Landtag,
7. Sitzung vom 23.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 61
wortwörtlich zitiert, „daher soll im Rahmen der ökologischen Beschaffung bei der Stadt Wien weiterhin auf PVC-hältige Materialien verzichtet werden."
Da, liebe Frau Umweltanwalt, müsste man halt
nachschauen und nachfragen, ob es wirklich nicht möglich ist, Zeltdächer aus
einem anderen Material herzustellen als prinzipiell aus PVC. Und dass das
Zeltdach im Rathaushof aus PVC ist, das ist unbestritten. Höchstens, es traut
sich einer, mir hier zu widersprechen. Aber es wird sich keiner finden können.
Flughafen – Mediationsverfahren, auf Seite 35
steht das Resümee der Wiener Umweltanwaltschaft, dem ich aber so überhaupt
nicht zustimmen kann. Resümee der WUA, ich lese nur ein paar Passagen vor:
„Fixpunkt und definierter Rahmen waren jedenfalls das Recht" – man betont
hier Recht – „und der Anspruch auf eine weitere wirtschaftliche Entwicklung des
Flughafens und die damit verbundene Entwicklung seiner Umlandregion."
Das ist sehr bemerkenswert, dass hier in diesem Bericht
hineingeschrieben wird, ein Recht und Anspruch auf eine weitere, nicht, dass
der Flughafen so wie er ist, und wie er sich in den nächsten zehn Jahren
entwickeln wird, sondern da steht, der Flughafen hat das Recht und den Anspruch
auf weitere wirtschaftliche Entwicklung, ad infinitum. Das kann es doch nicht
sein.
„Unter diesen eingeschränkten Rahmenbedingungen"
- jetzt wird die Umweltanwaltschaft schon kritischer -, „unter diesen
eingeschränkten Rahmenbedingungen war die Suche nach geeigneten Lösungen
notwendig, da ein Ausgleich zwischen den vielfältigen ökonomischen Interessen
und den Bedürfnissen der Menschen nach Lebensqualität, insbesondere nach Ruhe
und Schlaf, bestand. Dass dieser Interessenausgleich nicht vollständig
...", also es ist eine Farce bitte, „nicht vollständig“ ist zu milde
ausgedrückt. Also, man muss sich anhören, was die Bürgerinitiativen - und da
mit Recht - sagen, wie die Flugzeuge vom Westen Wiens über den Laaerberg bis
nach Schwechat über die Köpfe der Wiener hinweg brausen, das ist unerträglich.
„Dass dieser Interessensausgleich nicht vollständig gelingen konnte, liegt vor
allem daran, dass sich diese Bedürfnisse nur teilweise durch Umweltmaßnahmen
und nur in sehr beschränktem Ausmaß mit ökonomischen Maßnahmen kompensieren
lassen."
Wie gesagt, da schreiben Sie in Wirklichkeit ein
bisschen blumig, aber doch, dass an und für sich der Lärmterror über Wien
anhält und die Leute um den Schlaf bringt.
Ein Recht und einen Anspruch des Flughafens gibt es
gar keinen. Ja, im Rahmen der Genehmigungen, die er bis jetzt hat, aber es ist
nicht das Recht des Wiener Flughafens, eine Piste mehr oder noch und noch dazu
zu bauen. Wir Freiheitliche stehen ja auf dem Standpunkt - auch wenn es heute
der Herr Verkehrsstadtrat nicht so gesehen hat -, Schwechat soll eine neue
Piste bekommen, aber dort, wo es möglichst umweltverträglich ist.
Und wenn uns der Herr StR Schicker heute erzählt hat,
dass durchaus Bratislava für eine gewisse Zeit, oder Preßburg, damit man es
besser versteht, dass also Preßburg ... (Abg Mag Rüdiger Maresch: Nein, so
was!) Nun ja, Sie haben so ungläubig geschaut, da habe ich mir gedacht, Sie
verstehen das mit Bratislava nicht, also Preßburg, und dass also Preßburg auf
eine gewisse Zeit eine Entlastung für Schwechat darstellen wird. Ja, das wird
auch passieren, das ist sicher richtig, aber eines Tages werden auch die
Preßburger einen gewissen wirtschaftlichen Wohlstand haben, und dann werden
sich auch in Preßburg die Leute entscheiden, wollen wir mehr Wohlstand haben,
oder genügt uns das, und will nicht der eine oder andere in Preßburg dann auch
eine gewisse Umweltqualität haben. Und da wird es mit Preßburg auch nicht ad
infinitum laufen.
Daher unser freiheitlicher Vorschlag: Schwechat soll
eine neue Piste bekommen - also der Flughafen Schwechat, nicht in Schwechat,
das muss ja nicht sein -, aber wenn man heute von Herrn StR Schicker hört, dass
es ja durchaus so sein kann, dass auch Preßburg eine Ausweiche ist für diesen
steigenden Flugverkehr - wie gesagt, das geht aber nicht ewig -, dann sollte
sich der Flughafen Schwechat auch im Raum Bruck ein bisschen bemühen. Dort
haben wir einen aufgelassenen oder nicht mehr notwendigen Truppenübungsplatz,
diese 40, 45 Kilometer zu dieser neuen Piste im Raum Bruck sind durchaus
mit einem modernen Verkehrsmittel überbrückbar. Und wenn wir heute als Wiener
anfangen, diese neue Piste dort zu planen - das dauert ohnedies seine Zeit -,
dann glaube ich, in acht bis zehn Jahren würde dort ein Flugverkehr abwickelbar
sein, wo einerseits die wirtschaftliche Entwicklung der Flughafengesellschaft
Schwechat gewahrt bleibt - da verliert niemand seinen Arbeitsplatz -, und wo
auf der anderen Seite die Wiener nicht das steigende Luftfahrtaufkommen zu
ertragen haben.
Dass die Wiener mit dem fertig werden müssen, was
derzeit vorhanden ist, ist klar, aber uns geht es ja um die Steigerungsraten,
die abzuwehren sind.
Wir haben dann auf Seite – lassen Sie mich
nachschauen, wo das Biomassekraftwerk ist, ich glaube, das haben wir gleich –
ja, Seite 36 – Biomassekraftwerk Simmering. „Mit Bescheid vom
19. Juli 2004 wurden die Errichtung und der Betrieb von Österreichs
größtem Biomasseheizkraft in Wien-Simmering im Rahmen eines Verfahrens nach dem
Bundesabfallwirtschaftsgesetz genehmigt."
Weiter im Text, ein paar Zeilen unten: „Im Rahmen
einer Expertengruppe, unter denen auch ein Vertreter der Wiener
Umweltanwaltschaft war, wurden ähnliche Großanlagen in Skandinavien studiert.
Aus den dort gemachten Erfahrungen unter Berücksichtigung von
Brennstoffverfügbarkeit in unmittelbarer Nähe ..."
Wie gesagt, was uns dann interessieren wird - wir
haben ja dementsprechende Anfragen diese Woche eingebracht, auf die ich
vielleicht dann später näher eingehe – das ist, was unter unmittelbarer Nähe
verstanden wird. Also, Rumänien ist bei uns dann nicht mehr ganz so die
unmittelbare Nähe.
„Im Verfahren selbst hat ja auch
die Wiener Umweltanwaltschaft Parteienstellung und versuchte" - das sagt
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