Landtag,
10. Sitzung vom 28.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 98
darauf verweisen -, ist viel, viel mehr, als alle
andere Bundesländer miteinander machen. Also reden Sie nicht ein gutes Gesetz
schlecht, sondern schauen Sie, dass Sie einmal das zusammenbringen in Ihren
eigenen Bereichen, wo Sie selber verantwortlich sind! (Beifall bei der SPÖ. -
StR Johann Herzog: ... nicht den Vergleich, Herr Kollege!)
Zum Thema Kontrolle habe ich schon einiges
eingebracht. Aber für eines habe ich kein Verständnis: Dass man hier jetzt
Anträge en masse einbringt und versucht, die Kolleginnen und Kollegen draußen
zu verunsichern. Ich sage, hören Sie auf mit dieser Verunsicherung, ziehen Sie
diese Anträge zurück, diese Dinge sind alle nicht in Diskussion! (Abg Godwin
Schuster: Genau das ist es!) Das hat hier nichts verloren, und schon gar nicht bei
diesem Gesetz. (Beifall bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei den GRÜNEN. - Abg
Kurth-Bodo Blind: Sollen wir vielleicht nach Hause gehen als Opposition?)
Was ich phantastisch finde, ist, dass wir als
Sozialdemokratie uns hier um die Arbeitnehmerrechte und um die
Vertragsbediensteten kümmern und alle anderen so tun, als ob sie in den letzten
Tagen keine Anträge gestellt hatten. Frau Abg Pilz hat hier eine
Betriebs-GesmbH AKH gefordert - auch die wird mit Menschen befüllt werden, auch
die wird arbeiten müssen, und wir haben uns eben bereits Gedanken darüber
gemacht, wie wir die Kolleginnen und Kollegen dort rechtlich entsprechend
absichern, dass sie auch Gemeindebedienstete bleiben können. (Beifall bei der
SPÖ.)
Ich möchte es noch einmal sagen: Es geht hier um
Mitwirkungsrechte vorher, um Mitwirkungsrechte nachher und um Rechte der
Arbeitnehmer nachher. Was wir mit diesem Gesetz bezwecken wollen, ist, dass die
Vertragsbediensteten nach einer eventuellen Zuweisung, einer Ausgliederung eben
ihre Rechte behalten können, dass sie hier Gemeindebedienstete bleiben können,
dass sie ihre Mitwirkungsrechte haben, sowohl in Richtung Stadt, sprich
Personalvertretung, aber auch in Richtung Betrieb, was die Arbeitsverfassung
betrifft (Abg Ingrid Puller: ... stimmen ja eh zu!) - nicht alle -, was
die Arbeitsverfassung betrifft. Das haben wir mit diesem Gesetz sehr gut
geregelt.
Frau Abg Puller, ich kann Ihnen eines versprechen:
Ich werde nicht den Weg des Kollegen Hundstorfer einschlagen, das wird hier
sicherlich nicht so der Fall sein. (Abg Kurth-Bodo Blind: ... schon
Präsident!) Ich glaube - und lassen Sie mich das zur Klarstellung auch noch
sagen -, dass der ÖGB in den letzten Wochen und Monaten hervorragende Arbeit
geleistet hat, insbesondere durch Präsident Hundstorfer, der hier ganz, ganz
tolle Arbeit geleistet hat. (Beifall bei der SPÖ.)
Und wenn es die Stellungnahme der GdG gibt: Erstens
einmal, die GdG hat Gremien, die GdG ist in Gremien organisiert. Wir haben die
Gremien, sprich, von mir aus gesehen, die Hauptgruppen damit beschäftigt, und
wir haben natürlich, so wie es gute sozialpartnerschaftliche Tradition ist,
dieses Gesetz auch entsprechend so verhandelt, dass die Arbeitnehmerinnen und
Arbeiternehmer bei der Stadt Wien sehr gut mit diesem Gesetz leben können. Daher
war es einfach auch nicht notwendig, noch extra eine Stellungnahme zu
schreiben, bis auf diesen einen kleinen Punkt. Das ist ein gutes Gesetz, und
das werden wir uns da nicht miesreden lassen. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Die Daseinsvorsorge in
Wien, die kommunalen Dienstleistungen in Wien haben hohe Qualität und bekommen
hohe Anerkennung. Es gibt eine hohe Zufriedenheit der Bevölkerung, wie Umfragen
uns immer wieder beweisen, und wir verstehen Daseinsvorsorge umfassend: beginnend
bei Wasser, Bildung, sozialen Dienstleistungen und so weiter. Ich möchte jetzt
nicht alles aufzählen, damit ich dann nicht hoffen müsste, dass ich nichts
vergessen hätte.
Diese Daseinsvorsorge, diese Dienstleistungen sind
immer wieder in Gefahr durch weitreichende Liberalisierungsideen der
Europäischen Kommission (Abg Dr Herbert Madejski: Ich habe geglaubt, die sind
so gut, weil sie für Bürgernähe sind!), die für alle Bereiche inklusive der
Gesundheit, wie es ja in den letzten Wochen und Tagen der Fall war, versucht
hat, gewisse Dinge zu regulieren und zu liberalisieren. Viele Gemeinden haben
hier, auch ausgelöst durch Finanzprobleme, Ausgliederungen und
Umstrukturierungen vorgenommen. (Abg Kurth-Bodo Blind: Haben Sie dem
Bürgermeister nicht zugehört?)
In Wien ist das nicht so der Fall. Wien hat bis jetzt
- und wird das auch weiterhin tun - hervorragend gewirtschaftet und ist da in
eine ganz andere Situation als viele andere Kommunen oder Städte gekommen. Wien
wird auch weiterhin die Sozialisierung der Verluste und die Privatisierung der
Gewinne verhindern. Aber in anderen Ländern, auch in anderen Bundesländern, ist
es nicht so.
Denn die GRÜNEN setzen sich hierher, sie reden über
Ausgliederung und Privatisierung - und was machen sie in einem Land, in dem sie
selbst an der Landesregierung beteiligt sind? Sie beschließen, dass
49 Prozent der Energie AG Oberösterreich mittels Aktien in Streubesitz
gelangen sollen. Das ist eine unehrliche Diskussion, die wir hier führen! Wir
kümmern uns mit einem Zuweisungsgesetz darum, dass die Beschäftigten
entsprechend abgesichert sind, Sie werfen uns Ausgliederungen vor, die wir
nicht machen, und Sie selber privatisieren die Energie AG. Das ist unfair!
(Beifall bei der SPÖ.)
Wir wollen, dass Wien hier ... (Abg Mag Rüdiger
Maresch: ... schon tausend Sachen!) Wir wollen, dass Wien diese
Qualitätsstandards in allen Fragen selbstbestimmt erhalten kann. Das ist für
uns eine wichtige Frage, dass wir unsere Dienstleistungen subsidiär selbst
erbringen können, dass wir selbst entscheiden können, welche Dienstleistungen
wir selbst erbringen wollen und welche Dienstleistungen wir hier nicht selbst
erbringen wollen.
Für uns ist es wichtig, dass wir
auch weiterhin qualitativ hochwertige Dienstleistungen in dieser Stadt anbieten
können, wobei es einfach auch um Qualitäts-, Sozial- und
Beschäftigungsstandards geht. Das soll kein Freibrief dafür sein, dass wir
schlecht wirtschaften, sondern es ist hier natürlich auch die Frage eines
ordentlichen Budgets, einer ordentlichen Führung dieser Betriebe,
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