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Landtag, 31. Sitzung vom 19.04.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 34

 

Das ist natürlich ein sehr sensibles Gebiet in diesem Bereich, und da setzen wir auch sehr viele Maßnahmen.

 

Was wir noch vorhaben, ist die Fertigstellung der Geschiebeleitschwelle bei Langenzersdorf. Das war auf Grund eines Grundstücksrechtsstreits sehr lange Zeit nicht möglich, weil das im Besitz von Privatpersonen war, das ist jetzt endlich geregelt. Baubeginn soll heuer sein, und auch die Fertigstellung soll noch heuer über die Bühne gehen.

 

Was wir bis 2015 noch vorhaben, ist die Ausbildung der Überströmstrecke in Stopfenreuth. Da gibt es eine vertragliche Verpflichtung zwischen Österreich und der Slowakei, wonach wir eine bestimmte Grenzmenge an Wasser sicherstellen müssen. Das können wir mit dieser Überströmstrecke machen, diese werden wir 2014 beginnen.

 

Am rechten Ufer sind wir gerade dabei, den Uferrückbau beim Hafen Albern zur Vorbereitung des Alberner Hafentors zu machen. Die Ausschreibung ist 2010, die Fertigstellung ist für 2011 geplant, dann natürlich die Errichtung des Hafentors Albern selbst und die Ausführung des Alberner Hauptdammes.

 

Wien - ich glaube, das kann man wirklich mit Stolz sagen - zählt heute schon zu den Städten, die den absolut besten Hochwasserschutz haben. Mit diesen Projekten, die ich gerade aufgezählt habe, können wir das noch abrunden und wirklich perfektionieren.

 

Was für mich einzigartig ist, ist, dass es uns sehr gut gelingt - und da sage ich Dank an alle Beteiligten bei der MA 45, aber natürlich auch bei der WGM, die das ganz hervorragend machen -, die Technik mit der Ökologie zu verbinden, weil wir in sehr vielen Bereichen wirklich in sehr sensiblen Gebieten sind, eben denen des Nationalparks, wo wir dann auch hohe Auflagen haben. Aber dort ist es, glaube ich, sehr gut gelungen, Naturschutz und Hochwasserschutz unter einen Hut zu bringen.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke, Frau Stadträtin. - Zum Wort gemeldet hat sich für die 1. Zusatzfrage Frau Abg Matiasek. Ich erteile es ihr.

 

Abg Veronika Matiasek (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Wir haben über dieses Projekt auch im Rahmen des Umweltausschusses immer, glaube ich, sehr ausführlich erfahren, über die aktuelle Bausituation und wie es sein soll. Auch eine Diskussion wie „Kommt dadurch die Au dahinter zu Schaden oder nicht?" wurde ja recht ausführlich geführt.

 

Meine Frage bezieht sich auf einen anderen Bereich, wo auch Gefahr durch Hochwasser besteht, und zwar einen kleineren Bereich abseits der Donau. Das ist die Liesing, und da würde ich gerne wissen - weil immer wieder Anrainer zu doch massiven Schäden durch Hochwasser kommen -, wie es da ausschaut mit dem Ausbau des Hochwasserschutzes beziehungsweise mit weiteren Schritten zur Renaturierung, die ja auch einen Hochwasserschutz darstellt.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Im Bereich der Liesing hat es vor allem Probleme gegeben - wir sind da in einen sehr intensiven Dialog auch mit den Anrainerinnen und Anrainern getreten - im Zusammenhang mit dem ganzen Neuorganisations-Renaturierungskanal. Das ist sozusagen ein ganzes Geflecht, das da zusammengehalten hat. Es hat am Anfang Schwierigkeiten gegeben, die wir jetzt, glaube ich, sehr gut in den Griff bekommen haben. Wir haben dort auch mit den Anrainerinnen und Anrainern einen sehr starken Dialog geführt, um sozusagen anrainerseitige Verbesserungen - ich nenne nur das Stichwort Rückstauklappen oder sonstige Dinge - einbauen zu können.

 

Ansonsten ist es so, dass wir mit der Renaturierung der Liesing immer schrittweise vorangeschritten sind. Wann die nächste Bauphase kommt, kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. Das wird natürlich auch von den budgetären Möglichkeiten abhängen. Wir sind jetzt dabei, die ganzen Planungen für die nächste Zeit zu machen.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. - Die nächste Zusatzfrage wird gestellt von Herrn Abg Mag Maresch. Ich erteile ihm das Wort.

 

Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Landesrätin!

 

Sie werden sich sicher noch an die Debatte erinnern können, die bei Hochwässern in Serbien und Ungarn begann, als die beiden Regierungen behauptet haben, dass in Deutschland und in Österreich der Fluss sozusagen relativ rasch abgeleitet wird, und wenn es im Oberlauf der Donau große Regenfälle gibt, dann haben sie das Problem. Damals ging es darum, ob die Untere Lobau bei großen Hochwässern zu einem Retentionsraum werden kann, also bei wirklich großen Hochwässern. Es ging um diese Überstromstrecken beim Lausgrund und beim Schwarzen Loch.

 

Deswegen meine Frage: Wie wird das werden mit den Überstromstrecken beziehungsweise den überströmbaren Teilen oder Schleusen, die dort eingebaut werden können, sowohl beim Lausgrund als auch beim Schwarzen Loch? Oder kommt das überhaupt nicht?

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wir haben ja damals sehr lange Diskussionen zu dem Thema geführt. Auslöser war eigentlich das Hochwasser 2002, das dann sehr vieles an der Diskussionsgrundlage geändert hat, weil wir ein bisschen von diesem Traumbild weggekommen sind, dass es eigentlich sehr schön ist, wenn natürliches Donauwasser die Aulandschaft überschwemmt. Denn wir wissen, wenn die Donau Hochwasser führt, dann kommt nicht nur schönes, sauberes Wasser die Donau herunter, sondern der Inhalt von Öltanks, sehr viel Schlamm und sehr viele Sedimente, das viel in der Aulandschaft zerstört hätte.

 

Deswegen haben wir uns damals in monatelangen Diskussionen auch mit dem Nationalpark, mit den Ökologen darauf geeinigt, dass wir so einen Versuch mit dem Wehr machen werden. Wir haben jetzt im

 

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