusses und des Schiedsgerichtes der KFA werden wir durch Erheben der Hand vornehmen. Die in § 95 Abs. 3 und in § 96 Abs. 4 der Wiener Gemeindewahlordnung vorgesehene gesonderte Abstimmung über jeden Wahlvorschlag wird jedenfalls durchgeführt werden. Ich bitte nun jene Damen und Herren des Gemeinderates, die mit meinem Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke schön. Ich stelle die erforderliche Zweidrittelmehrheit fest, einstimmig so angenommen. Wir kommen nun zur Wahl der vier Vorsitzenden des Gemeinderates. Im Sinne des § 23 der Wiener Stadtverfassung fällt das Vorschlagsrecht für den Ersten und Dritten Vorsitzenden der SPÖ, für den Zweiten Vorsitzenden der FPÖ und für den Vierten Vorsitzenden den GRÜNEN zu. Der Wahlvorschlag der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates lautet für den Ersten Vorsitzenden auf GR Mag. Thomas Reindl und für die Dritte Vorsitzende auf GRin Marina Hanke. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die diesem Vorschlag zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist die Mehrheit, ohne FPÖ, und ist damit so angenommen. Der Wahlvorschlag des Klubs der Wiener Freiheitlichen lautet für den Zweiten Vorsitzenden auf GR Wolfgang Seidl. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die diesem Vorschlag zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit Stimmen von FPÖ und ÖVP so gewählt. Und wir kommen zum Wahlvorschlag des Grünen Klubs im Rathaus; er lautet für die Vierte Vorsitzende auf GRin Dr. Jennifer Kickert. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die diesem Vorschlag zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig. Ich beglückwünsche die neu gewählten Vorsitzenden zu ihrer Funktion und ersuche nun Herrn GR Mag. Thomas Reindl als wiedergewählten Ersten Vorsitzenden, die weiteren Verhandlungen zu führen, und wünsche unseren heutigen Verhandlungen und Gesprächen alles Gute. Glück auf! (Allgemeiner Beifall.) Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Schönen guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren! Es ist mir eine große Freude, dass ich hier heute als Erster Vorsitzender des Gemeinderates wiedergewählt wurde. Ich danke für das Vertrauen. Ich bedanke mich auch im Namen von Wolfgang Seidl, Marina Hanke und von Jennifer Kickert recht herzlich für das Vertrauen. Wir werden nach bestem Wissen und Gewissen die Sitzungen leiten, und Sie können auf uns vertrauen, so wie wir auch euch vertrauen, dass wir gute Sitzungen haben. Wir kommen nun zur Bestimmung der Anzahl der Schriftführerinnen und Schriftführer. Mir liegt ein Antrag vor, 19 SchriftführerInnen zu wählen. Ich bitte daher die Damen und Herren des Gemeinderates, die mit diesem Vorschlag einverstanden sind, die Hand zu erheben. - Danke. Damit ist dies einstimmig angenommen. Von den 19 SchriftführerInnen, die nun zu wählen sind, entfallen im Sinne der Bestimmungen des § 96 der Wiener Gemeindewahlordnung acht auf die Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates, vier auf den Klub der Wiener Freiheitlichen, drei auf den Grünen Klub im Rathaus, zwei auf den NEOS Rathausklub und zwei auf den ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien. Die Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates schlägt die Gemeinderatsmitglieder Safak Akcay, Aslihan Bozatemur-Akdag, Mag. (FH) Susanne Haase, Dr. Sascha Obrecht, Benjamin Schulz, Mag. Dr. Michael Trinko und Mag. Stefanie Vasold sowie Katharina Weninger vor. Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Die Zustimmung erfolgt einstimmig. Der Klub der Wiener Freiheitlichen hat die Gemeinderatsmitglieder Clemens Gudenus, Roland Guggenberger, Thomas Kreutzinger und Klemens Resch namhaft gemacht. Ich bitte um ein Zeichen, wer zustimmt. - Die Zustimmung erfolgt mehrstimmig mit Stimmen der FPÖ und der ÖVP. Der Grüne Klub im Rathaus hat die Gemeinderatsmitglieder Mag. Ursula Berner, Mag. Barbara Huemer, Theodor Felix Löcker namhaft gemacht. Ich bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Die Zustimmung erfolgt einstimmig. Der NEOS Rathausklub hat GR Mag. Lukas Burian und GRin Jing Hu namhaft gemacht. Ich bitte um Abstimmung. - Auch dies erfolgt einstimmig. Ich muss mich kurz abstimmen. Der ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien hat GR Lorenz Mayer und GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar namhaft gemacht. Ich bitte um Abstimmung. - Auch das ist einstimmig. Danke schön. Wir kommen nun zur Postnummer 4 der Tagesordnung. Sie betrifft die Wahl des Bürgermeisters. Nach § 94 der Wiener Gemeindewahlordnung wird der Bürgermeister mit unbedingter Mehrheit der abgegeben gültigen Stimmen gewählt. Er muss gemäß § 31 Abs. 2 der Wiener Stadtverfassung nicht dem Gemeinderat angehören, aber zu ihm wählbar sein. Mir liegt ein Wahlvorschlag von der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates für die Wiederwahl von Herrn Bgm Dr. Michael Ludwig vor. Wir kommen nun zur Wahl, die wir mittels Stimmzettel durchführen. Ich ersuche die Gemeinderäte, Martina Ludwig-Faymann, Armin Blind, Dr. Jennifer Kickert, Thomas Weber und Mag. Manfred Juraczka, als Wahlprüfer zu fungieren. Ich darf bitten, festzustellen, ob die Wahlurne leer ist. - Ich stelle fest - so wie die Wahlkommission -, dass die Urne leer ist. Ich darf daher die Schriftführer bitten, mit Verlesung und Aufruf zu beginnen. Kollege Schulz, bitte. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Abrahamczik, Akcay, Anderle, Arapovic, Arsenovic, Bakos, Bambouk, Stefan Berger, Berner, Blind, Bozatemur-Akdag, Brucker, Burian, Czernohorszky, Däger-Gregori, Deutsch, da Costa, Ellensohn, Emmerling, Gaál, Gara, Greco, Gremel, Gudenus, Guggenberger, Resch, Guggenbichler, Haase, Hacker, Hanke, Holzmann, Hu, Huemer, Hungerländer, In der Maur-Koenne, Irschik, Juraczka, Karner-Kremser, Keri, Kickert, Korosec, Kowarik, Peter Kraus, Maximilian Krauss, Kreutzinger, Laschan, Löcker, Ludwig, Ludwig-Faymann, Lugner, Mahdalik. Schriftführer GR Klemens Resch: Mahrer, Malle, Mautz, Mayer, Meidlinger, Neumayer, Nepp, Niedermühlbichler, Niegl, Nittmann, Novak, Obrecht, Olischar, Ornig, Pany, Pipal-Leixner, Poljak, Prack, Pühringer, Reindl, Rezaei, Rompolt, Samel, Saurer, Dr. Gerhard Schmid, Roman Schmid, Schneckenreither, Schober, Schulz, Schütz, Seidl, Wolfgang Seidl, Sequenz, Sima, Spitzer, Stadler, Stark, Stumpf, Sucher, Taborsky, Taucher, Trinko, Vasold, Wagner, Weber, Weninger, Wirnsberger, Worotynski, Zierfuß. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: So, liebe Kolleginnen und Kollegen. Haben alle ihre Stimmzettel abgegeben? Wurden alle aufgerufen? Wenn das so ist, unterbreche ich die Sitzung für die Auszählung. Bitte in der Nähe bleiben! Es wird nicht lange dauern. Danke. Die Sitzung ist unterbrochen. (Unterbrechung von 9.33 Uhr bis 9.40 Uhr.) Wir nehmen die unterbrochene Sitzung wieder auf. Das Wahlprotokoll liegt nunmehr vor. Das Ergebnis der Wahl des Bürgermeisters lautet: Abgegebene Stimmzettel: 100, hiervon 69 mit "Ja". (Anhaltender, teilweise stehend dargebrachter Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN sowie Beifall bei der ÖVP.) Ich stelle daher fest, dass somit Herr Bgm Dr. Michael Ludwig mit 69 Stimmen zum Bürgermeister wiedergewählt wurde. Recht herzliche Gratulation! Ich bitte nun Herrn Bgm Dr. Michael Ludwig, die Erklärung abzugeben, ob er die Wahl annimmt. Herr Bürgermeister. Bgm Dr. Michael Ludwig: Ich nehme die Wahl an. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Gemäß § 32 der Wiener Stadtverfassung hat der Bürgermeister vor dem versammelten Gemeinderat ein Gelöbnis abzulegen. Das Gelöbnis lautet: "Ich gelobe, dass ich die Gesetze getreulich beachten und meine Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen werde." Herr Bürgermeister. Bgm Dr. Michael Ludwig: Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich danke. Das Gelöbnis ist geleistet. Recht herzliche Gratulation! (Beifall bei SPÖ, NEOS, GRÜNEN und ÖVP.) Herr Bgm Dr. Michael Ludwig hat aus Anlass seiner Wahl zum Bürgermeister auf sein Mandat vom Stadtwahlvorschlag der SPÖ verzichtet. Gemäß § 92 der Wiener Gemeindewahlordnung hat der Bürgermeister auf das dadurch frei werdende Mandat die in Betracht kommende Ersatzwerberin im Stadtwahlvorschlag der SPÖ, Frau Yvonne Rychly, in den Gemeinderat berufen. Gemäß § 19 der Wiener Stadtverfassung ist das Gemeinderatsmitglied anzugeloben. Ich bitte den Schriftführer daher, die Gelöbnisformel zu verlesen, und das neue Gemeinderatsmitglied, auf meinen Aufruf hin das Gelöbnis mit den Worten "Ich gelobe." zu leisten. Bitte, Kollege Schulz. Schriftführer GR Benjamin Schulz: "Ich gelobe der Republik Österreich und der Stadt Wien unverbrüchliche Treue, stete und volle Beachtung der Gesetze sowie gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten." Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau GRin Yvonne Rychly. GRin Yvonne Rychly (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Danke. Die Angelobung ist damit vollzogen. (Allgemeiner Beifall.) Der nächste Punkt der Tagesordnung ist die Bestimmung der Zahl der Stadträtinnen und Stadträte. Gemäß § 34 der Wiener Stadtverfassung haben die im Gemeinderat vertretenen Wahlparteien nach Maßgabe ihrer Stärke Anspruch auf Vertretung im Stadtsenat. Die Stadträtinnen und Stadträte werden vom Gemeinderat in einer von ihm zu bestimmenden Zahl gewählt. Diese Zahl muss mindestens neun und darf höchstens 15 betragen. Mir liegt ein Antrag der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates vor, der die Zahl der StadträtInnen mit 13 festsetzt. Ich bitte daher jene Damen und Herren, die dem Antrag zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Vielen Dank. Die Zustimmung ist einstimmig. Wir kommen nun zur Wahl der StadträtInnen. § 34 der Wiener Stadtverfassung bestimmt, dass die StadträtInnen nicht dem Gemeinderat angehören, aber zu ihm wählbar sein müssen. Von den 13 zu wählenden StadträtInnen entfallen auf Grund der Bestimmungen der Wiener Gemeinderatswahlordnung sechs auf die Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates, drei auf den Klub der Wiener Freiheitlichen, zwei auf den Grünen Klub im Rathaus, eine beziehungsweise einer auf den NEOS Rathausklub und eine beziehungsweise einer auf den ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien. Der Vorschlag der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates lautet auf Mag. Jürgen Czernohorszky, Kathrin Gaál, Peter Hacker, Mag. Veronica Kaup-Hasler, Barbara Novak und Mag. Ulli Sima. Der Vorschlag des Klubs der Wiener Freiheitlichen lautet auf Stefan Berger, Dominik Nepp, Mag. Ulrike Nittmann. Der Vorschlag des Grünen Klubs im Rathaus lautet auf Peter Kraus, Mag. Judith Pühringer. Der Vorschlag des NEOS Rathausklubs lautet auf Mag. Bettina Emmerling. Der Vorschlag des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien lautet auf Dr. Katarzyna Greco. Ich ersuche daher wieder die Wahlzeugen, die GRe Ludwig-Faymann, Blind, Kickert, Weber und Juraczka, ihre Funktion als Wahlprüfer auszuüben. Ich bitte um einen Check, ob die Wahlurne leer ist. - Danke. Sie ist leer. Ich ersuche daher die SchriftführerInnen, die Mitglieder des Gemeinderates namentlich aufzurufen. Und es gibt fünf Stimmzettel - nur für alle zur Information -: weiß für die SPÖ, blau für die FPÖ, grün für die GRÜNEN, rosa für NEOS und gelb für die ÖVP. Und ich bitte, diese Stimmzettel nach Aufruf auszufüllen. Bitte, Kollege Schulz. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Abrahamczik, Akcay, Anderle, Arapovic, Arsenovic, Resch, Bakos, Bambouk, Berger, Berner, Blind, Bozatemur-Akdag, Brucker, Burian, Czernohorszky, Däger-Gregori, Deutsch, da Costa, Ellensohn, Emmerling, Gaál, Gara, Greco, Gremel, Gudenus, Guggenberger, Guggenbichler, Haase, Hacker, Holzmann, Hu, Huemer, Hungerländer, In der Maur-Koenne, Irschik, Juraczka, Karner-Kremser, Keri, Kickert, Korosec, Kowarik, Peter Kraus, Maximilian Krauss, Kreutzinger, Laschan, Löcker, Ludwig-Faymann, Lugner, Mahdalik, Mahrer. Schriftführer GR Klemens Resch: Malle, Mautz, Mayer, Meidlinger, Neumayer, Nepp, Niedermühlbichler, Niegl, Nittmann, Novak, Obrecht, Olischar, Ornig, Pany, Pipal-Leixner, Poljak, Prack, Pühringer, Reindl, Rezaei, Rompolt, Rychly, Samel, Saurer, Gerhard Schmid, Roman Schmid, Schneckenreither, Schober, Schulz, Schütz, Mag. Alice Seidl, Wolfgang Seidl, Sequenz, Sima, Spitzer, Paul Johann Stadler, Kilian Stark, Stumpf, Sucher, Taborsky, Taucher, Trinko, Vasold, Wagner, Weber, Weninger, Wirnsberger, Worotynski, Zierfuß. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Haben nun alle ihre Stimme abgegeben? Fühlt sich jemand nicht aufgerufen? - Das ist nicht der Fall. Damit erkläre ich die Stimmabgabe für geschlossen und ersuche die Wahlprüfer, das Wahlergebnis festzustellen. Ich unterbreche die Sitzung für zirka 25°Minuten für die Auszählung. (Unterbrechung von 10.17 Uhr bis 11.01 Uhr.) Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Meine Damen und Herren, ich bitte, die Sitzplätze wieder einzunehmen. Wir setzen die Sitzung fort. Vorab bedanke ich mich beim Wahlkomitee. Die Auszählung war sehr intensiv, aber erfolgreich. (Allgemeiner Beifall.) Wir kommen nun zum Protokoll über die Wahl von sechs StadträtInnen auf Vorschlag der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates. Abgegebene Stimmzettel: 100 Hiervon entfielen auf: StR Mag. Jürgen Czernohorszky: 65 Ja, 34 Nein, eine ungültige Stimme. StRin Kathrin Gaál: 90 Ja, 9 Nein, eine ungültig. StR Peter Hacker: 60 Ja, 39 Nein, eine ungültig. StRin Mag. Veronika Kaup-Hasler: 66 Ja, 32 Nein, zwei ungültig. StRin Barbara Novak: 58 Ja, 41 Nein, eine ungültig. StRin Mag. Ulli Sima: 62 Ja, 37 Nein und eine ungültig. Somit sind alle Kandidaten und Kandidatinnen zu Stadträtinnen beziehungsweise Stadträten gewählt. Ich gratuliere recht herzlich. (Allgemeiner Beifall.) Auf die Wahl von einer Stadträtin auf Vorschlag des NEOS Rathausklubs: Abgegebene Stimmzettel: 100 StRin Mag. Bettina Emmerling fielen 66 Ja-Stimmen, 32 Nein-Stimmen und zwei ungültige. Somit ist Frau Mag. Bettina Emmerling zur Stadträtin gewählt. Auch hier gratuliere ich recht herzlich. (Allgemeiner Beifall.) Auf die Wahl von drei StadträtInnen auf Vorschlag des Klubs der Wiener Freiheitlichen: Abgegebene Stimmzettel: 100 Es entfielen auf: StR Stefan Berger: 33 Ja, 66 Nein, eine ungültige Stimme. StR Dominik Nepp: 30 Ja, 69 Nein, eine ungültige Stimme. StRin Mag. Ulrike Nittmann: 33 Ja, 66 Nein, eine ungültige Stimme. Somit sind alle KandidatInnen zu StadträtInnen gewählt worden. Ich gratuliere recht herzlich. (Allgemeiner Beifall.) Die Wahl von zwei StadträtInnen auf Vorschlag des Grünen Klubs: Abgegebene Stimmzettel: 100 StR Peter Kraus: 61 Ja, 36 Nein, drei ungültige Stimmen. StRin Mag. Judith Pühringer: 61 Ja, 36 Nein, drei ungültige Stimmen. Somit sind alle Kandidaten zu StadträtInnen gewählt worden. Ich gratuliere recht herzlich. (Allgemeiner Beifall.) Die Wahl von einer Stadträtin auf Vorschlag des ÖVP Klubs der Bundeshauptstadt Wien: Abgegebene Stimmzettel: 100 StRin Dr. Katarzyna Greco: 82 Ja, 17 Nein, eine ungültige Stimme. Somit ist Frau Dr. Katharina Greco zur Stadträtin gewählt. Ich gratuliere auch hier recht herzlich. (Allgemeiner Beifall.) Ich habe nun an die zu Stadträtinnen und Stadträte Gewählten die Frage zu richten, ob sie die Wahl in den Stadtsenat annehmen. Ich werde die Damen und Herren in alphabetischer Reihenfolge aufrufen und bitte Sie, mit Ja oder Nein zu antworten. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Stefan Berger. StR Stefan Berger (FPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Mag. Jürgen Czernohorszky. StR Mag. Jürgen Czernohorszky (SPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Bettina Emmerling. StRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Kathrin Gaál. StRin Kathrin Gaál (SPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Dr. Katarzyna Greco. StRin Dr. Katarzyna Greco, MIEM (ÖVP): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Peter Hacker. StR Peter Hacker (SPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Veronika Kaup-Hasler. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler (SPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Peter Kraus. StR Peter Kraus, MSc (GRÜNE): Ja: Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Dominik Nepp. StR Dominik Nepp, MA (FPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Ulrike Nittmann. StRin Mag. Ulrike Nittmann (FPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Barbara Novak. StRin Barbara Novak, MA (SPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Judith Pühringer. StRin Mag. Judith Pühringer (GRÜNE): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Ulli Sima. StRin Mag. Ulli Sima (SPÖ): Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich danke. (Allgemeiner Beifall) Gemäß § 35 der Wiener Stadtverfassung sind die Stadträtinnen und Stadträte vor dem versammelten Gemeinderat anzugeloben und haben das Gelöbnis im Sinne des § 32 der Stadtverfassung abzulegen. Ich verlese nun die Formel und bitte dann jeden, jede sich einzeln mit den Worten "Ich gelobe." anzugeloben. Das Gelöbnis lautet: "Ich gelobe, dass ich die Gesetze getreulich beobachten und meine Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen werde." Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Stefan Berger. StR Stefan Berger (FPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Mag. Jürgen Czernohorszky. StR Mag. Jürgen Czernohorszky (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Bettina Emmerling. StRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Kathrin Gaál. StRin Kathrin Gaál (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Dr. Katarzyna Greco. StRin Dr. Katarzyna Greco, MIEM (ÖVP): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Peter Hacker. StR Peter Hacker (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Veronika Kaup-Hasler. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Peter Kraus. StR Peter Kraus, MSc (GRÜNE): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Dominik Nepp. StR Dominik Nepp, MA (FPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Ulrike Nittmann. StRin Mag. Ulrike Nittmann (FPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Barbara Novak. StRin Barbara Novak, MA (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Judith Pühringer. StRin Mag. Judith Pühringer (GRÜNE): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Ulli Sima. StRin Mag. Ulli Sima (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich stelle fest, dass das Gelöbnis geleistet ist. Ich darf allen recht herzlich gratulieren und Sie zur Beglückwünschung freigeben. (Allgemeiner Beifall und gegenseitige Gratulationen.) Wir kommen nun zu einem weiteren Punkt. Folgende Mitglieder des Gemeinderates haben ihre Mandate mit der Wahl zu Stadträtinnen beziehungsweise Stadträten zurückgelegt - ich bitte um Verständnis, ich lese nur die Familiennamen vor: Berger, Czernohorszky, Emmerling, Gaál, Greco, Hacker, Kraus, Nepp, Nittmann, Novak, Pühringer und Sima. Ebenso haben GRin da Costa, GRin Vasold und GR Trinko auf ihre Mandate vom Stadtwahlvorschlag der SPÖ verzichtet, weiters haben GRin Malle und Berner auf ihre Mandate vom Stadtwahlvorschlag der GRÜNEN verzichtet. Der Bürgermeister hat gemäß § 92 Abs. 2 der Wiener Gemeindewahlordnung auf die dadurch frei gewordenen Mandate, die in Betracht kommenden Ersatzwerber in den Gemeinderat berufen: Herrn Mag. Alexander Ackerl an Stelle von GR Trinko, Herr Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi an Stelle von GRin da Costa, Frau Mag. Berivan Aslan an Stelle von GRin Berner, Herrn Petr Baxant an Stelle von StR Hacker, Frau Dr. Arabel Bernecker-Thiel an Stelle von StRin Mag. Emmerling, Frau Mag. Ursula Berner an Stelle von StRin Mag. Pühringer, Herrn Andreas Bussek an Stelle von StR Nepp, Frau Sara da Costa an Stelle von Frau StRin Gaál, Herrn Gorlitzer an Stelle von StRin Greco, Herrn Thomas Mader an Stelle von StRin Novak, Frau Mag. Malle an Stelle von StR Kraus, Herrn Denis Šakic an Stelle von GRin Vasold, Herrn Felix Stadler an Stelle von Frau Mag. Malle, Herrn Harald Stark an Stelle von StR Berger, Herrn Mag. Dr. Trinko an Stelle von StR Czernohorszky, Herrn Ilija Tufegdzic an Stelle von StRin Mag. Nittmann, Frau Mag. Vasold an Stelle von StRin Sima. Gemäß § 19 der Stadtverfassung sind die Gemeinderatsmitglieder anzugeloben. Ich darf bitten, das Gelöbnis zu verlesen. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Ich gelobe der Republik Österreich und der Stadt Wien unverbrüchliche Treue, stete und volle Beachtung der Gesetze sowie gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Mag. Ackerl. GR Mag. Alexander Ackerl (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Dipl.-Ing. Al-Rawi. GR Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau GRin Aslan. GRin Mag. Berivan Aslan (GRÜNE): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Baxant. GR Petr Baxant, BA (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau GRin Bernecker-Thiel. GRin Dr. Arabel Bernecker-Thiel (NEOS): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau GRin Berner. GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Bussek. GR Andreas Bussek (FPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau GRin da Costa. GRin Sara do Amaral Tavares da Costa (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Dr. Gorlitzer. GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA (ÖVP): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Mader. GR Thomas Mader (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau GRin Malle. GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Šakic. GR Denis Šakic (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Stadler. GR Felix Stadler, BSc, MA (GRÜNE): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Stark. GR Harald Stark (FPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Trinko. GR Mag. Dr. Michael Trinko (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Tufegdzic. GR Ilija Tufegdzic (FPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau GRin Vasold. GRin Mag. Stefanie Vasold (SPÖ): Ich gelobe. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Danke, die Angelobung ist damit vollzogen. Willkommen! (Allgemeiner Beifall.) Als Nächstes haben wir gemäß § 34 Abs. 4 der Wiener Stadtverfassung zwei der Stadträte in einem gesonderten Wahlgang zu Vizebürgermeistern zu wählen. Im Sinne des § 34 Abs. 5 der Wiener Stadtverfassung schlägt die Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates als stärkste Partei des Gemeinderates für die Wahl einer Vizebürgermeisterin Frau StRin Kathrin Gaál vor. Für die Wahl des anderen Vizebürgermeisters, die gemäß §95 Abs. 1 und 5 der Wiener Gemeindewahlordnung 1996 durch Mehrheitswahl durchzuführen ist, lautet der Wahlvorschlag des NEOS Rathausklubs auf Frau StRin Mag. Bettina Emmerling. Wir kommen nun zur Wahl. Es gibt zwei Stimmzettel, weiß für Gaál, rosa für Emmerling. Ich darf wieder die Wahlzeugen, Ludwig-Faymann, Blind, Kickert, Weber und Juraczka bitten, vorzutreten. - Danke, ich habe gesehen, die Wahlurne ist leer und damit bitte ich Kollegen Schulz, mit dem Wahlvorgang zu starten. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Abrahamczik, Ackerl, Akcay, Al-Rawi, Anderle, Arapovic, Arsenovic, Aslan, Bakos, Bambouk, Baxant, Bernecker-Thiel, Berner, Blind, Bozatemur-Akdag, Brucker, Burian, Bussek, Däger-Gregori, Deutsch, da Costa, Ellensohn, Gara, Gorlitzer, Gremel, Gudenus, Guggenberger, Guggenbichler, Haase, Hanke, Holzmann, Hu, Huemer, Hungerländer, In der Maur-Koenne, Irschik, Juraczka, Karner-Kremser, Keri, Kickert, Korosec, Kowarik, Krauss, Kreutzinger, Laschan, Löcker, Ludwig-Faymann, Lugner, Mader, Mahdalik, Mahrer, Malle. Schriftführerin GRin Mag. Ursula Berner, MA: Mautz, Mayer, Meidlinger, Neumayer, Niedermühlbichler, Niegl, Obrecht, Olischar, Ornig, Pany, Pipal-Leixner, Poljak, Prack, Reindl, Resch, Rezaei, Rompolt, Rychly, Šakic, Samel, Saurer, Gerhard Schmid, Roman Schmid, Schneckenreither, Schober, Schulz, Schütz, Seidl Alice, Seidl Wolfgang, Sequenz, Spitzer, Felix Stadler, Paul Johann Stadler, Harald Stark, Kilian Stark, Stumpf, Sucher, Taborsky, Taucher, Trinko, Tufegdzic, Vasold, Wagner, Weber, Weninger, Wirnsberger, Worotynski, Zierfuß. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Haben alle abgegeben? Ich bitte das Wahlkomitee zum Auszählen und unterbreche die Sitzung für zirka zehn Minuten. Sitzung ist unterbrochen. (Unterbrechung von 11.32 Uhr bis 11.46 Uhr.) Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich darf bitten, wieder die Plätze einzunehmen und die Türen zu schließen. - Danke. Wir setzen die Sitzung fort. Die Wahl einer Vizebürgermeisterin auf Vorschlag der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderates von Frau StRin Kathrin Gaál lautet: abgegebene Stimmen 100, hiervon sind 70 mit Ja, 29 mit Nein und eine ungültig. Mit den somit abgegeben 70 gültigen Stimmen ist Frau StRin Kathrin Gaál als Vizebürgermeisterin gewählt. Ich gratuliere dir recht herzlich, Kathrin. (Allgemeiner Beifall.) Die Wahl einer Vizebürgermeisterin auf Vorschlag des NEOS Rathausklubs von Mag. Bettina Emmerling lautet: abgegebene Stimmzettel 100, hiervon sind 53 mit Ja, 46 mit Nein und eine ungültig. Mit den somit abgegeben 53 gültigen Stimmen ist Frau StRin Mag. Bettina Emmerling als Vizebürgermeisterin gewählt. Bettina, ich gratuliere dir recht herzlich. (Allgemeiner Beifall.) Ich richte nun an Frau VBgm.in Kathrin Gaál die Frage: Nehmen Sie, nimmst du die Wahl an? VBgm.in Kathrin Gaál: Sehr, sehr gerne, vielen Dank. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Die gleiche Frage richte ich an die Frau VBgm.in Mag. Bettina Emmerling: Nehmen Sie, nimmst du die Wahl an? VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Ja, sehr gerne. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, damit gratuliere ich recht herzlich zu eurer tollen Funktion. (Allgemeiner Beifall.) Meine Damen und Herren, bevor ich mit der Sitzung fortfahre, möchte ich Sie über etwas informieren und denke, dass der Anlass es auch notwendig macht. Ich bin in Kenntnis gesetzt worden, dass es in Graz ein Attentat, einen Anschlag, was auch immer, auf eine Schule gegeben hat, wo es einige tote Schülerinnen und Schüler gibt, Schwerstverletzte gibt. Die Behörden sind noch am Ermitteln, daher kann man nichts Genaues sagen, außer, dass ein furchtbar tragischer Überfall, Mord passiert ist. Ich denke, es ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität und Verbundenheit mit der Stadt Graz und auch mit der Schule, wenn wir jetzt eine Gedenkminute an die Verstorbenen, an die Angehörigen, an die Verletzten und auch an alle Schülerinnen und Schüler, die so ein schweres Trauma erlebt haben, abhalten. (Alle im Saal anwesenden Personen erheben sich schweigend.) Ich danke recht herzlich. Wir kommen nun zum nächsten Tagesordnungspunkt, er betrifft die Bestimmungen der Verwaltungsgruppen. Der Herr Bürgermeister schlägt folgende sieben Verwaltungsgruppen vor: Gruppe Bildung, Jugend, Integration, Transparenz und Märkte Gruppe Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales Gruppe Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke Gruppe Klima, Umwelt, Demokratie und Personal Gruppe Kultur und Wissenschaft Gruppe Soziales, Gesundheit und Sport Gruppe Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen Wer damit einverstanden ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle fest, die Zustimmung erfolgt bei SPÖ, NEOS, GRÜNE und ÖVP und ist daher mehrstimmig so angenommen. Für die Erledigung des nächsten Tagesordnungspunktes, das ist die Wahl der amtsführenden Stadträtinnen und Stadträte, ist eine Sitzung des Stadtsenates erforderlich. Der Herr Bürgermeister hat mich ersucht, in seinem Namen an die heute gewählten Mitglieder des Stadtsenates die Einladung zu richten, sich im Beratungszimmer des Gemeinderates zu einer Sitzung des Stadtsenates zu versammeln. Ich unterbreche die Sitzung für zirka 10 bis 15 Minuten. Die Sitzung ist unterbrochen. (Unterbrechung von 11.52 Uhr bis 12.06 Uhr.) Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich darf alle bitten, die Plätze wieder einzunehmen. Wir nehmen die unterbrochene Sitzung des Gemeinderates wieder auf. Der Stadtsenat hat in seiner soeben abgehaltenen Sitzung gemäß § 96 der Wiener Stadtverfassung den Beschluss gefasst, folgende Stadtsenatsmitglieder für die Wahl zu amtsführenden Stadträtinnen beziehungsweise Stadträten vorzuschlagen: für die Verwaltungsgruppe Bildung, Jugend, Integration, Transparenz und Märkte Frau VBgm.in Mag. Bettina Emmerling; für die Verwaltungsgruppe Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales Frau StRin Barbara Novak; für die Verwaltungsgruppe Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke Frau StRin Mag. Ulli Sima; für die Verwaltungsgruppe Klima, Umwelt, Demokratie und Personal Herrn StR Mag. Jürgen Czernohorszky; für die Verwaltungsgruppe Kultur und Wissenschaft Frau StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler; für die Verwaltungsgruppe Soziales, Gesundheit und Sport Herrn StR Peter Hacker; für die Verwaltungsgruppe Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen Frau VBgm.in Kathrin Gaál. Wir kommen nun zur Wahl der amtsführenden Stadträtinnen und Stadträte. Diese machen wir wieder mit Stimmzetteln. Daher darf ich das Wahlkomitee wieder bitten, sich um die Urne zu versammeln. Die Urne ist leer. Ich ersuche daher den Schriftführer GR Schulz, mit dem Aufrufen der Wahlberechtigten zu beginnen. Schriftführer GR Benjamin Schulz: Olischar, Abrahamczik, Ackerl, Akcay, Al-Rawi, Anderle, Arapovic, Arsenovic, Aslan, Bakos, Bambouk, Baxant, Bernecker-Thiel, Berner, Blind, Bozatemur- Akdag, Brucker, Burian, Bussek, Däger- Gregori, Deutsch, da Costa, Ellensohn, Gara, Gorlitzer, Gremel, Gudenus, Guggenberger, Guggenbichler, Haase, Hanke, Holzmann, Hu, Huemer, Hungerländer, In der Maur-Koenne, Irschik, Juraczka, Karner-Kremser, Keri, Kickert, Korosec, Kowarik, Maximilian Krauss, Kreutzinger, Laschan, Löcker, Ludwig-Faymann, Lugner, Mader, Mahdalik. Schriftführerin GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Mahrer, Malle, Mautz, Mayer, Meidlinger, Neumayer, Niedermühlbichler, Niegl, Obrecht, Ornig, Pany, Pipal-Leixner, Poljak, Prack, Reindl, Resch, Rezaei, Rompolt, Rychly, Šakic, Samel, Saurer, Gerhard Schmid, Roman Schmid, Schneckenreither, Schober, Schulz, Schütz, Alice Seidl, Wolfgang Seidl, Sequenz, Spitzer, Felix Stadler, Paul Johann Stadler, Harald Stark, Kilian Stark, Stumpf, Sucher, Taborsky, Taucher, Trinko, Tufegdzic, Vasold, Wagner, Weber, Weniniger, Wirnsberger, Worotynski, Zierfuß. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Haben alle ihre Stimme abgegeben? - Wenn das so ist, unterbreche ich die Sitzung für 10 bis 15 Minuten. Das Wahlkomitee wird das Ergebnis feststellen. Die Sitzung ist unterbrochen. (Unterbrechung von 12.24 Uhr bis 12.46 Uhr.) Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich darf alle bitten, die Sitzplätze wieder einzunehmen. Wir nehmen die unterbrochene Sitzung wieder auf. Das Wahlprotokoll liegt nun vor. Das Ergebnis der Wahl von sieben amtsführenden Stadträtinnen und Stadträten lautet: Abgegebene Stimmzettel: 100. Hiervon entfielen auf StR Mag. Jürgen Czernohorsky: 59 Ja-Stimmen, 40 Nein-Stimmen, eine ungültig, StRin Mag. Bettina Emmerling: 54 Ja-Stimmen, 45 Nein-Stimmen, eine ungültig, StR Kathrin Gaál: 66 Ja-Stimmen, 32 Nein-Stimmen, zwei ungültig, StR Peter Hacker: 57 Ja-Stimmen, 43 Nein-Stimmen, StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: 63 Ja-Stimmen, 36 Nein-Stimmen, eine ungültig, StRin Barbara Novak: 53 Ja-Stimmen, 44 Nein-Stimmen, drei ungültig, StRin Mag. Ulli Sima: 58 Ja-Stimmen, 41 Nein-Stimmen, eine ungültig. Somit sind alle Kandidatinnen und Kandidaten zu amtsführenden Stadträtinnen beziehungsweise Stadträten gewählt. Ich gratuliere recht herzlich. (Allgemeiner Beifall.) Ich darf nun die Gewählten auch fragen, ob sie die Wahl annehmen. Herr StR Mag. Jürgen Czernohorsky? Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau VBgm.in Mag. Bettina Emmerling? VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau VBgm.in Kathrin Gaál? VBgm.in Kathrin Gaál: Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr StR Peter Hacker? Amtsf. StR Peter Hacker: Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler? Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Barbara Novak? Amtsf. StRin Barbara Novak, MA: Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau StRin Mag. Ulli Sima? Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Ja. Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Recht herzliche Gratulation. Ich wünsche viel, viel Erfolg für die Arbeit für unsere schöne Stadt Wien. Alles Gute! (Allgemeiner Beifall.) Wir kommen nun zur Bestimmung der Anzahl der Gemeinderatsausschüsse und Anpassung der Geschäftsgruppen an die Verwaltungsgruppen. Auf Grund des § 49 Abs. 1 und 2 der Wiener Stadtverfassung ist für jede Verwaltungsgruppe mindestens ein Gemeinderatsausschuss einzurichten, wobei für die Finanzverwaltung jedenfalls ein Ausschuss, nämlich der Finanzausschuss, einzurichten ist. Im § 106 der Wiener Stadtverfassung wird die Anpassung der Geschäftsgruppen an die Verwaltungsgruppen, für die Gemeinderatsausschüsse eingerichtet werden, bestimmt. Der Antrag auf Anpassung wurde bekannt gegeben. Gemäß § 49 Abs. 3 der Stadtverfassung ist der Stadtrechnungshofausschuss einzurichten und bei der Entscheidung über die Anzahl der Ausschüsse außer Acht zu lassen. Mir liegt ein Antrag vor, für die Verwaltungsgruppe Bildung, Jugend, Integration, Transparenz und Märkte den Ausschuss für Bildung, Jugend, Integration, Transparenz und Märkte, für die Verwaltungsgruppe Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales den Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales sowie den Ausschuss für europäische und internationale Angelegenheiten, für die Verwaltungsgruppe Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke den Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke, für die Verwaltungsgruppe Klima, Umwelt, Demokratie und Personal den Ausschuss für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal sowie den Ausschuss für Petitionen, für die Verwaltungsgruppe Kultur und Wissenschaft den Ausschuss für Kultur und Wissenschaft, für die Verwaltungsgruppe Soziales, Gesundheit und Sport den Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Sport sowie für die Verwaltungsgruppe Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen den Ausschuss für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen einzurichten. Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe die Einstimmigkeit. Auf Grund des § 50 Abs. 1 und des § 55 Abs. 1 der Wiener Stadtverfassung hat der Gemeinderat auch die Anzahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der Gemeinderatsausschüsse zu bestimmen, die jeweils mindestens zehn betragen muss. Mir liegt ein Antrag vor, die Anzahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder für die Gemeinderatsausschüsse einschließlich des Stadtrechnungshofausschusses mit 19 festzusetzen. Gemäß § 96 der Gemeindewahlordnung entfallen von den 19 Mitgliedern und deren Ersatzmitgliedern dieser Gemeinderatsausschüsse acht - ich verkürze das jetzt - auf die SPÖ, vier auf die FPÖ, drei auf die GRÜNEN, zwei auf die NEOS und zwei auf die ÖVP. Wer einverstanden ist, den bitte ich um ein Zeichen. - Auch hier sehe ich die Einstimmigkeit. Ich darf noch darauf hinweisen, dass die auf die wahlwerbenden Parteien entfallenden Mitglieder und Ersatzmitglieder innerhalb von fünf Tagen dem Bürgermeister namhaft zu machen sind. Soviel ich weiß, ist das schon von vielen Klubs als Vorinformation passiert. Dafür bedanke ich mich auch recht herzlich. Wir kommen nun zur Postnummer 12. Sie betrifft die Wahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der gemeinderätlichen Personalkommission. Von der Sozialdemokratischen Fraktion werden vorgeschlagen: GRin Abrahamczik, Ersatzmitglied Holzmann, GR Obrecht, Ersatzmitglied Karner-Kremser. GRin Rychly, Ersatzmitglied Hanke, GR Spitzer, Ersatzmitglied Gremel, GR Trinko, Ersatzmitglied Mautz. Wer dem zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe, die Zustimmung erfolgt einstimmig. Der Wahlvorschlag des Klubs der Freiheitlichen lautet: GR Blind, Ersatzmitglied Niegl, GR Schütz, Ersatzmitglied Seidl, GR Stumpf, Ersatzmitglied Irschik. Wer dem beitritt, den bitte ich um ein Zeichen. - Die Zustimmung erfolgt bei FPÖ und ÖVP. Danke, das ist die erforderliche Mehrheit. Vom Grünen Klub im Rathaus lautet der Wahlvorschlag: GR Huemer, Ersatzmitglied Stark, GR Schneckenreither, Ersatzmitglied Löcker. Ich bitte um ein Zeichen. - Die Zustimmung erfolgt einstimmig. Von NEOS Rathausklub lautet der Wahlvorschlag: GRin Pipal-Leixner, Ersatzmitglied In der Maur-Koenne. Ich bitte um ein Zeichen. - Auch hier erfolgt die Zustimmung einstimmig. Vom ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien lautet der Vorschlag: GR Taborsky, Ersatzmitglied Gorlitzer. Ich bitte um ein Zeichen. - Hier sehe ich die Einstimmigkeit. Die Younion, die Daseinsgewerkschaft Landesgruppe Wien, schlägt zur Wahl von Mitgliedern und Ersatzmitgliedern der gemeinderätlichen Personalkommission als DienstnehmerInnenvertreterInnen folgende Personen vor - ich lese nur die Familiennamen vor: Mitglied Bauer, Ersatzmitglied Hauser, Mitglied Graf, Ersatzmitglied Jelinek, Mitglied Raab, Ersatzmitglied Bauer-Sebek, Mitglied Slimar-Weißmann, Ersatzmitglied Rzavsky, Mitglied Kniezanrek, Ersatzmitglied Meidlinger, Mitglied Martin, Ersatzmitglied Schwarz, Mitglied Maszar, Ersatzmitglied Hofer, Mitglied Obermüller, Ersatzmitglied Fichtl, Mitglied Pollak, Ersatzmitglied Lewisch, Mitglied Mrzena-Merdinger, Ersatzmitglied Treitler, Mitglied Wessely, Ersatzmitglied Steininger, Mitglied Draskovits, Ersatzmitglied Korenzhan. Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein Zeichen. - Danke, das ist einstimmig so angenommen. Wir kommen nun zur Postnummer 13. Sie betrifft die Wahl der Mitglieder in den Vorstand der KFA für die Funktionsperiode bis 9. Juni 2028. Der Wahlvorschlag der SPÖ lautet: Amtsf. StR Czernohorszky, GRin Däger-Gregori, GRin Mautz, GR Obrecht - es ist schon lang, es tut mir Leid -, GRin Rychly, GR Schulz und GR Trinko. Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein Zeichen. - Das ist einstimmig angenommen. Der Vorschlag der FPÖ lautet: Irschik, Schütz und Stumpf. Ich bitte um ein Zeichen. - Das ist mit den Stimmen der FPÖ und der ÖVP mit der erforderlichen Mehrheit angenommen. Der Vorschlag der GRÜNEN lautet: Ellensohn und Huemer. Ich bitte um ein Zeichen. - Das ist einstimmig. Vom NEOS Rathausklub lautet der Vorschlag: GR Hu. Ich bitte um ein Zeichen. - Die Zustimmung erfolgt einstimmig. Vom ÖVP-Klub lautet der Vorschlag: GR Gorlitzer. Ich bitte um ein Zeichen. - Das erfolgt auch einstimmig. Wir kommen nun zur Postnummer 14. Sie betrifft die Wahl der Mitglieder in den Überwachungsausschuss der KFA für die Funktionsperiode bis 9. Juni 2028. Von der SPÖ werden GRin Karner-Kremser und GRin Laschan vorgeschlagen. Wer zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen. - Danke, das ist einstimmig. Vom Klub der Freiheitlichen wird GR Blind vorgeschlagen. Ich bitte um ein Zeichen. - Zustimmung bei ÖVP und FPÖ. Das ist die erforderliche Mehrheit. Postnummer 15 betrifft die Wahl des Vorsitzenden und zweier Beisitzer des Schiedsgerichts der KFA für die Funktionsperiode bis 9. Juni 2028. Seitens der Sozialdemokratischen Fraktion werden als Vorsitzender Kurt Wagner und als Beisitzerin Ewa Samel vorgeschlagen. Ich bitte um ein Zeichen. - Die Zustimmung erfolgt einstimmig. Von den Freiheitlichen wird GR Niegl als Beisitzer vorgeschlagen. Ich bitte um ein Zeichen. - Zustimmung von FPÖ und ÖVP. Das ist die erforderliche Mehrheit. Der Herr Bürgermeister hat sich zur Abgabe einer Erklärung zu Wort gemeldet, und ich erteile es ihm. Bgm Dr. Michael Ludwig: Hochgeschätzte Mitglieder des Wiener Gemeinderates, werte Mitglieder der Stadtregierung, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben schon eine sehr umfassende Tagesordnung hinter uns gebracht und ich möchte am Beginn meiner Ausführungen all jenen gratulieren, die Mitglieder der Stadtregierung sind, unabhängig davon, ob sie amtsführende oder nicht amtsführende Stadträtinnen und Stadträte sind. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam sehr viel für Wien und für die Menschen, die in unserer Stadt leben, bewegen werden. Ich freue mich auch, dass wir eine Konstituierung des Gemeinderates hinter uns gebracht haben mit zum Teil neuen Mitgliedern und ich wünsche alle jenen, die diesem Gremium jetzt neu beigetreten sind, für die Zukunft alles Gute und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Wir haben nicht nur formal heute einen wichtigen Tag. Zweifellos ist das auch politisch-inhaltlich eine Zäsur für die Bewältigung kommender Herausforderungen, die in der Legislaturperiode zu bewältigen sein werden. Wir sind erfreulicherweise in vielen internationalen Rankings die lebenswerteste Stadt. Wir sind ein Wirtschaftsmotor in unserem Land - und es ist uns gelungen, einen intensiven, aber kurzen Wahlkampf zu führen. Es war mir wichtig, noch vor dem Sommer eine tragfähige Stadtregierung zu bilden, die sich diesen Herausforderungen stellt und mit Stabilität und Verlässlichkeit deutlich macht, dass wir zum einen Mut und Entschlossenheit zur Veränderung haben, zum anderen aber auch gerade die Stabilität in den Vordergrund rückt. Die Wahl am 27. April 2025 hat die Möglichkeit geboten, die Koalition zwischen SPÖ und NEOS, die wir ja bereits fünf Jahre hindurch geführt haben, fortzusetzen, nicht mehr als Fortschrittskoalition, sondern jetzt als Aufschwungskoalition Ich möchte an der Stelle auch dem früheren VBgm Christoph Wiederkehr herzlich danken, der jetzt als Bildungsminister die Möglichkeit hat, vieles von dem, was er in Wien angekündigt hat, auf Bundesebene umzusetzen. Und ich freue mich, liebe Bettina (Bgm Dr. Ludwig richtet sich an VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, MSc.), dass wir in Zukunft diese Koalition sehr vertrauensvoll fortsetzen. Diese Koalition war aber nicht eine Entscheidung gegen andere Parteien, sondern eine Entscheidung für eine bestehende Koalition. Ich würde mich sehr freuen, wenn es möglich wäre, die Gespräche, die ich während des Wahlkampfes geführt habe - und auch unmittelbar danach -, fortzusetzen, um zu zeigen, wie wichtig es ist, dass wir das Kooperative in den Vordergrund rücken, das Miteinander in dieser Stadt. Denn in der Tat sind wir eine lebenswerte, dynamische und innovative Metropole im Herzen Europas. Es hat am Wahlabend viele Gratulationen gegeben, die deutlich gemacht haben, dass Wien in vielen Bereichen Vorbild für andere Städte ist. Wir haben in den letzten Tagen auch Gedenktage und Jubiläen begangen: 80 Jahre Gründung der Zweiten Republik. Nicht weit von hier, im Roten Salon im Wiener Rathaus, hat sich am 27. April 1945 die provisorische Staatsregierung unter der Führung von Dr. Karl Renner das erste Mal getroffen, um nach den furchtbaren Zeiten des NS-Regimes und in einer völlig zerstörten Stadt mit 90 000 zerbombten Wohnungen, zerstörten Brücken, einem völlig devastierten Gas-, Strom-, Wasserleitungsnetz mit viel Zuversicht in die Zukunft zu blicken und die Zweite Republik zu gründen. Wenn man darüber nachdenkt, was der Grund war, dass diese Zweite Republik im Unterschied zur Ersten zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist, dann war es zweifelslos, dass es auch möglich war, über Parteigrenzen hinweg das Miteinander in den Vordergrund zu rücken, deutlich zu machen, dass die Sozialpartnerschaft eine große Rolle in unserer Republik spielt und dass das Miteinander trotz unterschiedlicher politischer Positionen wichtig ist. Es ist uns ganz wichtig, deutlich zu machen, dass Gewalt in unserer Gesellschaft keinen Platz hat und zwar unabhängig davon, ob Gewalt politisch, religiös oder persönlich-individuell motiviert ist. Es war für uns immer wichtig, deutlich zu machen: Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Ich bin so wie Sie alle oder ihr alle sehr betroffen durch den Amoklauf in Graz an einer Schule mit mehreren toten Kindern, die ihr Leben noch vor sich gehabt hätten. Wir sind fassungslos darüber, wie dieses Ereignis eine Zäsur bedeutet im Leben dieser Familien, die betroffen sind durch den Tod von Kindern. Es ist sehr schwierig, zu einer Tagesordnung überzugehen, wenn man fassungslos vor so einem Ereignis steht, einem Amoklauf, der so viele junge Menschen aus dem Leben gerissen hat und zweifellos für unsere gesamte Gesellschaft eine Zäsur bedeutet. Viele, mit denen ich heute gesprochen habe, sagen: Wir sind fassungslos, dass so etwas auch bei uns möglich ist, dass ein Amoklauf in einer Schule, so wie wir das von anderen Ländern kennen, auch in Österreich, in Graz stattfinden kann. Von daher werden wir die nächsten Tage auch damit zubringen, zum einen zu analysieren, wie ein solches Ereignis stattfinden kann, was die Hintergründe sind, um zu verhindern, dass sich etwas Derartiges wiederholt. Aber wir werden zum anderen auch unsere Trauer und Solidarität mit den betroffenen Familien deutlich machen. Ich habe daher in Auftrag gegeben, in den nächsten Tagen das Rathaus schwarz zu beflaggen. Und ich bin überzeugt, dass es in der ganzen Republik vergleichbare Kundgebungen geben wird, als Bekenntnis zur Trauer, die auch zeigen soll, dass wir über die Parteigrenzen hinweg gegen jede Form von Gewalt auftreten und dass unsere Solidarität den betroffenen Familien gehört. Es ist schwierig, in der Tagesordnung fortzusetzen, wenn ein solches Ereignis über ein Land, über eine Gesellschaft, über Familien hereinbricht und junge Menschen aus dem Leben reißt. Trotzdem ist es wichtig festzuschreiben, wie wir uns die Zukunft vorstellen in unserer Stadt, wie wir deutlich machen wollen - auch über ideologische Grenzen hinweg -, wie wichtig es ist, das Miteinander über die politischen Lager hinweg gemeinsam mit den Sozialpartnern, mit vielen Einrichtungen der Zivilgesellschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt zahlreiche Herausforderungen, die auch nur gemeinsam zu schultern sind. Mit diesen Herausforderungen müssen wir uns auseinandersetzen, auch wenn wir noch ganz unter dem Eindruck dieses furchtbaren Amoklaufes stehen. Eine der großen Herausforderungen ist zweifellos die budgetäre Situation, in der sich alle Gebietskörperschaften in unserem Land befinden. Wenn ich sage alle, dann umfasst das Bund, Länder, Städte und Gemeinden. Ich kann da sehr unmittelbar Auskunft geben. Als Präsident des österreichischen Städtebundes kenne ich die Situation der anderen Städte und Gemeinden in Österreich sehr gut und weiß, dass in etwa die Hälfte aller Gemeinden in Österreich Abgangsgemeinden sind. Vieles davon auch verursacht durch politische Entscheidungen, die fernab dieser Gebietskörperschaften - Länder und Gemeinden - stattgefunden haben, durch Entscheidungen auf Bundesebene, die ohne Gegenfinanzierung erfolgt sind und Auswirkungen haben auf alle Bundesländer und Gemeinden. Von daher befinden wir uns in Wien ziemlich im Mittelfeld aller Bundesländer, was die budgetäre Situation betrifft. Der Anteil Wiens am Gesamtbudgetdefizit in Österreich ist von 0,2 auf 0,3 Prozent des Gesamtbudgetdefizits in unserem Land gestiegen. Auch wir werden unserer Verantwortung gerecht werden und Maßnahmen setzen, zum einen Sparmaßnahmen in allen Ressortbereichen zu setzen, dabei aber trotzdem das zarte Pflänzchen der Konjunkturentwicklung nicht abwürgen. Wien war in den letzten zwei Jahren das einzige Bundesland mit einem Wirtschaftswachstum, und das wird uns auch für dieses Jahr prognostiziert. Diesen erfolgreichen Wiener Weg wollen wir auch in der Wirtschaftsentwicklung fortsetzen. Die Zukunft ist offen, sie hängt von uns ab, von uns allen, das hat schon der große Sozialphilosoph Karl Popper gesagt. In der Tat sind an der Entwicklung der Wirtschaft viele beteiligt: die Unternehmen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch was wir als Stadt dazu beitragen können, um infrastrukturelle Maßnahmen zu setzen, um diese schwierige Situation, in der sich Österreich und ganz Europa befindet, zu bewältigen. Wir sehen mit großem Interesse, wie sich die internationale Politik weiterentwickelt, welche Auswirkungen es auf Wien haben wird, wenn es auf der einen Seite einen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gibt mit den entsprechenden Auswirkungen, auch auf die Energiepreise, die hohe Inflation, die damit verbunden war, die uns in Österreich in besonderer Art und Weise getroffen hat. Aber es ist zweifellos andererseits auch die Zollpolitik, die von Seiten der US-Administration unter Donald Trump der gesamten Europäischen Union Sorgen bereitet und Auswirkungen hat, vor allem auf exportorientierte Wirtschaften wie jene von Österreich. Auch darauf werden wir uns einstellen. Aber ich bin überzeugt, dass - so wie Karl Popper es gesagt hat - die Zukunft von uns abhängt, von uns allen. Wenn es gelingt, an einem Strang zu ziehen, dann bin ich überzeugt, dass wir die Schwerpunkte, die wir im Regierungsprogramm festgelegt haben, entsprechend umsetzen können, und dass Wien auch in Zukunft Wirtschaftsmotor in unserem Land ist. Der Vorteil ist, dass wir uns in Wien mit allen Teilen der Wirtschaft sehr ausführlich beschäftigt haben und dass wir eine sehr ausdifferenzierte Wirtschaft haben. Das Rückgrat sind die Klein- und Mittelbetriebe. Aber es ist in den letzten Jahren auch gelungen, internationale Konzerne verstärkt nach Wien zu bekommen, weil das Miteinander zwischen Stadt, universitären und wissenschaftlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen ein enges ist. Ich bin sehr froh, dass wir da mit den Sozialpartnern eng zusammenarbeiten, was den Wirtschaftsstandort betrifft, und auch in enger Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien und mit der Industriellenvereinigung sind. Aber wir wollen nicht stehen bleiben, wir wollen uns auch mit jenen Zukunftstechnologien beschäftigen, die weltweit sehr stark im Kommen und auch für unsere Wirtschaft von Relevanz sind. Ich denke da an die künstliche Intelligenz, an Quanten-Computing oder Cybersicherheit. In all diesen Bereichen sind wir in Wien, wie ich meine, gut unterwegs. Mein Ziel ist es - und das haben wir auch im Regierungsprogramm festgeschrieben - ein Angebot der Europäischen Kommission anzunehmen, eine der großen Gigafactorys nach Wien zu bekommen. Das bedeutet ein gewaltiges Rechenzentrum, das notwendig ist, um das Training, die Entwicklung, den Betrieb von künstlicher Intelligenz umzusetzen. Das sind in etwa 100 000 Prozessoren, die für die künstliche Intelligenz herangezogen werden können und dazu beitragen, dass Wien auch in Zukunft einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte ist, der insbesondere auch mit Hightech in Verbindung gebracht werden kann. Als Standort stelle ich mir das ehemalige Opel-Areal vor, das ja lange Zeit von Stellantis verwendet worden ist, und dass dort gemeinsam mit dieser Gigafactory auch ein Innovationsquartier entstehen kann, ein urbanes Gewerbezentrum mit einem einzigartigen Standortprofil. Warum? - Wir haben dort die Möglichkeiten, alternative Energie zum Einsatz zu bringen. Wir haben dort ein Musterprojekt mit der OMV, das sich intensiv mit Geothermie beschäftigt, aber auch sehr umfassende Photovoltaikanlagen, die auf der einen Seite die notwendige Energie zur Verfügung stellen für ein derartig großes Rechenzentrum, aber auch die Abwärme entsprechend ableiten können durch ein gut funktionierendes Fernwärmenetz, das es außer in Wien in wenigen anderen Städten gibt. Von daher bin ich zuversichtlich, dass wir im Wettbewerb mit anderen Städten den Zuschlag von Seiten der Europäischen Union bekommen können. Das ist eine milliardenschwere Investition, die auch bedeuten würde, dass wir die infrastrukturellen Rahmenbedingungen schaffen, um Technologiekonzerne verstärkt in Wien anzubinden. Das belebt natürlich auch den Arbeitsmarkt. Der Vorteil Wiens ist, dass wir der wichtigste Universitätsstandort im deutschsprachigen Raum sind mit rund 200 000 Studierenden. Wir sind, was die Studentinnen und Studenten betrifft, da in einer sehr, sehr guten Situation. Das brauchen gerade solche Unternehmen. Aber wir sind auch im dualen Ausbildungssystem sehr gut unterwegs. Wir werden die größte und modernste Berufsschule in der Seestadt Aspern errichten - der Spatenstich ist schon vollzogen worden -, wo es darum geht, im Bau- und Baunebengewerbe, aber auch in der Logistik und in vielen anderen wirtschaftswissenschaftlichen Bereichen Lehrlinge auszubilden, um deutlich zu machen, dass wir für den Arbeitsmarkt entsprechende Fachkräfte anbieten können, aber darüber hinaus auch um den jungen Menschen eine entsprechende Möglichkeit zu bieten, sich im Arbeitsmarkt als Fachkraft profilieren zu können. Mir ist es aber auch wichtig, neben den internationalen Konzernen vor allem die Klein- und Mittelbetriebe zu sehen und auch die Wirtschaftsentwicklung in den Grätzeln, die Belebung der lokalen Wirtschaft zu fördern. Auch da bin ich sehr froh, dass die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Wien sehr, sehr gut funktioniert und dass es auch die Möglichkeit gibt, gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Ich denke da zum Beispiel an eine digitale Leerstandsdatenbank, die wir uns im Regierungsprogramm vorgenommen haben, wo es darum geht zu schauen, welche Möglichkeiten wir gemeinsam setzen können, um Leerstand zu verunmöglichen und damit die Rahmenbedingungen für Kleinunternehmen zu stärken. Von daher sehen wir neben der Unterstützung für Klein- und Mittelbetriebe vor allem auch die Möglichkeit durch die Förderung von Wissenschaft und Forschung die Vernetzung von Klein- und Mittelbetrieben mit großen, auch internationalen Konzernen vorantreiben und einen starken Schub in der Wirtschaft bewerkstelligen zu können. Dass wir das können, haben wir bereits bewiesen, zum Beispiel im großen Bereich von Life Sciences, der Biotechnologie, auch der Pharmazie, wo derzeit bereits 49 000 Beschäftigte tätig sind und wo es uns auch gelungen ist, in neuen Bereichen wie der Quantentechnologie, der Quantenforschung hervorragende Ergebnisse zu erzielen. Nicht zuletzt hat auch der Nobelpreis für Anton Zeilinger im Jahr 2022 bewiesen, dass diese Tätigkeit international Anerkennung findet, weil es entsprechende Rahmenbedingungen gibt, in denen Wissenschaftler und Forscherinnen und Forscher tätig sind in Österreich. Wien ist also auch eine Forschungs- und Wissenschaftsstadt. Das wollen wir damit illustrieren, dass wir den wahrscheinlich modernsten Universitätscampus Europas, wenn nicht der Welt, am ehemaligen Otto-Wagner-Areal errichten - einem der bedeutendsten Stadtentwicklungsgebiete Wiens -, der eine Schnittstelle zwischen Forschung, Wissenschaft und Kunst wird und wo die einzige Universität, die direkt von der Stadt Wien betrieben wird, die MUK, die Universität für Musik und Kunst, auch eine neue Bleibe finden wird. In Kombination mit einem Atelierhaus der Stadt Wien für rund hundert Künstlerinnen und Künstler, wo es Ausstellungsflächen und Arbeitsräume für Künstlerinnen und Künstler geben soll, entsteht so ein dichtes, enges Netzwerk von Forschung, Wissenschaft und Kunst. Ich denke, das wird eines der spannendsten Universitäts- und Forschungsareale, die es gibt. Wir haben ja in diesem Kreis bereits die ersten Beschlüsse getroffen, was die Finanzierung der Planungsarbeiten betrifft. Ich bin überzeugt, dass wir das sehr schnell auf den Weg bringen. Es wird sich dort auch das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes ansiedeln als eine Institution, die sich mit Erinnerungskultur beschäftigt. Neben dem Wirtschaftsstandort ist es vor allem aber auch wichtig, dass wir Impulse für den Arbeitsmarkt setzen. Wir haben den höchsten Stand an Beschäftigung der Geschichte unserer Stadt. Aber wir wollen nicht übersehen, dass es durchaus Zielgruppen gibt, mit denen wir uns am Arbeitsmarkt besonders beschäftigen wollen. Das ist auch der Grund, dass wir eine Joboffensive für Jugendliche umsetzen, mit Lohnkostenzuschüssen und begleitender Beratung für junge Erwachsene, die im ersten Ausbildungsweg Schwierigkeiten gehabt haben. Wir wollen weiters eine Frauenarbeitsstiftung Wien einrichten für Wienerinnen, die im ersten Ausbildungsweg keine abgeschlossene Berufsausbildung zustande gebracht haben - aus welchen Gründen auch immer. Für die vielen Wiedereinsteigerinnen, die aus der Karenz wieder in das Arbeitsleben zurückkehren wollen, wollen wir uns vornehmen, sie finanziell entsprechend zu unterstützen mit einem Ausbildungszuschuss von 300 EUR. Ich freue mich auch sehr, dass wir in Wien ein Instrument haben, das es in dieser Form nur in unserer Stadt gibt, nämlich den so genannten WAFF, den Wiener Arbeiternehmerinnen- und Arbeitnehmerförderfonds. Ich danke da stellvertretend für alle, die dort tätig sind, dem Herrn Landtagspräsidenten Christian Meidlinger, der über viele Jahre hindurch mit vielen, die heute hier im Raum sind, aber auch darüber hinaus mit vielen hauptamtlich Tätigen im WAFF dafür Sorge getragen hat, dass viele, die die Möglichkeit nicht vorgefunden hätten, am Arbeitsmarkt zu reüssieren, diese Möglichkeiten doch vorgefunden haben. Das ist ein großartiges Instrument, das gibt es nur in Wien. Ich bin auch sehr froh, dass wir das haben und weiter ausbauen, sehr zum Wohle vieler Menschen, die ohne diese Unterstützung den Weg am Arbeitsmarkt nicht finden würden. Von daher ist es, glaube ich, auch beispielgebend für manche Instrumente, die eigentlich das AMS haben sollte. Ich werbe sehr dafür auf Bundesebene, dass das AMS mehr Ressourcen bekommt, um diese Tätigkeit bundesweit umsetzen zu können. Es gibt einen weiteren Teil der Wirtschaft, der sehr floriert, das ist der Tourismus, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Stadt mit rund 5,6 Milliarden EUR an Wertschöpfung und mehr als 100 000 Arbeitsplätzen. Wir verlagern jetzt die Entwicklung des Tourismus - auch das haben wir im Regierungsprogramm festgelegt - auf stark qualitätsvollen Tourismus. Was wir verhindern wollen, ist der Erfolg einer Tourismusstadt, der dann umschlägt in Overtourism und von der Bevölkerung keine Akzeptanz mehr vorfindet, wie das in Venedig oder Barcelona zum Teil schon der Fall ist. Dem wollen wir entgegenwirken. Vor allem ist es das Ziel des Wien Tourismus, für qualitätsvollen Tourismus zu werben, insbesondere für den Kongress- und Konferenztourismus. Ich freue mich sehr, dass wir im vergangenen Jahr wieder als Kongressmetropole Nummer eins gewertet worden sind, die meisten Konferenzen, Großkonferenzen und Kongresse weltweit durchgeführt haben, insgesamt 154, und damit auch wieder den ersten Platz von Paris zurückerobert haben. Auch das ist ein Zeichen, dass die Instrumente, die wir eingesetzt haben, auch im Bereich Tourismus funktioniert haben und dass eine Wertschöpfung alleine in diesem Kongress- und Konferenztourismus von rund 1,32 Milliarden°EUR sich positiv auf die Wirtschaftsentwicklung niederschlägt. Aber auch da wollen wir nicht stehenbleiben, sondern sagen: Welche Großveranstaltungen können wir nach Wien holen? - Eines unserer Anliegen ist es, den Eurovision Songcontest 2026 nach Wien zu bekommen, weil ich der Überzeugung bin, dass wir nicht nur für unsere Stadt Werbung machen können, sondern für das gesamte Land. Das haben wir schon 2015 mit Erfolg bewiesen, dass wir da nicht egoistisch sind und nur Wien in den Mittelpunkt rücken, sondern dass wir immer die Solidarität zu den anderen Bundesländern sehen und in der Außenwirkung, bei den Übertragungen, die wir gemeinsam mit dem ORF präsentiert haben, immer auch die anderen Bundesländer mitgenommen haben. Ich sage das nur deshalb, weil für mich Solidarität zwischen den Bundesländern etwas Selbstverständliches ist, und ich hoffe, das ist auch wechselseitig so zu sehen bei den verschiedensten politischen Themen, die wir gemeinsam zu bewältigen haben. Von daher wird es wichtig sein, dass wir uns immer auch um bundeseinheitliche Regelungen kümmern, das gilt auch für Maßnahmen beispielsweise im Stabilitätspakt, den wir jetzt ebenfalls verhandeln. Wie gesagt, wir haben ein Regierungsprogramm, wir führen jetzt Budgetverhandlungen in Wien, aber wir führen auch Verhandlungen im sogenannten Stabilitätspakt zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, wo es darum geht, gemeinsam zu vereinbaren wie die gemeinsam beschlossenen Vorgaben auch in Abstimmung mit der Europäischen Kommission aufgeteilt werden auf die Gebietskörperschaften. Da werden wir natürlich sehr darauf achten, dass wir auf der einen Seite mit Budgetdisziplin agieren, aber auch mit sozialem Augenmaß und dass alle Bereiche am Prüfstand stehen - von der Förderpolitik über die Verwaltung bis hin zu allen Geschäftsbereichen - und auch Transferzahlungen unter dem Gesichtspunkt von Gerechtigkeit, Effizienz, Wirksamkeit überprüft werden. Das gilt auch für die oft schon angesprochene Sozialhilfe beziehungsweise Mindestsicherung, wo ich ja schon letzten Sommer einen Vorschlag gemacht habe, zu dem ich auch heute noch stehe und von dem ich glaube, dass das bundeseinheitlich zu regeln ist, nämlich zum Einen, dass alle im arbeitsfähigen Alter von 15 bis 65°Jahren die Mindestsicherung über das AMS bekommen sollen, um noch stärker motivierend zu wirken, in den Arbeitsmarkt einzutreten. Ich bin der Überzeugung, dass nach Möglichkeit alle Menschen in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen. Zum Zweiten soll es eine Kindergrundsicherung geben, weil Kinderarmut etwas ist, was wir in Wien ablehnen. Zumindest sehe ich das so, dass wir auch gegen Kinderarmut alle Kraft einsetzen müssen. Zum Dritten soll es eine Residenzpflicht geben, dass die Menschen die Mindestsicherung dort beziehen, wo sie auch aufhältig sind. Das soll bundeseinheitlich geregelt werden. Eine bundeseinheitliche Regelung hat es ja schon gegeben, die ist abgeschafft worden. Aber ich glaube, dass es Sinn macht, das gemeinsam umzusetzen. Denn Wien ist das einzige Bundesland ohne Außengrenze. Wir haben keine Möglichkeit zu beeinflussen, wie viele und welche Menschen zu uns nach Wien kommen. Und von daher, denke ich, ist es - so ist es in der Kompetenzverteilung auch vorgesehen - die Aufgabe des Bundes, zu erwirken, dass es eine entsprechende Verteilung von Menschen gibt, die zu uns ins Land kommen und damit auch sicherzustellen, die Lasten, die durchaus mit jeder Form der Integration verbunden sind, gleichmäßig aufzuteilen. Ein ganz wichtiger Grund, warum viele Menschen zu uns nach Wien kommen, ist, dass es in Wien natürlich auch eine gute Wohnversorgung gibt. Darauf können wir stolz sein. Das ist eine jahrzehntelange Tradition in Wien, wir sind damit auch Vorbild in der UNO genauso wie in der Europäischen Kommission. Warum? - Weil wir einen sehr hohen Anteil an Wohnungen haben, die dem freien Wohnungsmarkt entzogen sind, Wohnungen, die ganz speziell auf die Leistbarkeit ausgerichtet sind. Das sind 220 000°Gemeindewohnungen, 200 000 von der Stadt Wien geförderte Miet- und Genossenschaftswohnungen. Was bedeutet, dass in etwa 62 Prozent aller Wienerinnen und Wiener eine dieser leistbaren Wohnungen zur Verfügung haben, auch mit entsprechender sozialer Durchmischung, dass es dabei keine Kautionen gibt, keine Eigenmittel, und dass damit sichergestellt wird, dass die Menschen, die es benötigen, auch den entsprechenden Wohnraum bekommen. Der Zugang dazu wird noch verbessert werden - auch das findet sich im Regierungsprogramm -, die Wohnungsvergabe wird neu geregelt und insbesondere für junge Menschen werden noch bessere, schnellere Möglichkeiten bestehen, zu einer leistbaren, geförderten Wohnung zu kommen. Wir orientieren uns in der Regierung ganz stark an den Bedürfnissen der Menschen im Alltag. Was ist für die Menschen wichtig neben einem Arbeitsplatz und dem Wohnen? - Das ist die Gesundheit. Man sagt oft, ich wünsche Gesundheit. Es ist in der Tat das Wichtigste und man merkt es immer dann, wenn man selbst oder wenn Familienangehörige eben nicht gesund sind oder gesundheitliche Beeinträchtigungen haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir in unserer Stadt sicherstellen, dass die Menschen unabhängig von ihrem wirtschaftlichen Hintergrund alle Möglichkeiten bekommen, die das Gesundheitswesen ermöglicht. Da ist jetzt vieles mehr möglich als noch vor Jahren. Es gibt große Fortschritte in der Apparatemedizin und in der Pharmazie, vieles davon verbunden mit starken Kosten. Aber ich sage, all das, was es gibt, all das, was möglich ist, muss es für alle Menschen geben, unabhängig von ihrem wirtschaftlichen Hintergrund. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich die internationale Entwicklung ansieht. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass wir darauf pochen und sagen, wir wollen eben alles, was die Apparatemedizin bietet, all das, was die Pharmazie bietet um Menschen zu helfen, auch allen zur Verfügung stellen. Dessen ungeachtet ist mir wichtig, dass wir neben der Reparaturmedizin sehen, dass vieles möglich ist durch Prävention. Ich bin sehr froh und stolz, dass wir gemeinsam mit der Medizinuniversität Wien, der Ärztekammer Wien zu einem Projekt ausholen, wo es darum geht, verstärkt die Präventionsmedizin auf den Weg zu bringen, zum einen, weil es individuelles Leid vermindert, zum anderen aber auch, weil es stabilisierend auf die Kosten des Gesundheitswesens einwirken kann. Aber wir wollen da nicht stehen bleiben bei dem, worauf wir im Gesundheitswesen stolz blicken können, nämlich auch auf unsere gut funktionierenden Spitäler und Krankenhäuser. Wenn es nicht so wäre, würden nicht viele Menschen aus anderen Bundesländern zu uns nach Wien kommen, um sich behandeln zu lassen. Also das wird schon ganz gut funktionieren, davon gehe ich einmal aus, sonst hätten wir nicht im Schnitt 20°Prozent Gastpatienten, in manchen Spitälern bis zu 40°Prozent. Aber wir wollen da auch weiter investieren und ausbauen. Wir haben uns in der Stadtregierung vorgenommen - und das haben wir bei der letzten Regierungsklausur ja auch präsentiert, das findet sich auch im Programm -, dass wir 3,3 Milliarden EUR investieren wollen in den nächsten Jahren, um die Infrastruktur in den Spitälern, Krankenhäusern zu modernisieren, zu adaptieren, auszuweiten, zu verbessern. Aber das alleine wird es nicht sein. Wir haben auch vor, dass wir dezentrale Gesundheitseinrichtungen weiter ausbauen. Wir haben bereits 62 davon in den Bezirken, dezentral ausgerichtet, und wollen das weiter ausbauen. Bis 2030 sollen es insgesamt mehr als hundert dieser dezentralen Gesundheitseinrichtungen werden. Das sind zum Beispiel Primärversorgungszentren, Zentren für Kindermedizin, psychosoziale Versorgungsangebote für Kinder und Erwachsene, aber auch fachmedizinische Zentren für Gynäkologie, Diabetes, Schmerztherapie und vieles andere mehr. Es ist insgesamt unsere Philosophie, dass wir sagen, digital vor ambulant vor stationär. Was bedeutet das? - Dass wir die Möglichkeiten des digitalisierten Lebens verstärkt im Gesundheitsbereich einsetzen wollen, zum Beispiel durch die Verstärkung der Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450, einer engen und guten Zusammenarbeit mit der Ärztekammer - so wie im Übrigen auch im Ärztefunkdienst, der in Wien im Bundesländervergleich sehr gut funktioniert und wo es darum geht, eine Anlaufstelle zu schaffen, um Gesundheitsfragen sehr dezentral an die Bevölkerung heranzutragen - wie im Übrigen auch über das Gesundheitsportal "Wien gesund" als eine zentrale Plattform. Von daher denke ich, ist das eine gute Möglichkeit, noch stärker an die potenziellen Patientinnen und Patienten heranzukommen, wie wir das auch im Zugang zu den Spitälern ermöglicht haben. Wir haben nach vielen Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten in den Spitälern festgestellt, dass noch zu wenig in der Patientenlenkung und -koordination eingegriffen wird. Patientenlenkung ist etwas, was wir uns jetzt gemeinsam mit dem Bund und der ÖGK und der Ärztekammer vornehmen wollen. Da ist bis jetzt noch nicht so viel geschehen, darum haben wir Erstversorgungsambulanzen in den Spitälern eingerichtet, die dazu beigetragen haben, dass in etwa 50 Prozent jener, die ins Spital gehen wollen, gleich dort behandelt werden. Das ist eine gute Zusammenarbeit mit der Ärztekammer, die nach längeren Diskussionen umgesetzt worden ist, mittlerweile in allen Wiener Spitälern sehr, sehr gut funktioniert und auch mithilft, die stationären Einrichtungen der Spitäler zu entlasten. Ein weiterer wichtiger Bereich, den wir uns gemeinsam vorgenommen haben, ist die Bildung. Denn wir wissen, Bildung ist ganz wichtig in allen Lebensbereichen, am Arbeitsmarkt ebenso, um Teil einer demokratischen Gesellschaft zu sein. Wir wollen uns verstärkt beschäftigen mit dem Ausbau der multiprofessionellen Teams mit bedarfsorientierter Erweiterung. Wir haben da Teams, die aus klinischen Psychologinnen und Psychologen, Sozialpädagogen, SozialarbeiterInnen zusammengesetzt sind, bei Bedarf auch Ergotherapeuten, wo man sich dann ganz konzentriert mit den Herausforderungen der jungen Menschen auseinandersetzen kann. Wir merken, dass viele Kinder und Jugendliche einer besonderen Unterstützung bedürfen und dass das Projekt School Nurses auch mit dazu beigetragen hat, gesundheitliche und psychische Herausforderungen in den Schulen frühzeitig zu erkennen und junge Menschen zeitgerecht zu begleiten. Wichtig ist, dass die Schule, aber auch die Elementarpädagogik die Rahmenbedingungen schafft, dass alle Kinder, die aus einer Schule kommen, eine entsprechende Möglichkeit haben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dazu gehört auch, dass die Deutsch-Förderung noch verstärkt wird, dass alle Kinder aus den Schulen in der Lage sind, sich auf Deutsch verständlich zu machen, sich auszudrücken, aber auch verstanden zu werden. Das ist wichtig, um einen Arbeitsplatz zu bekommen, aber auch um sicherzustellen, dass man Teil einer gut funktionierenden demokratischen Gesellschaft ist. Diese gezielte Sprachförderung werden wir weiter ausbauen, auch deshalb, weil wir sehen, dass neben der Sprachkompetenz auch soziale Herausforderungen oft in der Begleitung dieser jungen Menschen notwendig sind. Bei all diesen Themen wollen wir einen Bereich nicht übersehen, worauf wir in Wien stolz sein können, nämlich, dass wir seit 25 Jahren ein Klimaschutzprogramm der Stadt Wien haben, das wir konsequent weiterentwickeln - mit einer Sonnenstromoffensive, mit dem Projekt Raus aus dem Asphalt, mit einer Radweg-Offensive -, wo es darum geht, dass wir mit der Sonnenstrom-Offensive bis 2030 die Photovoltaikleistung im Stadtgebiet auf eine Fläche von 800 MWp steigern. Das ist sehr technisch, aber wenn man das herunterbricht, heißt das, dass wir jedes Jahr in der Größenordnung von 100 Fußballfeldern Photovoltaikanlagen errichten wollen, um sicherzustellen, dass wir auf den Klimawandel Einfluss nehmen, dass wir zum Zweiten aber auch Klimaschutzmaßnahmen setzen für die Auswirkungen, die es schon gibt auf die Bevölkerung. Dazu zählt insbesondere auch, den Grünraum auszuweiten. Wir haben uns vorgenommen, in dieser Legislaturperiode bis zu 400 000 m2 neue und neugestaltete Park- und Grünflächen zu errichten. Ich nenne stellvertretend vielleicht nur einige wenige Parkanlagen, die wir uns da vorgenommen haben: das Gasometervorfeld im 11. Bezirk, die Grüne Mitte Nordwestbahnhof im 20., das Sophienspital im 7. oder den Bert-Brecht-Park im 3. Bezirk. Parallel zu dieser Grünraumoffensive wollen wir ein eigenes Baumpflanzungs-2.0-Programm umsetzen, wo wir mindestens 20 000 neue Bäume pflanzen. Wichtig ist, dass wir das alles im Rahmen der Kreislaufwirtschaft sehen, das gilt für alle Lebensbereiche. Ich habe als Wohnbaustadtrat begonnen und erfreulicherweise wird das fortgesetzt, dass man sich auch damit beschäftigt wie Baumaterialien beispielsweise wieder recycelt werden können. Und dass wir mit einem Baubuch schon festschreiben, aus welchen Materialien ein Gebäude zusammengesetzt ist, dass, wenn es abgebrochen wird, man bereits weiß, welche Materialien zu recyceln, wiederzuverwenden sind. Das nennt man Urban Mining, also das sind die Minen der Stadt, so wie jene in der Natur, wo man normalerweise die Materialien hernimmt. In Wirklichkeit kann man eine Millionenstadt als so etwas wie eine große Mine sehen, auch mit den Möglichkeiten für die Weiterentwicklung dieser Materialien. Wir wollen natürlich auch weitere Verkehrsberuhigungen durchführen. Ich sehe ja lauter junge Menschen hier im Saal, aber ich kann mich noch gut erinnern an die ersten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in den 1970er Jahren, die erste Fußgängerzone in der Kärntner Straße oder, wenn ich auf den Rathausplatz schaue von meinem Büro, kann ich mich noch erinnern, ist dort zweispurig mit dem Auto gefahren worden und es hat auch noch Parkplätze gegeben. Also das sind alles Dinge, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Aber ich kann Ihnen sagen, es war immer mit Diskussionen verbunden. Das ist nicht erst jetzt so, dass man über Parkplätze diskutiert und über den ruhenden und fließenden Verkehr. Das hat uns über Jahrzehnte begleitet, aber es ist halt manchmal auch notwendig, dass man konsequent einen Weg geht - und den sind wir in den letzten Jahrzehnten auch gegangen. Das gilt auch zum Beispiel für die verkehrsberuhigte Innenstadt. Ich habe nie gesagt "autofreie Innenstadt", sondern immer "verkehrsberuhigte Innenstadt". Denn es wohnen 16 000 Menschen im 1. Bezirk, das ist nicht übertrieben viel, aber es arbeiten rund 150 000 Menschen dort, Und wir haben mit Kultureinrichtungen, Kindergärten, Schulen und vor allem vielen Unternehmen im Unterschied zu den allermeisten Metropolen, wo das entweder museale Einrichtungen sind oder Schlafstätten, eine pulsierende Innenstadt. Bei uns ist das etwas Lebendiges, das soll auch in Zukunft so bleiben. Ich bin sehr optimistisch, dass es gelingt, die notwendigen bundesgesetzlichen Bestimmungen in der Straßenverkehrsordnung umzusetzen, damit diese verkehrsberuhigte Innenstadt stattfindet in Kombination mit einer Ringstraßen-Offensive, wo es gelingt, den Fuß- und Radverkehr am Ring zu entflechten. Das wird ein spannendes Projekt sein, das uns zweifellos noch weiter beschäftigen wird, das auch eines der Projekte in unserem Regierungsprogramm ist. Einer der großen Umweltschutzmaßnahmen und klimarelevanten Maßnahmen ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Wir werden im September die Straßenbahnweltmeisterschaft haben, die erste überhaupt, die es gibt. Warum? - Weil wir neben U-Bahn und Autobussen auch eine der erfolgreichen Städte für Straßenbahnlinien sind. Es gibt weltweit nur fünf Städte, die ein dichteres Straßenbahnnetz haben als Wien. Ich freue mich, dass wir auch neue Straßenbahnen errichten, wie zum Beispiel den 27er, der endlich Floridsdorf und Donaustadt miteinander verbinden wird, und viele andere Verlängerungen und Verbesserungen im Straßenbahnverkehr durchführen. Natürlich wird auch insbesondere der Ausbau der U2 und der U5 dazu beitragen, dass die Wiener Linien nicht so wie bisher im Jahr eine Milliarde Passagiere transportieren, sondern, wenn U2 und U5 fertig ausgebaut sind, dann 1,3 Milliarden Passagiere. Das sind schon Größenordnungen, wo man sagt, das ist nicht mehr die Bevölkerungszahl von Indien, sondern von China. Also da bewegen wir uns schon im internationalen Vergleich bei den Wiener Linien nicht nur, was die Quantität, sondern auch die Qualität betrifft, in einem sehr guten Umfeld. Ich möchte noch auch zum Thema Kultur kommen, weil Kunst und Kultur eine ganz starke Visitenkarte unserer Stadt sind und der Grund sind, warum Wien im internationalen Zusammenhang meistens noch bekannter ist als Österreich. Das ist natürlich ganz eng verbunden mit dem Umstand, dass wir ein wichtiger Kunst- und Kulturstandort sind, viele sprechen auch davon, dass wir die eigentliche Kulturhauptstadt sind. Erst vor kurzem haben sich internationale Hollywood-Größen wieder über den Filmstandort Wien positiv geäußert, nämlich über die Qualität, die Atmosphäre unserer Stadt, und dass es auch gelungen ist, einen attraktiven Filmdrehort zu entwickeln mit der Film Commission, aber darüber hinaus auch mit Studioanlagen, die es in dieser Form, in dieser Qualität in Europa nicht oft gibt, und dass Film-, aber auch Streaming-Angebote von den internationalen Netzbetreibern in Wien realisiert werden. Das ist künstlerisch und kulturell spannend und interessant, aber mittlerweile auch ein Wirtschaftsfaktor, an dem wir weiterarbeiten wollen. Aber dessen ungeachtet ist es uns ganz wichtig, dass es ein Motto gibt, das wir seit Jahrzehnten praktizieren und immer weiter vertiefen, nämlich: Kultur für alle. (StR Dominik Nepp, MA: Auch für RAF-Terroristen, oder?) Es soll keine wirtschaftlichen Barrieren geben, dass Menschen am künstlerischen Leben nicht mitwirken können. Ich kann nur die neu aufgelegte Broschüre empfehlen "Freier Eintritt in ganz Wien", wo das gesamte Angebot aufgelistet ist, wo sich Menschen unabhängig von ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten am kulturellen Leben beteiligen können, am Kultursommer beispielsweise, bei Impulstanz, bei Filmveranstaltungen, am Popfest, beim Filmfestival am Rathausplatz, im Theater im Park, aber auch beim Donauinselfest, dem größten Open-Air-Festival Europas. All das zeigt, dass wir zu Recht wahrgenommen werden als eine Kunst- und Kulturhauptstadt, wo wir auch noch eins draufsetzen wollen mit dem Johann-Strauß-Jahr, wo viele Menschen extra deswegen zu uns nach Wien kommen, um ihren Urlaub zu verbringen oder die verschiedenen künstlerischen Einrichtungen zu besuchen. Ich möchte die gar nicht alle auflisten. Aber ein Beispiel, dass wir jetzt vor kurzem das traditionsreiche Musiktheater an der Wien neu eröffnet haben und jetzt mit der ersten richtigen Spielsaison beginnen, zeigt. Dass wir auf der einen Seite die Tradition fortsetzen - das Theater an der Wien hat beispielsweise Ludwig van Beethoven nicht nur die Möglichkeiten gegeben, Opern erstaufzuführen, sondern er hat dort einige Jahre auch gewohnt und gelebt, also mehr Tradition geht nicht, das kann keine andere Stadt bieten. Dass wir mit der Eröffnung des Foto Arsenal Wien aber auch zeigen, dass wir uns auch mit neuen Technologien in der Kunst und Kultur beschäftigen. Ich war ganz begeistert. Bei der Eröffnung waren über 3 000 Menschen aus der Szene, die mit allen technologischen Möglichkeiten, die die künstliche Intelligenz bietet, einen neuen Zugang zur Fotografie und die Möglichkeit finden, sich zu präsentieren, aber das auch entsprechend zu diskutieren und zu behandeln. Aber es soll auch jener Zugang zur Kunst eröffnet werden, der als Unterhaltungskunst firmiert. Ich denke da an die Musicalbühne im Prater oder auch die neu entstehende Veranstaltungshalle in St. Marx, die sicherstellen sollen, dass wir nicht nur bisher, sondern auch in Zukunft, wenn es darum geht, mit den verschiedensten Anbietern zu kooperieren, die spannendsten Kultur- und Sporteinrichtungen und Konzerte nach Wien bekommen. Aber auch da gilt wieder, möglichst dezentral zu sein, möglichst in den Bezirken zusätzliche Angebote zu schaffen. Wir sind eine wachsende Stadt, was die Bevölkerung betrifft - und wir wollen auch Kunst-, Kultureinrichtungen dort anbieten, wo die Menschen leben, insbesondere Kinder und Jugendliche. Wir werden mit dem zweiten Standort für das ZOOM Kindermuseum sowie einem Zentrum für Kinderliteratur, das wir in den nächsten Monaten eröffnen werden, das auch Teil unseres Regierungsprogramms ist, Möglichkeiten bieten, dass Kinder und Jugendliche möglichst schnell in Kontakt treten mit künstlerischen und kulturellen Einrichtungen. Ich nähere mich dem Ende. Aber als Höhepunkt, last but not least: Wien ist die Stadt der Frauen - zu Recht. Es ist kein Zufall, dass viele Frauen aus anderen Bundesländern zu uns nach Wien kommen, deshalb, weil die Frauendurchschnittsgehälter in Wien am höchsten sind und weil wir besser als in anderen Teilen unseres Landes sicherstellen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleistet ist. Wir haben den Gratiskindergarten vor 15 Jahren errichtet und die Gratis-Ganztagsschule und viele weitere Maßnahmen, um deutlich zu machen, dass Männer, aber noch viel mehr Frauen die Möglichkeit haben sollen, selbst zu entscheiden, ob sie berufstätig sind und wenn ja, in welchem Umfang. Das ist wichtig, das wollen wir auch in Zukunft sicherstellen, und ich habe schon erwähnt, dass wir alle Frauen, die auch wieder in den Arbeitsmarkt eintreten wollen oder das erste Mal den Zugang in den Arbeitsmarkt finden wollen, entsprechend unterstützen mit einer Frauenstiftung, die wir mit dem WAFF auf den Weg bringen. Wir wollen auch die speziellen Bedingungen, die Mädchen und Frauen haben, besonders berücksichtigen. Ich denke da an den Unterschied, den es in der Medizin gibt, was man Gendermedizin nennt, wo man einfach festgestellt hat über viele Jahr und Jahrzehnte, dass in der Pharmazie, aber auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens sehr stark ein männliches Konzept als typisch herangezogen worden ist und dass wir da starken Wert darauf legen, auch in Abstimmung mit Medizin, Uni, mit der Ärztekammer stärker auf die Bedürfnisse von Mädchen und Frauen einzuwirken. (StR Dominik Nepp, MA: Doch biologisch, das Geschlecht?!) Wir haben aus diesem Grund den Gendermedizinbezirk Favoriten eingerichtet als Pilotprojekt, aber auch FEM Med im 10. Bezirk, wo wir frauenspezifische Gesundheitseinrichtungen entwickeln, auch in Abstimmung mit den Fraueninstitutionen. Das ist auch der Grund, dass wir das fünfte Frauenhaus eröffnet haben und ein weiteres in Überlegung haben, wo insbesondere junge Frauen und Mädchen entsprechend ihre Unterstützung finden. Generell ist Gewalt gegen Frauen etwas, was wir überhaupt nicht tolerieren können, weder in unserer Stadt noch darüber hinaus. Wir haben deshalb vor, dass wir weiterhin alles dazu beitragen, dass sich Frauen sicher fühlen können in der Stadt, beispielsweise durch eine Verstärkung der öffentlichen Beleuchtung, durch einsehbare Parks, die Vermeidung von dunklen Gehwegen oder unübersichtlichen Haltestellen. Vieles davon passiert in enger Kooperation mit der Polizei, einer Bundeseinrichtung, aber wir unterstützen auch die Polizei, wo wir das als Stadt Wien können. Ich denke da nur beispielsweise an das Rekrutierungszentrum, das wir gemeinsam als Stadt Wien mit dem Verein Freunde der Wiener Polizei am Schottenring eingerichtet haben, um mehr Frauen und Männer für den Polizeidienst zu gewinnen. Denn meine Forderung an den Innenminister gilt nach wie vor, dass wir mehr Polizistinnen und Polizisten benötigen, und zwar nicht, weil Wien eine unsichere Stadt wäre, sondern weil die Leistungen in Wien größere sind. Wir haben mehr als 40 internationale Organisationen, wir haben tausende Demonstrationen und Veranstaltungen, die von der Polizei begleitet werden. Es ist wichtig, dass die Polizistinnen und Polizisten, die im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Überstunden leisten mussten, eine entsprechende personelle Aufstockung bekommen, dass dieser, wie ich meine, nicht haltbare Zustand entsprechend reduziert werden kann. Von daher ist wichtig, dass wir auch gegenüber dem Bund deutlich machen, dass wir entsprechend der Größe der Bevölkerungszahl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei zugesprochen bekommen. Ich denke, das ist eine über die Parteigrenzen hinweggehende Forderung. Wir wollen deutlich machen - und das findet seinen Niederschlag auch im Regierungsprogramm -, dass es neben dem Einhalten von gesetzlichen Bestimmungen auch darum geht, die Spielregeln, die wir in unserer Stadt im Zusammenleben haben, einzuhalten. Neben den Sprach- und Lernangeboten, die wir stellen, geht es auch darum, einen jährlichen Integrationsbericht umzusetzen, um deutlich zu machen, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Denn was wir immer wieder durchaus, wie ich meine, zurecht kritisieren, ist, dass Bundespolitikerinnen und Bundespolitiker sich in der öffentlichen Diskussion melden, was nicht alles passieren soll im Bereich Integration. Das ist auch gut so. Aber man würde sich wünschen, dass es auch die entsprechenden Angebote gibt für all das, was eingefordert wird. Ich glaube, ich werde unterstützt von der Stadtregierung nicht müde werden, darauf hinzuweisen, wie wichtig das ist. Unabhängig von Parteizugehörigkeit der Mitglieder der Bundesregierung ist mir wichtig, als Wiener Bürgermeister darzustellen, dass wir auch darauf pochen, dass wir die entsprechende Unterstützung bekommen. Insbesondere dann, wenn fast täglich in den Medien Forderungen gestellt werden, muss es auch entsprechende Angebote geben. Von daher ist mir auch wichtig, dieses Zusammenleben in Wien so zu organisieren, dass wir deutlich machen, dass keine Form von Antisemitismus und Rassismus zu akzeptieren ist. Es dürfen Menschen nicht ausgegrenzt werden, egal welche politische oder religiöse Zugehörigkeit sie haben oder auch welche geschlechtliche Orientierung. Gerade weil wir jetzt vom 31. Mai bis 15. Juni die Vienna Pride haben, ist darauf hinzuweisen, dass wir eine sehr weltoffene Stadt sind und dass alle Menschen nach ihrer Fasson glücklich werden sollen, solange sie nicht andere Menschen in ihrem Leben beeinträchtigen. Ich finde, das ist an und für sich eine sehr einfache Formel, wenn man sich daran orientiert, können wir gut zusammenleben, und das ist in Wien auch der Fall. (StR Dominik Nepp, MA: Als Vorbild voran!) Wenn wir in andere Länder blicken - und da muss man leider gar nicht weit schauen, da genügt es schon, in unmittelbare Nachbarländer zu schauen und sich dort die Entwicklung anzusehen -, dann muss man sagen, löst das starke Bedenken aus. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir deutlich machen, dass wir gegen solche internationalen Entwicklungen auftreten und dass uns das Miteinander ganz, ganz wichtig ist. (Beifall bei SPÖ, GRÜNEN und NEOS.) Von daher möchte ich schon zum Ende kommen. Ich kann Sie nur alle einladen, dieses Miteinander zu leben in diesem Wien, das dynamisch wachsen wird, ohne auf ökologische Verantwortung zu vergessen, in dem wir niemanden zurücklassen wollen und in dem wir an diesem Zusammenhalt, an diesem Miteinander weiterarbeiten wollen. Ich kann aus meiner Sicht sagen, ich werde gerne die Hand ausstrecken über die Parteigrenzen hinweg, dass wir dieses Miteinander nicht nur im Regierungsprogramm festhalten oder in Diskussionen hier im Gemeinderat, sondern dass wir dieses Miteinander auch leben. Ich freue mich auf eine lösungsorientierte Zusammenarbeit und möchte Ihnen allen noch gratulieren zu Ihrer heutigen Wahl beziehungsweise zur Konstituierung des Wiener Gemeinderates. Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit und wünsche ein herzliches Glückauf! (Beifall bei SPÖ, GRÜNEN und NEOS.) Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich danke dem Herrn Bürgermeister. Herr GR Taucher hat einen Antrag gestellt über die Erklärung des Bürgermeisters, die Debatte zu eröffnen. Wer dem Antrag beitritt, bitte um ein Zeichen mit der Hand. - Ich nehme an, das ist einstimmig. Danke. Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, und ich erteile es ihr. Bitte. VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Einen wunderschönen guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Vorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen, werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich möchte die Gelegenheit nutzen, gleich zu Beginn allen herzlich zu gratulieren, die hier heute gewählt wurden, neu als Stadträte, Stadträtinnen, als Gemeinderäte und Gemeinderätinnen, ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Ihnen allen in den nächsten Jahren. Die konstituierende Sitzung im Wiener Gemeinderat und Landtag ist ein sehr besonderer und freudiger Anlass. Ich kann mich erinnern, mit welcher Freude, Inspiration und Energie wir, glaube ich, alle hier diesen Saal betreten haben. Diese Freude war bei mir zumindest relativ schnell im Laufe des Vormittages getrübt. Die tragischen Ereignisse in der Schule in Graz machen mich einfach nur fassungslos. Dass es an einem Ort, der ein Ort des Lernens sein soll, des Zusammenkommens, ein Ort der Freude, ein Ort der Sicherheit für alle, die dort sind, mehrere Todesopfer und Verletzte gibt, das macht mich zutiefst betroffen. Und als Mutter von zwei Schulkindern zerreißt es mir das Herz, wenn ich daran denke, wie es ist, die Kinder in der Früh in die Schule zu schicken, und sie kommen am Nachmittag nicht nach Hause. Ich könnte jetzt auch politisch viel dazu sagen - und wahrscheinlich wird die Debatte dafür auch genutzt werden -, denn ich bin mir sehr sicher, dass wir uns um das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen kümmern müssen, dass wir es stärken müssen, dass wir präventive Schutzmaßnahmen brauchen, dass wir in der Extremismusbekämpfung ansetzen und noch viel vor uns haben. Alles das wäre inhaltlich richtig und trotzdem sind es Worte, die einfach auch zu früh kämen, weil wir weder wissen, was das Motiv des Täters ist, noch Hintergründe wissen, sondern einfach nur, dass es eine schreckliche Tat ist, und jede Brücke, die daraus zu schlagen ist, wäre für den heutigen Tag einfach vermessen. Fest steht für mich jedenfalls, Schulen müssen Orte der Sicherheit sein, des Vertrauens und der Gemeinschaft, dafür werden wir in den kommenden Jahren alles geben, und dafür werden wir auch sorgen. Meine Damen und Herren, ich komme zurück zu dieser konstituierenden Sitzung, zu der wir zusammengekommen sind. Es fühlt sich immer an wie ein neues Kapitel. In hunderten Jahren einer Stadtgeschichte sind es wieder fünf neue Jahre, die wir heute hier aufschlagen, und wenn man es so einteilen will, sind es auch immer kurze Folgen in fünf Jahren. Man muss nur ganz kurz zurückdenken, was sich in so einer kurzen Periode alles verändern kann, wo wir in der letzten Periode gestartet sind. In vielen Bereichen war es eine andere Welt, es war vor dem ersten Winter der Pandemie, vor einer zweistelligen Inflation, einer Energiekrise, vor dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, vor der Vertreibung vieler Ukrainerinnen und Ukrainer aus ihrem Heimatland, vor den vielen geflüchteten und familienzusammengeführten Kindern, die wir in unsere Schulen aufgenommen haben. Unsere Aufgabe in der letzten Zeit und in Zukunft wird es immer sein, diese aktuellen Entwicklungen und Krisen zu managen, aber natürlich auch proaktiv die Zukunft zu gestalten, einen Aufschwung zu schaffen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber genau diese Aufgabe, die uns hier alle vereint, ist ein demokratisches Privileg, und ich kann es auch gar nicht erwarten, heute wieder damit zu beginnen. Am Anfang dieser neuen Regierungsperiode dominiert ein Thema ganz stark das ganze Land, das ist vor allem die Thematik und die Debatte rund um unsere Wirtschaft, um die budgetäre Situation. Österreich ist das einzige EU- Land, das auf kein Wachstum verweisen kann, Wien ist die rühmliche Ausnahme. Aber auch weil wir nur Prognosen haben, die noch unklar sind und wir noch nicht wissen, in welche Richtung es geht. Eines wissen wir alle: Wir haben viel, viel Arbeit vor uns. Darum trägt diese Regierung den Namen Aufschwungskoalition, weil wir wissen, was die aktuellen Herausforderungen sind, und weil wir gewillt sind, alles zu tun, um diesen Aufschwung für Wien möglich zu machen. Sozialer Zusammenhalt, starke Wirtschaft und moderne Bildung sind die Prioritäten, die wir uns gegeben haben, und die wir in den nächsten Jahren ganz stark in den Vordergrund stellen werden. Ich habe es erwähnt, die Staatsfinanzen sind angespannt, die Budgets geben nicht viel Spielraum her. Aber darum bin ich auch stolz darauf, dass wir einen klaren Pfad verfolgen, einen Konsolidierungspfad, auf den wir uns verständigt haben, der vor allem ausgabenseitig ansetzt, um die Belastung für die Menschen in dieser Stadt und trotz aller Umstände möglichst niedrig zu halten. Wir werden viele strukturelle Reformen angehen, wir werden uns alle Förderungen in dieser Stadt ansehen. Wir versehen jedes Projekt mit einer klaren Gegenfinanzierungspflicht, das sind nur einige der Maßnahmen, die wir in diesem Bereich setzen werden. Aber gute Wirtschaftspolitik ist mehr als nur sparen und zu schauen, wo man weniger ausgibt. Sie bedeutet auch, Prioritäten zu setzen, um die Wirtschaft, um unseren Standort anzukurbeln und noch stärker zu machen. Für mich gibt es kein besseres Beispiel als das alte Stellantis-Werk, das mittlerweile stillgelegt wurde, ein Ort, der schon einmal für Arbeit, für Aufschwung gestanden ist, und den wir mit diesem Regierungsprogramm wiederbeleben wollen. Als Heimat neuer, innovativer Unternehmen für Zukunftsindustrien ist die Seestadt auch ein geeigneter Ort, um die drohende Deindustrialisierung zur Reindustrialisierung umzukehren. Die AI-Gigafactory, für die wir uns bewerben wollen, ein Hochleistungsrechenzentrum im Bereich der künstlichen Intelligenz, ist ein Beispiel dafür, um die kritische Infrastruktur der digitalen Gesellschaft und auch unseren Innovations- und Wirtschaftsstandort und Forschungsstandort zu stärken. Forschung ist ein weiteres Stichwort. Wenn international der Druck groß ist und auf die freie Forschung vor allem zunimmt, gerade in Zukunftsbereichen wie den Klimatechnologien, dann ist es doch gerade in einer historischen und weltoffenen Stadt wie Wien mit einer so hohen Lebensqualität logisch, die betroffenen Spitzenforscherinnen und -forscher zu uns zu holen und Wien zur Forschungsmetropole zu machen. Wir stehen ganz klar hinter der Freiheit der Wissenschaft, und wir wollen die besten Köpfe nach Wien holen. Wir brauchen aber nicht nur einen Aufschwung wirtschaftlicher Natur. Wir brauchen auch einen gesellschaftlichen Aufschwung. Es geht um das Gefühl, dass es wieder besser wird und dass es bergauf geht, was wir uns nämlich nach diesen Jahren der Krise verdient hätten. Es geht darum, dass aus Skepsis Zuversicht wird. Und Zuversicht entsteht, wenn die Politik Probleme löst, statt nur von diesen zu leben - und wenn man einen starken sozialen Zusammenhalt und Solidarität in der Gesellschaft erfährt und spürt. Dieser soziale Zusammenhalt und diese Solidarität sind das, was unser Wien ausmacht, wie wir miteinander leben, wie wir miteinander umgehen, welche Freiheiten wir uns gegenseitig geben. Das ist ein Ausdruck dafür, was unser Wien ganz einfach so stark macht. Es ist ganz klar, dass in dieser solidarischen Gesellschaft jeder seinen Beitrag leisten soll. Es ist aber auch ganz klar, dass jeder, der unsere Unterstützung braucht, diese auch bekommen soll. Und damit das weiter so bleibt und das bewahrt wird, worauf wir stolz sind, ist es auch wichtig, dort anzusetzen, wo wir Änderungsbedarf sehen. Wir haben zum Beispiel im Bereich der Mindestsicherung Reformbedarf im Hinblick darauf, dass wir die Menschen eher in den Arbeitsmarkt bekommen, dass wir aber auch ein soziales Netz brauchen, das alle auffängt, die es brauchen, indem wir außerdem aber auch ganz klar sagen: Wir dürfen Kindern keine Chancen nehmen. Diesen Reformwillen sehen wir auch im Bereich der Integration, wo es um unser Zusammenleben und um unsere gemeinsamen Werte geht. Es soll eine bessere Integration möglich gemacht und auch Klarheit geschaffen werden, und zwar zum Beispiel in Form eines Integrationskodex, der klare Regeln für das Zusammenleben in Wien festlegt. Wir werden die Integrationsziele der Stadt Wien besser definieren und mit einem jährlichen Integrationsbericht auch transparent machen und im Sinne einer transparenten Politik zeigen, wo wir stehen, ohne etwas zu beschönigen. Wir setzen einen ganz klaren Schwerpunkt auf die Grundlage für ein gelungenes Zusammenleben: Das sind unsere gemeinsamen Werte, europäische Werte, die liberale Demokratie, die Rechtsstaatlichkeit, die individuelle Freiheit. Das bedeutet die Freiheit von Zwängen, die wirtschaftliche Freiheit, aber auch die persönliche Freiheit. Das sage ich heute auch ganz bewusst im Rahmen des Pride Month. In Wien können wir leben, wie wir wollen, und lieben, wen wir wollen. Diese Werte sind unverhandelbar. Sie sind das Grundgerüst unserer Gesellschaft, und die Orientierung an diesen Werten müssen wir auch von allen, die hier leben, einfordern. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Das führt mich jetzt zu einem Bereich, den ich persönlich in dieser Stadtregierung verantworten darf, nämlich zum Thema Bildung. Bildung ist ein ganz wichtiger Schlüssel für alle Bereiche der Gesellschaft. Nur durch Bildung haben Menschen die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Nur durch Bildung haben Kinder die Möglichkeit, Chancen wahrzunehmen und eine geglückte Schullaufbahn zu starten und zu verfolgen. Und Bildung ist auch die Grundlage für diesen Aufschwung. Wir wissen, dass wir noch viel zu tun haben, wenn es darum geht, Chancengerechtigkeit zu sichern. Eine Hauptherausforderung in dieser Stadt ist Chancengerechtigkeit für alle Kinder - und das ist ein schwieriges Unterfangen. Viel zu viele Kinder haben nicht die gleichen Chancen. Das stellen wir an Systemfehlern wie einer viel zu frühen Trennung im Bereich der Schullaufbahn fest. Wir sehen aber auch, dass viel zu viele Kinder in Wien nicht oder nicht ausreichend gut Deutsch sprechen. Ich glaube, im Hinblick darauf sind wir uns alle einig, dass die gemeinsame Sprache Deutsch das wichtigste Thema ist, das es im Bildungsbereich momentan gibt. Bildung ist ein großer Schwerpunkt im Rahmen dieser Stadtregierung - natürlich für mich und auch für meine Partei. Daher bin ich überzeugt, dass wir in diesem Rahmen in den nächsten Jahren alles dafür tun müssen, um die Zahl der außerordentlichen Schülerinnen und Schüler, um es ganz konkret zu machen, zu reduzieren. Insbesondere geht es darum, gemeinsam mit der Bundesregierung, die einen starken Blick auf die Herausforderungen in den Ballungsräumen und in Wien hat, alles dafür zu tun, um die Chancengerechtigkeit zu erhöhen und jedem Kind die Chancen zu geben, die es verdient. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Dazu gehört vieles im Bereich der Schule und des Kindergartens. Es gibt aber ganz wesentliche Punkte, auf die ich mich fokussieren möchte. Einerseits geht es um die Unterstützung, die es an den Schulen und Kindergärten braucht und die dazu führen soll, das Personal an den Standorten zu entlasten. Ein Maßnahmenbündel soll beim Kindergarten bewirken, dass KindergartenpädagogInnen sich wertgeschätzt fühlen, dass sie für ihre Arbeit freigespielt werden und dass sie sich voll auf die individuelle Förderung jeden einzelnen Kindes konzentrieren können. Wir hoffen, dass durch den Einsatz von multiprofessionellen Teams, durch mehr Unterstützungspersonal, durch Erhöhung der Assistenzstunden, aber auch durch ein wirkliches Öffnen des Kindergartens für neue Berufsgruppen zu schaffen. Wir wollen ein komplett neues Fördersystem einführen, das auch die soziale Gerechtigkeit mit Hilfe eines Chancenindex im Blick hat, damit jene Kindergärten, die es eher brauchen, besser bedacht werden als solche, die es weniger brauchen. - Im Hinblick darauf ist meines Erachtens, wenn wir auf die Kompetenzverteilung in der Stadt Wien blicken, der Kindergartenbereich ein ganz wesentlicher Faktor, auf den ich meinen ganzen Fokus legen möchte. Aber auch im Bereich des Deutsch Lernens spielt der Kindergarten eine ganz, ganz wesentliche Rolle. Wir haben uns daher darauf verständigt, dass wir das Ausmaß der Besuchspflicht für Kinder mit Sprachförderbedarf erhöhen werden, und zwar von 20 auf 30 Stunden im ersten Schritt. Im Einklang mit dem Bund werden wir aber natürlich auch darauf schauen, wie wir die Sprachstandsfeststellung im Kindergarten auf neue Beine stellen und wie wir die Anwesenheitspflicht für Kinder mit Sprachförderbedarf auch in den Sommermonaten erhöhen. Für mich ist nämlich ganz klar, dass jedes Kind, das kurz vor dem Schuleintritt steht, die besten Startchancen haben soll. Und diese Chancen geben wir den Kindern auf diesem Weg mit. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Auch Schule braucht Entlastung. Sehen wir uns an, was Lehrerinnen und Lehrer oder Direktorinnen und Direktoren leisten. Der Lehrberuf besteht nicht mehr allein aus unterrichten. Lehrerinnen und Lehrer beziehungsweise Direktorinnen und Direktoren sind auch Seelsorger, Sozialarbeiter und Manager in einem. Und genau dafür müssen wir sie stärken. Deswegen werden wir auch im Schulbereich weiter die multiprofessionellen Teams stärken. Wir setzen auf das Erfolgsmodell der School Nurses, das sich bestens etabliert und in den letzten Monaten wirklich ausgezeichnet funktioniert hat. Und wir werden zum Beispiel auch durch eine Erhöhung des Zweckzuschusses an den Schulen versuchen, die Schulautonomie in einzelnen Bereichen zu erhöhen. Besonders wichtig im Schulbereich ist mir aber auch die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Wir sehen, dass gerade Jugendliche in diesen Bereichen konkret seit der Pandemie erhebliche Defizite aufweisen beziehungsweise dass eine Entwicklung wahrnehmbar ist, die definitiv in eine falsche Richtung geht. Wir müssen hier genau hinschauen und alle Unterstützungskräfte bündeln, um dem entgegenzuwirken. Die deutsche Sprache ist ein Bildungsthema, ein Wirtschaftsthema, sie ist aber auch ein Integrationsthema. Deswegen steht Deutsch über allem, und zwar in allen Bildungseinrichtungen, aber natürlich auch darüber hinaus. Deswegen werden wir auch in allen Bildungseinrichtungen von der Elementarpädagogik bis zur Erwachsenenbildung und auch hinsichtlich der Maßnahmen im Integrationsbereich den Fokus verstärkt auf das Erlernen der deutschen Sprache legen. Wir alle werden an einem Strang ziehen, um jedem Menschen sozusagen diese Eintrittskarte in unsere Gesellschaft zu geben und um allen Kindern alle Chancen zu ermöglichen. Sehr geehrte Damen und Herren! Wir werden nicht nur heute, da wir das Programm diskutieren, sondern auch in den nächsten fünf Jahren, wenn es um die konkrete Ausgestaltung dieser Reformen geht, in diesem Haus einiges zu besprechen haben. Und ich freue mich ehrlich auf diese Diskussionen, denn diese Debatten sind es, was Demokratie ausmacht. Durch Diskurs und Streit kann man nur besser werden, und diesen demokratischen Grundwert möchte ich wirklich hochhalten. Lassen Sie mich aber noch etwas Grundsätzliches zur Zusammenarbeit sagen: Das, was hier im Gemeinderat und Landtag geschieht, hat einen echten Einfluss darauf, ob wir es schaffen, einen Aufschwung für Wien zu bringen. Wie sich Politikerinnen und Politiker verhalten, wie sie miteinander umgehen, ob der Streit im Vordergrund steht oder die gemeinsame Lösung. Das macht einen Unterschied für die Menschen, was ich für sehr wichtig halte. Viele von Ihnen sind schon länger hier, viele sind auch zurückgekehrt. Es gibt aber auch viele neue Gesichter hier im Gemeinderat. Viele von Ihnen kennen die oft heißen politischen Debatten hier, für einige ist das aber neu, und deswegen ist es auch wichtig, das hier noch einmal in Erinnerung zu rufen. Es sind jetzt Personen dazugekommen, es gibt hier heute also neue Gesichter, und neue Gesichter bedeutet auch neue Ideen. Und ich bin überzeugt, dass neue Ideen nie schlecht sind, wenn man in der Politik ist. Ich hatte, bevor ich in die Politik gegangen bin, immer den Eindruck, dass gute Ideen in der Politik nur dann umgesetzt werden, wenn sie irgendwie opportun sind oder wenn sie gerade dem Wählerwillen entsprechen. Und um das zu ändern und aktiv zu werden, bin ich 2015 selbst in die Politik gegangen. Ich nehme an, vielen von Ihnen geht es ähnlich, nachdem Sie hier heute das erste Mal hereingekommen sind: Sie haben eine Idee, Sie haben eine Vision beziehungsweise ein Anliegen, für das Sie brennen, das Sie hier einbringen und daran arbeiten wollen. Sie möchten, dass es den Menschen in Wien besser geht, und ich kann jetzt nur die Hand ausstrecken und sagen: Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Menschen in Wien ein positives Bild von der Stadtpolitik haben! - Ich sage jetzt bewusst Stadtpolitik und nicht Stadtregierung, weil ich überzeugt bin, dass wir in unserem Regierungsprogramm wesentliche Reformen vereinbart haben, die von uns selbst eingebracht wurden, aber auch von Parteien, die jetzt in der Opposition sind. Und ich weiß, dass auch Sie in der Opposition - ich war es ja selbst auch - mit Ihrer Kritik und Ihrer Kontrolltätigkeit eine ganz wichtige Aufgabe für die Demokratie erfüllen. Ich bin der Überzeugung, dass Politik besser ist als ihr Ruf. Ich weiß, dass jeder ein Anliegen hat, das er vertreten will. Das heißt für mich auch, dass ich Kritik sportlich nehme. Ich habe, als ich vor drei Monaten das erste Mal als Mitglied der Stadtregierung hier gestanden bin, auch schon gesagt: Ich werde immer alles offen ansprechen, so wie ich es mir denke. Ich werde nichts beschönigen und immer ehrlich sein. Und das nehme ich mir auch für die nächsten fünf Jahre vor. Ideen soll man danach bewerten, wie gut sie sind. und nicht danach, von wem sie kommen. Ich möchte das wirklich ernst nehmen, und in diesem Sinne freue ich mich auf den Austausch und eine konstruktive Debatte hier. Ich bin mir sicher, dass ein gelungenes Zusammenleben, eine gute Bildung, eine starke Wirtschaft und eine gute Standort- und Stadtpolitik, die einen positiven Unterschied für das Leben der Menschen macht, positive Vision sind, auf die wir uns alle verständigen können. Wir müssen auf das Gemeinsame achten. Diejenigen, die versuchen, Politik aus Inszenierungsgründen zu machen um ein Narrativ zu zeichnen, kommen immer erst einmal groß heraus. Ich weiß, dass es in den letzten Jahren immer wieder politische Akteure auch in unserem Land gab, die diese Disziplin zu ihrem Programm gemacht haben. Ich glaube, dass dieser Trend kein guter ist, denn am Ende des Tages lebt unser politisches System, unsere liberale Demokratie vor allem vom Vertrauen der Menschen. Und wenn die Menschen sehen, dass in der Politik hauptsächlich gestritten wird, dann verlieren sie das Vertrauen. Lassen Sie uns deswegen immer ehrlich bleiben! Das bedeutet für uns in der Regierung, nicht so zu tun, als wäre alles super, schön, perfekt und zum Besten, oder so zu tun, als könne Wien nicht noch besser werden. Das bedeutet für uns auch, nicht der Arroganz der Macht zu verfallen und so zu tun, als könnte die Opposition nicht auch gut punkten. Das bedeutet umgekehrt aber auch, nicht ein Bild zu zeichnen, als wäre in Wien alles schlecht. Denn bei aller berechtigter Kritik und bei allem, was in dieser Stadt noch besser werden kann: Wir sind eine Stadt, die weltweit beneidet wird. Lassen Sie uns daher gemeinsam ehrlich dafür arbeiten, damit das so bleibt! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich komme zum Schluss mit dem Appell: Lassen Sie uns konstruktiv streiten! Seien wir hart in der Sache und fair zu Personen! Und lassen Sie uns nie vergessen, dass sich in diesem Raum Menschen befinden, die für eine positive Vision in die Politik gegangen sind! Ich freue mich auf die Debatte in den nächsten fünf Jahren und auf die Arbeit in der gemeinsamen Regierung. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Zierfuß. Ich erteile es ihm. GR Harald Zierfuß (ÖVP): Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, liebe Kolleginnen und Kollegen! Heute treffen mit Sicherheit zwei Stimmungen in uns allen aufeinander. Wir alle freuen uns, voller Tatendrang und Vorfreude gemeinsam in eine neue Periode zu starten. Gleichzeitig trauern wir österreichweit gemeinsam mit den betroffenen Menschen im Hinblick auf diesen wirklich abscheulichen Anschlag, der sich in Graz abgespielt hat. Es wurde schon gesagt: Junge Menschen in Graz wurden in der Schule, die ein Ort des Lernens sein soll, vor allem aber ein Ort sein muss, an dem man sich sicher fühlt, ganz plötzlich aus dem Leben gerissen. Daher spreche ich an dieser Stelle - und ich glaube, da spreche ich nicht nur für meine Fraktion, sondern für alle hier im Haus - den Familien, den Angehörigen, den Freunden, den Lehrern, Eltern und Schülern der Schule, die einen wahnsinnigen Verlust mitmachen mussten und sehr schlimme Stunden durchgestanden haben, unser aufrichtigstes Beileid aus. Im Hinblick darauf sage ich auch in aller Deutlichkeit, was auch schon von zwei Vorrednern angesprochen wurde: Für Hass, Gewalt und Mord darf es in unserem Land keinen Platz geben. Daher muss über alle Parteigrenzen hinweg und von jedem in seinem Bereich und auf seiner Ebene alles unternommen werden, dass so etwas nie wieder stattfinden kann. (Beifall bei der ÖVP.) Wir haben jetzt aber auch eine neue Stadtregierung gewählt, die ein Programm präsentiert hat, und an diesem Tag werden wir über das Programm und das, was uns in den nächsten fünf Jahren in Wien beschäftigen wird, sprechen. Es ist dies ein Programm voller schöner Worte, aber auch ein Programm leerer Versprechungen. Ich habe mir von SPÖ und NEOS in diesem Zusammenhang nicht allzu viel erwartet, es ist aber auch die aus meiner Sicht niedrige Latte bereits locker unterboten worden mit diesem Programm, das schlichtweg enttäuscht. Es wurden im Wesentlichen viele Ziele aufgezeigt, von welchen ich auch einigen zustimme, man ist aber nicht unbedingt zu entsprechenden Lösungen gekommen. Dieses Programm kann aus meiner Sicht mit vier Attributen sehr einfach zusammengefasst werden: Es ist unkonkret, schwammig, oberflächlich und ambitionslos. Wir lesen viel Prosa, aber wenig Konkretes. Es ist wie alter Wein in neuen Schläuchen, es ist ein Weiter-wie-Bisher statt echter Reformen. (Beifall bei der ÖVP.) Mit dieser Koalition wird es für Wien fünf Jahre lang weiter abwärts gehen. Es wird höhere Schulden geben. Ich glaube, das hat man schon sehr gut sozusagen rausgehört. Es wird größere Integrationsprobleme, längere OP- Wartezeiten und mehr Menschen in der Mindestsicherung geben als schon in den letzten fünf Jahren. Es werden mehr Kinder nicht Deutsch können und deswegen keine Chancen haben. SPÖ und NEOS haben uns also eine Abwärtskoalition für Wien präsentiert, die Probleme nicht erkennen will und so weiterwurschtelt wie bisher mit einem Abwärtsprogramm, das außer Überschriften nichts zu bieten hat. Mit dieser Abwärtskoalition, meine sehr geehrten Damen und Herren, haben Sie wieder einmal eine Chance für Wien liegengelassen, und das ist schade für unsere Stadt! (Beifall bei der ÖVP.) Ich habe mir das Programm genau durchgelesen, und ich meine, es ist erstaunlich, wie auf fast 200 Seiten so wenig Konkretes stehen kann. Ein paar Wörter stechen aber hervor, vor allem auch wegen deren Anzahl. So findet man darin zum Beispiel 85 Mal "evaluieren" oder "Evaluierung": Im Hinblick auf unliebsame Themen haben sich SPÖ und NEOS also offenbar darauf geeinigt, festzulegen: Schauen wir dann einmal, was wir da tun sollen. So wollen Sie zum Beispiel die Wiener Mindestsicherung evaluieren, obwohl doch mittlerweile nicht nur in ganz Österreich festgestellt wurde, sondern auch Ihr eigener Finanzdirektor festgehalten hat, dass wir uns diese Wiener Mindestsicherung ab 2026 gar nicht mehr leisten können werden - wie in der Kronen Zeitung berichtet wurde -, außer es wird im Gesundheitsbereich etwas eingespart. So werden in Wien jetzt 9 000 EUR netto ohne Arbeit teilweise rein aus Sozialleistungen ausgezahlt, und das ist ein Betrag, den überhaupt fast niemand in Österreich durch Erwerbsarbeit verdienen kann. Dadurch entstehen Kosten von 1,2 Milliarden EUR für den Steuerzahler allein dieses Jahr nur für die Mindestsicherung. Wir alle sind uns darüber einig, und StRin Emmerling hat das gestern auch im ORF gesagt, dass die Mindestsicherung das letzte soziale Netz sein muss, das vor Armut schützt, dass dieses aber nie eine soziale Hängematte sein darf, die so angenehm ist, dass manche diese gar nicht mehr verlassen möchten oder - noch schlimmer - nur wegen dieser Hängematte überhaupt erst nach Wien kommen. In Wien leben 20°Prozent der Einwohner von Österreich, aber etwa 75°Prozent der Mindestsicherungsbezieher. Es besteht hier also sehr wohl nachweislich der Faktor, dass Menschen wegen der Mindestsicherung nach Wien kommen und die Hälfte davon Nichtösterreicher sind. Dazu halte ich fest: Die Mindestsicherung muss ein Sprungbrett zurück in den Arbeitsmarkt werden und darf keine Einladung nach Wien zu kommen sein. Und dafür wird das Evaluieren dieser Wiener Mindestsicherung ganz sicher nicht reichen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.) Herr Bürgermeister! Sie haben vorhin gesagt, dass Sie den Bund auffordern, hier einheitliche Regelungen umzusetzen. Wir alle wissen aber, dass es bereits eine Grundsatzgesetzgebung des Bundes gibt. Wenn Sie diese umsetzen würden, wären die Probleme gelöst. Wir brauchen also gar nicht darüber zu philosophieren, was man noch evaluieren kann! In diesem Programm kommen 132 Mal die Begriffe "weiterentwickeln" beziehungsweise "Weiterentwicklung" vor. Ausgedeutscht heißt das: Wir finden das eigentlich eh super, aber ein bisschen können wir vielleicht noch daran arbeiten. können wir schon. Für die MA°35 gibt es zum Beispiel ein eigenes Kapitel "Weiterentwicklung MA°35". Eben diese Wiener Behörde, die mit Titeln wie "Beschwerdeflut", "Wiens Problembehörde" oder "Desaströse Bilanz der MA°35" versehen wird, soll weitenentwickelt werden! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Da bräuchte es keine Weiterentwicklung, sondern echte Reformen! (Beifall bei der ÖVP.) Das Wort "Reform" kommt hingegen auf den 191°Seiten nur ganze zwölf Mal vor, und zwar sehr häufig im Kontext Förderwesen. Ich glaube, da ist es fünf Mal der Fall. Diesbezüglich können sich die Wienerinnen und Wiener also hoffentlich einiges von der Stadtregierung erwarten. Sehr konkret ist das noch nicht, ich hoffe aber, es geschieht etwas. Sonst finden "Reformen" im Text dann nur mehr sieben Mal Erwähnung. Stattdessen wird ganze 47 Mal auf die Bundesebene und auf die Bundesregierung verwiesen, und zwar fast ausschließlich in Wortkonstruktionen wie - ich zitiere - "auf Bundesebene setzen wir uns ein ..." oder "die Bundesregierung ist angehalten", etwas zu tun. Es soll also, schlichtweg gesagt, jemand anderer etwas tun. Wir wissen ja aus den letzten fünf Jahren, dass SPÖ und NEOS im Verantwortung-Abschieben schon ganz gut gewesen sind, aber nach fünf Jahren hat Rot-Pink II wohl noch mehr Übung im Loswerden von Verantwortung. Ich sage Ihnen aber ganz ehrlich: Wir brauchen in Wien keine Stadtregierung, die Verantwortung abschiebt, sondern eine Stadtregierung, die Probleme löst. Das sind wir den Wienerinnen und Wienern schuldig, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.) Apropos konkrete Lösungen: Die Begriffe "einsparen" und "sparsam" kommen jeweils nur einmal vor, und das halte ich bei einem Budgetminus von 3,8°Milliarden EUR tatsächlich für sehr gewagt! Wir geben also fast 20°Prozent zu viel aus. Beim Schuldenmachen war man in den letzten fünf Jahre schon fast rekordverdächtig mit einer Verdoppelung in dieser Zeit von 7,8 Milliarden auf 16°Milliarden EUR bis zum Ende dieses Jahres. Alles dieses Geld werden die nächsten Generationen einmal zurückzahlen müssen, weil diese Stadtregierung sich darauf verständigt hat, einfach so weiterzumachen. Am meisten enttäuscht hat mich aber - das möchte ich ehrlich sagen - das Bildungskapitel. Wir alle wissen mittlerweile - nicht zuletzt auch wegen der vielen Anfragen, die wir in der letzten Periode gestellt haben - wie gravierend die Probleme bei der Deutschförderung im Kindergarten sind. Ich finde es gut, dass Bettina Emmerling vorher gesagt hat, sie möchte die Zahl der außerordentlichen Schüler reduzieren. Das hoffe ich! Wir sind ja mittlerweile an dem Punkt angelangt, dass die Hälfte der Schulanfänger den Lehrer nicht verstehen. Nach oben ist also nicht mehr viel Spielraum, nach unten jedoch sehr viel. Emmerling hat aber gestern beim ORF-Interview auch etwas gesagt, was ich im Kontext mit dem letzten Regierungsprogramm sehr spannend gefunden habe. Sie hat wörtlich gesagt, dass die Ziele darin sehr vage formuliert waren und man deswegen vieles umsetzen konnte. - Ja! Genauso vage sind auch die Umsetzungen formuliert, die man im Bildungsbereich vorhat. Es gibt ein Ziel, es ist aber nicht wirklich konkret enthalten, was man ändern möchte. Wir reden hier von Kindern, die zwei, drei, vier oder sogar fünf Jahre im Kindergarten waren und trotzdem so schlecht Deutsch können, dass sie den Lehrer nicht verstehen. Jetzt gab es im Wahlkampf einen Moment, in dem sich der Bürgermeister explizit dazu gemeldet hat, was in diesem Bereich geschehen soll. Es war die Rede von 1 000 Sprachförderkräften bis zum Ende dieser Periode. Das ist ein konkretes Ziel, an das wir uns sicherlich erinnern werden und auch Sie daran erinnern werden. Im Regierungsprogramm ist dann aber auf einmal nur noch schwammig formuliert, dass man die Sprachförderung ausbauen möchte. Wir wissen, dass es von den NEOS Forderungen zuhauf gibt, die dann unter Umständen keinen Eingang in ein gemeinsames Regierungsprogramm finden. Dass aber sogar die SPÖ ihre eigenen Forderungen dann nicht mehr hineinschreibt, fand ich doch sehr enttäuschend. (Beifall bei der ÖVP.) Sie schreiben von verpflichtender Deutschförderung, die kommen soll. In Wahrheit wird sie aber wieder nicht kommen, denn das ist erstens so schwammig formuliert, dass man die Erfüllung überhaupt nicht überprüfen kann, Frau Klubobfrau, und zweitens steht darin sogar explizit, dass Sie auf die Bundesregierung warten wollen in diesem Bereich. Das finde ich schade. Wir haben jetzt in den letzten fünf Jahren von Christoph Wiederkehr gehört, dass der Deckel bei der Sprachförderung im Schulbereich schuld daran sei, dass alles schlecht ausgeht, nur um dann zu erfahren, dass ein Drittel der Mittel, die der Bund freigegeben hat, in den letzten Jahren nicht einmal in Anspruch genommen worden sind. Insofern kann es seitens des Bundes also gar nicht so schlimm gewesen sein, aber man hätte halt seine eigenen Hausaufgaben machen müssen und nicht immer nur die Verantwortung abschieben dürfen. Ich hoffe also, dass sie Ihre Aufgaben in Zukunft machen werden! (Beifall bei der ÖVP.) Bildung ist nur einer von vielen Bereichen, wir könnten das aber in verschiedenen Bereichen machen. Meine Kollegin StRin Kasia Greco wird sich vor allem im Wirtschaftsbereich um das kümmern, was fehlt. Zusammenfassend kann man jedenfalls sagen: Dieses Programm ist unkonkret, schwammig, oberflächlich und ambitionslos. Wir müssen in einer Demokratie aber selbstverständlich auch immer akzeptieren, wenn sich Mehrheiten ohne einen selbst bilden. Und in diesem Sinn akzeptieren wir klarerweise auch, dass es hier diese neue alte Stadtregierung geben wird. Selbst wenn wir von der Volkspartei in der Opposition sind, wünsche ich allen Stadträten ganz ehrlich alles Gute für ihre Aufgabe. Vielleicht werden sie uns doch noch positiv überraschen! Bettina Emmerling ist ja neuerdings auch für die Wiener Märkte zuständig, und ich hoffe, dass sie eventuell auch Erfahrungen beim Verhandeln sammeln wird, um sich in Zukunft auch besser gegen die SPÖ durchzusetzen. Barbara Novak ist nicht nur Finanzstadträtin, sondern auch für die Feuerwehr zuständig. Das halte ich im Hinblick auf den Budgetbereich für sehr passend, denn bei einem Minus von 3,8°Milliarden brennt der Hut ja wortwörtlich. Vielleicht kann sie dieses Feuer doch noch löschen! StR Jürgen Czernohorszky ist jetzt nicht mehr da. Ich habe aber von ihm gehört, dass er sich schon sehr darauf freut, wieder aktiv zu sein. Und ich hoffe, dass er es schafft, dass die Wienerinnen und Wiener gerne schwimmen gehen, dass sie aber hoffentlich nicht mit unserer Stadt baden gehen. Wir wollen nämlich eine Stadt, in der Leistung zählt, Integration gelingt und Kinder mit echten Chancen aufwachsen. Als Wiener Volkspartei werden wir uns mit unserem Markus Figl an der Spitze immer dafür einsetzten, dass es eine Vision für die Stadt gibt, dass wir auch konkrete Dinge umsetzen können und nicht nur mit Überschriften vorliebnehmen müssen. Ein Wien mit Zukunft: Dafür werden wir uns als Wiener Volkspartei in den nächsten fünf Jahren jeden einzelnen Tag einsetzen. Wien verdient Mut und nicht nur leere Überschriften, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.) Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Arapovic. Ich erteile es ihr. GRin Dipl.-Ing. Selma Arapovic (NEOS): Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Stadträtin, liebe Vizebürgermeisterin, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe ZuseherInnen im Sitzungssaal, aber auch vor den Bildschirmen! Heute ist wirklich ein besonderer Tag, und zwar einerseits ein besonderer Tag für uns im Gemeinderat, aber andererseits ist es wirklich ein sehr schwieriger Tag, der in Anbetracht dessen, was in Graz auch passiert ist, sehr nachdenklich stimmt. Ich muss ehrlich sagen: Mich hat die Nachricht von dem Amoklauf heute in der Früh sehr, sehr mitgenommen, und das beschäftigt mich jetzt schon den ganzen Tag. Es ist mir zum Teil auch schwergefallen, mich jetzt auf diese Debatte vorzubereiten und diese Debatte zu führen. In diesem Sinne möchte ich allen Opfern, allen Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden, Schulfreundinnen, Schulfreunden sowie Lehrerinnen und Lehrern mein beziehungsweise unser tiefes Mitgefühl und Beileid ausdrücken. Wir sind in Gedanken bei euch, bei den Menschen in Graz, und wir sind zutiefst erschüttert. Wie schon vorher gesagt: Es ist dies ein besonderer Tag, und zwar für jeden Einzelnen und für jede Einzelne von uns. Ich glaube, es soll keinen Unterschied machen, ob man zum ersten, zum fünften oder zum zehnten Mal angelobt wird. Das ist jedes Mal etwas Besonderes. Es ist jedes Mal so, wie ein neues Blatt zu wenden. Es besteht jedes Mal eine neue Chance, Wien als unsere Stadt gemeinsam besser zu machen. Es ist aber auch ein Privileg, im Namen der Wienerinnen und Wiener sprechen, entscheiden und gestalten zu dürfen. Diese Verantwortung müssen wir mit sehr viel Respekt, Dankbarkeit, aber auch Tatkraft annehmen. Ich bin stolz - und ich bin dankbar. Ich bin stolz auf meinen wunderbaren Klub, auf die liberalen konstruktiven Menschen, die ihn ausmachen, und ich bin stolz darauf, diesen vertreten zu dürfen. Ich bin den Wienerinnen und Wienern dankbar, dass sie uns das Vertrauen geschenkt und ermöglicht haben, in dieser Legislaturperiode wieder gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei die Stadt in einer Aufschwungskoalition mitzugestalten. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Wir sind Teil der Aufschwungskoalition, und wir haben uns zum Ziel genommen, den sozialen Zusammenhalt, die wirtschaftliche Stärke und die moderne Bildung in den Fokus zu stellen. Die vergangenen Wochen waren doch sehr intensiv, und ich möchte gern einen Blick darauf zurückwerfen, denn wir debattieren - wie auch Kollege Zierfuß - über das Koalitionsübereinkommen, auf das wir uns geeinigt und das wir gemeinsam vereinbart haben. Dieser Prozess war durchaus geprägt durch hartes Verhandeln und auch durch harte Arbeit von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in sehr kurzer Zeit wirklich sehr intensiv gearbeitet haben, damit wir eine Zusammenfassung und ein gutes Fortschreiben unserer Koalition haben. Was hat uns da geleitet? - Uns haben die Haltung und auch der Anspruch geleitet, dass Politik nicht Verwalten, sondern Gestalten ist. An diese Werte haben wir uns gehalten, und es hat uns die Verantwortung für Wiens Zukunft und die Zukunft der Wienerinnen und Wiener geleitet. Und in diesem Sinne möchte ich allen Kolleginnen und Kollegen, auch jenen unseres Koalitionspartners, für das Verhandeln auf Augenhöhe danken. Ich freue mich sehr auf ein gutes Miteinander und konstruktive Zusammenarbeiten in den nächsten fünf Jahren! (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Etwas haben wir uns gemeinsam zum Ziel gesetzt, nämlich eine Betonung des Aufschwungs. Im Zusammenhang damit, warum wir gerade den Begriff Aufschwung gewählt haben, hat meine Kollegin Bettina Emmerling bereits gesagt: Wir brauchen nach drei Jahren Rezession sozusagen eine Stimme der Hoffnung, eine Stimme der Zuversicht. Wir brauchen entsprechende Voraussetzungen für gute wirtschaftliche, soziale und demokratische Entwicklungen, und zwar nicht nur mit Symbolen, sondern auch mit der Substanz. Herr Zierfuß hat das vorher anders gesehen. Etwas eint jedoch uns NEOS und bewegt uns sehr stark in der Politik: Wir wollen in der Politik und in der Gesellschaft etwas bewegen. Das ist unbestritten. Und das wissen die Wählerinnern und Wähler auch. Dabei geht es uns vor allem um die Bildung, denn die Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg. Das ist nicht nur ein Leitsatz, sondern das ist unser Glaube, unsere Einstellung und unsere Überzeugung. Daher hat Kollegin Emmerling, die Vizebürgermeisterin, auch darüber gesprochen, was es in der Bildung braucht und dass wir dort, wo es Probleme gibt, nicht wegschauen können. Ich kann auch aus meiner eigenen Erfahrung sagen und nicht genug betonen, wie wichtig sprachliche Förderung und Unterstützung sind, damit die Kinder dann gut selbstständig durch ihr Leben gehen können. Im Hinblick darauf halte ich es für durchaus wichtig, dass der Schwerpunkt in unseren Geschäftsbereichen ganz stark auf dieser frühkindlichen Sprachförderung liegt, denn davon profitieren nicht nur die Kinder, die Lehrerinnen und Lehrer und die Eltern, sondern wir alle als Gesellschaft. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Was es wirklich nicht geben soll, ist, dass Kindern, die in Wien geboren sind, an der Sprache scheitern. Das wollen und können wir uns nicht leisten, und das ist auch nicht fair den Kindern gegenüber. Daher brauchen wir in dieser Hinsicht Unterstützung und Förderung. Wir brauchen Möglichkeiten zur Entfaltung jedes Einzelnen in unserer Gesellschaft. Wir brauchen das, weil wir Wien auch in seiner Position als Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandort stärken wollen. Wir wollen Wien ganz weit nach vorne bringen, damit wir in der A-Liga mitspielen können. Die anderen schlafen nämlich auch nicht. Auch die anderen bemühen sich. Deswegen ist es - wie ich noch einmal betonen möchte, was schon gesagt wurde - wichtig, die fortschrittlichen modernen Technologien zu forcieren, wie zum Beispiel die AI-Gigafactory zur klimaneutralen Energieversorgung, denn das ist ein echter Innovationsbooster, wie wir ihn brauchen. Unsere Vision ist ein europäisches Superrechenzentrum mit höchster Energieeffizienz. Wir wollen die Wissenschaft unterstützen, denn ohne Wissenschaft gibt es keine Innovation und ohne Innovation gibt es keinen Fortschritt. Wir möchten aber auch viele Zielsetzungen, auf die wir uns in der letzten Legislaturperiode eingeschworen haben, weiterhin verfolgen. Klarerweise gehört unser Kurs "Raus aus Gas" zu diesen Zielsetzungen, denn wir wollen bis 2040 klimaneutral sein. Wir wollen natürlich auch die Photovoltaik-Offensive fortsetzen, wir wollen aber auch die Speichertechnologien dazuholen und prüfen, wo es Windkraftpotenziale in unserer Stadt gibt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Dekarbonisierung unserer Wärmesysteme, vor allem der Fernwärme. Und gleichzeitig, weil Herr Zierfuß hat gesagt, dass es keine klaren Zielsetzungen gibt. Darauf entgegne ich, dass es sehr viele klare Zielsetzungen gibt. - Dazu nur ein Sidestep, Herr Zierfuß: Wir haben es auch in der letzten Legislaturperiode so gehandhabt, dass wir unseren Regierungsmonitor hatten, womit wir dann am Ende der Legislaturperiode gezeigt haben, wie viele Prozent der konkreten Zielsetzungen wir umgesetzt haben: Es waren 97 Prozent. (Zwischenruf von GR Mag. Dietbert Kowarik.) Und ich möchte jetzt sagen, dass wir als Aufschwungskoalition auch in dieser Legislaturperiode genau das Gleiche vorhaben. Sie werden uns also am Ende dieser Legislaturperiode wieder an unseren Erfolgen messen können, und dieses Regierungsmonitoring - das möchte ich auch feststellen - lebt von konkreten Projekten. Das war jetzt nur ein Sidestep, um zu zeigen, wohin ich möchte. Ich möchte, dass wir uns auch dazu bekennen, dass Wien die Hauptstadt der Geothermie sein soll, was auch ganz wichtig ist, denn das Know-how ist vorhanden und dieses können wir auch nach außen exportieren. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Ja. Wien soll atmen können, und zwar nicht nur im Sinne des Klimawandels und des Klimaschutzes sowie der Dekarbonisierung, sondern auch im Sinne der Entsiegelung, im Sinne der Schaffung von Grünräumen, im Sinne von Baumpflanzungen und im Sinne einer klimaresilienten Planung in einzelnen Bezirken. Wir treiben natürlich die Mobilitätswende voran. Das ist auch ein wichtiger Puzzlestein und ein wichtiger Meilenstein. Wir wollen mehr Platz für Menschen, sichere Schulwege, konsumfreie Zonen und Radwege schaffen. Und die verkehrsberuhigte Innere Stadt wird auch in dieser Legislaturperiode umgesetzt. Auch das schafft ein enormes Potenzial und ganz neue Möglichkeiten. Wir können dann vor allem entlang des Rings in den Nebenfahrbahnen Rad- und Fußwege besser entflechten, wir können Plätze gestalten, wir können Aufenthaltsräume schaffen, und wir können mehr Leben auf diese prachtvollste Straße Österreichs bringen. Darauf bin ich wirklich sehr stolz, und ich freue mich schon darauf! (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Wohnen ist natürlich auch ein ganz wichtiges Thema, eines der wichtigsten Themen in unserer Stadt. In diesem Zusammenhang wollen wir weiterhin für Verlässlichkeit, Sicherheit und individuelle Freiheit sorgen und natürlich den Zugang zu leistbarem Wohnen weiterhin ermöglichen, und zwar noch einfacher und gerechter. Ja, das geht. Wir planen auch die Weiterentwicklung des Wiener Wohntickets. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Zuteilung der Wohnungen in Zukunft fair, innovativ und treffsicher zu machen. Integration ist selbstverständlich ganz wichtig. Das eint viele von uns. Es ist dies eigentlich das Thema unserer Gesellschaft und aus meiner Sicht eines der Zukunftsthemen, und das wollen wir klarerweise nicht dem Zufall überlassen. Der Wiener Integrationskodex wurde auch schon vorgestellt. Dieser soll Orientierung und Verbindlichkeit schaffen. (Zwischenruf von Mag. Caroline GRin Hungerländer.) Es soll auch ein eigenes Wiener Integrationsleitbild, abgeleitet aus dem Integrationskodex, in einem niederschwelligen und partizipativen Prozess erarbeitet werden. Auch ganz wichtig ist der Chancenindex. Damit soll dafür gesorgt werden - wie wir auch immer schon eingefordert haben -, dass die gerechte Ressourcenzuteilung auch an den Schulen endlich einmal ankommt. Gesundheit und Vorsorge bilden ebenfalls ein großes, wichtiges Thema, und wir werden uns diesem Thema auch in der Zukunft widmen. Ich werde jetzt ein wenig abkürzen, möchte aber zum Schluss etwas sagen, was mir ein Anliegen ist und was uns, glaube ich, eint. Trotzdem ist es wichtig, dass wir uns das immer wieder in Erinnerung rufen beziehungsweise uns dessen bewusst werden: Politik ist kein Selbstzweck, und Politik ist kein Planspiel, sondern Politik ist der Versuch, das Leben der Menschen besser zu machen. Das ist unser Auftrag. Das entspricht dem Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde, und wir NEOS sind bereit, in diesem Sinn anzupacken. Wir scheuen keine Herausforderungen. Wir gehen die Arbeit mit Ernsthaftigkeit und Commitment an. Wir wollen eine Stadt, in der jedes Kind die besten Chancen hat, eine Stadt, in der Integration nicht verwaltet, sondern gelebt wird, eine Stadt, die atmet, wächst und verbindet. Wir wollen eine Stadt, die Vielfalt nicht nur duldet, sondern diese feiert. Wir stehen für eine Politik, die zuhört, handelt und Wort hält. Ich danke meinem Klub für das Vertrauen. Ich danke allen, die mit uns arbeiten streiten, gestalten, und ich lade alle ein, in dieser Regierung, in diesem Gemeinderat, in dieser Stadt den Weg gemeinsam zu gehen, denn unser Wien verdient das Beste. - Ich danke euch. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächste zu Wort gemeldet ist StRin Pühringer. - Sie sind am Wort. StRin Mag. Judith Pühringer: Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Liebe Mitglieder der neuen Wiener Stadtregierung, liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Lieber Wienerinnen und liebe Wiener! Auch ich kann heute nicht über Wien sprechen, ohne jetzt über Graz und den Amoklauf zu sprechen. Der Horror dieses Amoklaufs erschüttert mich zutiefst, trifft mich ins Herz und macht mich wirklich fassungslos. Insofern möchte auch ich an dieser Stelle mein Beileid allen Angehörigen, allen Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und den Lehrern sowie auch den Einsatzkräften ausdrücken und sagen: All jene, die jetzt Hilfe benötigen, sollen diese Hilfe auch bekommen. Heute beginnt eine neue Periode in der Geschichte dieser Stadt, und damit beginnt auch eine neue Verantwortung für uns alle, die wir in diesem Saal sitzen. Ich spreche heute als Mitglied der neuen Wiener Stadtregierung zu Ihnen, als von den Wienerinnen und Wienern gewählte Abgeordnete, ich spreche aber auch als Bürgerin, als Nachbarin, als Mutter, als Frau zu Ihnen, und das macht mich sehr stolz, und es macht mich auch sehr froh. Ich stehe hier aber nicht alleine, sondern ich stehe hier als Teil eines großartigen grünen Teams mit vier grünen Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorstehern und einem grünen Klub, der in einer perfekten Wiener Melange abgestimmt ist, wie man sagen kann. Es gibt ganz neue Abgeordnete sowie Abgeordnete mit langjähriger politischer Erfahrung und Abgeordnete mit unterschiedlichsten Hintergründen. An dieser Stelle möchte ich auch sehr herzlich vier Menschen bedanken, die nicht mehr als Abgeordnete mit dabei sind. Ich danke Huem Otero García, Viktoria Spielmann, Niki Kunrath und Martin Margulies für ihre großartige, zum Teil jahrzehntelange politische Arbeit in diesem Haus. Vielen Dank! (Beifall bei den GRÜNEN sowie Teilen der SPÖ, NEOS und ÖVP.) Und ich freue mich ganz besonders über unsere vier Neuzugänge. Es sind dies Tina Wirnsberger, eine erfahrene Stadtpolitikerin aus Graz, Theresa Schneckenreither, eine ausgewiesen Budgetexpertin, Theo Löcker, unser allerjüngster Abgeordneter im Wiener Gemeinderat, und Jaafar Bambouk, der mit 15 Jahren aus Syrien geflüchtet ist, in Wien maturiert und in Wien fertig studiert hat und heute hier bei uns im Wiener Gemeinderat ist. Euch allen: Herzlich willkommen und auf gute politische Zusammenarbeit! (Beifall bei den GRÜNEN sowie Teilen der SPÖ, NEOS und ÖVP.) Der neue Gemeinderatsklub der Wiener Grünen steht wie der alte für eine klare, konstruktive und eine konsequente Oppositionsarbeit. Er steht für Mut, er steht für Zuversicht. Und er steht auch für ein klares Programm im Hinblick auf leistbares Wohnen, auf die besten Bildungschancen für alle Wiener Kinder, auf konsequenten Klimaschutz und auf eine echte, gute, klimasoziale Politik für Wien. Die heutige konstituierende Sitzung ist nicht nur ein demokratischer Akt, sondern wie immer auch ein Moment des gemeinsamen Aufbruchs in ein Wien von morgen. Und Demokratie lebt vom Kompromiss, sie lebt vom Dialog, sie lebt aber auch vom Streit im Sinne einer guten konstruktiven Streitbarkeit, sie lebt vor allem aber auch vom gemeinsamen Willen, gute Lösungen für die Wienerinnen und Wiener zu finden. Und die Wiener Grünen, darauf können Sie alle hier sich verlassen, sind bereit, diesen Weg konsequent mitzugehen, sachlich, konstruktiv, aber immer auch mit Blick auf unsere Werte, nämlich ökologisch, solidarisch und feministisch. (Beifall bei den GRÜNEN.) Als ich vor fünf Jahren zum ersten Mal hier gestanden bin und zum ersten Mal hier reden durfte, habe ich über ein Plakat, ein City Light, gesprochen, das im Wiener Rathaus stand und noch immer da steht und auf dem zu lesen ist: "Besser als Wien wird's nimmer". - Das Plakat steht immer noch da, und es hat mich damals irritiert und irritiert mich auch heute noch, weil ich der Meinung bin, dass Wien immer besser werden kann und vor allem immer besser werden muss. Und genau das ist auch immer noch mein politischer Antrieb. Ich habe damals auch noch etwas Zweites versprochen, weil ich von der Österreichischen Armutskonferenz gekommen bin: Ich habe versprochen, die Menschen in meine beziehungsweise in unsere Politik mitzunehmen, welche ich bei der Österreichischen Armutskonferenz kennen gelernt habe, nämlich Menschen am Limit, Menschen die, wenn sie hören, dass Sie, Kollege Zierfuß, von der sozialen Hängematte sprechen, etwas ganz anderes erwidern würden, nämlich dass ein Leben in der Mindestsicherung immer ein Leben am Limit ist. Diese Menschen habe ich mitgenommen, und diese Menschen nehme ich auch in den nächsten fünf Jahren mit. (Beifall bei den GRÜNEN.) Ganz besonders nehme ich den Bericht einer Frau mit, die mir erzählt hat, dass sie jeden Cent zwei Mal umdrehen muss. Die Miete ist gestiegen, und die Energiepreise sind gestiegen, und diese Frau sagt: Ich spare an allem, ich spare sogar bei meinen Kindern. Sie hat auch gesagt, dass ihr der nächste Sommer am meisten Angst macht. Warum? - Weil sie in einer Wohnung wohnt, die schlecht isoliert ist, wo es wirklich heiß wird, wo sie sich nicht abkühlen kann und wo sie auch nicht durchschlafen kann. Diese Frau steht für viele beziehungsweise zu viele Menschen in Wien. Und sie steht für die eine zentrale Frage, die die neue Stadtregierung in den nächsten fünf Jahren beantworten muss, nämlich: Werden die Sorgen der Wienerinnen und Wiener mit diesem Regierungsprogramm wirklich gelindert? Werden die zentralen Anliegen der Wienerinnen und Wiener wirklich gelöst mit diesem Regierungsprogramm? Und: Wird die Stadt grüner und das Leben für alle Wienerinnen und Wiener leichter? - Wir sehen im neuen Regierungsprogramm leider vor allem eines, nämlich eine Verlängerung der blassen und auch mutlosen Politik der letzten fünf Jahre. Das Budgetdefizit in Wien, das zwischen 3,3 und 3,8 Milliarden EUR betragen wird, ist enorm. Trotzdem findet sich keine einzige Budgetkonsolidierungsmaßnahme im neuen Programm. Damit streuen Sie den Wienerinnen und Wienern Sand in die Augen, und damit stehen die präsentierten Vorhaben auch auf wackeligen Beinen, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei den GRÜNEN.) Drei zentrale Themen möchte ich herausgreifen: Der erste Punkt ist das Thema leistbares Wohnen. Wohnen ist in Wien zur Existenzfrage geworden. Wenn Sie über die Teuerung reden, sind Sie sehr schnell beim Thema Wohnen und dabei, dass Menschen sagen: Ich kann mir die Miete nicht mehr leisten. Ich kann mir die Energiekosten nicht mehr leisten. Es ist also unsere Verantwortung, diesen Druck im Hinblick auf leistbares Wohnen zu lindern, und zwar wie? - Mit mutigen Investitionen in den sozialen Wohnbau, mit einem Stopp der Spekulation und mit dem politischen Willen, Wohnraum als Gemeingut zu schützen. Und im Hinblick darauf machen wir Wiener Grüne uns große Sorgen. Wir bedauern, dass die Wiener Stadtregierung das offensichtlich Notwendige nicht veranlasst hat, nämlich eine Leerstandsabgabe einzuführen. Das ist nicht nur ein Verzicht auf mehr Transparenz und ein Verzicht auf ein wirkungsvolles Instrument gegen Wohnraub. Nein! Man verzichtet auch auf eine der wenigen möglichen Einnahmequellen auf Landesebene in Zeiten hoher Budgetdefizite. Mit den bisher präsentierten Maßnahmen, die wir gesehen haben, steuern wir jedenfalls Richtung Wohnungsmangel mit katastrophalen Folgen für die Leistbarkeit von Wohnen. Außerdem bedeutet leistbares Wohnen auch immer leistbare Energie, und insofern möchte ich unseren Appell hier erneuern. Sie haben ihn schon oft gehört, und Sie werden ihn noch oft hören: Beginnen wir doch beim Gemeindebau mit dem Ausstieg aus Öl und Gas, damit sich die Menschen, die auf jeden Cent angewiesen sind, auch günstige Energie leisten können und in erneuerbare Energie investieren können! Zweiter Punkt: Beste Bildung für alle. Wien darf kein Ort sein, wo Herkunft über Zukunft entscheidet. Die Bildungskrise ist real, und mittlerweile wissen wir alle detailliert Bescheid: Es gibt Schulen mit viel zu wenigen Lehrkräften, es gibt Kindergärten ohne Personal, es gibt Sprachdefizite, die sich durchziehen. Und all das gefährdet das soziale Fundament unserer Stadt. Wir alle wissen jetzt aber nicht nur, was Teil der Bildungskrise ist und wo die Probleme liegen, sondern wir kennen mittlerweile auch all die guten Lösungen. Wir wissen genau, was die Schulen und was die Kindergärten brauchen, nämlich viel kleinere Gruppengrößen, eine bessere Bezahlung des Personals, eine bessere Bezahlung für Pädagoginnen und Pädagogen, mehr psychosoziale Unterstützung, mehr SchulsozialarbeiterInnen, eine bessere Durchmischung bei der Schulplatzzuteilung. Und es gibt jetzt auch keine Ausreden mehr, wie wir sie unter Umständen in den letzten fünf Jahren gehört haben, denn mit der gleichen Zuständigkeit im Bund und jetzt in Wien werden wir die Bildungsrevolution in diesem Land und in Wien hoffentlich bald spüren! Was wir uns dringend wünschen - wie auch schon von meinem Vorredner, Kollegen Zierfuß, angesprochen wurde -, sind nachvollziehbare Zahlen bei der Bildung, und diese nachvollziehbaren Zahlen werden wir auch konkret einfordern. Nach fünf Jahren Reden braucht es endlich konkrete Ergebnisse: Wo und wie genau werden die Chancen der Wiener Kinder im Schulsystem wirklich verbessert? Und vor allem: Welche Wirkung erzielen Ihre Programme? Wie viele außerordentliche Schülerinnen und Schüler soll es weniger geben? - Sie sind uns auf diese einfachen Fragen bisher alle Antworten schuldig geblieben. Worüber wir uns auch wundern: Warum hat Wien die zusätzlichen Mittel des Bundes für die Deutschförderung nicht abgeholt? Sie haben nur ein Drittel abgeholt. Und Sie bleiben uns die Antwort auf diese Frage schuldig, liebe Kolleginnen und Kollegen. (Beifall bei den GRÜNEN.) Stichwort Zahlen: Sie räumen den Zahlen anscheinend keine wirkliche Priorität ein. Wir haben eine Zahl, auf die wir ganz genau schauen werden, und zwar betreffend 1 147 Kindern mit Behinderung, die auf einen Kindergartenplatz in Wien warten. Ich frage mich: Werden diese Kinder in den nächsten Jahren einen Platz bekommen? Und vor allem: Wie wird ihr weiterer Weg ausschauen? Bleibt es beim Spießrutenlauf durch die Institutionen, oder öffnen sich die Türen hin zu echter Inklusion und echter Barrierefreiheit? - Ich verspreche Ihnen: Diese 1 147 Kinder werden wir jedenfalls im Auge behalten und nicht allein lassen, liebe Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei den GRÜNEN.) Damit komme ich zum dritten großen Thema, nämlich zum Klimaschutz: Ja, die Hitze in dieser Stadt ist für ältere und kranke Menschen lebensbedrohlich geworden. Und sie ist für viele Menschen, die sich nicht abkühlen können, die keinen Balkon und keine Terrasse haben, extrem anstrengend geworden. Leider ist aber der Klimaschutz wieder ein Stiefkind im Regierungsprogramm. Wien ist nicht ausreichend vorbereitet, die Folgen der Klimakrise wirklich abzuschwächen. Um diese Folgen abzuschwächen, müssten wir nämlich sofort damit beginnen, zu begrünen, zu entsiegeln und zu bewässern. Und dazu gehört natürlich auch eine Renaturierung des Wienflusses oder endlich eine umfassende Neugestaltung des Wiener Gürtels. Auch in diesem Zusammenhang gilt: Klimaschutz ist immer auch soziale Politik, denn wer kein Geld für eine Klimaanlage hat, der und die soll sich wenigstens auf eine Stadt verlassen können, die mitdenkt, die genügend Bäume als Schutzschilde gegen die Hitze pflanzt, und die dafür sorgt, dass auch für diejenigen genügend Platz im öffentlichen Raum ist, um sich abzukühlen, die keine Klimaanlage haben. Außerdem geht es auch um eine Stadt, die dabei bleibt, dass leistbare Mobilität in Wien für einen Euro pro Tag an 365 Tagen im Jahr möglich ist. Daher unser Appell: Die 365-Euro-Jahreskarte muss so günstig bleiben, wie sie jetzt ist, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein sehr spezielles Thema, das mir besonders am Herzen liegt, nämlich die Sozialhilfe, habe ich schon vorher im Zusammenhang mit der Frau erwähnt, die ich getroffen habe, und die sagt, dass es sehr eng ist. - Ja. In allen neun Bundesländer soll für Menschen mit der Sozialhilfe das Mindeste zu einem würdevollen Leben gesichert werden. Sollen Kinder aus der Sozialhilfe herausgenommen und eine Regelung mit einer eigenen Kindergrundsicherung getroffen werden? - Ja natürlich. Kein Kind in Österreich und kein Kind in Wien soll in Armut aufwachsen müssen. Der Diskurs dazu, so wie er jetzt geführt wird, ist aber vergiftet. Und die Art und Weise, wie da die soziale Hängematte gezeichnet wird, trägt leider zu dieser Vergiftung bei. Es bestimmt jetzt nämlich die viel zitierte syrische Familie mit den vielen Kindern den Diskurs, nicht aber die Frage, welche komplexen sozialen Herausforderungen diese Familien darstellen und wie man Armut löst. (StR Dominik Nepp, MA: Durch Abschiebung!) Das ist keine einfache Aufgabe. Da geht es nicht nur um Existenzsicherung, sondern da geht es auch um den Zugang zu niederschwelligen sozialen Dienstleistungen sowie auch um Mitgestaltung und Beteiligung. Wir werden jedenfalls sehr genau schauen, in welche Richtung die Diskussion im Hinblick auf Sozialhilfe geht. Und wir werden sicherlich nicht dabei zuschauen, wie sich die Bundesländer gegenseitig nach unten lizitieren beziehungsweise - wie zu befürchten ist - dass Wien jetzt schon vorangeht und über Kürzungen bei den Bedarfsgemeinschaften redet, liebe Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei den GRÜNEN.) Ein letzter Punkt zur Demokratie: Wir stehen heute auch vor einer demokratiepolitischen Bewährungsprobe, eigentlich schon die ganze Zeit, aber auch heute. Im Rahmen rechtsextremer autoritärer Strömungen wird versucht, das Vertrauen in die Institutionen zu zersetzen und zu schwächen. (Zwischenruf von StR Dominik Nepp, MA.) Sie säen Hass, wo Solidarität notwendig wäre. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Genau! Da wird es schon wieder laut auf der richtigen Seite. Sie hetzen gegen Menschen, die ganz einfach dazugehören. Und wir sagen klar: Wien bleibt eine Stadt, die immer gegen jede Form von Rassismus beziehungsweise gegen jede Form von Antisemitismus aufsteht. Wien bleibt eine antifaschistische Stadt. Wir verteidigen unsere Demokratie mit Gesetzen, mit Haltung und mit einem offenen Herzen. (Beifall bei den GRÜNEN.) Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zum Abschluss halte ich fest: Die nächsten Jahre werden nicht einfach werden in Anbetracht der Fragen: Wird Wien eine Stadt sein, in der man sich das Leben noch leisten kann? Wird Wien eine Stadt sein, in der alle Kinder die gleichen und alle Chancen haben? Wird Wien eine Stadt sein, in der man auch im Sommer noch durchatmen kann? - Wir GRÜNE sagen: Ja, das ist möglich. Aber nur, wenn wir den Mut haben, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen, wenn wir den Mut haben, die Realität und die Sorgen der Wienerinnen und Wiener ins Zentrum zu stellen. Dafür stehen wir mit einem starken Team, mit einer klaren Haltung und mit ganzem Herzen für diese Stadt bereit. (Zwischenruf von StR Dominik Nepp, MA.) Ich danke allen Wienerinnen und Wienern für ihr Vertrauen. Und ich verspreche: Wir werden genau hinschauen, wir werden zuhören, wir werden in den Bezirken mitgestalten, weil wir an ein Wien glauben, das für alle da ist, und weil wir überzeugt davon sind, dass wir Wien immer noch und immer wieder besser machen müssen. - Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.) Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr StR Nepp. - Sie sind am Wort. StR Dominik Nepp, MA: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich eingangs auch auf diesen tragischen Moment der österreichischen Geschichte eingehen, auf den heutigen Amoklauf und den Anschlag in Graz. Ich schließe mich in diesem Sinn den Worten des Bürgermeisters, aber auch meiner Vorredner an. Auch ich möchte hier mein Beileid kundtun. Ich bin selber Vater von zwei schulpflichtigen Kindern und möchte mir gar nicht vorstellen, was dort in den Köpfen der jeweiligen Eltern vorgeht, wenn so eine Meldung hereinkommt. Ein Abgeordneter von uns, der auch kurzzeitig nervös war und telefonieren musste, hat ein schulpflichtiges Kind in Graz. Allerdings kam hier rasche Entwarnung. Aber es ist jedenfalls tragisch, und man muss sicher auch in Zukunft genau analysieren: Was ist hier passiert? Man muss reagieren, und man muss handeln, und man darf es nicht einfach nur bei Worten belassen. Und da komme ich auch schon gleich auf Wien. Wir haben schöne Worte gehört, wir haben ein Regierungsprogramm hier präsentiert bekommen, das hoch gelobt wurde. Allerdings ist ja die Wahrheit das Gegenteil. Ich finde es ja immer interessant: Gerade am Anfang lässt sich die Koalition jetzt immer eine neue Bezeichnung einfallen, eine neue Namensgebung gibt es dann immer. Vor fünf Jahren war es die Fortschrittskoalition. In Wahrheit war es allerdings eine Rückschrittskoalition, die hier fünf Jahr lang gewerkt hat. Denn was ist passiert? Was hat denn der Fortschritt, den Sie uns in den letzten fünf Jahren versprochen haben, gebracht? - Es war ein Ende der Sicherheit, es gab mehr Messerstechereien, es gab Bandenkriege zwischen Syrern, zwischen Afghanen, zwischen Tschetschenen, es gab Mord, und es gab eine Steigerung bei Vergewaltigungen. Das ist der Fortschritt, den Sie uns gebracht haben. (Beifall bei der FPÖ.) Wozu haben Sie noch beigetragen? - Zu einer enormen Teuerungslawine, zu einer Belastungswelle, sodass die Wienerinnen und Wiener am Ende des Monats nicht einmal mehr wissen, wie sie die Miete zahlen können, den Strom zahlen können, das Essen oder vielleicht sonstige Kleinigkeiten für ihre Kinder oder für die Enkerl zahlen können. Und da haben Sie aber aktiv eingegriffen. Diese ewige Ausrede von Bürgermeister Ludwig, hier herauszugehen: Das sind globale Probleme! - Das darf man nicht gelten lassen, weil es auch faktisch nicht stimmt. Wer ist denn Preisregulierungsbehörde bei der Fernwärme? - Die Fernwärme ist Monopolist, und Preisregulierungsbehörde ist laut Gesetz der Bundesminister für Wirtschaft. Was hat der gemacht? - Er hat diese Entscheidung an den Herrn Bürgermeister direkt in seiner Funktion als Landeshauptmann delegiert. In seiner Funktion als Landeshauptmann war er Chef der Preisregulierungsbehörde, er hat den Preis der Fernwärme per Bescheid festgesetzt. Nix globales Problem! Da kann man nichts machen! Die Märkte spielen verrückt! Nein, er hat selbst den Preis hochgesetzt und hat den Preis für die Fernwärme verdoppelt - verdoppelt! -, und dann sagt er, er kann nichts dafür. Das ist eine faule Ausrede, die wir nicht gelten lassen. (Beifall bei der FPÖ.) Die Gebühren hat er erhöht, überall hat er die Gebühren erhöht. Da war dann immer die Ukrainekrise die Ausrede. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich weiß nicht, was die Ukrainekrise mit den Kosten der Parkplätze oder des Parkpickerls oder des Parkscheins zu tun hat. Aber es ist immer irgendeine Krise. Wir kennen diese faulen Ausreden schon, seit ich hier im Haus bin, seit 2010. Da war es noch die Frau Brauner, die immer gesagt hat: Es gibt globale Krisen, und das Budget läuft aus dem Ruder! Da können wir nichts dafür, aber wir werden es dann irgendwann einmal wieder reparieren! Entschuldigen Sie! Es gibt keine globalen Krisen. Die Krise hat einen Namen in Wien, die Krise heißt SPÖ, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Und Sie haben ja auch - ich weiß nicht ob das ein Fortschritt ist - so ein unfaires System entwickelt, dass Menschen, die nicht arbeiten wollen, mehr Geld bekommen als Menschen, die arbeiten. Und da muss man nicht immer nur den Extremfall hernehmen. Ich meine, wir haben diesen Fall dieser syrischen Familie aufgedeckt, die 4 600 EUR netto im Monat bekommt, oder jetzt den Fall der neuen Familie, die 9 000 EUR bekommt, meine sehr geehrten Damen und Herren. Auch wenn man es sich normal durchrechnet: Eine zwei-, dreiköpfige Familie bekommt oft mehr mit sämtlichen Goodies, die die Stadt Wien oder die SPÖ denen noch nachhaut: freier Bädereintritt, ermäßigte Fahrten mit den Öffis. Ich meine: Welch arbeitender Mensch hat das? Wenn ein arbeitender Mensch in Wien mit seinen zwei Kindern mit den Öffis ins Bad fährt, dann zahlt er seinen regulären Ticketpreis bei der Fahrt dorthin, zahlt den regulären Eintrittspreis beim Baden dort und zahlt dann auch wieder den regulären Ticketpreis zurück. So. Eine von Ihnen verhätschelte Familie, die aus Afghanistan, Syrien hierhergekommen ist, alles, was seit 2015 hergekommen ist, die in der Mindestsicherung ist, die arbeiten könnten, aber nicht arbeiten wollen: Während der Mann, die Frau hackelt, die Kinder - Was weiß ich? - noch in der Schule sind, können die gemütlich um den ermäßigten Tarif ins Freibad fahren, können dort um den ermäßigten Tarif schwimmen gehen und um den ermäßigten Tarif wieder zurückfahren. Und jetzt frage ich Sie eines, Sie als ehemalige stolze Arbeiterpartei, die immer gesagt hat: Aufstieg durch Leistung! Wie soll das funktionieren? - Sie haben Ihre sozialdemokratischen Grundsätze verraten, Sie haben die arbeitenden Menschen verraten, Sie haben die Wienerinnen und Wiener, die diese Stadt am Laufen halten, in den letzten fünf Jahren verraten, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Und jetzt kommen wir zu den nächsten fünf Jahren, ja. Da haben Sie sich auch ein tolles Wort einfallen lassen: Aufschwungskoalition. Also einen Aufschwung verbinde ich ein bisschen mit Energie, ein bisschen mit Enthusiasmus, mit Anpacken. Ich muss Ihnen sagen, so eine fade, lieblose Antrittsrede wie sie der Herr Bürgermeister gehalten hat, habe ich in meinem ganzen Leben noch nie hier in diesem Haus gesehen. (Zwischenruf bei der FPÖ.) Das war fad, das war lieblos, das war schwunglos, das war antriebslos. Und das soll der neue Aufschwung sein? Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit diesem Elan, den Sie hier an den Tag legen - und man sieht es ja auch anhand der leeren Reihen bei der SPÖ; ich habe es vorhin ein bisschen durchgezählt; es waren oft nur acht Abgeordnete hier -, also mit dieser Arbeitsleistung werden Sie sicher nie den Stachanow-Orden bekommen. Und ich sage Ihnen eines: Da waren sogar von den GRÜNEN - ich habe es durchgezählt - mehr Abgeordnete anwesend als von der SPÖ. Wenn Sie so einen Elan als Aufschwung bezeichnen, dann gute Nacht Wien für die nächsten fünf Jahre, denn das wird eine Abschwungskoalition werden. (Beifall bei der FPÖ.) Und wovor wir auch schon in den Monaten davor und auch im Wahlkampf immer wieder gewarnt haben, das hat sich ja jetzt bewahrheitet. Man hat ja viele Probleme einfach über den Wahltag hinausgeschoben. Kaum ist die Wahl geschlagen, kommen die ersten Belastungen, die die Wienerinnen und Wiener natürlich massiv betreffen werden. Und das haben Sie dann bekannt gegeben. Der Herr Bürgermeister hat noch in den ganzen Wahlkampfdiskussionen gesagt: Nein, die Pensionen werden nicht gekürzt! Das wird nicht passieren! Was passiert? - Kaum ist die Wahl geschlagen, greift man noch den armen Pensionistinnen und Pensionisten ins Taschl, erhöht die Krankenversicherungsbeiträge auf Bundesebene, wo Sie ja auch Teil der Regierung sind - und den Menschen bleibt weniger im Geldbörsel. Diesen Pensionsraub hat auch Bürgermeister Ludwig zu verantworten, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Außer Absichtserklärungen gibt es auch nichts Weiteres im Bereich der Mindestsicherung. Jetzt will man vielleicht auf Sachleistungen umstellen - oder es ist ein Bundesproblem, man möchte das mit dem AMS regeln. Reine Ankündigungspolitik, nichts wird passieren. Man könnte schon jetzt mit einem Fingerschnippen intern die Weisung geben, dass an subsidiär Schutzberechtigte die Mindestsicherung nicht mehr ausbezahlt wird. Das liegt einzig und allein im Handlungsspielraum der Stadtregierung, im Handlungsspielraum von Bürgermeister Ludwig, aber er möchte das nicht. Er möchte keine Trendumkehr haben, er möchte nicht die belohnen, die fleißig sind, sondern er möchte die schröpfen, die fleißig sind, denen noch mehr Geld wegnehmen, denen, die ein Leben lang gehackelt haben, wie den Pensionisten, noch mehr ins Taschl greifen, aber es dafür irgendwelchen Menschen geben, die seit 2015 hierhergekommen sind, sei es aus Syrien oder aus Afghanistan. So ein System ist unfair, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Und die Problematik war Ihnen oder ist Ihnen ja auch bewusst. Und jetzt ist es ja auch erst wieder zufällig nach der Wahl herausgekommen, dass der Finanzdirektor, der ja dann auch kurzzeitig Finanzstadtrat war, in einem internen Papier davor gewarnt hat, dass, wenn man im Bereich der Mindestsicherung so weitermacht, das nicht mehr zu finanzieren ist, außer man kürzt Leistungen und Investitionen in anderen Bereichen. So eine Ehrlichkeit hätte ich mir doch von einem Bürgermeister während des Wahlkampfes gewünscht, dass er das sagt. Nein, er hat dieses Papier zurückgehalten, er hat das vertuscht. Und wir brauchen keinen Bürgermeister, der vertuscht. Wir brauchen endlich Transparenz auch in unserem Finanzwesen hier in Wien. (Beifall bei der FPÖ.) Es gibt allerdings eben Absichtserklärungen, wo nichts dahinter ist. Und ich erwarte mir auch von einem Bürgermeister, dass er nicht nur immer kurz vor der Wahl probiert, sozusagen auf den Putz zu hauen: Wir brauchen mehr Polizei in Wien! Jetzt ist ja die SPÖ Teil der Bundesregierung, jetzt könnten Sie ja sofort für mehr Sicherheit hier in Wien sorgen, indem Sie die Polizistinnen und Polizisten, die Sie ja immer für Wien fordern, für die nächsten Jahre bereitstellen. Da bin ich schon gespannt, was passiert, denn das Gegenteil ist der Fall. Diese Regierung aus einer Einheitspartei von SPÖ, ÖVP und NEOS kürzt im Sicherheitsbereich. Und das in einer Zeit, in der der Terror in Europa gang und gäbe ist. Es wird gekürzt: Überstunden bei der Polizei werden gekürzt, werden einfach eingespart. Drei Viertel der Polizeistationen sind am Wochenende im Notbetrieb. Das heißt, dort gibt es nur eine Klingel, dort ist nicht einmal mehr ein Polizist. Da sollte sich einmal der Bürgermeister einsetzen und gemeinsam mit seinem Best Buddy, mit dem Andreas Babler, ordentlich etwas für Wien durchsetzen. Aber auch hier ist ihm wieder eines lieber, lieber nur Teil der Regierung zu sein, sodass man vielleicht die Kosten der Mindestsicherung auf den Bund abwälzt. Aber für die Sicherheit in Wien wird nichts gemacht, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Und dann darf man sich nicht wundern, dass gerade in Wien auch das Phänomen der Jugendbanden natürlich um sich greift. Und ich kann mich noch erinnern, als wir das schon vor vielen, vielen Jahren thematisiert haben, hat es geheißen: Nein, das stimmt alles nicht! So etwas existiert hier nicht! Und die einzige Antwort, die Sie jetzt darauf haben - ich habe wirklich das Regierungsprogramm durchstudiert und es mir angeschaut -, ist, dass Sie eine Orientierungshilfe anbieten und diese nach Niederösterreich weiterschicken. Das heißt, Sie verlagern dieses Problem einfach nach Niederösterreich, ein Problem, das Sie selbst geschaffen haben, weil Sie Menschen hierhergeholt haben, die kulturell einfach nicht hierher passen. Und jetzt wollen Sie es einfach nach Niederösterreich wegdrücken. Die Niederösterreicher werden Ihnen einen Schuh aufblasen, die werden sich wehren, denn für Ihre Willkommenspolitik jetzt ganz Österreich in Geiselhaft zu nehmen, das ist nicht fair, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ. (Beifall bei der FPÖ.) Was hat uns der Fortschritt noch gebracht? - Lobeshymnen auf den Herrn Wiederkehr, der ja jetzt das, was er in Wien verpfuscht hat, auch auf Bundesebene verpfuschen kann. Was ist der Fortschritt, den die NEOS ins Wiener Bildungssystem gebracht haben? - Das Ergebnis ist, dass über 50 Prozent der Schüler so schlecht Deutsch sprechen, dass sie dem Unterricht nicht folgen können und großteils als außerordentliche Schüler geführt werden. Ist das der Fortschritt? Die GRÜNEN haben es schon gesagt, dass Sprachförderungsbudgets vom Bund gar nicht abgerufen wurden, dass man sich hier gar nicht darum gekümmert hat, sondern dass es immer nur Lippenbekenntnisse gibt: Wir holen 300 Sprachlehrer mehr, wir bauen 500 Containerklassen mehr, die Schule wird saniert et cetera! Im Endeffekt muss man sich nur das Ergebnis anschauen, und die Zahlen lügen nicht. Und das, was Sie hier produzieren, ist leider eine verlorene Generation, wenn man jetzt nicht eingreift. Und darum verstehe ich nicht, warum Sie nicht unseren Vorschlag in das Programm eingebaut haben, dass es mit drei Jahren in den Wiener Kindergärten eine Sprachstandsfeststellung gibt, so wie wir es gesagt haben, bei der geschaut wird: Können die Kinder ausreichend Deutsch sprechen, altersgerecht natürlich, im Alter von drei Jahren? - Wenn nicht, muss man die Kinder, aber auch die Eltern in die Pflicht nehmen, denn dann hakt es im Elternhaus. Den Kindern darf man in so einem Fall nie einen Vorwurf machen, sondern die Eltern muss man in die Pflicht nehmen. Und den Eltern muss man auch sagen, wenn es hier Integrationsunwilligkeit gibt, dann muss man hier auch die Leistungen und die Sozialleistungen streichen, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Im gesamten Regierungsübereinkommen habe ich auch nicht gefunden - ich habe mich wirklich bemüht, aber es steht nichts drinnen -, wie man im Bereich des Wohnbaus diese komplette desaströse Altlast, die wir vom Wohnbaustadtrat Ludwig damals noch mitbekommen haben, wieder ändern will. Und der Bundesrechnungshof - und wir haben ja schon 2017 beantragt, dass der prüft - hat ja festgestellt, dass es einen Sanierungsrückstau von bis zu fünf Milliarden im Bereich des sozialen Wohnbaus gibt, wobei es noch immer keinen Ansatz gibt, das so rasch wie möglich aufzuholen, im Gegenteil. Ich habe es ja auch gemeinsam mit meinem Kollegen Seidl im 2. Bezirk aufgezeigt, wo es absurde Beispiele gibt. Am Handelskai 216 hinten - schauen Sie sich das an! Früher hat man das noch gesehen, wenn man am Handelskai vorbeigefahren ist - hat man jetzt eines gemacht, nämlich einen schöneren Bau vorne hingebaut, damit man das hinten nicht mehr sieht. Und das ist nur ein Kaschieren der Probleme, denn die Leute, die dort wohnen ... Und ich habe dort wirklich mit vielen Menschen Kontakt gehabt, habe mir die Wohnungen angeschaut. Dort gibt es statische Probleme, dort gibt es Schimmel, dort gibt es Wassereinbruch, dort gibt es Fenster, die undicht sind. Den Menschen gehört geholfen. Und viele Menschen im Gemeindebau haben Sie im Stich gelassen. Und Sie haben währenddessen die Mieten bis zu fünfmal in den letzten fünf Jahren erhöht. Und auch diese Mieten gehören wieder reduziert, und zwar an das Niveau von sozial gefördertem Wohnbau, von Genossenschaften angepasst. Genossenschaften schaffen es, im ausfinanzierten Bereich günstiger zu vermieten und besser zu sanieren. Und das ist das, was die Stadt Wien nicht gemacht hat. Darum wird es auch von uns in den nächsten Wochen einen Antrag geben, dass gerade bei ausfinanzierten Gemeindebauten die Miete wieder auf den Grundpreis gesenkt wird. Das wäre eine Entlastung von bis zu 40 Prozent, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Zum Abschluss noch der Bereich Wirtschaft, weil das auch vom Bürgermeister angesprochen wurde, der meint, das zarte Pflänzchen der Wirtschaft darf man nicht killen, umbringen, darauf herumtrampeln. Und Wien hat ein Plus in den Wirtschaftsdaten. Ja, Wien hat ein Plus, aber wenn man sich das im Vergleich mit den letzten Jahren anschaut, schrumpft dieses Wirtschaftswachstum enorm. Währenddessen geht die Anzahl der Konkurse in die Höhe - und auch die Arbeitslosenzahlen steigen, meine sehr geehrten Damen und Herren. Und wenn dann gerade der Bürgermeister das Wort WAFF in den Mund nimmt ... Da wäre ich in den nächsten Wochen, Monaten, im kommenden Jahr oder im laufenden Jahr ein bisschen vorsichtig. Denn gerade der Bürgermeister als Präsident des WAFF wird uns hier an diesem Rednerpult erklären müssen, wieso er gemeinsam mit seinen besten Freunden Faymann und Ostermayer, damals noch bei der Imfarr, 860 000 EUR des WAFF - das wäre Geld, das für Arbeitnehmerförderung da gewesen wäre - dorthin geschossen hat, mit einem dubiosen Mietvertrag, wobei Objekte getauscht wurden. Und jetzt ist für den WAFF ein Schaden von 860 000 EUR zustande gekommen, 860 000 EUR Schaden für den WAFF. Bürgermeister Ludwig ist dort Präsident, ist dort Chef des Aufsichtsrates, wenn man es so sehen will. Auch hier wird er sich erklären müssen, wieso wieder nur für rote Freunde Objekte getauscht wurden, Mietverträge abgekauft wurden und jetzt durch die größte Pleite oder einer der größten Pleiten, die es gibt, nämlich jene der Imfarr von 760 Millionen EUR, die Stadt Wien durch den WAFF betroffen ist, weil es durch Freunderlwirtschaft wieder zu Verquickungen gekommen ist. (Beifall bei der FPÖ.) Und die Nachredner können es sich - ich meine, Sie werden eh die vorgefertigten Reden nicht irgendwie umschreiben - gerne notieren: Weil es immer heißt, es kommen keine Lösungen: Wir bringen immer Lösungen ein, ich erwähne es noch einmal. Es kommt auch heute ein Beschlussantrag, der ein grundlegendes Konzept darlegt, wie man sich Wien vorstellen kann, nämlich einerseits Sozialstaat schützen! Und das geht nur, wenn man sozialen Missbrauch abstellt. Daher Mindestsicherung nur mehr für Österreicher! Wien darf keine Asylmetropole bleiben. Das heißt, Wien muss Abschiebehauptstadt werden, um Illegale und Kriminelle wieder aus dieser Stadt wegzubringen. Wir müssen Wohnen sichern, vor allem für Wiener. Das heißt, der Österreichbonus, den wir auf Bundesebene in der Regierung eingeführt haben - der gilt für Genossenschaften - gehört auch auf den Wiener Gemeindebau umgelegt, sodass der österreichische Staatsbürger hier wieder Vorrang hat. Wir müssen Sicherheit wiederherstellen, Kriminalität bekämpfen, das bedeutet Soko Jugendbanden, auch einen Einsatz des Bürgermeisters auf Bundesebene für mehr Polizei, für eine Absenkung der Strafmündigkeit. Und ich kann Ihnen eines versprechen: Es werden jetzt fünf Jahre hier im Haus, die sehr ungemütlich für Sie werden, denn wir werden jeden Fehler schonungslos aufzeigen, werden aber auch gleichzeitig Alternativen für ein besseres Wien vorschlagen. Wir werden sehen, wie Sie abstimmen. (Beifall bei der FPÖ.) Vorsitzende GRin Marina Hanke, BA: Vielen Dank. Werte Kolleginnen und Kollegen, vielleicht erlauben Sie mir einen kurzen persönlichen Satz: Es ist eine besondere Ehre, in dieser Legislaturperiode jetzt auch aus dieser Perspektive die Sitzungen begleiten zu können. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit und darf gleich als Nächstem dem Herrn GR Taucher das Wort erteilen. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN.) GR Mag. Josef Taucher (SPÖ): Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Wienerinnen und Wiener, sehr geehrte Menschen vor den Bildschirmen! Liebe Marina, herzlichen Glückwunsch zu dieser neuen Position. Ich freue mich sehr, dass ich dein erster Redner sein darf. Wir kommen nun zur Debatte bezüglich der Aufschwungskoalition. Ja, vielleicht eine kurze Replik nur, damit man sich nicht ärgern muss: Der Standpunkt bestimmt das Bewusstsein. Wenn der Kollege Nepp sagt, die Zahlen sprechen eine klare Sprache, dann weiß jeder von uns, der "Per Anhalter durch die Galaxis" gelesen hat, was 42 bedeutet. Nur hat man die Frage meistens schon vergessen. Also 42 ist die Antwort, lieber Kollege Nepp. So viel zu Zahlen. Ich will aber gar nicht weiter auf Sie eingehen, weil es ja keine Replik auf unser Regierungsprogramm oder auf die Koalition war, sondern ein Rundumschlag, der seit zehn Jahren der gleiche ist. Seit 2015 erzählen Sie uns immer das Gleiche. Wir arbeiten für diese Stadt, wir haben unsere Ziele erreicht, wir haben 97°Prozent der Projekte in der letzten Periode umgesetzt. Also wir haben messbar Fortschritt und Transparenz erreicht. Diesmal haben wir, Rot und Pink, in 83 gemeinsamen Sitzungen in zweieinhalb Wochen ein sehr ambitioniertes Regierungsprogramm gemeinsam erarbeitet. (Zwischenruf von GRin Dipl.-Ing. Selma Arapovic.) - Ja, ich bin ein Monk, ich habe das natürlich durchgerechnet. In zweieinhalb Wochen haben wir das erarbeitet. Und ja, ich kann Ihnen sagen, selbstverständlich sind nicht alle Modelle in 83°Sitzungen in zweieinhalb Wochen zu machen. Wir haben die Eckpfeiler für Reformen eingeschlagen, wir haben die Eckpfeiler unserer Ziele eingeschlagen, ob das bei der Reform der Mindestsicherung ist, ob das im Gesundheitssystem ist, ob das im Bildungssystem, in der Elementarpädagogik, in der Inklusion, bei der Integration ist. Überall haben wir die Eckpunkte eingeschlagen, und wir werden diese fünf Jahre nutzen, um das konkret auszuarbeiten und auch da oder dort zu schauen: Wo gibt es Sparpotenziale, wo gibt es Synergien? Selbstverständlich. Und unser Bürgermeister ist natürlich kein Marktschreier wie Sie, Herr Nepp. Er steht hier in einer ernsten Situation Österreichs, in einer ernsten Situation, in der Kinder in einer Schule ermordet wurden, und hält eine ruhige Rede und muss nicht so herumschreien (Zwischenruf von StR Dominik Nepp, MA.) - Schauen Sie, Sie können ja nicht einmal jetzt zuhören. Sie können nur schreien, Sie sind ein Radaubruder. (GR Maximilian Krauss, MA: ... nach seiner Rede! ...!) Also unser Bürgermeister führt die Stadt mit ruhiger Hand, mit ruhigem Wort (StR Dominik Nepp, MA: Sie schläfern alle ein!) und sehr, sehr besonnen und arbeitet auch besonnen. Selbstverständlich ist es so, dass wir dieses zarte Pflänzchen der Wirtschaft nicht abwürgen können, auch wenn wir einen Konsolidierungspfad einschlagen müssen. Das heißt, es wird weiterhin Investitionen geben, unser Programm heißt ja auch: Wirtschaft stärken, sozialer Zusammenhalt und moderne Bildung. Das sind die drei großen Themen, denen wir uns verpflichtet haben. Und wirtschaftlich investieren heißt, neue Schulen zu bauen. Wir haben uns zum Beispiel gemeinsam ausgemacht, dass wir in dieser Periode eine Europaschule bauen, dass wir eine HTL für KI und IT gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und gemeinsam mit dem Bund auf den Weg bringen, weil Wien da wirklich das Nachsehen hatte, fast 40°Jahre keine HTL mehr in Wien. Und wir brauchen solche Schulen, um die besten Fachkräfte in der Stadt zu haben. Wir brauchen eine starke Daseinsvorsorge, die investiert. Und mit den Stadtwerken wird in diese Stadt investiert - und unser Bürgermeister hat es gesagt -, allein beim öffentlichen Verkehr 1,3°Milliarden. Das sind Arbeitsplätze, das sind Aufträge für die Wirtschaft, und das ist ganz, ganz wesentlich. Ob wir Straßenbahnen bei Bombardier-Alstom bestellen, ob wir neue Schienen bauen, ob wir die Infrastruktur ausbauen. Das sind überall Arbeitsplätze und Investitionen in den Standort Wien, und das wollen wir massiv weiterbetreiben. (Beifall bei SPÖ und NEOS.) Und natürlich auch die Energiewende: Wir haben uns auch in diesen schwierigen Zeiten verpflichtet, das Klimaziel 2040 klimaneutral zu sein weiterhin als Ziel festzuschreiben, weiterhin darauf hinzuarbeiten, dass wir das schaffen. Und dazu braucht es auch eine kluge Energietransformation, und da sind wir auf dem Weg. Ich meine, wir haben bei der Sonnenstromoffensive das Ziel früher als geplant erreicht. Der 250-Megawatt-Peak wäre Ende 2025 gewesen, jetzt gehen wir in Richtung 800. Das ist ein ambitioniertes Ziel, und das wird auch Arbeitsplätze auslösen und Jobs auslösen und Geld in die Wirtschaft auslösen. Wir bauen die Fernwärme aus, wir bauen die Geothermie aus, wir bauen Energienetze. Das sind alles Arbeitsplätze in dieser wunderbaren Stadt Wien in einem neuen Bereich. Und unser Bürgermeister hat es auch genannt, diese KI-Gigafactory ist natürlich ein Impuls in dieser Stadt, wenn es um Milliardeninvestitionen geht, der auch einen Sog - Herr Stefan Gara, wir haben darüber gesprochen - von ganz vielen Unternehmen entwickeln wird, die sich da anschließen werden und für die Wien ein Anziehungspunkt sein wird, dass sie hier Unternehmen aufmachen, hier wirtschaftlich erfolgreich sind, hier investieren und damit wieder Arbeitsplätze schaffen. Das ist unser Ziel, aber das immer mit einem Augenmaß, sodass es auch sozial gerecht in dieser Stadt zugeht, sodass wir in der Umweltpolitik so vorgehen, dass die Menschen sich ihr Leben leisten können, dass die Menschen sich ihre Betriebskosten leisten können, auch immer mit Unterstützungsprogrammen. Und deswegen fordern wir ja auch vom Bund sozusagen einen Sozialtarif beim Strom und bei der Energie, damit Leute sich das auch alles leisten können, die vielleicht nicht so ein dickes Geldtascherl haben wie manche, die hier marktschreierisch herumrennen. Wir bauen auch die E-Ladestationen aus. Es war ja kurz befürchtet worden, dass weniger E-Autos gekauft werden, wenn diese ganze E-Auto-Förderung eingeschränkt oder zurückgenommen wird. Das ist überhaupt nicht so. Es gibt neue Rekorde beim Kauf von Elektroautos, und wir werden ja auch in dieser Legislaturperiode tausend neue Ladestationen im öffentlichen Raum bauen, damit die Menschen, wenn sie schon mit dem Auto unterwegs sind, elektromobil unterwegs sein können und ihre Fahrzeuge dort laden können. Zentral ist uns jedoch in der Mobilität der öffentliche Verkehr; wir haben es heute schon gehört. Drei neue Straßenbahnlinien sind auf dem Weg umgesetzt zu werden: der 27er, der Floridsdorf und Donaustadt verbindet - jetzt haben wir mit dem 25er und 26er schon drei Querverbindungen; das ist sehr schön -, der 18er ist auf dem Weg, und der 12er ist auch auf dem Weg. Also da ist schon vieles in Anbahnung und wird auch umgesetzt. Aber uns ist natürlich auch weiterhin im Umweltverbund der Radverkehr wichtig. Es wird auch da einiges umgesetzt werden. Der Ringradweg, den wir als eines der großen Projekte mit der Entflechtung von Fuß- und Radweg geplant haben, ist nur eines der großen Projekte. Es wird unzählige kleine Projekte geben, mit denen wir das Radwegenetz weiter ausbauen. Persönlich liegt mir der Fußgängerbereich ganz besonders am Herzen. Die FußgängerInnen sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer in unserer Gesellschaft. Das sind meist Kinder, das sind Frauen, das sind Ältere. Alles, was wir im Fußgängerbereich tun, ist soziale Politik, ist gerechte Politik, wenn wir sichere Wege schaffen. Und es wird in dieser Periode eines unserer ganz großen Ziele sein, auch die Fußwege auszubauen, sicherer zu gestalten und auch Maßnahmen zu treffen, dass man sie vielleicht auch vom Verkehr dieser elektromobilen Mopeds entflicht, dieser Scooter, die da herumfahren, zum Teil auch auf dem Gehsteig. Da braucht es auch strenge Maßnahmen, damit man das in den Griff bekommt. Im Kulturbereich ist auch ein Riesenfortschritt, finde ich, passiert, dass Kultur in der letzten Periode stark dezentralisiert wurde. Auch das ist ein Fortschritt, und das werden wir in dieser Periode mit Basiskultur, mit dem Festival der Bezirke fortführen, aber auch mit hochkulturellen Veranstaltungen, wie Impulstanz als Public Units, als öffentliche Tanzeinheiten im öffentlichen Raum. Das werden wir weiter anbieten, und das kommt unheimlich gut an. Die Menschen nehmen das an, weil sie einfach bei Top-Tanztrainern und -Performern mittanzen können und Instruktionen kriegen. Wir machen das ist der Donaustadt, im Donaupark, im Goethehof, am Hirschstettener Badeteich, in der Seestadt. Es gibt einen Run darauf, und das wird auch heuer wieder im Sommer angeboten werden: 70 Public Units, ein schönes Projekt, das auch sehr schön zeigt, wie Kultur bis an den Stadtrand funktionieren und strahlen kann. Ich möchte noch zu einem Punkt was sagen, weil es ja immer um Integration und Flüchtlingspolitik geht, und dann werden Einzelfälle herausgezogen, als ob wir für Einzelfälle Politik und Gesetze machen würden. Wir machen sozusagen nie für den Einzelfall Politik, sondern für eine Gesellschaft. Für eine Stadtgesellschaft machen wir Politik. Deswegen haben wir uns auch entschlossen, in unser Regierungsprogramm ein ganzes Unterkapitel zum Thema Deutsch zu schreiben, weil für uns, SPÖ und NEOS, ganz klar ist: Deutsch ist unsere gemeinsame Sprache, auf Deutsch müssen wir uns fokussieren, ob in der Elementarpädagogik, in der Volksschule, in der Mittelschule oder auch später. Wir müssen alles dazu beitragen, dass die Menschen, die bei uns leben, Deutsch lernen. Wir wollen ein Portal für die Geflüchteten, wo sie, wenn sie kommen, ein Portal haben, bei dem sie einsteigen, bei dem sie Deutschangebote bekommen und nicht irgendwie im Internet etwas aus kostenpflichtigen privaten Deutschkursen, zusammensuchen müssen, bei denen man sich als Zugezogener gar nicht auskennt. Das muss ein Qualitätssiegel haben, das muss einen Sinn machen, sodass man mit einem Portal ein Tor zum "Deutschlernen" hat. Und wir verpflichteten unsere Vereine und unsere Auftragnehmer, die eng mit uns zusammenarbeiten, auch als Vereine im Integrationsbereich auf Deutsch zu fokussieren. Wir haben auch ganz dezidiert geschrieben, wir haben die Volkshochschulen, die in dieser Stadt ein wunderbares Instrument der Erwachsenenbildung sind. Wir haben die Volkshochschulen saniert - manche sind noch in Sanierung - und haben da ein Riesenpaket aufgesetzt. Und diese Räume müssen wir nutzen, um auch dort Deutschkurse anzubieten, aber auch anderen Maßnahmen, wie mehr musikalische Frühbildung und und und. Wir haben hier ein Instrument, und das muss fokussieren. Also das wird in dieser Periode ein großer Schritt werden: Deutsch, Deutsch, Deutsch als Fokus bei allen Vereinen, die damit was zu tun haben, in der VHS, im Kindergarten, in der Schule. Das war uns und unserem Bürgermeister auch ein großes Anliegen, denn ohne Deutsch, ohne gemeinsame Sprache, ohne Verständnis gibt es auch keine Integration. Und ich glaube - und unser Bürgermeister hat auch das schon gesagt, und wir haben es auch ins Regierungsprogramm geschrieben -, wir brauchen einerseits eine Mindestsicherung, die Armut vermeidet und Armut abfängt als letztes soziales Netz. Es soll kein Kind in Armut und Chancenlosigkeit aufwachsen. Und gleichzeitig wollen wir als zweite Säule alle arbeitsfähigen Menschen, die bei uns sind, in Arbeit bringen. Und deswegen ist es uns so wichtig, dass das AMS diese Leute, die arbeitsfähig sind - 43 bis 46 Prozent der Mindestsicherungsbezieher sind arbeitsfähig -, in dieses System des AMS bringen, damit wir sie in Arbeit bringen, weil nichts gerechter ist, als zu wissen: Der bezieht jetzt Leistung, der lernt Deutsch, der kriegt eine Ausbildung, und der arbeitet dann und zahlt Steuern und Sozialversicherung. Darum geht es. Und ich weiß, Sie holen immer Einzelfälle heraus. (StR Dominik Nepp, MA: Schauen Sie sich die Statistik an!) Reden Sie einmal mit der AMS-Vorständin Petra Draxl! 300 Ärzte haben wir aus den Flüchtlingsgebieten bei uns. Die arbeiten in Österreich, und wir brauchen diese Ärzte. Die gibt es auch, nicht nur Ihre syrische Familie, die Sie da immer auf der Fahne herumtragen. 42, sage ich nur. Lesen Sie nach! So, und als letzter Punkt, weil es mich als Kinderpsychologen wirklich schmerzt: Wir haben ja im Regierungsprogramm ausgemacht, dass wir für diese Kinder, die unter 14-Jährigen, die wirklich so stark straffällig werden und so viele Delikte haben, was tun wollen und dass wir sie nicht aufgeben wollen und nicht sagen wollen: Die haben halt ein Pech! Die scheiden wir aus der Gesellschaft aus oder geben sie in ein militärisches Bootcamp und trainieren und traktieren sie dort! Wir haben gesagt, wir wollen diese Kinder, die die Spur verloren haben, die wirklich arme Seelen sind und in unserer Gesellschaft verloren sind, wieder auffangen und Einrichtungen bauen, wo sie Orientierungshilfe kriegen, Einrichtungen, wo wir sie aus ihrem Umfeld herausnehmen. Und wenn Sie da hergehen und sagen, ja, die Niederösterreicher und die Burgenländer sollen das kriegen: Das ist ja vollkommener Humbug. (StR Dominik Nepp, MA: Sie wollen Probleme abschieben!) Da reden Sie von was, wovon Sie keine Ahnung haben. Es ist über lange Jahrzehnte Politikpraxis, dass man Menschen, die in schwierigen Lagen sind, aus dem System herausnimmt, woanders hingibt, sodass sie wieder eine neue Orientierung bekommen. Das machen wir in der Drogentherapie. (Zwischenruf von StR Dominik Nepp, MA.) - Ich weiß eh, Sie wollen ja auch keine Drogentherapie, das ist ja für Sie auch ein menschlicher Punkt, Punkt, Punkt. Das haben wir ja da schon alles erlebt, wie ihr mit Spritzenleiberl dagesessen seid. So, also dass man Menschen herausnimmt, das machen wir seit Jahrzehnten im Grünen Kreis: dass wir sie auf Bauernhöfe geben, in tiergestützte Therapien, wo sie einmal weg von ihrer Clique, von ihrem System, von ihrer Szene sind und sich wieder fangen können, wieder auf Schiene kommen können, neue Beziehungen aufbauen können und damit wieder ins Leben zurückfinden. Ich habe gestern erst mit einer Freundin telefoniert, die seit vielen Jahren erlebnisorientierte Pädagogik macht, bei der eins zu eins mit Kindern gearbeitet wird - das Projekt Schiff Noah, Wüstentouren, Alpentouren, all das, wobei Beziehung aufgebaut wird. Und diese Jugendlichen rebellieren in den ersten zwei, drei Wochen, aber sie können nicht davonrennen, weil sie halt irgendwo in den Alpen marschieren oder weil sie auf einem Schiff sind. Und dann bildet sich - langsam kommen die herunter - wieder Orientierung. Und wer dagegen ist, dass man elf-, zwölfjährige Kinder auffängt, wieder auf Schiene bringt, der ist herzlos. (StR Dominik Nepp, MA: Es geht um die rechtliche Handhabung!) Schämen Sie sich! Das tut mir wirklich weh. Und Ihr Udo Landbauer soll sich auch schämen. Es ist letztklassig, so mit Kindern umzugehen. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN.) Vorsitzende GRin Marina Hanke, BA: Zu Wort gemeldet ist Frau StRin Dr. Greco, und ich erteile es ihr. StRin Dr. Katarzyna Greco, MIEM: Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Stadträtinnen, Stadträte, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren via Livestream! Ich trete dieses Amt als Stadträtin mit wirklich großer Demut an, mit großer Freude an, und ich bin hier, um zu handeln, um zu wirken, um zu bewirken, gemeinsam mit Ihnen allen. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön aussprechen, ein Dankeschön für all Ihre Stimmen, für Ihren Zuspruch. Das bedeutet mir sehr viel. Ich glaube, viele von Ihnen konnten es an meinem Strahlen erkennen, als ich hier heute in der Früh gegen 10 Uhr gesessen bin. Doch leider war dieses Strahlen sehr schnell auch schon wieder vorbei, als ich diese grausame Nachricht aus Graz - wie so viele von uns - gelesen habe. Und gerade mich als Mutter betrifft das. Ich will mir das gar nicht vorstellen, ich will mir nicht ausmalen, wie sich die Kinder, die Eltern, die Lehrer, die Einsatzkräfte, die wir nicht vergessen dürfen, da fühlen, da fühlen müssen. Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag, den wir hier heute im Rahmen dieser Konstituierung leider auch so miterleben und mit hereinnehmen, denn das ist das Leben. Ich bin hier Mutter, und das bin ich aus vollster Überzeugung. Und es ist auch etwas, das ich für die Zukunft mitnehmen möchte, nämlich für die Zukunft all unserer Kinder, wie wir diese Stadt gestalten. Ich stehe hier aber auch als Unternehmerin vor Ihnen. Ich kenne seit vielen Jahren die Wiener Wirtschaft von innen, und ich möchte mich dafür einsetzen. Gemeinsam mit unserem Parteiobmann Markus Figl möchten wir hier mit dem gesamten Team klar und kompetent an Lösungen arbeiten, an Lösungen für diese Stadt, denn diese Stadt kann mehr. Diese Stadt ist eine Stadt, die eine Vorzeigestadt im internationalen Bereich ist und noch viel, viel besser werden kann. Dazu braucht es aber eine starke Wirtschaft, dazu braucht es einen starken Standort, und genau dafür setze ich mich ein, genau dafür werde ich antreten. (Beifall bei der ÖVP.) Und ich habe mir ... Vieles wurde in Ihrem Regierungsprogramm angekündigt, es ist vieles noch nicht konkretisiert. Joe Taucher hat es angesprochen, sonst hätte ich es gesagt. Es sind ganz viele Punkte, die wir noch genauer machen wollen, denn alles, was Visionen sind, die nicht konkretisiert werden, die nicht budgetiert werden, die nicht auch eine Zeitlinie mitbekommen, bleiben Visionen. Rein mit Visionen werden wir diese Stadt nicht besser gestalten können. Das, was wir jetzt brauchen, ist, diesen Menschen in der Stadt ganz einfach mehr Hoffnung zu geben. Die Menschen, die hier tagtäglich arbeiten, sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Es ist genau Wien, dieser wirtschaftliche Motor - der Bürgermeister hat es heute in seiner Rede auch bereits erwähnt -, den wir ankurbeln müssen. Es ist in den letzten Jahren vieles passiert, wir könnten europäischer Leuchtturm sein - könnten. Dazu brauchen wir noch viel mehr konkrete Punkte, und wir haben ganz viele Ideen. Wir werden sie gerne einbringen. Sie haben gesagt, Sie reichen die Hand. Auch wir reichen die Hand, denn wir wollen hier eindeutig viele ambitionierte Überschriften ... Ich darf hier zitieren "Standortpolitik", "Digitalisierungsoffensive", Grätzelstrategien, "AI Gigafactory". Tja, zwischen Realität und Ambitionen gibt es noch eine Lücke, und die werden, die können wir nur gemeinsam schließen. Und gemeinsam, damit wir Chancen ... Mein Kollege Harald Zierfuß hat es bereits gesagt. Ja, es gibt Ideen, aber wir müssen mehr machen, nicht über Ideen sprechen, die wir in den letzten Jahren schon besprochen haben. Ich kenne sie aus der Wiener Wirtschaftskammer: viele Projekte, die eingetaktet wurden. Aber Eintakten reicht nicht. Wir müssen diese Projekte gemeinsam umsetzen, wir müssen handeln, wir müssen agieren, denn sonst bleiben wie gesagt diese Chancen liegen. (Beifall bei der ÖVP.) Und an dieser Stelle habe ich auch eine Frage an Sie. Immer wieder wenn ich so durchlese: Ja, es gibt sie, die Projekte. Und doch gibt es immer noch so unglaublich viele Hürden für die Unternehmerinnen und Unternehmer. Und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die Stadt als Verwaltung sich nicht als Partner der Unternehmen in Wien sieht. Es gibt diesen Bundesgrundsatz: Zuerst beraten, dann bestrafen! Ich habe ihn nicht gefunden, nichts dazu bei den Betriebsanlagengenehmigungen, nichts dazu bei den arbeitsrechtlichen Auflagen und nichts dazu in Bezug auf ein wirklich modernes Gebrauchsabgabengesetz. Da müssen wir hin, das sind die kleinen Feinheiten, die aber den großen Unterschied für unsere Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer ausmachen. Und da werden wir genau hinschauen, denn ich erwarte mir eine ehrlich ausgestreckte Hand den Unternehmerinnen und Unternehmern gegenüber. Die Bürokratie gehört entlastet, das ist auch einer dieser Punkte. Wir sprechen - und ich darf jetzt seit fünf Jahren in diesem Haus sein - seit fünf Jahren darüber, und Sie, diejenigen von Ihnen, die schon länger dabei sind, sprechen wahrscheinlich noch länger darüber. Aber nur darüber zu sprechen, wird es nicht bringen. Und dazu, dass Wien die Stadt der internationalen Begegnungen ist: Ich bin brennende Europäerin, das wissen Sie. Wir können hier einen Schritt in der Entwicklung weitergehen. Wir sprechen hier von Innovationszentren, KI- Initiativen, der Skalierung von Gründungen. Das ist alles richtig, aber wo ist hier die substanzielle Strategie? - 2030, ja, aber wie der konkrete Plan, um genau dort hinzukommen, um diese Standortentwicklungen ... Die Grätzel wurden heute bereits mehrfach angesprochen. Technologiezentren, Gewerbeflächen: Ja, tun wir es, tun wir es endlich! Denn wir benötigen es, wir benötigen es für unsere Stadt, denn wir wissen es: Unternehmertum, die Arbeitskräfte dieser Stadt, die sind das Rückgrat. Und wir werden darauf bauen, wir werden gemeinsam hier schauen, dass wir mit Ihnen Lösungen finden. Wir werden Sie daran erinnern, die Themen und die Projekte, die Sie bereits drinnen haben, zu konkretisieren. (Beifall bei der ÖVP.) Wien - und auch das wurde bereits angesprochen - hat zwei Drittel der internationalen Headquarter, die sind hier zuhause. Wichtig für den Standort, für die Ansiedlung von internationalen Institutionen und Unternehmen ist natürlich auch die Verwaltung. Und bei der Verwaltung gibt es Optimierungsbedarf, den ich aber wieder nicht aus diesem Regierungsprogramm herauslesen kann. Wir lesen hier vom "Business Immigration Office". Das soll zum Science- Hub werden - gut, aber der große Elefant im Raum ist und bleibt die MA 35. Die muss auch verbessert werden, da dürfen die Prozesse verbessert werden, denn sonst - unabhängig davon, wie wir diese Institutionen, wie wir die Anlaufstellen für die UnternehmerInnen, für die internationalen Personen, Fachkräfte, die zu uns kommen, benennen - wird das keine gute Zukunft haben. Und ich möchte hier auch noch eine Lanze für die Ein-Personen-Unternehmen brechen, für die KMUs, denn sie sind diese feingliedrige Wiener Wirtschaft, die umso mehr unterstützt gehört. Die brauchen eine Anlaufstelle, nicht diese überbordende Bürokratie - und wir finden sie überall. Und wenn ich mir so das Regierungsprogramm ansehe, dann sehe ich hier ganz viele Projektankündigungen und Evaluierungen. Wir brauchen mehr konkrete Schritte, kleine, feine Schritte, die Sie sofort umsetzen können. Wir sprechen vom digitalen Aufbruch, aber was bringt ein Cyber-Security-Hub, wenn in vielen Bezirken in Wien das Internet noch schlecht funktioniert, wenn in vielen öffentlichen Institutionen das gesamte WLAN schlecht funktioniert? Was bringen MINT-Ausbildungsoffensiven, wenn dann aber die Lehrstellen fehlen? Wir haben hier noch ganz viele Sachen zu tun. Digitale Betriebsanlagengenehmigungen - und das gilt nicht nur für die letzten fünf Jahre, in denen ich das Haus kenne, sondern das kenne ich schon seit vielen, vielen Jahren auch seitens der Wirtschaftskammer - dürfen, müssen vereinfacht werden. Denn genau diese kleinen, feinen Schritte geben den Unternehmern auch Mut weiterzutun, Mut, genau dieses Rückgrat der Wiener Wirtschaft zu sein, das wir so dringend für die Entwicklung dieser Stadt benötigen. (Beifall bei der ÖVP.) Und lassen Sie mich nun auf ein zweites Thema eingehen, auf das Thema Gesundheit! Diejenigen von Ihnen, die mich kennen, wissen, es ist für mich mehr als ein Thema, es ist eine echte Herzensangelegenheit, denn Gesundheit ist auch ein Maßstab für Fairness und für soziale Verantwortung. Und wir haben schon einiges auf den Weg gebracht. Und da sage ich ganz bewusst "wir", denn ich freue mich, dass viele Ideen, die vor allem Ingrid Korosec in den letzten Jahren aufgezeigt und eingebracht hat, mit in die Umsetzung eingeflossen sind. Das ist auch der richtige Weg. Und wir leben hier ... Und ich freue mich Begriffe wie "Gender Health Gap", präventive Versorgung, "Digital Health" im Regierungsprogramm vorzufinden, aber einmal mehr: Zwischen Nennung und Umsetzung gibt es noch unglaublich viel zu tun. Wir waren vor mehreren Jahren gemeinsam mit StR Hacker auf einer spannenden Reise, und wir durften uns ansehen, wie Digitalisierung im Gesundheitswesen funktionieren kann. Wir müssen es jetzt endlich tun, aufhören, nur darüber zu reden. Und ja, ich kenne die Probleme dahinter. Und ich hätte gerne, dass wir alle diesen kleinen magischen Knopf haben und sagen, es funktioniert. Aber dazu braucht es auch Mut, und genau dieser Mut und die konkreten Schritte fehlen mir noch im Programm. Wir werden darauf achten, dass diese auch umgesetzt werden, dass dieser Mut mit hineinkommt. (Beifall bei der ÖVP.) Wenn wir von Gesundheitspolitik sprechen, dann sprechen wir auch von Verantwortungspolitik. Und wir sprechen vor allem davon, dass die Maßstäbe für Gesundheit effizient eingesetzt werden, wenn wir von einem Best Point of Service sprechen. Es gibt hier verschiedene Programme und Punkte, und einmal mehr darf ich auf meine Kollegin Ingrid Korosec hinweisen, die sich schon seit vielen Jahren vehement für diesen Bereich einsetzt, aus einer ganz tiefen Verantwortung heraus. Ich möchte hier zwei Beispiele zitieren, denn wir werden sicherlich noch viel Gelegenheit haben, auch über diesen Bereich zu sprechen, über die Gesundheit. Wir wissen aus Berechnungen zahlreicher Institutionen, dass der teuerste Ort, wenn es um Gesundheit geht, das Krankenhaus ist, der stationäre Bereich. Und dabei sprechen wir von zirka 6 500 EUR an Kosten. Dagegen sind es im ambulanten Bereich 432 EUR. Ich bin keine Medizinerin, ich kann Ihnen nicht sagen, was vom intramuralen Bereich ausgelagert werden kann, aber das, was ich weiß, ist: Wenn wir hier investieren, haben wir das 15fache an Potenzial, 15-mal mehr kostet es intramural als im ambulanten Bereich. Und es gibt ein ganz klares Bekenntnis, das auch diese Landesregierung unterschrieben hat: Hinaus aus dem Krankenhaus, da, wo es möglich ist, in den niedergelassenen Bereich, in den ambulanten Bereich! Und das zeigt uns auch der "Monitoringbericht Zielsteuerung-Gesundheit". Wien hat hier unbedingt noch Aufholbedarf. Patientenlenkung wurde auch bereits angesprochen. Wir müssen diesen Bereich weiter nicht nur ansprechen, sondern zur Umsetzung bringen, denn die Inanspruchnahme von Spitalsambulanzen darf gesteigert, nicht reduziert werden. Wir wollen, dass die Menschen zum Best Point of Service gehen, wie das genannt wird, nicht zum teuersten, sondern zum für sie und für die ganze Belegschaft optimalen. Und gleichzeitig geht es um Digitalisierung im Gesundheitswesen. Da fehlen mir noch diese niederschwelligen Zugänge im Regierungsprogramm. Wo sind diese digitalen Zugänge für Mütter, die eine schnell eine Frage haben? "1450" kommt vor, das darf ausgebaut werden. Es darf überall ein Mehr sein, wir dürfen mehr Mut haben. Zentrum der Gesundheitsforschung, transnationale Forschung, Klinikinfrastruktur. Es fehlen mir hier die klaren Weichenstellungen einmal mehr, die Investitionen. Und ja, es ist eine enorm schwierige Aufgabe des Budgets, aber gerade in dem Bereich müssen wir konkrete Schritte angehen. Wir dürfen sie in dem Fall auch mit der Koordination, mit dem politischen Willen in einem echten Life-Science-Hub, mit einer Gesundheitsmetropole Wien machen, die die Infrastruktur stärkt. Denn ich glaube, was uns allen klar ist, ist: Gesunde Wirtschaft - gesunde Wienerinnen und Wiener. Das ist das, was wir wollen. Das ist das, was die Zukunft ausmacht. Und das bringt mich noch kurz zum Punkt Infrastruktur. Wir brauchen Infrastruktur, die mitwächst, Infrastruktur in der Gesundheit, wie es angesprochen wurde. Die Stadt bekennt sich immer wieder zu Infrastrukturprojekten, die evaluiert gehören. Aber wo sind die Lessons Learned? Was können wir in Zukunft besser machen? Denn es wurde schon einiges umgesetzt, das stellt niemand in Frage. Mutiger, mit einer klaren Übersicht: Das ist das, wo wir hinwollen. Die Wiener Arbeitsmarktpolitik - auch hier: Sicherung der Fachkräfte; ich habe es angesprochen. Wie soll das gehen, wenn die Institutionen dahinter selbst noch dabei sind, sich zu organisieren? - Wir als Wiener Volkspartei wollen dort anpacken, wir wollen nicht wegschauen. Wir werden aufzeigen. Sie wissen, ich reiche die Hand. Ich kann genau hinschauen, und ich werde es auch genau machen. Wir bringen großartige und viele Ideen mit, denn gemeinsam konstruktiv und voller Einsatz. Das ist genau das Ziel, das wir hier haben. Vieles wird in Überschriften erwähnt, konkretisiert darf es werden. Und wir setzen uns für eine Wirtschaft ein, die die Menschen mitnimmt, für eine Infrastruktur, die Zukunft ermöglicht, für eine Digitalisierung, die endlich entlastet und nicht weiter belastet, für eine Gesundheitspolitik, die Raum für Fortschritt, für diese wachsende Stadt und für ein Miteinander, das stark ist, gibt. In dieser Hinsicht sage ich: Vielen Dank. Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Und wir werden darauf schauen, dass viele der Themen, die im Regierungsprogramm angesprochen wurden, auch mit konkreten Inhalten und Zielen gefüllt werden, hinter denen wir alle hier in diesem Raum stehen können, für die Wienerinnen, für die Wiener. - Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.) Vorsitzende GRin Marina Hanke, BA: Zum Wort gemeldet ist GR Ornig und ich erteile es ihm. GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Sehr geehrte Frau Vorsitzende, herzlichen Glückwunsch vorab einmal! Werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Damen und Herren! Wie man an meiner Aussprache erkennen kann, bin ich auch sozusagen aus der grünen Mark, aus der Steiermark. Ich bin auch sehr irritiert ob der Geschehnisse des heutigen Tages. Ich weiß, es gibt mehrere hier im Raum: Vom Joe weiß ich es, Veronica Kaup-Hasler hat viel Zeit in Graz verbracht. Es geht mir nicht gut. Es geht mir nicht gut mit all dem, was dort passiert ist. Und es geht mir auch nicht gut mit all dem, was dann in den Köpfen vorgeht, denn was bringt so eine Situation mit sich? - Fassungslosigkeit, Trauer, das ist heute alles schon gesagt worden. Aber natürlich bringt sie auch Angst mit sich, und Angst ist ein Gemütszustand, der Menschen Dinge tun lässt, die nicht ideal sind. Aus Angst entstehen zumeist sehr, sehr falsche Entscheidungen. Und warum steige ich so ein? - Erstens einmal, weil ich gerade auch mit Angst zum Teil die Diskussionen verfolgt habe. Wenn ich mir nämlich anhöre, wie manche Menschen immer wieder hier im Haus immer noch einfachste Lösungen propagieren, die aber keine Lösungen sind, die aus einer Angst heraus entstehen, die auch bewusst mit dem Gefühl Angst spielen, glaube ich, das ist der falsche Weg. Deswegen bin ich umso froher, umso glücklicher, dass wir in der Aufschwungskoalition, wie sie jetzt heißt und wie sie aus gutem Grund heißt ... Darauf werde ich später auch noch eingehen. Aber warum wir hier mit diesem Thema sehr mutig umgehen: Weil wir uns auch den Mut genommen haben. Und Ich habe diese Pseudohäme vom Herrn Zierfuß und jetzt auch von der Frau Greco, wenn man darauf eingeht, dass es was Schlechtes sei, dass man auf 180 Seiten 85-mal "evaluieren" hineinschreibt ... Ich finde, das ist was Großartiges. (Zwischenruf von GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc.) Das ist tatsächlich wahnsinnig verantwortungsvolle Politik, denn was macht man denn in schwierigen Zeiten, in finanziell angespannten Zeiten? - Man fährt auf Sicht. Man schaut sich genau an: Was macht man wann zum richtigen Zeitpunkt? Wo kann man entlasten? Wo kann man entbürokratisieren? Und wo kann man Maßnahmen setzen, um den Menschen in dieser Stadt den Aufschwung zu vermitteln, den wir alle, glaube ich, vorhaben, ihnen zu vermitteln? (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Und ich finde, es liest sich in jeder Zeile, auf jeder Seite, was wir denn wollen. Was wollen wir für die Wienerinnen und Wiener? Was wollen wir denn für unser Land? Was wollen wir für die Menschen in dieser Stadt? - Wir wollen ihnen ganz klar zeigen: Ja, es ist gerade nicht das Gelbe vom Ei. Der Bund hat ein Mörderbudgetloch, es sind alle Bundesländer extrem angespannt, auch die Gemeinden. Der Herr Bürgermeister hat es gesagt: 52 Prozent sind Abgangsgemeinden. Es ist überall eine enorm schwierige Situation. Und dann hat man zwei Möglichkeiten: Man kann hergehen und wie der Herr Zierfuß sagen: Ja, die Abschwungskoalition und die Abwärtsspirale und so weiter! Und man kann große Sprüche erfinden: alter Wein in neuen Schläuchen und der ganze Pampelmus, den wir eh schon hundertmal gehört haben. Oder man geht her (GR Anton Mahdalik: Und evaluiert!) - und evaluiert - völlig richtig - und geht her und leitet Reformen ein. Schaut euch einmal an, was wir uns alles anschauen! (Zwischenruf bei der FPÖ.) Schaut euch einmal genau an, wo wir genau hinschauen, und welche Themen wir uns anschauen! Und natürlich: Ich habe es vorhin nicht angesprochen, aber merkt ihr gerade, wer jetzt am lautesten aufschreit, wenn ich von denen spreche, die einfache Lösungen präsentieren? Ich habe nicht einmal einen Namen genannt, aber ihr steht schon wieder auf den Tischen und feiert schon wieder euer Zeltfest, weil ihr den nächsten lustigen Kasperlspruch bringen könnt an diesem so argen Tag. Und ich denke mir noch, wie wenig Feingefühl kann man haben, indem man herausgeht und eine Rede hält, in der man in den ersten drei Sätzen Mitgefühl heischt, und im nächsten Satz geht es nur um Messerstecherei, Vergewaltigung und Tralala. Wie geht es euch? - Ernsthaft: Wie geht es euch? (StR Dominik Nepp, MA: Das, was ihr importiert! Das ist die Realität!) - Das ist nicht importiert. Hört einmal auf mit diesen Sprüchen! Das ist unmenschlich, das ist unfair, und ich finde das einfach nur beschämend. (Beifall bei NEOS und SPÖ. - Neuerlicher Zwischenruf von StR Dominik Nepp, MA.) Aber ich muss es ausblenden. Worum geht es? - Wie wollen wir diesen Aufschwung schaffen? Es ist mir sehr, sehr wichtig, hier auf einige Dinge einzugehen. Was heute bereits sehr, sehr viele genannt haben, ist dieser Fokus auf Technologie, auch dieser Fokus auf Standort, dieser Fokus darauf, Unternehmen in Wien anzusiedeln. Und wir haben da ja auch schon Erfolge gehabt. Wir wissen ja, wo dieses zarte Wirtschaftswachstum in Wien herkommt: Das kommt zum einen natürlich aus dem Rückgrat, aus den KMUs in Wien, aus den Einzelunternehmen, aus den Unternehmen, die uns in Wien vor allem im Dienstleistungssektor alle ständig den Rücken freihalten, die Arbeitsplätze schaffen und hier auch ihre Steuern zahlen und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Woher kommt es noch? - Aus dem Tourismus - ein ewiges Erfolgsmodell dieser Stadt. Wir hatten während Corona einen Einbruch und hatten innerhalb von kürzester Zeit wieder dieselben Besucherzahlen. Und die Besucher sind ja auch diese, die tatsächlich Geld in der Stadt lassen. Wir wissen, dass die Wiener und Wienerinnen ... (Zwischenruf von GR Maximilian Krauss, MA.) - Sie können sich gern zu Wort melden, Kollege Krauss, wenn Sie ein bisschen Gag- Tourette haben. Aber es geht auch darum, klar zu schauen: Wieso kommen die? - Wir haben im Kongresstourismus ein ständiges Wachstum. Und der Kongresstourist ist nun einmal der, der am meisten Pro-Kopf-Verbrauch in der Stadt hat - und das hilft uns. Das hilft den Betrieben hier, weil die Geld dalassen. Wer kein Geld dalässt, das sind natürlich Tagestouristen, die nur durch die Innenstadt oder wo auch immer durchfräsen. Das wird eine Herausforderung. Das ist dieses zarte Pflänzchen, das wir uns anschauen müssen. Wie wir mit dem Tourismus der Stadt umgehen, nämlich so, dass wir ihn einerseits nutzen, dass wir ihn als riesigen Wirtschaftsfaktor haben, aber andererseits genügend Platz für die Wiener und Wienerinnen lassen. Das ist die Herausforderung, und dieser stellen wir uns. Und ich glaube, da haben wir sehr spannende Dinge vor. Und nun zum Standort: Jetzt wissen wir aus den Statistiken: Wer hat denn diese 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum? - Und ja, es ist mir viel zu wenig, es ist jedem hier zu wenig, aber 0,2 ist zumindest ein Plus im Gegensatz zu jedem anderen Bundesland und im Gegensatz zu Restösterreich. Das kommt aus der Pharma- und aus der Biotechbranche. Da haben wir es durch gezielte Betriebsansiedelungen, durch Technologiekonzerne, die wir als Partner gefunden haben, durch die Forschung, die uns ja so wichtig ist, und durch die Wissenschaft in dieser Stadt geschafft, dass viele, viele Unternehmen sich hier ansiedeln, unglaublich viele Arbeitsplätze schaffen. Und genau hier setzen wir an, genau hier machen wir weiter, Schritt für Schritt, mit der Spezialisierung in diesem Bereich, für unseren Standort und für Arbeitsplätze in dieser Stadt. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Und die Frau Katarzyna Greco hat es gesagt. Ich reiche natürlich auch die Hand, weil die Sozialpartner extrem wichtige Partner in vielen Bereichen sind. Sie haben ja auch gesehen, dass wir in das Programm ganz klar reingeschrieben haben, wo wir die Sozialpartner brauchen. Da zähle ich auch auf Sie, vor allem beim Thema Entbürokratisierung, denn da ist die Wirtschaftskammer bisher nicht zwingend der verlässlichste Partner gewesen. Ich weiß zwar, bei den Forderungen, ja, aber in der Umsetzung hat es dann auch oft gehapert. Und da haben wir auch sehr viel reingeschrieben, weil es hier ja vor allem im Digitalisierungsbereich sehr viel geben muss. Sie haben lustigerweise die MA 35 angesprochen, wo ich total perplex war, als Sie gesagt haben, warum das Business Migration Office in diesem Programm stehen soll. Erstens einmal, das Business Migration Office gibt es schon ewig lange, zweitens ist es ein Erfolgsmodell, und drittens, ich glaube, die Wartezeiten bei der MA 35 - ich schaue jetzt gerade die Frau StRin Emmerling an - sind minus 50 Prozent. Zeigen Sie mir das einmal in der Wirtschaftskammer, wenn man was braucht, mit minus 50 Prozent bei den Wartezeiten. Das ist also meiner Meinung nach ein riesiges Erfolgsmodell, auf das wir alle stolz sein können. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) In der Wirtschaft ist es ja immer so, dass wir sagen, wer schafft die Arbeit. Und natürlich schaffen die Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser Stadt Arbeitsplätze und die Arbeit. Und wir müssen, und das ist unsere Hauptaufgabe - und jetzt bin ich zurück beim Aufschwung - schauen, dass wir den Unternehmerinnen und Unternehmern Mut machen. Wir wissen, dass wir in Wien Spitzenreiter bei den Gründungen sind, mehr als 10 000 Gründungen pro Jahr finden bei uns in der Bundeshauptstadt statt. Das ist ein großartiger Wert. Und natürlich - da gebe ich dem Herrn Kollegen Nepp sogar ausnahmsweise einmal recht -, es gibt auch Konkurse, es gibt auch Unternehmen, die es nicht schaffen. Das ist auf der ganzen Welt so, das ist in Österreich so, und das ist in Wien so. Aber wenn man sich anschaut, wie viele gründen, wie viele noch den Mut haben, bin ich jetzt wieder beim Aufschwung. Wir müssen es schaffen, diesen Aufschwang nach außen zu tragen. Und da hilft es nicht, ständig alles schlecht zu reden. Die Dinge, die wirklich schlecht rennen, kann man ruhig beim Namen nennen, da habe ich überhaupt nichts dagegen. Aber das, was gut rennt, schlecht zu reden, damit haben wir ein Problem, denn das sind wir den Unternehmerinnen und Unternehmern schuldig - und das sind wir deren MitarbeiterInnen schuldig, meine Damen und Herren. Ich glaube auch, dass wir hier weiterschauen müssen, was die Finanzen betrifft. Es wurde heute offensichtlich bewusst oder auch unbewusst, ich weiß es nicht, vielleicht hat sich der eine oder andere seine Kritik für den Rechnungsabschluss nächste Woche aufgehoben, da haben wir einiges zu diskutieren ... Aber wir haben uns hier in Wien ganz klar zum Stabilitätspakt des Bundes bekannt. Dieser Stabilitätspakt sieht einen Konsolidierungskurs über die nächsten sieben Jahre vor, wo Wien eine ganz klare Zuordnung hat, einen ganz klaren Anteil hat, den wir als Gemeinde und als Bundesland stemmen müssen. Und dazu bekennen wir uns. Es wurde heute zweimal gesagt: Wir sehen ja schon, ihr wollt nicht sparen! - Also das ist, glaube ich, der dritte Satz des Regierungsübereinkommens, dass wir hier konsolidieren müssen, uns dazu bekennen und das auch machen werden. Und das werden wir im nächsten Budget ganz klar sehen und das ist auch klar im Regierungsprogramm festgeschrieben. Da gibt es keinen Spielraum, da werden wir uns vor allem, was die Ausgabenseite betrifft, ganz stark disziplinieren müssen, wie alle Gemeinden in ganz Österreich, wie alle Bundesländer in ganz Österreich, und natürlich auch der Bund. Das ist der Weg. Wir wissen, dass uns die EU im Nacken sitzt. Das ist nicht angenehm. Und wir werden weiterhin Schritt für Schritt diesen Weg gehen, um Wien in den nächsten sieben Jahren in eine positive Prognose und in die Konsolidierung zu bringen. Ich merke schon, die Aufmerksamkeit ist wahnsinnig groß. Deswegen komme ich langsam zum Schluss. Ich werde die nächsten fünf Jahre alles versuchen, wir NEOS werden alles versuchen, ich glaube, alle Mitglieder dieser Bundesregierung werden alles versuchen. Jetzt kommt gerade die neue Finanzstadträtin, der wollte ich auch alles Gute wünschen. Sie hat - liebe Barbara Novak - eine sehr schwierige Aufgabe vor sich. Es wird das Bohren harter Bretter sein, es wird eine extreme Herausforderung werden, was wir die nächsten fünf Jahre machen. Aber ich kann nur sagen, es gibt hier wenig Spielraum. Wir haben extrem viel vor und uns sehr bemüht, in diesen 82 Sitzungen in zweieinhalb Wochen - was eine unglaubliche Frequenz ist - möglichst viel auf den Boden zu bringen. Und weil auch immer dann aus der Opposition kommt: Ja, was sind die konkreten Maßnahmen, das sind nur Bekundungen. - Ich kann in zweieinhalb Wochen nicht alle Maßnahmen für die nächsten fünf Jahre festlegen. Das kann niemand, das ist völlige Augenauswischerei. Jeder, der behauptet, das ist möglich, ist ein Fantast, meiner Meinung nach. Aber wir gehen hier sehr strukturell vor. Wir schauen uns die nächsten sieben Jahre an, wie wir bestmöglich die Wienerinnen und Wiener nicht belasten, wie wir sie eher entlasten, wie wir die Betriebe entlasten können, vor allem durch Digitalisierung. Dazu habe ich gar nicht gesprochen, aber der Digitalisierungsbereich vor allem in der Verwaltung ist ein großes Projekt, das wir vorhaben. Und darauf freue ich mich sehr. Ziel ist ja immer noch die digitale Betriebsanlagegenehmigung. Wer auch immer von Ihnen schon einmal dieses Prozedere mitgemacht hat, weiß, dass ein Betriebsanlageverfahren viel Schweiß und Tränen für die Unternehmerinnen und Unternehmer ist. Und wenn wir es wirklich schaffen, hier einen Schritt weiterzugehen und in der Digitalisierung so gut zu werden, dass das in einem Verfahren möglich ist, dann haben wir schon einmal einen Riesenschritt geschafft. Ich freue mich auf die Arbeit. Ich wünsche uns allen hier alles Gute für die nächsten fünf Jahre. Trotz dieses schwierigen Tages heute hoffe ich, dass wir noch ein bisschen lächeln können, dass wir uns ein bisschen freuen können, dass wir heute einen neuen Weg einschlagen und sehr erfolgreich in die nächsten fünf Jahre gehen werden. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Vorsitzender GR Wolfgang Seidl: Als Nächster ist der Herr StR Peter Kraus zu Wort gemeldet. - Bitte schön. StR Peter Kraus, MSc: Herr Vorsitzender, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Frau Vizebürgermeisterinnen, liebe StadträtInnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe ZuseherInnen! Auch ich muss natürlich diese Rede beginnen mit dem, was wir alle die letzten Stunden in den Nachrichten und auf unseren Smartphones aus Graz gesehen haben. Ich kann mich da eigentlich nur den Worten meiner VorrednerInnen anschließen, dass wir natürlich in diesen Momenten an die Opfer, an die Angehörigen denken. Ich möchte nur eines noch für alle, die zusehen, dazusagen: Gerade in solchen Situationen sind Angebote wie die Telefonseelsorge oder Rat auf Draht oder weitere Angebote sehr, sehr wichtig. Ich kann nur alle dazu aufrufen, darüber zu reden und diese Angebote auch in Anspruch zu nehmen, wenn das gebraucht wird. Wir sind jetzt nach einem Vormittag voller Wahlen und Angelobungen mitten in der Debatte zum neuen Regierungsprogramm. Bevor ich inhaltlich auf dieses Regierungsprogramm eingehe, lassen Sie mich noch alle neuen Gesichter hier im Haus willkommen heißen. Judith Pühringer hat vorhin schon unsere vier neuen Abgeordneten aus dem Reihen der GRÜNEN begrüßt. Ich weiß, dass auch in allen anderen Fraktionen neue Abgeordnete zu finden sind: Herzlich willkommen bei uns im Rathaus, ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Es ist wirklich ein super Job, für unsere Stadt politisch aktiv zu sein. Ich wünsche Ihnen beim Reinkommen in dieses neue Amt alles Gute. (Beifall bei GRÜNEN, SPÖ, ÖVP und NEOS.) Wir sind jetzt also mitten in der Debatte rund um das Regierungsprogramm. Und wenn ich über dieses Regierungsprogramm spreche, dann muss ich gleich bei einem Thema beginnen, das jetzt auch schon oft angesprochen wurde, dem Budget. Das Budget ist nämlich sozusagen der bestimmende Faktor bei allem, was hier an Maßnahmen, an Zielen, an Programmen steht. Gleichzeitig, und wir haben es vorhin schon gehört, einen wirklichen Plan für die Reduktion des bestehenden Budgetdefizits enthält dieses Regierungsprogramm nicht. Das wurde sogar in der Präsentation des Programms auch so mitbeantwortet, dass es für das Budget und das Budget der nächsten Jahre überhaupt keine konkreten Festlegungen gibt. Das heißt, es gibt keine Strategie, wie die Finanzierung der öffentlichen Daseinsvorsorge gegenüber dem Bund auch abgesichert wird, wie innerhalb des festgelegten Konsolidierungspfads wichtige Institutionen in Wien abgesichert werden. Und damit ist aus meiner Sicht zu einem gewissen Stück weit offen, wie zentrale politische Fragen beantwortet werden sollen, nämlich, wie werden dieses Regierungsprogramm und all die Zielsetzungen überhaupt finanziert. Wie werden die wichtigen Aufgaben, die unsere Stadt zu leisten hat - denn alles, was wir hier an Budget beschließen und freigeben, sind ja auch wichtige Aufgaben, die die Stadt übernimmt - gestemmt, wie werden die Zukunftsfragen wie leistbares Wohnen, ein konsequenter Klimaschutz oder die beste Bildung für wirklich alle Wiener Kinder, finanziert? - Diese Fragen sind aus meiner Sicht offen und insofern muss man aus einer Budgetsicht sagen, dass viele Teile dieses Regierungsprogramms eigentlich ein Luftschloss sind, das zum heutigen Zeitpunkt noch auf Sand gebaut ist, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei den GRÜNEN.) Ich möchte auf einige dieser großen Zukunftsfragen oder -themen kurz eingehen und beginne beim Klimaschutz. Es ist schon einiges angesprochen worden, und ich nehme den Bereich Photovoltaik oder die Sonnenstromoffensive heraus. Aus meiner Sicht ist das ein Bereich, wo man ziemlich gut das sieht, was die StRin Greco vorhin angesprochen hat, nämlich diesen Gap zwischen richtigen inhaltlichen Zielen und der Frage, wie sieht es am anderen Ende bei der Umsetzung aus. Ich werde Ihnen jetzt kurz sagen, was ich damit meine, denn der Herr Gara wird schon wieder ganz nervös. Ja, wir haben uns österreichweit bis 2030 auf 100 Prozent Stromerzeugung aus erneuerbarer Quelle verständigt. Auch Wien hat natürlich dann den Anteil, den wir erfüllen und ausbauen. Das ist super. Die Realität ist, dass im Moment, Stand heute, die Photovoltaikförderung in Wien ausgeschöpft ist. Das Budget ist ausgeschöpft, es ist leer. Das ist natürlich gut, denn das heißt, es ist eine irrsinnige Nachfrage da, es ist ein irrsinniger Andrang da. Gleichzeitig wissen wir, und diese Dinge spielen natürlich zusammen, auf Bundesebene sind die Förderungen zum größten Teil weg. Die 20 Prozent sind jetzt wieder da, Photovoltaik wurde durch die Entscheidung in der Bundesregierung teurer. Was wir mit diesem Regierungsprogramm jetzt wissen, ist, dass man zwar ein Ziel hat, weiterhin auszubauen, aber ob es dafür Geld geben wird, ob es weniger Geld geben wird, ob die Förderungen zurückgehen, das ist alles noch vollkommen offen. Und daher gibt es da keine Verlässlichkeit beim Ausbau. Aber gerade beim Ausbau der Erneuerbaren wäre diese Verlässlichkeit, auf die man wirklich die nächsten Jahre bauen kann, so wichtig, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei den GRÜNEN.) Es gibt im Klimaschutz aber auch Bereiche, die aus meiner Sicht fehlen, die nicht nur jetzt schon fehlen, die auch die letzten Jahre schon fehlen. Da nehme ich den großen Elefanten im Raum heraus, das ist der Verkehr. Der Verkehr bleibt nach wie vor das Klimasorgenkind Nummer 1 in dieser Stadt. Wo ist der große Ausbau von Carsharing in unserer Stadt? Wo ist der große Ausbau des Angebots für die letzte Meile, den WienMobil-Hüpfern, die dort, wo es sie gibt, extrem gerne angenommen werden und wirklich für ganz viele Wienerinnen und Wiener gerade in den Randbezirken der entscheidende Faktor sind, ob sie auf die Öffis umsteigen können oder nicht? - Da fehlt der Ausbau komplett und da fehlt der Mut für eine wirkliche Verkehrswende, die ihren Namen verdient, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei den GRÜNEN.) Noch ein Punkt zum Verkehr, ein Thema, das im Wahlkampf viele beschäftigt hat, wo sehr viele Versprechen abgegeben wurden, und das ist die Frage des 365-Euro-Jahresticket. Warum machen sich viele Sorgen? - Aus zwei Gründen, wir haben auf Bundesebene gesehen, was in kürzester Zeit mit dem Klimaticket passiert. Das Klimaticket wird nicht an die Teuerung angepasst, das Klimaticket wird heuer in zwei Schritten um über 300 EUR, wenn ich es richtig im Kopf habe, teurer. Das ist eine massive Verteuerung für alle Menschen, die mit den Öffis fahren, das ist eine massive Verteuerung vor allem für viele Menschen, die nach Wien herein- oder aus Wien herauspendeln, und das jeden Tag und eben nicht das Auto dafür nehmen. Die Menschen zahlen jetzt mehr. Und viele von uns haben wahrscheinlich gestern das Doppelinterview bei "Wien heute" von Bürgermeister und Vizebürgermeisterin gehört. Jetzt wissen wir es, dass auch das 365-Euro-Ticket der Wiener Linien, wo wir um einen Euro am Tag alle Öffis in dieser Stadt nutzen können, evaluiert wird. Und evaluiert heißt in diesem Kontext immer, dass es ziemlich sicher teurer wird. Da werden wir genau hinschauen, was Sie als Stadtregierung mit diesem 365-Euro-Ticket vorhaben. Denn es darf nicht sein, dass in dieser Zeit bei den PendlerInnen, bei den Öffi-NutzerInnen die Preise nach oben gehen, während auf Bundesebene dann der Pendlereuro wieder erhöht und das Autofahren subventioniert wird. Das sind Entscheidungen, die in die komplett falsche Richtung gehen, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei den GRÜNEN.) Ich möchte aber auch ein, zwei Punkte ansprechen, die ich explizit positiv finde. Ich habe mir ja das Regierungsprogramm vor allem im Bereich Klimaschutz sehr gut angeschaut. Und da gibt es tatsächlich zwei Punkte, die ich jetzt einmal herausnehme, weil sie sehr positiv sind. Eines ist, der Klimafahrplan wird zum einen überarbeitet, dass es auch Zwischenziele geben soll bis 2030/2035, wenn ich es richtig im Kopf habe. Das ist etwas, was wir immer schon gefordert haben, dass es eine bessere Messbarkeit der Zielerreichung geben soll und nicht nur das große Ziel Klimaneutralität 2040 irgendwo in der Zukunft steht. Denn wir müssen dazwischen auch überprüfen können, ob wir die Ziele erreichen. Und das Zweite ist, dass die Betrachtungsbereiche des Klimafahrplans ausgeweitet werden. Da geht es sehr viel um die sogenannten konsumbasierten Emissionen, also, dass wir nicht nur darauf schauen, was wir im Betrieb emittieren, sondern dass man auch den Ressourcenverbrauch viel, viel stärker in den Blick nimmt. Das ist aus meiner Sicht richtig. Ich glaube, wir werden noch viele Debatten darüber führen, was das dann auch tatsächlich heißt, denn wir reden sehr gerne über Kreislaufwirtschaft, über die Frage der Bauwende. Aber das bedeutet im Tiefbau, im Straßenbau, wenn wir andere Materialien einsetzen, wenn wir nicht einfach so dahinasphaltieren und dahinbetonieren, sondern auch diese Emissionen einmal einrechnen, wirklich eine große Veränderung. Da können Sie sich darauf verlassen, dass wir genau hinschauen, ob diese Ziele eingehalten werden. Und wenn sie nicht eingehalten werden, werden wir diese Ziele lautstark einfordern, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei den GRÜNEN.) Ich möchte jetzt noch auf einen zweiten sehr wichtigen Bereich für die Wienerinnen und die Wiener zu sprechen kommen, und das ist der wichtige Bereich Wohnen. Wohnen in einer Stadt wie Wien, in einer sehr stark wachsenden Stadt - mittlerweile über zweiMillionen Einwohnerinnen und Einwohner - bedeutet, dass wir genügend leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen müssen. Wir haben die letzten Jahre, vor allem wenn man die Widmungstätigkeit anschaut - der GR Prack hat das immer wieder thematisiert - eine Entwicklung gesehen, dass der Anteil an geförderten, an leistbaren Wohnungen dort deutlich zurückgeht. Aus unserer Sicht braucht es bis 2030 50 000 mehr Wohnungen, damit man eben genau die Leistbarkeit des Wohnens in unserer Stadt garantieren kann, damit auch junge Familien, damit Menschen, die hierherziehen oder die hier geboren sind und dann irgendwann einmal von zu Hause ausziehen, auch eine leistbare Wohnung finden. Mit diesem Regierungsprogramm wird aber dieser Anspruch an ausreichend leistbaren Wohnungen nicht erfüllt. Wir sehen, dass die Zahlen zu niedrig sind. Geplant sind zusätzliche 22 0000 geförderte Wohnungen in der Wohnbauoffensive 2044 plus - wenn ich es richtig im Kopf habe. Das sind aus unserer Sicht zu wenige, um wirklich langfristig geförderten und leistbaren Wohnraum sicherzustellen. Das, sehr geehrte Damen und Herren, werden wir natürlich laufend thematisieren, weil wir aus unserer Sicht auf einen massiven Wohnungsmangel zusteuern. Und das hätte katastrophale Folgen für die Leistbarkeit von Wohnen in Wien. Wohnen, und das zeigt eigentlich die Geschichte dieser Stadt wirklich wunderschön, braucht mutige Politik, braucht Politik, die eingreift, weil wir verstanden haben, dass beim Wohnen der Markt alleine nichts regelt. Der Markt produziert aus sich heraus keine leistbaren Wohnungen. Jetzt sehen wir in diesem Regierungsprogramm aber, dass der Mut fehlt, dass es hier offenbar Kompromisse gibt, dass eben keine Leerstandsabgabe kommt, die korrigierend in den Markt eingreifen würde, dass der geförderte Wohnbau, der Gemeindebau eben nicht den Vorrang hat, den er bekommen soll. Der Markt wird niemals leistbare Wohnungen produzieren, da braucht es mutige Politik, also mehr Mut in dieser Stadt, sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei den GRÜNEN.) Abschließend möchte ich jetzt noch zwei - ich nenne es einmal - verbindende Themen ans Ende stellen. Bei einem Punkt - den habe ich mir jetzt noch herausgeschrieben, denn da stimme ich mit dem Bürgermeister zu 100 Prozent überein und da hat er eigentlich immer meine persönliche Unterstützung - geht es darum, dass aus meiner Sicht der Song Contest in Wien stattfinden muss. Das ist mir persönlich sehr wichtig und da werde ich den Herrn Bürgermeister später noch daran erinnern, wenn er es nicht schafft, müssen wir dann was miteinander besprechen. Der zweite Punkt ist mir auch in diesem Monat sehr wichtig. Wir haben die Angelobung, die üblicherweise immer im Herbst ist, dieses Mal im Juni. Somit ist die Angelobung im Pride-Monat Juni und damit auch in der Woche der Regenbogenparade. Diesen Freitag findet die Regenbogenparade wieder am Ring statt und gleichzeitig, ich glaube, 240 Kilometer von uns entfernt, in Budapest, wo die Parade zwei Wochen später stattfindet, sind schwule, lesbische, transidente Menschen damit konfrontiert, dass ein Premierminister eines europäischen Landes auf deren Rücken Politik macht, die Pride kriminalisiert, zu verbieten versucht und viele dieser Menschen dort in Budapest und in Ungarn mit Repressalien zu kämpfen haben. Gleichzeitig ist es aber das Schöne, dass man dann sieht, dass immer Städte der Ort sind, wo sich die Freiheit, die Selbstbestimmtheit und auch die Politik, die sich hinter diese Freiheit stellt, manifestieren. In Budapest ist es der Bürgermeister, der sich ganz eindeutig an die Seite der Community stellt, der auch am Samstag nach Wien zur Parade kommen wird, und es werden auch einige österreichische PolitikerInnen - auch ich - dann am 28. nach Budapest fahren, um die Community zu unterstützen. Und warum sage ich das heute? Ich bin auch froh, dass wir hier in Wien mit dieser Angelobung in einem Haus sind, in einem Gemeinderat sind, mit der Wahl der Stadtregierung eine Stadtregierung gewählt haben, wo eines ganz eindeutig ist, nämlich, dass die Weltoffenheit, dass die Gleichberechtigung, dass die Freiheit eine Mehrheit in diesem Haus hat, und darauf sollten wir gerade im Pride-Monat besonders stolz sein. - Vielen Dank. (Beifall bei GRÜNEN, SPÖ und NEOS.) Vorsitzender GR Wolfgang Seidl: Als Nächster ist Herr Klubobmann Maximilian Krauss zu Wort gemeldet. GR Maximilian Krauss, MA (FPÖ): Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch ich möchte natürlich die tiefe Betroffenheit und Trauer über den schrecklichen Vorfall heute in Graz zum Ausdruck bringen. Wir sind ja auch als Partei mittlerweile öffentlich damit herausgegangen, dass wir auch unseren Bundesparteitag, der am Samstag stattfinden hätte sollen, abgesagt haben, weil jetzt einfach Tage der Trauer und Tage des Gedenkens angesagt sind. Es jetzt nicht darum geht, große Festivitäten durchzuführen und Veranstaltungen, wo vielleicht auch noch gefeiert und gejubelt wird, abzuhalten, sondern jetzt sind Tage der Trauer. Und so wie wir das mit unserem Bundesparteitag handhaben, gehe ich davon aus, dass das auch bei anderen Großveranstaltungen, die für die nächsten Tage in Wien geplant wären, der Fall ist, denn alles andere wäre dann schon sehr bedenklich und sehr heuchlerisch. (Beifall bei der FPÖ.) Damit möchte ich auch dieses traurige Kapitel abschließen und zum Thema der heutigen Sitzung kommen, zur Regierungserklärung. Der Kollege Taucher hat gesagt: Es geht um Zahlen, schauen Sie sich die Zahlen an! - Ich glaube, wenn wir heute hier eine FPÖ-Fraktion haben, die sich verdreifacht hat, von acht Abgeordneten Richtung 25, die drei Stadträte hat von einem vorigen, dann können wir uns gerne die Zahlen ansehen, sowohl des Wahlergebnisses, wo wir so stark dazugewonnen haben, wie noch nie eine Fraktion dazugewonnen hat, und wo wir jetzt auch eine Fraktion haben, die dreimal so stark ist, wie sie es noch vor einem Monat war. Kollege Taucher, wir Freiheitlichen scheuen es definitiv nicht, auf die Zahlen zu blicken. (Beifall bei der FPÖ.) Gerade am Beginn einer solchen Regierungsperiode, am Beginn so einer Legislaturperiode wäre es natürlich der richtige Moment, um große Visionen seitens der Stadtregierung präsentiert zu bekommen. Es wäre der richtige Moment, um mutige Vorhaben präsentiert zu bekommen, es wäre der richtige Moment, wo Sie sagen, wie es in Wien weitergehen soll. Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, was haben wir von Ihnen gehört, was haben wir von Ihnen präsentiert bekommen? Es waren langweilige Reden, es waren keine Visionen, es war nichts, was die Zukunft in dieser Stadt positiv verändern könnte. Nein, es ist die alte rot-pinke Dauerschleife, ohne neue Ansagen, ohne neue Inhalte, es ist die alte SPÖ-Alleinherrschaft in Wien, mit einem pinken Anhängsel als Steigbügelhalter, die sich wieder einmal als billigster Jakob hergegeben haben. Das ist kein Fortschritt für Wien, das ist kein Aufschwung für Wien, das ist Rückschritt, das ist Abschwung - und das lehnen wir ab. (Beifall bei der FPÖ.) Meine sehr geehrten Damen und Herren, wer zahlt den Preis für Ihre visionslose Politik, wer zahlt den Preis für Ihre Belastungen? - Das sind die Wienerinnen und Wiener. Denn was haben Sie in Wien zu verantworten? - Sie haben in Wien für die höchste Arbeitslosigkeit mit Abstand in ganz Österreich gesorgt. Sie haben für die höchste Armut in Wien im Bundesländervergleich gesorgt, die mit Abstand höchste Jugendarmut, weil Sie auch so gerne über Kinder heute gesprochen haben. Sie haben ein Bildungssystem hervorgebracht, in dem 53°Prozent der neu eingeschulten Schülerinnen und Schüler nicht einmal mehr beurteilt werden können, weil sie Deutsch nicht als Umgangssprache genug können, um es überhaupt verstehen und im Unterricht folgen zu können. Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie haben diese Stadt abgewirtschaftet und gerade den Jüngsten, von denen Sie so oft sprechen, in vielen Fällen die Zukunft geraubt. Und dafür sollten Sie sich politisch schämen und keine angebliche Fortschrittskoalition, die in Wahrheit nur Abschwung gebracht hat, heute zu verkaufen versuchen. (Beifall bei der FPÖ.) Sie haben das Sicherheitsgefühl in dieser Stadt ruiniert. Es ist in vielen Bezirken nicht mehr existent, es ist die tägliche Messerkriminalität, es sind Bandenrivalitäten, es sind Gewaltexzesse, die sich quer durch viele Wiener Bezirke ziehen, die Sie politisch zu verantworten haben. Und was haben Sie heute gemacht? Haben Sie diese Probleme benannt? - Nein, Sie sind Ihren alten Konzepten gefolgt, Probleme schönzureden, sie wegzureden oder am Ende gar nicht darauf einzugehen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie haben das subjektive Sicherheitsgefühl in dieser Stadt zerstört. Und Sie haben es auch, und das ist allen Statistiken nachvollziehbar, in den Lebensrealitäten der Wienerinnen und Wiener kaputtgemacht: die Delikte gegen Leib und Leben explodiert, Morde, Vergewaltigungen, Belästigungen in die Höhe geschossen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, diese Stadtkoalition hat es gemeinsam mit der Bundesregierung geschafft, dass das Leben in Wien für die Wienerinnen und Wiener und im Speziellen für Frauen, aber auch alte Menschen in vielen Bereichen so gefährlich ist, wie es noch nie war. Das ist Ihre Verantwortung. (Beifall bei der FPÖ.) Und während Sie das Leben auf der einen Seite immer unsicherer gemacht haben, und während Sie dafür gesorgt haben, dass viele Menschen und gerade Frauen und alte Menschen sich am Abend nicht mehr auf die Straße trauen, sich nicht mehr trauen mit den Öffis zu fahren, haben Sie genau diese Menschen, die oftmals die Leistungsträger unserer Gesellschaft sind oder waren, abgezockt und ihnen das Leben in dieser Stadt verteuert und in vielen Bereichen unleistbarer gemacht. Die Parkgebühren in den letzten Jahren verdoppelt, die Bädergebühren massiv in die Höhe geschossen, bei Kanalgebühren, Müllgebühren, Wassergebühren Steigerungen Richtung zehn Prozent jährlich. Das ist keine soziale Politik, das ist im besten Falle sozialistische Politik, aber in jedem Fall ist es eine Politik, die den Menschen in die Taschen greift, die fleißig sind, die in der Früh aufstehen, die arbeiten gehen und die diese Stadt noch am Laufen halten. Die werden von Ihnen abgezockt mit all diesen Gebühren, mit 92°Prozent gestiegenen Fernwärmepreisen. Sie haben die Wienerinnen und Wiener abgezockt, das Leben unleistbar gemacht. Und auch das ist Ihre politische Verantwortung. (Beifall bei der FPÖ.) Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, der StR Nepp hat es schon gesagt, es ist kein Naturgesetz, dass die Fernwärme um 92°Prozent steigen musste, es war Ihr politischer Wille es so umzusetzen. Es ist kein Naturgesetz, dass jetzt die Netzgebühren im Energiebereich massiv in die Höhe schießen, es ist Ihr politischer Wille, das so zu tun. Und die Wahrheit ist, Sie werden damit das Weltklima nicht nur nicht retten, Sie werden es überhaupt nicht beeinflussen, aber gleichzeitig wird durch Ihre asoziale Politik gerade im Energiebereich das Leben in dieser Stadt für viele Menschen immer ungemütlicher und immer mehr Menschen werden in die Armut getrieben. Meine sehr geehrten Damen und Herren, das müsste nicht so sein, das sind keine Naturgesetze, das ist Ihre Politik zulasten der Wienerinnen und Wiener. (Beifall bei der FPÖ.) Und es ist natürlich auch kein Naturgesetz, dass Wien als einziges Bundesland die Mindestsicherung an Menschen auszahlt, die sogar gültige Abschiebebescheide haben. Es ist kein Naturgesetz, dass Wien bis heute die Mindestsicherung an Menschen auszahlt, denen in Wahrheit nur Grundsicherung zustehen würde. Und es ist auch kein Naturgesetz, dass Wien hier als einziges Bundesland einen völlig falschen alleinigen Weg geht. Während andere Bundesländer - und der Kollege Taucher hat ihn angesprochen - wie Niederösterreich mit dem Udo Landbauer alles machen, um diese Menschen, die einfach nicht erwünscht sind, aus ihrem Bundesland wegzubekommen, locken Sie weiterhin zehntausende Menschen jährlich nach Wien mit Ihrer falschen Politik der Mindestsicherung, wo einzelne Großfamilien aus Syrien, aus Afghanistan tausende Euro netto pro Monat erhalten und mit dieser Magnetwirkung nach Wien gelockt werden. Dort, wo Freiheitliche regieren, in Niederösterreich, in Oberösterreich, in Salzburg oder auch in anderen Bundesländern, da gibt es diesen sozialpolitischen Wahnsinn nicht, nur hier in Wien, wo wir eine rote Alleinherrschaft mit dem Anhängsel der Sektion N von den NEOS haben, da werden weiterhin und auch in Zukunft bis zu 9 000 EUR pro Monat an Asylantenfamilien verschenkt. Auch damit wollen wir politisch abfahren, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.) Und wie unfair dieses von Ihnen gemachte und gewollte System ist, sehen wir daran, dass der durchschnittliche Vollzeitbeschäftigte in Wien um die 2 200 bis 2 300 EUR netto im Monat für 40 Stunden Arbeit erhält und gleichzeitig die von Ihnen ins Land gelockten und oft auch kriminellen Asylanten bis zu 9 000 EUR netto pro Familie ausbezahlt bekommen. Das ist ein unfaires System, das über 140 000 Bezieher der Mindestsicherung in Wien herbeigeführt hat, 62 Prozent ohne österreichische Staatsbürgerschaft, 57 000 Asylanten oder subsidiär Schutzberechtigte. Das ist das politische System, das von Ihnen gemacht wurde, das von Ihnen gewollt wird und das Sie ja auch in Wahrheit heute nicht ändern wollen, sondern das Sie jetzt nur irgendwie evaluieren wollen. Am Ende wird vielleicht noch einmal eine Verschlechterung für die Wienerinnen und Wiener herausschauen und eine Verbesserung für die Asylanten, Ihnen ist alles zuzutrauen. (Beifall bei der FPÖ.) Meine sehr geehrten Damen und Herren, es steht fest, die Prioritäten sind in diesem Regierungsprogramm wieder einmal völlig falsch gesetzt, es wird für die Falschen investiert, die Richtigen müssen all das wieder bezahlen. Und meine sehr geehrten Damen und Herren, wir Freiheitlichen sind nicht hier, um höflich zuzusehen, wie Wien an der Ideologie der SPÖ und der Feigheit der NEOS zugrunde geht und endgültig zerbricht und Pleite geht, wie es mittlerweile ja auch in fiskalpolitischen Diskussionen im Raum steht und Ihr eigener Finanzstadtrat zugeben musste, dass Sie sich die Mindestsicherung in dieser Form nicht mehr leisten werden können. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir bringen auch einen umfassenden Antrag ein: Sozialstaat schützen, Mindestsicherung nur noch für Österreicher. So könnte man das Budget sanieren und gleichzeitig auch wieder wichtige Gelder freimachen, um die Leistungsträger zu entlasten. Wien darf keine Asylmetropole bleiben. Es gilt, Schluss zu machen mit Ihrer unverantwortlichen Willkommenspolitik, wo bis heute Menschen aus aller Herren Länder nach Wien gelockt werden, die hier nichts verloren haben und in den meisten Fällen auch überhaupt nichts beitragen können und wollen. Wir wollen eine Wohnbauoffensive, wir wollen die Sicherheit in Wien wiederherstellen und all das in einem umfassenden und gut argumentierten Antrag heute auch beschlossen wissen. Das wäre eine echte Maßnahme zum Wohl der Wienerinnen und Wiener. Ihr extrem schlechtes Regierungsprogramm ist es definitiv nicht. (Beifall bei der FPÖ.) Vorsitzender GR Wolfgang Seidl: Als Nächster auf meiner Liste habe ich die Frau Mag. Abrahamczik. - Bitte schön. GRin Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ): Herr Vorsitzender, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Auch ich möchte all jenen mein Mitgefühl ausdrücken, die von den heutigen Vorkommnissen in Graz betroffen sind, und das macht es auch schwer, hier zur Tagesordnung überzugehen, auch wenn sie so eine wichtige ist. Ich habe deswegen beschlossen, meine Rede insofern anzupassen und jetzt nicht mehr auf viele verschiedene, aus meiner Sicht wichtige Punkte einzugehen, die in diesem Koalitionsabkommen stehen, sondern ein bisschen mehr darüber zu reden, wie wir hier miteinander arbeiten. Uns in Wien ist insgesamt die Lebensqualität für die Menschen sehr wichtig. Menschen bewegen sich in unterschiedlichsten Umfeldern und das Arbeitsumfeld, wie das Unsere hier, gehört da auch dazu. Ich weiß, dass wir uns jetzt wochen- und monatelang im Wahlkampf befunden haben, da geht es oft um das Gegeneinander, da geht es darum, die Unterschiede herauszuarbeiten. Das ist auch okay, wir sind in unterschiedlichen Parteien, wir haben unterschiedliche Positionen, das ist Demokratie, aber ich habe das Gefühl, das verzerrt auch sehr oft das Bild, wie unsere Arbeit als Politikerinnen und Politiker funktioniert. Es ist nämlich sehr viel unsichtbare Arbeit. Heute haben wir hier die sichtbare Arbeit. Heute wurden Menschen in Funktionen gewählt, wurden Menschen angelobt. Ich möchte ganz herzlich allen Mitgliedern des Stadtsenats zu ihren neuen Aufgaben gratulieren, insbesondere jenen, die ganz neu Aufgaben übernommen haben. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass es zusätzliche Aufgaben gibt, die hier fast im Hintergrund passieren. Wir haben heute die Schriftführerinnen und Schriftführer ernannt, die hier seit Stunden ihre Arbeit tun. Aber nicht nur wir Abgeordnete haben hier Aufgaben. Damit wir unsere Aufgaben auch durchführen können, gibt es ganz, ganz viele Menschen in dieser Stadt, die dafür arbeiten. Damit Sie mich jetzt hören, gibt es da oben die Tontechnik, die ihren Dienst tut, und das ist auch ein ganz, ganz wichtiger Job. Damit unsere Sitzung sicher ablaufen kann und gerade an Tagen wie heute, wo ein großer Andrang ist, sichergestellt ist, dass genau jene hereinkommen, die auch die Zutrittsberechtigung haben, gibt es die Rathauswache. Es gibt Menschen, die an der Garderobe die Gegenstände verwahren. Es gibt Menschen, die dafür sorgen, dass dieser Sitzungssaal sauber ist. Es gibt Menschen in den Stadträtinnen- und Stadträtebüros, die ganz viel vorbereiten. Es gibt die Menschen in der Landtagskanzlei. Ich könnte jetzt noch ganz, ganz viele aufzählen, denn ich möchte, dass klar ist, dass es ganz wichtig ist, weil wir alle unsere Arbeit nicht tun könnten, ohne diese vielen Menschen, die dafür sorgen, dass Demokratie auch gelebt werden kann. Und dafür möchte ich heute ein großes Danke sagen. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN sowie von GR Mahdalik.) Ganz herzlich willkommen heißen möchte ich vor allem alle neuen Abgeordneten, für die die Arbeit jetzt auch ganz neu beginnt. Ich darf selber schon zehn Jahre in diesem Haus tätig sein, ich kann Ihnen sagen, es gibt noch vieles zu erkunden, vieles zu lernen. Wir stehen da auch, glaube ich, einander immer gut zur Seite, wenn jemand Fragen hat. Sie werden auch erkennen, dass die Arbeit hier im Plenum sozusagen die offensichtlichste ist, die auch am meisten draußen in der Stadt mitbekommen wird, dass sie aber nur einen Bruchteil von dem ausmacht, was wir täglich in unserer aller Arbeit machen. Wir haben die Ausschusssitzungen, die nicht öffentlich sind, in die viel Vorbereitungsarbeit reingeht, es ist viel Netzwerkarbeit, wir lesen viele Akten, wir sind viel in Kontakt mit Menschen in dieser Stadt. Ich glaube, genau das ist auch das Wichtige, es geht nämlich immer um den Menschen, die Menschen, für die wir arbeiten. Wir haben jetzt gewisse Funktionen, die mit Pflichten verbunden sind, wir haben heute auch alle hier darauf gelobt, aber wir sind auch Menschen. Daher möchte ich jetzt noch einmal mit Blick auf Graz sagen - auch, weil es Frau StRin Greco heute schon angesprochen hat, dass das natürlich auch sie als Mutter sehr mitnimmt -: Auch wir alle haben Lebensumstände, die unser Tun beeinflussen. Das sind Themen, die uns vielleicht aus persönlichen Gründen wichtiger sind, es sind aber auch Themen, die möglicherweise unsere Arbeit beeinflussen, wenn es uns zuhause gerade nicht so gut geht. Und ich finde, das Wichtige ist, trotz allem, wo wir vielleicht unterschiedlich sind, nie darauf zu vergessen, dass auch das Gegenüber ein Mensch ist, möglicherweise mit unterschiedlichen Herangehensweisen und Positionen, aber dennoch sollte immer der respektvolle Umgang im Vordergrund stehen. (Beifall bei SPÖ, NEOS, GRÜNEN, ÖVP sowie von GR Mahdalik.) Nachdem ich mir jetzt nicht, wie das oft so beliebt ist, irgendeine fiktive Person ausdenken möchte, werde ich das ganz kurz anhand meiner Person darlegen, was Dinge sind, die mich wesentlich beeinflussen. Ich bin eine Frau und sehr viele Kolleginnen, die hier sitzen, egal, von welcher Fraktion, wissen, wir haben es oft schwerer in der Politik. Die Angriffe sind oft untergriffiger, die Nachrichten, die wir möglicherweise bekommen, haben Inhalte und Aussagen, die verletzend sind, manchmal auch widerlich. Ich glaube aber, dass uns das auch verbindet, und würde darum bitten, darauf zu schauen, dass wir einander hier stärken und auch einfach sehen, dass das etwas ist, was uns verbindet, wo wir auch gemeinsam dafür kämpfen müssen, dass sich das ändert. (Beifall bei SPÖ, NEOS, GRÜNEN sowie GemeinderätInnen der ÖVP.) StR Kraus hat heute schon erwähnt, dass wir uns im Pride Month befinden. Sie alle können sich auch dieses (ein Armband in Regenbogenfarben in die Höhe haltend) Band holen, seien Sie Allies oder seien Sie Teil der LGBTIQ- Community, so wie ich. Da ist es wichtig, in einer Stadt zu leben, wo man weiß, dass man sicher aufgehoben ist, eine Stadt, die daran arbeitet, hier auch ein sicheres Umfeld zu schaffen, für alle, egal, wie der Lebensentwurf ausschaut. Und darauf bin ich stolz, dass Wien das leistet und auch weiter daran arbeitet, da findet sich auch viel im Koalitionsprogramm. Ich freue mich auch, dass nicht nur die Pride stattfinden wird, sondern auch das Pride Village. Da ein großes, großes Danke auch an die HOSI, die das möglich macht. Ja, was macht mich noch aus? - Sie haben es vielleicht vorher gehört, mein Name ist Abrahamczik. Das ist ein klassischer Wiener Name, wie so viele andere. Wenn man mich kennenlernt, schließt man jetzt nicht unbedingt auf einen Migrationshintergrund, aber auch das habe ich im Wahlkampf erfahren müssen, dass oft Nachrichten gekommen sind, auch an meine Bezirksorganisation, mit sehr untergriffigen Inhalten aufgrund meines Nachnamens. Meine Migrationsgeschichte ist sehr lang her, meine Vorfahren wohnen seit über 300 Jahren auf heutigem Wiener Grund. Und ich glaube, es zeigt uns, man sollte immer aufpassen, wenn man Leute in Schubladen steckt, ohne irgendwas über diese Menschen zu wissen. Gerade Wien war auch historisch gesehen immer eine sehr bunte vielfältige Stadt. Das ist auch was, worauf ich stolz bin, dass hier alle Platz haben und wir hier alle aufeinander schauen. Ich bin eine Person mit einer chronischen Krankheit, das ist auch etwas, was mich mit einigen hier verbindet. Ich habe Endometriose, es kann sehr schmerzhaft sein. Das ist mit ein Grund, warum ich sehr froh bin, dass sich im Koalitionsprogramm das Thema Frauengesundheit so zentral findet. Ich weiß, es gibt Kolleginnen, die ebenfalls diese Krankheit haben, mit einigen davon bin ich im Austausch. Und es ist stärkend zu wissen, was dann auch die Herausforderungen sind und dass man gemeinsam diesen Job packt und auch gut hinbekommt. Und auch hier freue ich mich, dass die Stadt weiter daran arbeitet, dass sich die Situation für Frauen und ihre Gesundheit verbessern wird. Und ich bin auch ganz viel Anderes. Ich bin Tochter, ich bin Schwester. Wer mich kennt, weiß, ich lese unglaublich gerne - also, wenn jemand Buchtipps braucht, sich bitte gerne jederzeit melden. Ich bin verrückt nach Katzen und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Das sind alles verschiedene Aspekte von mir, es sind nur einzelne Aspekte, und diese und noch viel mehr machen mich auch aus. Und ich weiß, dass jede einzelne Person in diesem Saal sich auch aus ganz vielen verschiedenen Aspekten zusammensetzt, aus vielen verschiedenen Erfahrungen und Einstellungen. Ich freue mich darauf, gerade auch die Neuen besser kennenzulernen. Ich freue mich, dass ich nach zehn Jahren in diesem Haus wirklich von Herzen sagen kann, es gibt Abgeordnete in den verschiedensten Parteien, die ich auch als Freundinnen und Freunde bezeichnen würde, die mir ans Herz gewachsen sind, wo wir nicht immer inhaltlich einer Meinung sind, aber respektvoll darüber reden und oft auch ziemlich viel Spaß damit haben, wenn man ein bissel die Klischees hervorkehrt. Ich glaube, das ist das Schöne an unserer Arbeit, dass wir die Möglichkeit haben, täglich neue Menschen kennenzulernen, uns mit ihnen auseinanderzusetzen und auch daran zu arbeiten, diese Stadt für sie alle zu verbessern. Ich freue mich darauf, dass wir das hoffentlich die nächsten fünf Jahre gemeinsam machen können, und wünsche uns alles Gute dafür. Packen wir es an! - Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ, NEOS, GRÜNEN, GemeinderätInnen der ÖVP sowie von GR Mahdalik.) Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Bevor wir zur Abstimmung der beiden Beschluss- und Resolutionsanträge kommen, darf ich kurz die Gäste auf der Galerie zu den letzten Minuten der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates begrüßen. Wir kommen nun zur Abstimmung der Anträge. Als Erstes der Antrag der Volkspartei betreffend Aufbruch statt Stillstand. Wer diesem Antrag die Zustimmung geben kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich sehe die Zustimmung der ÖVP alleine, womit dieser Antrag in der Minderheit ist und abgelehnt wird. Der nächste Antrag ist von der FPÖ. Wer diesem Antrag seine Zustimmung erteilen kann, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Zustimmung der FPÖ, womit auch dieser Antrag in der Minderheit bleibt und abgelehnt ist. Die Tagesordnung der konstituierenden Sitzung ist hiermit erschöpft. Ich schließe die 1. Sitzung des Gemeinderates, mache Sie aber darauf aufmerksam, dass sich gleich im Anschluss, nach einer kurzen technischen Pause, der Landtag konstituiert. (Allgemeiner Beifall.) (Schluss um 16.44 Uhr) Gemeinderat, 22. WP 10. Juni 2025 1. Sitzung / 2 Gemeinderat, 22. WP 10. Juni 2025 1. Sitzung / 12