Landtag,
22. Sitzung vom 29.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 59
überwacht wird.
In diesem Bericht ist ganz klar, dass sich die
Umweltpolitik wie ein roter Faden - nicht wie ein grüner, sondern ein roter
Faden - durch die Arbeit des Magistrats zieht, und wir sind stolz darauf!
Einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität in
unserer Stadt leisten - was mich als unseren Sprecher besonders freut - auch
die Wiener Landwirtschaft und der Weinbau. Die Landwirtschaft hat eine wichtige
Rolle bei der Erhaltung der Grünräume der Stadt. 16 Prozent des
Stadtgebietes werden landwirtschaftlich genutzt, und das gentechnikfrei. Wir
haben die Gentechnikfreiheit der Wiener Landwirtschaft mit Hilfe des
Gentechnik-Vorsorgegesetzes gesichert.
Da gibt es einige hohe ÖVP-Politiker, die sich als
Lobbyisten der Gentechnikindustrie hervortun. Auch wenn da der Herr
Umweltminister vor einiger Zeit zurückrudern musste: Wo das Herz der ÖVP
schlägt, nämlich bei der Industrie und den Großbetrieben, das sieht man immer
wieder! Ich erinnere nur an den kürzlich erfolgten Rückkauf der Ökoparzellen am
Schafflerhof, dort hat die Stadt Wien Wesentliches zur Sicherstellung des
Bioanbaus geleistet. Dem ÖVP-geführten Umweltministerium war der dortige
Bioanbau in Wien kein Anliegen.
Dass dem Herrn Umweltminister Pröll die
Biolandwirtschaft in Wien kein Anliegen ist, habe ich Ihnen ja schon bei einer anderen
Gelegenheit gesagt. Aber vielleicht bekommen wir jetzt einen Umweltminister
oder eine -ministerin, die sich für die kleineren und mittleren Betriebe stark
macht, nicht nur für die Großbetriebe. (StR
Johann Herzog: Wer war denn bisher in der Regierung?)
In diesem Zusammenhang möchte ich natürlich auch auf
die 700 ha Weinberge hinweisen. Diese produzieren jährlich über
2 Millionen Liter Wein. Mit dem Weingut Cobenzl hat die Stadt einen
Vorzeigebetrieb, der voriges Jahr sein Hundertjahrjubiläum gefeiert hat und
Jahr für Jahr zahlreiche prämierte Weine produziert.
Es gäbe noch eine Vielzahl von positiven
Entwicklungen im Umweltbereich, und die sind auch fast alle im Wiener
Umweltbericht nachzuschlagen. (Demonstrativer Beifall von Abg Mag Wolfgang
Jung.) Machen Sie es, und Sie werden sehen, dass Sie stolz auf die vielen
umweltpolitischen Maßnahmen sein können. Wir sind auch stolz darauf, dass man
sehr wohl auch in Bereichen wie dem Verkehr die Umweltpolitik tagtäglich
stärker wiederfindet. Die Wienerinnen und Wiener sind stolz darauf, weil sie
die Nutznießer dieser Situation sind.
Wenn wir uns dieser Tage darüber gefreut haben - ein
Beispiel von vielen -, dass es uns gelungen ist, das Radfahren in der Stadt
fast zu verdoppeln durch gemeinsame Projekte, die sinnhaft sind und die es
leicht machen, an ein Fahrrad zu kommen, dann ist das Umweltpolitik. Dann ist
das Umweltpolitik, und wir sind stolz darauf, dass wir immer mehr Menschen auf
den Umweltverbund bringen und nicht im Auto sitzen haben.
Dann sollten wir uns auch ansehen, was die
Unterschiedlichkeiten sind. Wenn wir uns ansehen, was die Stadt Wien
unternimmt, gerade um Umweltpolitik in Verkehrsfragen zu ermöglichen, dann
diagnostizieren wir, dass drei Viertel der Mobilitätserfordernisse in dieser
Stadt mit dem Umweltverkehrsverbund geleistet werden, also zu Fuß, mit dem Rad
oder im öffentlichen Verkehr.
Wenn wir uns anschauen, wie es im Umfeld aussieht und
welche Pendlersituation besteht, ist das nicht annähernd so gut. Während wir
dafür sorgen, dass ein zeitgemäßer Fuhrpark in den Wiener Linien einzieht,
während wir dafür sorgen, dass die Intervalle verdichtet werden, während wir
dafür sorgen, dass Betriebszeiten bei Bussen verlängert werden, schaut es im
Umland von Wien, in Niederösterreich, im ÖVP-regierten Niederösterreich, nicht
so gut aus: Verspätungen, Streckenauflassungen und so weiter, und so fort.
Meine Damen und Herren! Das alles sind Dinge, wo der
Unterschied klar ist. Ich bin glücklich, und ich denke, auch die Wienerinnen
und Wiener sind glücklich, dass es diesen Unterschied gibt und dass dieser
Unterschied auch tatsächlich erkennbar ist.
Meine Damen und Herren! Das alles ist auch ein
Zeichen dafür, warum wir und auch externe Fachleute mit Fug und Recht sagen,
dass diese Stadt anders ist und dass diese Stadt ökologisch ist. Welche Stadt,
welche Metropole kann von sich sagen, dass ein Nationalpark und ein
Biosphärenpark in den Stadtgrenzen sind? Das muss eine Stadt mit hohem
ökologischen Standard sein!
Wenn jemand heute noch meint, die Menschen leiden
darunter, dass es zu wenig Grün gibt, so denke ich mir: Bei einer Stadt, in der
jeder zweite Quadratmeter Grünraum ist - ein Faktum, das Sie in Europa auch
sehr lange suchen werden -, kann man wohl nicht sagen, dass die Ökologie zu
kurz kommt. Ganz im Gegenteil, im Grünbereich wird ständig ausgebaut!
So kauft die Stadt Wien alljährlich Grünbereiche
dazu, um den Wald- und Wiesengürtel zu stärken und zu ergänzen. (Ironische
Heiterkeit bei der FPÖ.) Ein Beispiel dafür sind die Steinhof-Gründe. Durch
nachhaltige Flächenwidmungen konnte die Stadtteilplanung in Zusammenarbeit mit
der Wiener Umweltschutzabteilung (Abg Mag Wolfgang Gerstl: Es reicht!)
die Ausweisung des 17 Hektar großen Gebietes der Steinhof-Gründe als
Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel realisieren.
Einen großen Teil der Lebensqualität in einer Stadt
macht eine ausreichende Grün- und Freiraumversorgung aus. Dafür sorgt die Stadt
Wien, das stellt die Stadt Wien sicher, und auch darauf können wir stolz sein! (Beifall
bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der ÖVP. - Die Abgeordneten der GRÜNEN halten
Schilder mit der Aufschrift „DANKE" in die Höhe.)
Präsident Prof Harry Kopietz (unterbrechend):
Ich darf um etwas mehr Ruhe im Plenum ersuchen. (Heiterkeit.)
Abg Ernst Nevrivy (fortsetzend):
Ich könnte noch sehr lange viele Punkte aufzählen, was die Stadt Wien für die
Umwelt leistet und weiterbringt. Wir sind stolz darauf, den richtigen Weg zu
gehen, und wir sind stolz darauf, dass die Wienerinnen und Wiener mit uns
gemeinsam diesen Weg gehen.
Schlussendlich ist meiner Ansicht
nach festzuhalten, dass dieser Bericht, für den ich mich noch einmal bei der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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