Landtag,
23. Sitzung vom 24.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 69
halt im Aktenablauf notwendig. Ich glaube, dass wir
alle miteinander nichts davon haben, wenn die Vollversammlung mit der
Präsidentin, die an sich der Vollversammlung angehört, herumstreitet und sich
über Kanzleiordnungen und sonst was den Kopf zerbricht und ihr vorwirft, sie
komme ihrer Leitungsfunktion nicht nach, und die Präsidentin versucht das auf
die Vollversammlung zu schieben, beide dann auch noch auf den Personalausschuss
oder sonst irgendwas. Ich glaube, dort muss zusammengearbeitet werden und zwar
intensivst zusammengearbeitet werden und das liegt an der Präsidentin und
Vorsitzenden der Vollversammlung. Denn ihre Aufgabe ist es, den Ablauf dort zu
gewährleisten und zwar zur Sicherung des Rechts für alle Wienerinnen und
Wiener. (Beifall bei der FPÖ)
Das, meine sehr geehrte Damen und Herren, ist das Problem,
nur dass wir seit Inkrafttreten oder seit Bestellung der Präsidentin hier
diskutieren. Es gibt immer noch schwere Differenzen zwischen der
Vollversammlung und der Präsidentin, es hat sich Gott sei Dank gebessert, dass
wir nicht mehr zwei verschiedene Berichte hier diskutieren müssen, nämlich den
der Vollversammlung und den der Präsidentin, sondern dass ein Bericht hier
vorliegt, und dass dieser Bericht auch in einem vernünftigen Zeitrahmen
abgeliefert wurde. Aber an sich ist es in jedem Bericht und diesen
Stellungnahmen zum Kontrollausschuss deutlich zu spüren, dass es hier
Diskrepanzen gibt.
Die gehören ausgeräumt, die Mitarbeiter müssen sich
nicht untereinander lieben, aber sie müssen schauen, dass der Ablauf für die
Wienerinnen und Wiener und für die Rechtssicherheit in dieser Stadt
gewährleistet ist. Damit und mit dem Dank an die Mitglieder, die ihrer Arbeit
ausgezeichnet nachkommen, beende ich meine Rede und wünsche dem UVS und den
Wienerinnen und Wienern, dass die Rechtssicherheit soweit wie möglich für Wien
aufrecht erhalten bleibt. (Beifall bei
der FPÖ)
Präsident Johann Hatzl:
Zum Wort gelangt Herr Abg Schuster.
Abg Godwin Schuster
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir haben alle miteinander, glaube ich, die wir uns
mit dieser Materie auseinander setzen, den Kontrollamtsbericht in seinem ganzen
Umfang sehr genau gelesen. Ich glaube auch, dass wir uns im Kontrollausschuss
sehr intensiv über den Inhalt des Kontrollamtsberichtes unterhalten haben und
wir haben auch gestern, als wir von den Stellungnahmen erfahren haben,
vereinbart, dass wir uns zu diesem Thema noch einmal zusammensetzen werden.
Und ich halte mich auch an diese Vereinbarungen. Dies
deshalb, weil mir die Einrichtung des UVS wirklich viel zu wichtig ist, als
dass wir uns in ein parteipolitisches Gezänk der untersten Lade begeben und der
UVS dann in der Öffentlichkeit nicht den Stellenwert behält, den wir auch
brauchen. Wo kommen wir hin, liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn die
Rechtssicherheit - und der Kollege Günther hat am Ende seines Beitrags darauf
auch hingewiesen - wenn die Rechtssicherheit, die die Bevölkerung in den UVS
legt, wenn die Unabhängigkeit, zu der wir uns alle verpflichtet haben, ja, alle
verpflichtet haben, nun in Frage gestellt wird. Wenn wir diese Art von
Diskussion so weiter führen, habe ich größte Sorge um eine derart wichtige
Einrichtung und ich möchte diese Sorge ganz einfach nicht weiter haben und ich
meine, dass die Diskussion, insbesondere wie sie von Kollegen Ulm gepflogen
wurde, in dieser Form wirklich nicht weitergeführt werden kann. Es steht viel
zu viel auf dem Spiel dabei.
Und daher möchte ich mich mit einigen einzelnen
Dingen beschäftigen. Wenn die FPÖ die SPÖ unterstützt hat bei der Änderung der
Disziplinarregelung, dann unterstreiche ich Wort für Wort dessen, was Kollege
Günther gesagt hat. Wir haben gemeinsam gesprochen und wir haben ausschließlich
sachlich darüber gesprochen, auch wenn es der Schelm nicht glaubt. Wir haben
ausführlich sachlich darüber gesprochen und das Lächeln verrät, weil ich andere
Debatten über manche Vereinbarungen auch schon miterlebt habe. Und es stimmt
100-prozentig, es gab nicht im Geringsten den Ansatz, was könnten wir dafür, (Redner macht eine kurze Pause) sondern
es gab eine sehr ernsthafte inhaltliche Diskussion, warum wir diese Form für
besondere Fälle auch haben wollen.
Und da haben wir Konsens erreicht und wir haben
insofern ... (Abg Dr Wolfgang Ulm: Ich
stelle eine neue Koalition fest, nämlich FPÖ und SPÖ!) Ersparen Sie sich
den Zwischenruf, Kollege Ulm, ich nehme nicht mehr ernst, was Sie sagen. Und
wir haben auch im Gespräch erreicht, dass wir die Zusammensetzung dieses Gremiums
über Anregung der FPÖ auch noch verändert haben. Ich möchte das ausdrücklich
hier in diesem Hause auch betonen, weil es mir sehr wichtig ist, auch von der
Paktfähigkeit zueinander, dass wir ordentlich damit umgehen. (Abg Dr Wolfgang Ulm: Das ist ja schon fast
Liebesgeflüster!)
Und wenn hier auf den Kontrollamtsbericht hingewiesen
wurde, und warum die Frau Präsidentin hiezu eine Stellungnahme abgegeben hat
und nicht die Vollversammlung, dann ist das eine sehr, sehr eindeutige Sache,
weil in dieser Struktur die Frau Präsidentin den UVS als Behörde vertritt, und
nicht die einzelnen Organe, die es im UVS gibt, hiezu vom Kontrollamt
aufgefordert werden müssen, eine entsprechende Stellungnahme abzugeben. Und die
Diskussion im Kontrollausschuss hat dazu geführt, dass wir noch die einzelnen
Stellungnahmen dazu eingefordert haben.
Das heißt, es liegt in der
Zuständigkeit und sonst nirgendwo. Wir vermuten, wohin das geht. Und ich bitte
auch darum, irgendwann einmal aufzuhören zu sagen, die SPÖ würde die Unabhängigkeit
ständig ankratzen. Wer immer wieder die politische Debatte in den UVS
hineinträgt, sitzt hier, nicht hier, und nicht hier und auch nicht hier. Sie
versuchen hier immer, Ihr parteipolitisches Spielchen zu machen und das ist das
Unanständige an dieser ganzen Geschichte. (Beifall
bei der SPÖ.) Also,
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