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Landtag, 8. Sitzung vom 26.01.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 59

 

schützen. Wir wissen – und als Verantwortliche für die Jugendwohlfahrt weiß ich insbesondere –, dass sehr viele Kinder beim Heranwachsen elterlicher oder auch anderer Gewalt ausgesetzt sind. Daher werden Sie bei jeder Maßnahme, die dazu dient, dass Menschen endlich in der Lage sind, ihre Konflikte anders als mit Gewalt zu lösen, in mir eine Mitkämpferin finden; allerdings nicht dort, wo nur Scheinlösungen getroffen werden.

 

Präsident Johann Hatzl: Es wäre jetzt ein Vertreter der FPÖ in der Fragestunde an der Reihe, offensichtlich wird aber keine Frage gewünscht.

 

Somit wäre jetzt jemand von den GRÜNEN an der Reihe: Wird eine Frage gewünscht? – Jawohl, bitte.

 

Abg Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Wichtiger Bestandteil dieser Diskussion um Computerspiele ist, dass Verbote insofern nicht sehr zielführend sind, als die Medienkompetenz bei Jugendlichen ja sehr hoch ist und der Verbreitungsweg dieser Computerspiele über weite Strecken nicht auf dem klassischen beziehungsweise legalen Wege erfolgt, sondern auf anderen Wegen, nämlich über Downloads oder den Tausch einer Privatkopie, der allerdings sehr wohl legal ist. Daher geht es bei dieser Diskussion in erster Linie um die von Ihnen angesprochene Suchtprävention, aber auch um das sehr wichtige Thema der Medienkompetenz, also darum, dass Jugendliche lernen, diese Spiele auch zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Ich meine, ein Verbot ist da wenig zielführend.

 

Daher meine Frage an Sie, Frau Stadträtin: Welche Maßnahmen werden im schulischen Bereich, für den wir ja ursächlich zuständig sind, gesetzt, um Medienkompetenz bei Jugendlichen weiterhin stärker zu fördern, damit diese wissen, wie sie mit solchen Computerspielen umgehen sollen, und auch besser verstehen können, was sie hier sehen, damit sie das unter Umständen auch abstrahieren können und gar nicht in die Versuchung kommen, das mit der Realität zu verwechseln?

 

Präsident Johann Hatzl: Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin.

 

LhptmStin Grete Laska: Ich möchte zunächst deutlich zwischen inhaltlicher und technischer Medienkompetenz unterscheiden. Hinsichtlich inhaltlicher Medienkompetenz sind wir sicherlich einer Meinung, dass all das, was ich heute zur ersten Frage beantwortet habe, dazu beitragen kann, dass Kinder und Jugendliche inhaltlich kompetent werden und sehr genau unterscheiden können, was Realität, was gelebte Praxis und was ein Spiel ist.

 

Im Hinblick auf die technische Kompetenz meine ich, dass viele Kinder und Jugendliche uns Erwachsenen helfen könnten, kompetent zu werden. Und genau aus dem Grund, damit alle Kinder und Jugendlichen gleiche Chancen haben, diese Kompetenz zu erlernen und auch anzuwenden, haben wir bereits vor sieben Jahren damit begonnen, die Pflichtschulen mit Computern auszustatten und vor allem auch die LehrerInnen zu schulen, damit umzugehen, und auf diese Weise Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit auch im Bereich der neuen Medien herzustellen.

 

Es ist mein Prinzip, dass einerseits der Bildungszugang gleichwertig ist und Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit sichergestellt werden, dass andererseits aber auch die entsprechende Kompetenz der Lehrenden sichergestellt sein muss, damit auch eine inhaltliche Auseinandersetzung stattfinden kann.

 

Drittens haben sowohl Schule als auch außerschulische Jugenderziehung sicherzustellen, dass Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt werden. Und ich bin davon überzeugt, dass Jugendliche, wenn uns das gelingt, keine Probleme mehr damit haben werden, sehr genau unterscheiden zu können. Ich bin überzeugt, dass sie auch jetzt schon unterscheiden können, was gelebte Praxis und was ein Spiel ist. Mit gutem Grund unterstützen wir daher auch im Bereich der außerschulischen Jugendpolitik viele Maßnahmen, die dazu beitragen. Ich denke nur an Beschlüsse, die wir hier im Haus mit höchst unterschiedlichen Zugängen und Diskussionsstandpunkten gefasst haben, wenn es sich zum Beispiel darum gehandelt hat, wie LAN-Partys und Ähnliches für Jugendliche organisiert werden.

 

Präsident Johann Hatzl: Herr Abg Wolf.

 

Abg Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vizebürgermeister!

 

Sie haben im Zuge der Beantwortung dieser beiden Fragen darauf hingewiesen, dass es eine Expertenkommission geben würde, welche die Fragen näher prüfen wird, und Sie haben auch auf die Problematik hingewiesen, dass eine Vereinheitlichung der Jugendschutzgesetze in Österreich dringend notwendig sei.

 

Könnten Sie sich vorstellen, dass man zu dieser Expertenkommission auch Experten beizieht, die aus anderen Bundesländern kommen, und dass man in der Folge den Versuch unternimmt, zu einer Harmonisierung der entsprechenden Bestimmungen mit anderen Ländern zu kommen?

 

Präsident Johann Hatzl: Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin.

 

LhptmStin Grete Laska: Ich kann mir das durchaus vorstellen, aber wir leben ja auch in bestimmten Regelwerken. Ich werde parallel dazu versuchen, das Thema Jugendschutzgesetze wieder auf die Tagesordnung der zuständigen Landesrätinnen und Landesräte zu setzen, diesmal vielleicht auch mit verstärkter Unterstützung des Bundes und der Bundesländer, die schon harmonisiert haben. Wie Sie wissen, haben Wien, Niederösterreich und das Burgenland die Gesetzeswerke bereits in sehr vorbildlicher Art und Weise gehandhabt. Ich glaube, wir kommen dem Ganzen einen Schritt näher, und bin überzeugt davon, dass man, wenn ExpertInnen auf der einen Seite und verantwortliche PolitikerInnen auf der anderen Seite klare Ziele vorgeben, auch in der Umsetzung weiterkommt.

 

Präsident Johann Hatzl: Damit ist die Fragestunde beendet.

 

Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde. Der Grüne Klub im Rathaus hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Klimaschutz – Vom Lippenbekenntnis zur politischen Toppriorität. Maßnahmen gegen den Klimawandel als

 

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