Landtag,
15. Sitzung vom 23.01.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 67
Hauptschule im 2. Bezirk wegen Drohung und Bestechung, im 8. Bezirk, wieder Hauptschule, Bandenbildung, Favoriten, Simmering, Schlägereien, 11. und 15. Bezirk, Erpressung, 12. Bezirk, 16. Bezirk, Mitführen von Waffen, überall Polizeieinsätze. An einem Poly wird ein 13-Jähriger wegen schweren Raubes angeklagt, im 15. Bezirk explodiert in einer Schule die Drogenkriminalität, in Simmering begeht ein 18-Jähriger zwanzig Einbruchsdiebstähle, in Währing überfällt ein Jugendlicher eine Pensionistin. Nächster Fall: Zwei 14-Jährige tyrannisieren Gymnasiasten, und so weiter und so weiter. Und die Täter, meine Damen und Herren, die Täter? Die meisten haben einen Migrationshintergrund.
Und noch eine Zahl: Es gibt pro Jahr an unseren
Schulen 300 Anzeigen wegen Körperverletzung, pro Jahr 300 Anzeigen
nur wegen Körperverletzung! Und insgesamt zeigt eben die Kriminalstatistik in
den letzten sieben Jahren eine dramatische Entwicklung, eine Verdoppelung, eine
Verdreifachung sogar bei Gewaltdelikten.
Meine Damen und Herren, ich frage Sie, wie kommen
eigentlich die Opfer dazu, wie kommen eigentlich die Schüler, die Jugendlichen,
dazu, die Opfer werden und wie kommen die Eltern dazu. Erklären sie das den
Opfern, erklären Sie das vor allem auch den Eltern der Opfer.
Und was sagt die SPÖ dazu, was hat die Kollegin
Wehsely dazu gesagt? Sie wischt dieses Thema einfach weg. Nur Nebelschwaden,
Partizipation, Hilfe, aber keine konkreten Aussagen. Ja, meine Damen und
Herren, wenn das die Folgen Ihrer Prävention sind, dann sage ich Gute Nacht.
Meine Damen und Herren, Sie wollen sich aus der
Verantwortung drücken. Sie wollen sich aus der Verantwortung drücken, aber Sie
tragen die politische Verantwortung, und wir werden Sie aus dieser nicht
entlassen, denn das sind die Folgen Ihrer Politik, das sind die Folgen eben der
mangelnden Prävention, die Sie hier zu verantworten haben.
Meine Damen und Herren, diese Eskalation der
Jugendgewalt, diese Eskalation ist ja eine Folge der Massenzuwanderung, ist
eine Folge der unkontrollierten Massenzuwanderung, die Sie in den letzten 15
Jahren zugelassen haben, ja, die Sie nicht nur zugelassen haben, meine Damen
und Herren von der SPÖ, sondern die Sie sogar gefördert haben, und die Sie
bewusst herbeigeführt haben. Und, meine Damen und Herren von der SPÖ ...
Präsident Johann Hatzl
(unterbrechend): Sie haben noch eine Minute Redezeit. Abg DDr Eduard Schock (fortsetzend): Das wird sich
ausgehen. Meine Damen und Herren von der SPÖ, wir werden Sie aus dieser
Verantwortung nicht auslassen. Sie bekommen jetzt die Rechnung für Ihre falsche
Politik, Sie stehen vor den Trümmern Ihrer Einwanderungspolitik. Ihre
Multikutli-Träume, denen Sie nachgehangen sind, Ihre Multikulti-Träume, meine
Damen und Herren, sind ausgeträumt, und wir stellen heute fest, Sie haben uns
das alles eingebrockt, Sie von der SPÖ, meine Damen und Herren, sind schuld an
dieser Gewalt. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Zum Wort gelangt Frau Abg Smolik.
Abg Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich hätte gerne einmal ein Thema in diesem Landtag
oder auch im Gemeinderat, wo die FPÖ nicht sofort MigrantInnen, Kinder,
Jugendliche oder Menschen mit Migrationshintergrund als die Schuldigen ausmacht
und daraufhin ihre Politik ableitet. Aber Sie können wirklich nicht diese
Hoffnung erfüllen, dass es irgendwann einmal eine sachliche Diskussion, die
Kollegin Wehsely eingefordert hat, mit Ihnen geben wird. Und die letzten
Vorfälle, die wir ja auch im Gemeinderatswahlkampf von Graz erleben durften,
zeigen ja, welchen Geistes Kind diese Partei ist und von diesen
Geisteshaltungen und von diesem Zugang zu Themen, und auch zu so wichtigen
Themen wie die Situation der Jugendlichen in diesem Land, distanzieren wir uns
ganz klar.
Ich möchte noch auf einen Punkt zurückkommen, den
Kollege Schock jetzt, wie schon so viele, in dieser Diskussion der letzten
Woche angeführt hat, nämlich die Kriminalitätsstatistik. Offensichtlich können
sie keine Statistiken lesen, beziehungsweise interpretieren, weil alle
ExpertInnen weisen daraufhin hin, dass sich die Erfassung der Statistiken
geändert hat. Es wird jetzt nicht nur ein Kriminalitätsdelikt oder ein Delikt
erfasst, sondern alle angezeigten Straftaten. Und dass sich hier etwas in den
Zahlen ändert, ist ganz klar. Dass man aber dann von der Eskalation der
Jugendgewalt spricht, ist eindeutig falsch und offensichtlich nicht geeignet,
wirklich mit Zahlen umzugehen, denn Sie missbrauchen diese Zahlen, um hier
Politik auf Kosten jener zu machen, die unter Druck stehen. Und es stimmt, dass
Jugendliche und auch Kinder durch die Anforderungen der Gesellschaft schon
massiv unter Druck geraten, und dass jetzt hier immer mehr auf sie eingewirkt
wird.
Es gibt ja Studien und Befragungen von Jugendlichen,
wie sie diese Drucksituation in dieser Gesellschaft erleben, und diese Daten
sollten wir uns wirklich genau anschauen und uns überlegen, was können wir hier
als Gesellschaft, aber auch als Politiker tun, damit nicht 11-Jährige, 11- bis
14-Jährige, zu 70 Prozent sagen, dass der Druck in der Schule, in der
Arbeit, aber auch im Studium - das sind dann die Älteren - von Jahr zu Jahr
größer wird und dass sie nicht wissen, wie sie mit diesem Druck umgehen sollen.
Und genau hier müssen die Prävention und die
Unterstützung ansetzen und genau hier müssen wir den Jugendlichen
signalisieren, dass wir ihnen Angebote setzen, dass sie Unterstützung haben, dass
der Druck, der darauf hinausläuft, in diese ...
Präsident Johann Hatzl
(unterbrechend): Frau, Abgeordnete entschuldigen Sie bitte, sie bekommen die
Zeit noch, diese halbe Minute, die ich brauche. Ich möchte nochmals, und
diesmal ganz besonders die Abgeordneten meiner Fraktion aufmerksam machen, dass
das Telefonieren in den Reihen nicht möglich ist. Danke.
Abg Claudia Smolik (fortsetzend): Danke. Dass wir hier den Jugendlichen
etwas anbieten können müssen
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