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Landtag, 28. Sitzung vom 05.10.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 28

 

gibt ja den Runden Tisch gegen Gewalt. Aber ein Teil sind die religiösen Konflikte, die es gibt. Deshalb unterstützen wir, und wir werden auch der Forderung zustimmen, einen verpflichtenden Ethikunterricht für alle, weil man sich da wirklich alle Religionen nebeneinander anschauen kann. Also alle Religionen werden dargestellt plus Aufklärung, plus Humanismus, plus sozusagen andere Gedankengebäude, die nicht religiös determiniert sind, aber in unserer Gesellschaft auch mächtig werden. Das alles zu machen, das ist, glaube ich, eine gute Idee und ein Hebel, um diese Konflikte auch zu entschärfen. Weil der Kollege Wiederkehr gesagt hat, es gibt Herausforderungen und die Beispiele Bremen und London gebracht hat - das sind gute Beispiele, die auch mir gefallen. Ich denke, gerade in London sieht man ja, dass man durch Motivation, durch Lernfreude, aber natürlich auch, indem man Leistung verlangt, entsprechend wirklich schwierige Schulen in ein höheres Level bringen konnte, aber nicht nur. Es waren zwar immer Leistungen gefragt, aber es war eben die Motivation. Es waren nicht harte Noten, es war nicht superstreng, sondern es war, die Jugendlichen und die Kinder zu begeistern und mitzunehmen. Das war der entsprechende Knackpunkt, der dort gemeinsam gelungen ist. Wie gesagt, es gibt einen Runden Tisch gegen Gewalt, und wir tauschen uns da eigentlich sehr, sehr positiv aus. Nur hier wird immer so getan, als würde es das alles nicht geben. Wir haben dort durchaus Einigkeit in vielen, vielen Punkten. Ich sitze dort selber dabei. Die Diskussionen gibt es und es ist ein gutes Klima. Die Maßnahmen sind eigentlich unbestritten, die hier gesetzt werden. Hier im Hohen Haus sozusagen verdünnt sich diese Gemeinsamkeit der Wiener. Das ist schade. Aber ich glaube, das ist hauptsächlich politisch erklärbar.

 

Die Kollegin Schwarz, na ja das mit dem Pflasterbeispiel, muss ich sagen, aber nur herumdoktern, wie es die ÖVP will, das finde ich vielleicht auch nicht richtig. Und weil Sie sagen, die Eltern haben verloren. Ja, aber der Bund. Seit diesen Reformen verlieren doch die Eltern. Hier wird doch Wahlfreiheit massiv eingeschränkt. Bisher war es so, dass der Schulgemeinschaftsausschuss entschieden hat und in den Volksschulen besprochen hat, wie lange wird verbal beurteilt. Das war längstens bis zur 3. Klasse. Viele Schulen haben es bis zur 2. Klasse gehabt, manche gar nicht oder nur das 1. Halbjahr, was ja jetzt im Bund sogar wieder vorgesehen ist, wo man draufgekommen ist, gleich vom Kindergarten weg ist sehr hart, das wollten dann anscheinend doch auch konservative Kräfte nicht, weil sie sich gedacht haben, wenn mein eigenes Kind rumpeldipumpel gleich zu einer Note kommt, das ist ein bissel ein zu harter Übergang. Aber wie lange der Übergang war, wurde in der Schule direkt bestimmt, wo es um die Motivation und Lernfreude geht. Diese Möglichkeiten nehmen Sie ja den Eltern weg. Die werden zertrümmert. Also wozu Sie das den Eltern wegnehmen wollen, das weiß ich nicht. Auch die Deutschklassen wurden ja einfach vorgegeben, ohne dass man da individuell auf die einzelnen Schulen entsprechend geschaut hat. Und man hat gleichzeitig die Stützsysteme abgeschafft, kaputt geschlagen, was sich natürlich auch entsprechend negativ auswirkt, weil wenn man weniger Ressourcen, weniger Möglichkeiten hat, dann ist es ganz egal, was zentral vorgegeben wird, es wird entsprechend auch nicht gut reüssieren.

 

Weil Sie immer auf dem Sprachniveau so herumreiten, möchte ich Ihnen nur sagen, die FreizeitpädagogInnen, die jetzt ausgebildet werden, das ist eine Ausbildung auf der Pädagogischen Hochschule. Die KindergartenpädagogInnen schließen mit einer Matura ab, Lehrerinnen und Lehrer sowieso wieder auf der Pädagogischen Hochschule. Also wieso Sie glauben, da kann kein Mensch Deutsch im System, ist mir auch einfach vom Ausbildungsweg her ein Rätsel. Irgendwann wird ja dort auf Deutsch kommuniziert, eine Abschlussarbeit geschrieben, und, und, und. Also dass man sagt, die werden das alles nicht zusammenbringen, ist ein Mythos, der einfach so nicht stimmt! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Und weil Sie sagen, der Maulkorb. Also ich sage nur, umgekehrt habe ich auch diverse Beobachtungen gemacht. Letzter Schultag, ein Kabinettchef steht bei der Direktorin, die sich kritisch geäußert hat. Das ist vielleicht eine Sache, die ich mir entsprechend anschauen kann. Wenn Direktorinnen und Direktoren sagen: Ja, aber die Deutschklassen gehen ja bei mir nicht umzusetzen, dann ist das ja denen ihre Pflicht und die war‘s dann. Das System hat gesagt: Glauben wir nicht, aber wir schauen es uns an, dann zeigt uns jeden einzelnen Fall. Und sie waren in den Schulen. Was ist jetzt herausgekommen? 18 bis 20, ich weiß jetzt die genaue Zahl nicht, bei 18 bis 20 Schulen geht es nicht und sie haben eine Ausnahme bekommen, weil das Ministerium vor Ort direkt in der Schule erkannt hat, es geht nicht, was sie vorschreiben. Da haben sie gesagt: Wieso kritisiert ihr das System? Nicht, weil das der Stadtschulrat vorschreibt, einen Schummelbrief, sondern weil es nicht geht. Jetzt ist es, wenn man so will, amtlich bestätigt. In dem Sinn weise ich das nicht nur zurück, sondern sage: Das war ja eigentlich die Pflicht der DirektorInnen.

 

Aber was bei der Kollegin Wiesinger herausgekommen ist, ist, dass man nicht direkt zur obersten Stelle durchdringt, sondern sie meldet und es geht nicht weiter. Entsprechend wurde ja jetzt darauf reagiert, weil es die Hotline bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft gibt, die also nicht direkt in der Bildungsdirektion, weil man zu der kein Vertrauen hat, angesiedelt ist, die aber quer zur Bildungsdirektion die entsprechenden Informationen weitergibt, wo es eben um Lehrplangestaltung, disziplinäre Geschichten, und, und, und, geht, wo entsprechend auch reagiert werden kann. Sie wird gut angenommen. Also hier wird auch noch ein Bypass gelegt, damit wirklich alle Informationen weitergehen, weil es natürlich immer die Aufforderung gegeben hat, das auch entsprechend zu melden.

 

Dass wir versuchen, auch entsprechend Schulplätze zu schaffen, ist ja unbestritten. Ich sage jetzt nur, Campus plus, die ganzen Bildungsgrätzel, unsere ganzen Schulbau- und Renovierungsaktivitäten. Hier wird entsprechend Schulraum geschaffen. Und, weil es kritisiert worden ist, was ist mit den Eltern im Kindergarten? Da

 

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