Landtag,
33. Sitzung vom 24.06.2010, Wörtliches Protokoll -
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höhere Kollektivvertragslöhne?), meine Damen und Herren (StR David Ellensohn:
Wollen Sie höhere Kollektivvertragslöhne? Wir schon!), wenn ... (Abg Dipl-Ing Martin Margulies: Wir wollen höhere Kollektivvertragslöhne! – StR
David Ellensohn: Na, wollen Sie höhere Kollektivvertragslöhne? Wir schon! Wir
wollen höhere Kollektivvertragslöhne! - Weitere Aufregung bei den GRÜNEN.)
Präsident Prof Harry Kopietz
(unterbrechend): Darf ich ersuchen, die Rednerin ausreden zu lassen. Die
Stenographen kommen nicht mit dem Stenographieren nach, wenn gleichzeitig alle
Zwischenrufe machen.
Abg Ingrid Korosec
(fortsetzend): Wenn die Mindestsicherung ohne zu arbeiten mehr oder gleich
viel ausmacht wie für jemanden, der 38 bis 40 Stunden wöchentlich arbeitet,
dann geht das in die falsche Richtung und das sei Ihnen einmal gesagt (Beifall
bei der ÖVP.) und daher lehnen wir Ihre Anträge auch ab!
Aber nun komme ich zur Mindestsicherung. In Österreich gibt es
270 000 Sozialhilfebezieherinnen und Sozialhilfebezieher. Mittlerweile
sind es in Wien 120 000, die auf die öffentliche Hand angewiesen sind und
damit leben in Wien fast 44 Prozent aller Sozialhilfebezieher. Wer hat das
zu verantworten? Natürlich die Mehrheitsfraktion in diesem Haus und vor allem
auch der Bgm Häupl, denn
das ist beschämend. Das ist beschämend, dass 44 Prozent aller
Sozialhilfebezieher von Österreich in Wien leben, obwohl Wien der größte
Wirtschaftsraum Österreichs ist. Aber Wien schöpft sein Potenzial bei Weitem
nicht aus. Seit Jahren leidet die Bundeshauptstadt unter einer massiven
Wachstumsschwäche und ohne Wachstum gibt es keine Jobs. (Beifall bei der
ÖVP.) Seit Ende der 80er Jahre ist die Arbeitslosenquote im
Bundesdurchschnitt immer niedriger als in Wien. Wien ist Nachzügler und nicht
Vorreiter und bei einer Bundeshauptstadt sollte es umgekehrt sein. Und da komme
ich eben zu den Jobs, die notwendig sind. Wie Bgm Häupl 1994 hier angetreten ist, hat er gesagt,
Vollbeschäftigung ist ihm das wichtigste Ziel. In Wahrheit sind seither
5 000 Arbeitsplätze verloren gegangen, während österreichweit
über 300 000 Arbeitsplätze geschaffen wurden.
Eine gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, das ist die beste
Sozialpolitik und nicht das Auszahlen von Beihilfen (Beifall bei der ÖVP.) und
da haben Sie wirklich versagt! Sie können nicht vom Bürger verlangen ... (Abg Mag Thomas Reindl: Ja unter Schwarz-blau!) Ich, wir
sprechen von Wien und da haben Sie, Herr Kollege Reindl, in der
Arbeitsmarktpolitik mehr als versagt. (Beifall bei der ÖVP. –Abg Mag Thomas Reindl: Sie haben seit 10 Jahren den
Finanzminister! Seit 10 Jahren! Was hat er dazu beigetragen? Was hat er dazu
beigetragen?) Wir sprechen ... Sie tun immer was anderes finden. Wir
sprechen von Wien und Sie haben in Wien so viele Möglichkeiten gehabt,
Arbeitsplätze zu schaffen, aber Sie haben es nicht gemacht. (Beifall bei der
ÖVP. – Abg Kurt Wagner: Frau Kollegin Korosec! Was ist mit den 250 000 Beschäftigten aus
Niederösterreich?) Sie sprechen schon wieder von Niederösterreich. Sie
sprechen immer ... Sprechen Sie von Wien! (Abg
Kurt Wagner: 250 000 Beschäftigte aus Niederösterreich arbeiten in Wien!)
Ja, aber genauso, aber auch viele arbeiten in Niederösterreich, die von Wien
kommen! (Baifall bei der ÖVP. – Abg Mag Thomas
Reindl: Und die werden abgefertigt mit einer Pendlerpauschale! Das ist
beschämend! Das ist beschämend! Sehr beschämend!) Meine Damen und Herren!
Es ist nicht sozial, den Mittelstand bereits auf die Steuergrenze
heruntergewirtschaftet zu haben, für Ihre verfehlte Wirtschafts- und
Arbeitsmarktpolitik bluten zu lassen! Glauben Sie mir, die
Steuerzahler ... (Abg Kurt Wagner: Zu Zeiten
der Hochkonjunktur im Jahr 2000 war die Arbeitslosigkeit noch viel höher! Was
haben Sie gemacht? Nichts! Nichts!) Sie regen sich immer auf, die Fakten
sind nun einmal so, Herr Kollege. Herr Kollege Wagner, wenn Sie sich noch so
aufregen, die Fakten sprechen gegen Sie! Die Fakten sprechen gegen Sie! (Beifall
bei der ÖVP.) Vollbeschäftigung, Vollbeschäftigung ist die richtige
Sozialpolitik, die Sie leider nicht betreiben! (Beifall bei der ÖVP. – Abg Kurt Wagner: Ich möchte wissen, was Sie in den letzten
Jahren gemacht haben!) Aber, Herr Kollege Wagner! Herr Kollege Wagner! Ich
sage Ihnen etwas. (Abg Kurt Wagner: 1996 mit dem
Herrn VBgm Görg, haben Sie
das alles vergessen, Sie haben alle Budgets mitgetragen! Haben Sie alles
vergessen?) Nach dem ...
Präsident Prof Harry Kopietz
(unterbrechend): Etwas Rücksicht auf die Rednerin! Bitte, ich weiß, es ist
ein emotionelles Thema!
Abg Ingrid Korosec
(fortsetzend): Herr Kollege Wagner, tun Sie sich wieder ein bissel
abreagieren! Ich kann Ihnen sagen, nach dem 10.10.2010 werden wir, die Wiener
ÖVP, beweisen, dass wir unsere Versprechen, die wir den Bürgern machen, auch
einhalten (Beifall bei der ÖVP.), jenen, denen es um
Leistungsgerechtigkeit geht und jenen, die Verteilungsgerechtigkeit brauchen.
Und damit komme ich noch einmal zur Mindestsicherung.
Frau Kollegin Vassilakou,
Sie haben angeführt, es sind durchaus einige Punkte, die Sie sogar als positiv
sehen und ich bin sehr überzeugt, dass eine kluge, angewandte Mindestsicherung
ein echter Mehrwert für die Menschen, aber auch für die Verwaltung bringen
würde. Wesentliche Punkte haben wir gehört, eben zum Beispiel die E-Card, ganz was Wesentliches und Wichtiges für Menschen. (Abg Mag Thomas Reindl: Warum war die ÖVP dann dagegen?)
Aber sowohl bei dem Punkt Eingliederungsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt, als auch
bei der Transparenz bezüglich ergänzender Leistungen besteht Klärungsbedarf.
Wir verstehen die Mindestsicherung als Möglichkeit und Anreiz für eine
Integration in den Arbeitsmarkt. Wir wollen nicht, dass ... (Aufregung
bei Abg Mag Thomas Reindl.) Wir wollen nicht, Herr
Kollege Reindl, dass die Mindestsicherung geschaffen wird, um Arbeitszeiten zu
reduzieren oder die aktive Arbeit gänzlich aufzugeben. Es kann keine soziale
Fairness geben, ohne dass die Menschen in Wien nicht auch von der Politik fair
behandelt werden. Und wir wollen, dass die
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