Landtag,
17. Sitzung vom 05.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 70
eine
hervorragende Einrichtung – bitte richten Sie das dem Kollegen aus –, wo auch
Ehrenamtliche in wirklich guten Fortbildungen, wirklich guten Schulungen,
natürlich auch gratis, wenn sie wo ehrenamtlich tätig sind, in vielen Feldern
der Pädagogik, die Kinder und Jugendliche betreffen, gebildet werden können,
geschult werden können und wir auch eine sehr gute Auslastung diesbezüglich
haben. Das wird natürlich auch weiterhin so sein.
Zur Jugendwohlfahrt ist nicht an uns vorübergegangen,
dass die Dienststellenversammlung war. Warum auch? Ja, hier sitzen politisch
interessierte Menschen, ja, wir stehen dazu, dass es Dienststellenversammlungen
geben darf, soll und muss. Das ist das Recht der Mitarbeiterinnen und der
Mitarbeiter der Stadt Wien, das ist keine Frage, es wird Ihnen aber auch nicht
entgangen sein, dass auch in der Aussendung der Dienststellenversammlung
drinnen gestanden ist, dass die Problematik in Wien noch am geringsten ist. Das
ist ein Zitat, das ist nicht meine Erfindung.
Sie wissen auch, dass es schon im Jahr 2007 zwölf Regionalstellen
plus gegeben hat und durch interne Verschiebungen weitere sechs Stellen, und
natürlich sind wir ganz dahinter – und meistens sind es dann nur wir –, dass
die Ausstattung passt, dass wir Diskussionen und Verhandlungen führen und dass
wir natürlich die Expertise nützen, die, angefangen von der Abteilungsleiterin
bis hin zu den MitarbeiterInnen erbracht wird, dass wir auch hier in Gespräche
treten und unsere Jugendwohlfahrt in Wien gut aufgestellt haben, so wie sie
ist. Und das wird auch weiterhin natürlich so sein.
Ich muss ganz kurz unterbrechen. Ich habe schon
wieder nicht die Redezeit beachtet, und ich werde dann dastehen. (Präsident Johann Hatzl: Es gibt keine
Redezeitbeschränkung!) Ich rede und verbreite mich, so lang ich will?
Schööön! (Abg Kurth-Bodo Blind: Das ist eine gefährliche Drohung!) Das ist eine gefährliche Drohung? (Abg Kurth-Bodo Blind: Sie bringen da die
Highlights, weil Sie zu Hause nichts zu reden haben! – Abg Henriette Frank
applaudiert in Richtung Abg Kurth-Bodo Blind.) Highlights? Na, bitte! Haben das jetzt alle gehört? Darf ich es laut sagen?
Weil ich zu Haus nichts zu reden habe. Bitte einen Applaus für den Kollegen!
Das war ein guter Witz. Danke! Super!
Ich komme zu den Highlights. (Neuerlicher Zwischenruf von Abg Kurth-Bodo Blind.) Es ist eh
wurscht! – Entschuldigung! Für das Protokoll ist das jetzt schwierig.
Ich komme zu den Highlights und möchte auf ein paar
Punkte eingehen.
Die Vizebürgermeisterin hat es selber schon
angesprochen, wir waren sehr stolz im letzten Jahr, dass wir diese
Vier-Parteien-Einigung geschafft haben, was den Jugendschutz und die
Computerspiele betrifft. Es ist unsere Einstellung als Kinderfreundinnen und
Kinderfreunde, als Jugendfreundinnen und Jugendfreunde da auch eingeflossen.
Wir sind dankbar dafür, dass Sie auch alle mitgegangen sind, weil es um einen
positiven Zugang zu Kindern und Jugendlichen gegangen ist, weil es ihnen
Verantwortung überträgt, weil es bedeutet, dass sie selber entscheiden können,
was sie tun, wie sie es tun, wie sie spielen, dass es eine
Positivprädikatisierung gibt und dass wir ihnen sozusagen zumuten und
zugestehen, dass sie auch selber wissen, was sie tun.
Es war eine hervorragende Veranstaltung, die hier im
Rathaus stattgefunden hat, mit ganz vielen Besuchern, und wir werden das sicher
wieder machen. Das ist eine tolle Art der Auseinandersetzung, am Puls der Zeit
und der Jugendlichen selber, Fachwelt dazu und Erwachsene und Eltern natürlich
auch. Wie gehen sie mit Computerspielen, mit Videos um? Wie ist ihre Lebenswelt,
diese Medienwelt überhaupt gestaltet? Es ist wichtig, dass sie da selber dabei
sind und mitreden können.
Ein ganz wichtiger weiterer Punkt: Armutsbekämpfung.
Ihr habt es in eurem Bericht erwähnt, es war eine tolle Ausstellung –
jedenfalls wir haben davon erfahren, wenn es schon nicht der Herr Jung war, der
davon erfahren hat –, eine Ausstellung, die auch aufgerüttelt hat, die
Berührpunkte über Jugendarmut präsentierte.
Ich kann nur sagen, was wir zur Armutsbekämpfung
beitragen wollen und beitragen können, manifestiert sich unter anderem in dem
Jugendbeschäftigungspaket, das wir erst unlängst beschlossen haben,
manifestiert sich in der Forderung nach der gemeinsamen Schule, die wir für
alle Wiener Kinder wollen und nicht nur für alle Wiener Kinder, aber als für
Wien Zuständige eben für alle Wiener Kinder, die hier leben, vollkommen egal,
woher sie kommen. Bildung für alle Wiener Kinder – das ist Armutsbekämpfung.
Ausbildungsgarantie: Ich habe schon das
Jugendbeschäftigungspaket erwähnt, bei dem es uns wieder darum gehen wird,
hochwertige Stiftungsplätze zu haben, und bei dem wir auch darauf Bedacht
genommen haben und sich hier auch die Sozialpartner – unserer Seite möchte ich
sagen – durchgesetzt haben, dass es eine höhere DLU geben wird in den Maßnahmen
in den Stiftungsplätzen, dass es also für Jugendliche, die in Maßnahmen lernen,
die wir gemeinsam mit dem AMS und dem Land Wien fördern, eine Erhöhung der
Deckung des Lebensunterhaltes geben wird. Das, denke ich, trägt maßgeblich zur
Armutsbekämpfung unter Jugendlichen bei und bewirkt, dass sie bessergestellt
sind.
Maßnahmen und niederschwellige
Beschäftigungsprojekte machen wir natürlich auch in Wien, und wir leisten sie
uns zusätzlich zu dem großen Jugendbeschäftigungspaket, das wir erst beschlossen
haben. Es ist ein Projekt, das noch niederschwelliger ist, das gemeinsam von
WAFF und AMS getragen wird, das es ermöglich, dass Jugendliche, die noch keinen
Platz in diesem Ausbildungsnetz haben, einen Zugang finden zu Beschäftigung,
dass sie auch versichert sind, dass sie Tagesstruktur lernen, dass sie einmal
schauen können, was sie interessiert, und so dann in weiterführende
Ausbildungen kommen, in weiterführende Schulen kommen. Es ist uns da gelungen,
mit dem AMS auszumachen, dass auch weiterführende Schulen etwas bedeuten, nicht
nur das Unterkommen am ersten Arbeitsmarkt. Das ist ganz wesentlich, und ich
glaube, gerade in Bezug auf Armutsbekämpfung ist das ein Paket aus Bildung,
Arbeit, Ausbildungsgarantie und Ausbildungsplätzen, das
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