Landtag,
15. Sitzung vom 23.01.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 67
FPÖ und dem BZÖ bestanden hat. (StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Wir sind hier im Landtag! - Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Wien hat als einziges Bundesland ein eigenes
Arbeitsmarktinstrument, das sehr gut funktioniert: den Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds. Und Wien hat als einziges Bundesland ... (StRin Mag
Katharina Cortolezis-Schlager: Alle neun Bundesländer! Jedes Bundesland hat ein
AMS!) Wien hat als einziges Bundesland den Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds; Niederösterreich hat zum Beispiel keinen, Oberösterreich hat
auch keinen. Das ist Fakt, und das können Sie einfach nicht wegdiskutieren.
(Beifall bei der SPÖ. - StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Jedes
Bundesland hat ein AMS!)
Natürlich gibt es in Wien - Wien ist die größte
Stadt, Wien ist die Hauptstadt - auch Arbeitslose, selbstverständlich auch
jugendliche Arbeitslose. Das können wir natürlich nicht ändern, wenn es auf Bundesebene eine Regierung gibt, die
alles dafür tut, dass sich hier nichts ändert. - Dies nur kurz dazu. (StRin Mag
Katharina Cortolezis-Schlager: Oberösterreich hat keine ...! - Weitere
Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Sie haben weiter gesagt - Frau Riha hat das gemeint
-, wir sollen Geld investieren in Familien, in Kinder und dergleichen, in das
Zusammenleben. Das tun wir ja! Das tun wir, und wir tun das hier alle
gemeinsam. (Abg Günter Kenesei: Mehr! - Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Ich glaube nicht, dass wir als Sozialdemokratie
allein die Subventionen für die vielen engagierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
der Jugendzentren und so weiter beschlossen haben und immer wieder beschließen.
Nur Sie sind es, die Volkspartei hat den Wiener Jugendzentren die Subventionen
nicht zugestehen wollen. (StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Veraltetes
Konzept!) Ich lade Sie recht herzlich ein, das nächste Mal wieder mitzugehen.
(Beifall bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Zu dem - das muss ich ganz ehrlich sagen - lustigen
Vorschlag der Jungen Volkspartei: Frau Kollegin Riha hat extra betonen wollen,
dass es auch in der Volkspartei junge Menschen gibt ... (Abg Monika Riha:
Viele! - StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Viele!) Viele junge Menschen,
ja. Nur glaube ich, es ist ganz einfach so, dass aus der Jungen Volkspartei
solche Vorschläge kommen wie zum Beispiel: Polizisten in Skater-Hosen werden
dafür sorgen, dass es weniger Jugendkriminalität gibt. (Heiterkeit bei der
SPÖ.)
Also ich glaube, das zeigt uns ein bisschen, wie da
das Denken ist: Das ist - Entschuldigung, wenn ich das sage - einfach naiv.
(StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Was wollen Sie machen?) Das ist naiv,
das ist lieb, aber das ist absolut nicht ernst zu nehmen. Ich finde es echt
interessant, dass die JVP so etwas fordert. (Beifall bei der SPÖ.) Aber viel
interessanter ist, dass die ÖVP so etwas ernst nimmt und so etwas auch in
Wirklichkeit medial transportieren möchte. (StRin Mag Katharina
Cortolezis-Schlager: Das hat einen anderen Stellenwert bei uns!)
Nur ganz kurz zu den Horrorszenarien der
Freiheitlichen Partei: Man hat genau gesehen, denen geht es absolut nicht um
Lösungsvorschläge! Ihnen geht es absolut nicht um die Jugendlichen oder um die
Zukunft. Ihnen geht es nur um Eskalation, Ihnen geht es um eine, sage ich
einmal, grausliche Panikmache, und Sie hoffen, dass die Wählerinnen und Wähler
auf Ihre Masche hereinfallen.
Das werden sie nicht! Denn es gibt drei andere
Parteien - und ich erlaube mir, die anderen ins Boot zu holen -, es gibt drei
andere Parteien, die versuchen, das zu verhindern. Und es gibt auch viele,
viele, viele mündige Bürger und Bürgerinnen, die sich von Ihnen sicher nicht
auf die Schaufel nehmen lassen. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Kriminalstatistik sollte von Ihnen richtig
analysiert werden. Ich glaube sogar, Sie wissen, dass Sie sie falsch analysieren,
nur wollen Sie sie falsch analysieren! Denn Sie wollen es falsch darstellen,
weil Sie hoffen: Ein bisschen was wird schon picken bleiben.
Sicher sind die Anzeigen gestiegen; aber die
Verurteilungen sind nicht gestiegen! Ich zeige schnell irgendwen an, aber ob
der dann wirklich auch schuldig war oder sich eine Gesetzesübertretung hat
zuschulden kommen lassen, das ist eine andere Frage.
Sie haben vom Totschweigen, vom Verschleiern eines
Migrationsproblems gesprochen. Angeblich sind alle Türken und Jugoslawen, alle
Migranten dieser Welt daran schuld, dass in Wien alte Frauen überfallen werden.
Das ist absolut nicht der Fall, das ist ja überhaupt nicht der Fall! (Abg Mag
Dietbert Kowarik: Das haben Sie gesagt, nicht wir!)
Das haben Sie genau gesagt. (Abg Mag Wolfgang Jung:
Wer?) Das hat Jung gesagt, und das hat Schock gesagt, dass das
Jugendkriminalitätsproblem ... (Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl (unterbrechend):
Sie haben noch eine Minute.
Abg Petr Baxant (fortsetzend):
... zu tun hat mit einem Migrationsproblem. Ich möchte darauf hinweisen,
dass das nicht der Fall ist.
Weiters möchte ich darauf hinweisen, dass es eine
Frechheit ist und eigentlich streng zurückzuweisen ist, dass meine Kollegin,
eine bestimmte Mandatarin, Frau Kollegin Wehsely, persönlich von Ihnen dafür
verantwortlich gemacht wird, dass angeblich die Jugendkriminalität steigt. Ich
glaube, das ist streng zurückzuweisen. (Beifall bei der SPÖ.)
Weiters möchte ich dem Kollegen Jung sagen: Wie kommt
die Wiener Jugend dazu, von Ihnen als „verhunzt" tituliert zu werden?
(Beifall bei der SPÖ.) Das können Sie vielleicht nachher auch richtigstellen.
(Abg Mag Wolfgang Jung: Die Achtundsechziger haben verhunzt, nicht die Wiener
Jugend! Sie behaupten die Unwahrheit, wissend, dass es keine Berichtigung gibt!
- Weitere Zwischenrufe.)
Wir lernen aus der täglichen Praxis ...
Präsident Johann Hatzl (unterbrechend):
Herr Abgeordneter, zum Schlusswort.
Abg Petr Baxant
(fortsetzend): Wir lernen aus der
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