Landtag,
3. Sitzung vom 25.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 78
anderen Unterlagen sind offensichtlich nicht völlig in Ordnung und entsprechen nicht den einschlägigen ÖNORMEN. Und mangels Prüfung gibt es auch keinen Überblick über jene Beträge, welche die Gemeinde Wien von den Förderungsnehmern allfälligerweise zurückfordern könnte.
Wie gesagt: Die fünf tilgungsfreien Jahre laufen ab,
und es besteht dringendster Handlungsbedarf.
Handlungsbedarf besteht natürlich auch in Bezug auf den
Bacherplatz, denn wenn ein Standort eingerichtet werden wird, ist es ja
notwendig, dass diese Dinge geklärt sind.
Mit einem Wort: Es herrschen magistratsintern die
unglaublichsten Zustände und Verhältnisse, die nach raschester Lösung schreien.
Und es wäre sicherlich auch das Inhaltliche zu überlegen und wären vielleicht
auch personelle Konsequenzen zu ziehen. (Beifall bei der FPÖ.)
Nun zum Bacherpark selbst: Seit 1999 gibt es
Leitlinien zur Bezirksentwicklung, die von allen Parteien einstimmig angenommen
wurden, darin war auch der Bacherpark enthalten. 2001 wurden entsprechende
Diskussionen in der Bezirksvertretung fortgeführt, da gab es auch noch
Einigkeit. 2002 sind die GRÜNEN ausgeschert, aber die Sozialisten, die
Freiheitlichen und die Volkspartei haben das weiterhin mitgetragen; nur die
GRÜNEN waren draußen. Seit 2003 ist die Bürgerinitiative tätig. Sie war Teil
der Agenda 21 und damit in die Verhandlungen mit der Bezirksvertretung und dem
Bezirksvorsteher eingebunden. Seit 2005 hat die Bürgerinitiative diese
Verhandlungen verlassen und lehnt den Garagenbau auch derzeit ohne Wenn und
Aber ab.
Für uns Freiheitliche ist das Garagenprojekt keine
Glaubensfrage, was es offensichtlich für einen Teil der Besetzer, vielleicht
auch der Bürgerinitiative und der GRÜNEN ist, und vielleicht auch für Teile der
SPÖ, wie man in Anbetracht dieser Homepage doch vermuten könnte. Wir sind auch
heute noch für eine Garage auf dem Platz, wenn man sich einigen kann.
Die Parkbesetzung ist sicherlich spektakulär, bringt
aber in der Sache wahrscheinlich nicht viel. Es gibt Mehrheitsentscheidungen,
die getroffen wurden und die natürlich auch wirtschaftliche Folgen nach sich
ziehen, die man zur Kenntnis nehmen muss. Margareten ist ein völlig überparkter
Bezirk, der Bedarf nach einer preiswerten Garage für Anrainer – eben für
Dauerparker – ist sicherlich gegeben, und ein verstärktes
Verkehrsaufkommen wird es auf Grund der Nutzerstruktur sicherlich nicht geben.
Wir sind für Gespräche offen. Ein neuer Versuch zur
Mediation wird von uns mit Sicherheit mit Freude begrüßt. Klargestellt muss
aber werden, wer die allfälligen Kosten von Bauverzögerungen trägt. Und es kann
nicht sein, dass vielleicht die Firmen, die Vorleistungen erbracht haben,
überbleiben. Das wird auch nicht der Fall sein. Überbleiben wird wahrscheinlich
der Bezirk, wenn sich in der Richtung etwas ergäbe, was aber meiner Meinung
nach auf Grund der finanziellen Situation des Bezirks Margareten nicht möglich
und denkbar ist.
Durch den Rückzug der Bürgerinitiative von den
Verhandlungen ist der Zug ja weitgehend abgefahren. Der Zeitverlust war groß,
es wurde Zeit für Verhandlungen versäumt, und in der Zwischenzeit sind schon
alle rechtlichen Voraussetzungen für den Baubeginn betrieben und abgeschlossen.
Einer Volksbefragung in Teilgebieten Margaretens
stehen wir nicht ablehnend gegenüber. Heute einem Antrag zuzustimmen, kommt für
uns nicht in Frage, weil wir uns ganz einfach ohne Verhandlungen nicht in die
laufenden Glaubenskriege einklinken wollen. Wir erwarten und wünschen uns, dass
die Bürgerinitiative in die Agenda 21 zurückkehrt und somit wieder in die
Verhandlungen eintritt.
Ich weiß nicht, ob Herr Maresch in seinen
Andeutungen, interessiert an Mediation zu sein, bereits auch für sie spricht.
Wenn etwas geschieht und dann der Weg zu einer Volksabstimmung in Teilgebieten
Margaretens offen sein wird, werden wir diesen Weg sicherlich gerne mitgehen.
Es geht aber sicherlich nicht um Befindlichkeiten Einzelner, sondern es geht
einzig und allein um die Lösung der Parkprobleme in Margareten. (Beifall bei
der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Zu einer
tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Stadtrat Schicker gemeldet:
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Präsident!,
Ich möchte nur der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass das Zitat nicht
ganz richtig wiedergegeben war.
Kollege Maresch! Ich habe in dem Pressegespräch
darauf hingewiesen, dass es sehr gute Vorschläge der Bürgerinitiative für die
Gestaltung der Seitengassen rund um den Platz und vom Platz weg und eine
Verbindung mit Grünraum in Richtung Einsiedlerpark gibt. Wir haben das zum
Großteil schon untersucht und wissen, dass Möglichkeiten dafür bestehen, und
ich habe darauf hingewiesen, dass es kein Problem sein soll, wenn dabei
Stellplätze – nämlich zwei bis fünf Plätze, diese Zahlen sind
gefallen – verloren gehen.
Das war der Hinweis, und ich bitte vor allem dich,
diesen nicht mehr so zu verwenden, dass dann herauskommt, ich hätte gesagt, wir
reduzieren die Anzahl der Stellplätze in der Garage.
Präsident Johann Hatzl: Zu Wort
gemeldet ist Frau Abg Ekici.
Abg Mag Sirvan Ekici (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf mich zuerst einmal entschuldigen:
Nicht nur der Herr Bürgermeister ist stimmlich angegriffen, auch ich bin
stimmlich etwas ramponiert.
Nun zu meinen Ausführungen: Ich
sage Ihnen jetzt grundsätzlich nichts Neues, wenn ich sage, dass die ÖVP-Wien
generell für die Volksgaragen ist. Wir glauben nach wie vor, dass eine
sinnvolle Bewältigung des Verkehrsaufkommens, das sich naturgemäß auch auf den
ruhenden Verkehr auswirkt, nur mit Hilfe entsprechender Garagenprojekte, also
mit billigen Garagenplätzen für Anrainer, möglich ist. Von dieser Maxime
ausgehend,
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