Landtag,
21. Sitzung vom 27.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 44
flächendeckend
und vollständig umgesetzt worden sind, aber Natur- und Artenschutz bedarf noch
weiterhin einer verstärkten, und natürlich auch einer wesentlichen Betreuung.
Schwerpunkt ist hier das Monitoring, insbesondere das Monitoring prioritär
bedeutender Arten. Beispielhaft ist hier die Grundlagenerhebung zum
Artenschutzprojekt Ziesel. Es ist bekannt, dass Ziesel nur mehr auf
Quellortqualität gefunden werden, und derzeit in Wien nur noch 40 Prozent
der noch 1970 nachgewiesenen Bestände vorhanden sind. Daher gibt es hier wesentliche
Vorschussarbeit in diesen Bereichen.
Monitoring der Brutvögel auf den Bodenflächen
Kalksburg und Himmelswiese: Auch hier werden regelmäßig die Brutvögelbestände
kartiert und jegliche Veränderungen detailliert erfasst. Im Ottakringer Wald
werden die Spechtpopulationen erfasst und kartiert.
Ein wesentlicher Bereich, ein neu geschaffener
Lebensbereich, ist die Donauinsel. Sie ist künstlich geschaffen, aber ein
wesentliches Ökosystem und hier gilt es, eine Brutvogelkartierung auf der
Donauinsel fortzuführen und hier tatsächlich den gesamten Kleinlebensraum zu
untersuchen und auch zu schützen. Hier wurden 32 ausgewählte Vogelarten
insgesamt kartiert, dokumentiert und 27 davon sind hier in Bezug auf
Natur- und Artenschutz besonders zu schützen, 5 Vogelarten sind hier
Problemtierarten. Wesentliches Ergebnis ist beispielsweise, dass Nachtigallen
sich hier deshalb so gut weiter vermehren, weil es auf der Donauinsel einen
großen Bestand an Hecken gibt. Auf der Donauinsel werden regelmäßig auch die
Säugetiere kartiert und selbstverständlich werden auch Videodokumentationen
durchgeführt.
Und im Nationalpark Donauauen - auch ein wesentlicher
Schwerpunkt unserer Arbeiten - werden Mikropilze untersucht und das
Besuchermonitoring am Wienerberg und am Ottakringerwald wird weitergeführt.
Das Monitoring bildet nicht nur einen Schwerpunkt,
sondern auch selbstverständlich eine Grundlagenforschung. Eine
Grundlagenforschung von besonderer Bedeutung ist hier beispielsweise die
Erhebung der Flussmorphologie der Donauauen ab dem Jahr 1720 bis zum
Jahr 2002.
Schwerpunkt Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität:
Der Zusammenhang ist immer sehr komplex zwischen den einzelnen Themen, und in
der Wiener Umweltpolitik geht es darum, der Vorsorge präzise und sicher
Rechnung zu tragen. Das heißt, hier alle Maßnahmen zu treffen, dass hier
Umweltbelastungen erst gar nicht entstehen können, und wenn Umweltbelastungen
entstehen, dann diese nach dem Stand der Technik zu vermindern und zu
reduzieren.
Hier ist es daher unbedingt erforderlich, auch
Ursachenforschung zu betreiben, um die Emissionen an ihrer Wurzel gar nicht
erst entstehen zu lassen. Beispielsweise PM10, Freisetzen von Feinstaub. Hier
ist ein Forschungsprogramm mit der Priorität in der MA 22 angegangen
worden, einerseits Quellenanalyse PM10-Belastung in Wien, oder das bereits
schon österreichweit sehr interessiert beobachtete Projekt Aquella, Aerosolquellenanalyse. Hier
wird genau untersucht, aus welchen Quellen PM10 entsteht und wie die Quellen
auch reduziert werden können.
Emissionen an Schwermetallen: Auch das wird sehr
detailliert untersucht, wie beispielsweise die Online-Messung bei der MVA
Spittelau.
Im Bereich Wasser: Auch hier setzen wir tatsächlich
international anerkannte Schwerpunkte, wie beispielsweise das Projekt ARCEM.
Hier werden hormonwirksame Stoffe in Österreichs Gewässern untersucht, hier
beteiligt sich die MA 22, um hier auch Erkenntnisse für das Land und die
Stadt Wien bekommen zu können.
Auch im Bereich des Abwassers erfolgt sehr starke
Forschungstätigkeit, wie beispielsweise die Entwicklung einer
Online-Geruchsmessung im Bereich der Abwasserkanäle.
Der Schwerpunkt natürlicher Ressourcen und Abfälle
ist ebenfalls ein wichtiger Punkt der Wiener Umweltpolitik. Der Schutz der
natürlichen Ressourcen und Abfallbewirtschaftung erfolgt auf höchsten
technischen Niveaus. Im Bereich Wasser geht es im wesentlichen auch um die
Punkte der Daseinsvorsorge, die nun einmal in erster Linie von der kommunalen
Hand zu bewirtschaften sind.
KATER I: Hier geht es um Grundlagenerhebung im
Bereich der Karstforschung, und dieses Projekt wird als KATER II
fortgesetzt. Die Quellschutzgebiete in Wien als wesentliche Grundwasserspeicher
für die Wienerinnen und Wiener werden regelmäßig untersucht und hier werden die
gesamten Waldgesellschaften regelmäßig untersucht und auch kartiert.
Sensible
Wassernutzung auf Basis innovativer Sensortechnik: Auch das wird in Form eines
EU-Projektes erstellt und gemeinsam mit der MA 31 untersucht.
Und Mikrobiologie als Indikator: Auch das ist ein
Projekt, das von der MA 31 bis zum Jahr 2009 ausgerichtet ist.
Auch die MA 45 setzt hier Schwerpunkte im
Bereich des Hochwasserschutzes und hier werden insbesondere im Bereich des
Wienfluss-Retentionsbeckens unterschiedliche Forschungsarbeiten durchgeführt,
um hier insbesondere beispielsweise die Nährstofffracht und die organischen
Gehalte des Wienflusswassers zu untersuchen.
Im Bereich Abfallwirtschaft - das Thema ist ja
derzeit von besonderem Interesse - setzen wir auf Abfallvermeidung. Zahlreiche
Verfahren, zahlreiche Studien werden hier in diesem Bereich durchgeführt, bis
hin zur Abfallvermeidung rund um Kleinmist und bis hin zum ressourcenschonenden
Konsumstil.
Bei der Abfallverwertung, da liegt es mir ganz
besonders daran, Ökobilanzen zu erstellen. Eine Studie, die derzeit in Angriff
genommen wird, ist die Ökobilanz der Bioabfallwirtschaft in Wien. Diese Studie
soll eine gesamte Ökobilanz der Bioabfallsammlung, Bioabfallkompostierung,
ergeben.
Im Bereich der Abfallbehandlung
wird hier im Jahr 2003 und im Jahr 2004 die Altstoff- und
Reststoffanalyse fortgeführt, um hier eine Auswahl treffen zu
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