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Landtag, 27. Sitzung vom 23.09.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 78

 

bisserl trifft, weil ich beide Kindergärten kenne. Aber unter der Jobbörse unter der Nachfrage, unter den Jobwünschen, und das ist das, was das Sittenbild ein bisschen auch ist, kann man lesen: „Kindergartenassistentin sucht neue Herausforderung, würde gerne als Telefonistin arbeiten.“

 

Oder: „Kindergartenassistentin, 41, sucht neue Herausforderung als Amtsgehilfin oder Ähnliches, kein Kundenkontakt.“

 

Oder: „Kindergartenassistentin sucht abwechslungsreiche Tätigkeit als Amtsgehilfin, fleißig, verlässlich, freundlich.“

 

Diese Menschen, offensichtlich Kindergartenassistentinnen, die wir dringend brauchen, sind so weit, dass sie als Telefonistin arbeiten. Das ist ein ehrbarer Beruf, aber sie gehen weg aus dem Beruf, oder sie wollen als Amtsgehilfin versetzt werden. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Bei dreieinhalbtausend Leuten werden immer welche wechseln wollen!) Warum auch immer das so ist, es ist aber ein Sittenbild, es zeigt, dass die Rahmenbedingungen nicht stimmen, dass die Personen, dass die KollegInnen weg wollen aus dem Beruf und sogar in Kauf nehmen, weniger zu verdienen, und da sieht man wieder, dass es nicht nur am Gehalt liegt, sondern dass sie diesen Beruf, den sie jahrelang ausgeübt haben, unter den Rahmenbedingungen nicht mehr in der Form machen wollen. Da muss man schon versuchen gegenzusteuern (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Bei dreieinhalbtausend Leuten!) und nicht immer nur hier heraußen zu stehen und zu sagen, es ist alles in Ordnung, und es ist eh so super, und wir tun alles und Sonstiges.

 

Wir wissen, dass wir ein Personalproblem haben und ich glaube, dass die Maßnahmen, die gesetzt wurden, dass alle diese Angebote, die es gibt, auch das Kolleg und die Ausbildung, keine Frage, gut sind, aber sie sind zu spät gekommen. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ja, tatsächlich!) Es ist zu spät gekommen, da ist von Ihrer Vorgängerin jahrelang sehr wenig gemacht worden, und jetzt versucht man halt, wenn möglich, rasch und auf verschiedenem Wege PädagogInnen oder Personal zu finden.

 

Die Personalvertretung hat in diesem Sommer sehr viele Gespräche mit PädagogInnen und auch mit AssistentInnen geführt, die Kündigungsberatung in Anspruch genommen haben. Es heißt, sehr viele PädagogInnen überlegen sich nach wie vor, obwohl ja alles so super ist in diesem Bereich, auszusteigen. Nicht das, was angestrebt ist, tritt ein, dass wir sie halten, dass wir sie zurückholen, sondern sie versuchen auszusteigen, den Job zu wechseln und nehmen Kündigungsberatungen von der Personalvertretung, von der Gewerkschaft in Anspruch.

 

Da kann man doch nicht zuschauen, da muss man gegensteuern und nicht, indem man damit gegensteuert, dass man sagt, es ist so super und es gibt ohnedies nur 6,44 Kinder pro Betreuungsperson, und es ist ohnedies alles im Mittelfeld von Einkommen und so weiter, sondern man muss sich anschauen, was los ist. Ich dachte, es werde sich hier was ändern, es ist aber leider so, dass sich nach wie vor nur wenig und langsam etwas ändert. Ja, wir bauen die Plätze aus, das ist auch gut und wichtig, ja, wir werden immer zu wenige Plätze haben, so schnell können wir gar nicht ausbauen, wahrscheinlich hätten wir auch viel früher mit dem Ausbau der Betreuungsplätze beginnen können.

 

Aber sich hinzustellen und zu sagen, dass das Angebot einwandfrei, alles bestens und für alle kostenfrei ist, geht nicht, weil es nicht stimmt, und das wissen Sie auch. Und wenn wir jemals aus dieser Debatte, ist es gratis oder nicht und für wen ist es gratis, herauskommen, dann hoffe ich sehr, dass wir wieder zur Qualitätsdebatte zurückkehren. Das haben Kollegin Riha und ich ja schon öfters gesagt: Führen wir doch hier endlich einmal die Qualitätsdebatte nicht immer unter dem Deckmantel, ist es gratis oder nicht, und wenn nicht, was ist es dann. 25 Kinder in einer Gruppe mit einer PädagogIn, das ist keine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, das ist keine Bildungseinrichtung, schon gar nicht für diese Altersgruppe. Wir brauchen kleinere Gruppen, wir brauchen hier andere Personalzahlen. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sie haben nichts von den pädagogischen AssistentInnen gesagt, Sie wissen ganz genau, dass mehr drinnen sind, und das sind ganz genau diejenigen, die Sie nicht erwähnen!) Ja, aber die AssistentInnen sind keine PädagogInnen und die PädagogInnen, da haben wir schon zig Anträge eingebracht, dass wir mehr PädagogInnen pro Gruppe brauchen und nicht mehr AssistentInnen, weil die AssistentInnen machen zum Teil ... (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Das ist das, was wir angeführt haben!) Es tut mir leid, es suchen halt gerade keine PädagogInnen einen Job, weil die sind ja gerade bei der Personalvertretung und erkundigen sich, wie es mit ihren Kündigungen ausschaut. Nicht alle, aber viele. Und dass in diesem „wien.at“ in dem Moment nur AssistentInnen drinnen stehen, tut mir leid, ich kann jetzt nichts anderes finden. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Das stimmt nicht!) Was stimmt nicht? (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ich habe trotzdem mehr Personen in der Gruppe!) Es sind mehr Personen, aber es sind auch mehr Kinder in der Gruppe. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Wann nehmen Sie das zur Kenntnis?) Wir nehmen es schon zur Kenntnis. Ja, es sind zwei Personen in einer Gruppe. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Zwei plus zwei!) Es kommen 25 Kinder auf eine ausgebildete PädagogIn, das ist unserer Meinung nach zu viel. Wir fordern hier schon sehr, sehr lange 15 Kinder mit zwei PädagogInnen. Dass wir die jetzt nicht haben, ist uns schon klar, aber man hätte schon viel früher die Gruppen reduzieren können, um die Qualität zu sichern. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Hätten wir sie doch, hätten wir die Gruppengröße von mir aus gleich auf 15 runtergesetzt, dann machen wir einmal 20, aber auch das ist nicht gegangen in den letzten Jahren, sondern es wird jetzt aufgefüllt, und das ist das Tragische, dass wir schon auf einem Weg waren, wo wir geringere Gruppenzahlen hatten, es gab schon Gruppen mit 20, 21 Kindern. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Familiengruppen gibt es ja auch!) Jetzt sind sie

 

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