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Landtag, 38. Sitzung vom 27.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 63

 

Und was weiters auch erfreulich ist, was wir dem Bericht entnehmen können, ich habe es vorgestern, glaube ich, schon angesprochen, ist auch die sehr, sehr intensive Beteiligung des Wiener Netzwerkes und da auch der Experten und Expertinnen der Kinder- und Jugendanwaltschaft an diesem bundesweiten Netzwerk und an der Erstellung dieser bundesweiten Strategie für Extremismusprävention.

 

Ich möchte noch den Themenbereich des Bildungssystems ansprechen, der volle Aufmerksamkeit verdient hat und wo wir in den letzten Tagen auch schon sehr viel darüber diskutiert haben und dem Bericht entnehmen können, dass einerseits eine sehr erfolgreiche Bildungsombudsstelle in der KJA verankert ist, die Ansprechpartnerin für SchülerInnen, aber auch für Eltern ist und sich da in Fällen von Diskriminierung einsetzt, aber auch von Abwertungen und von Gewalt. Was wir da dem Bericht auch entnehmen können, ist, dass genau das, was gerade eingefordert worden ist, sich da nämlich auch um die Betroffenen zu kümmern, genau auch dort passiert.

 

Die zweite Sache ist das Soforthilfetelefon für Lehrer und Lehrerinnen, wo vertraulich und bei Bedarf sehr rasch Hilfe geleistet wird, auch angesiedelt bei der KJA, eine sehr großartige Sache, weil dort natürlich auch die Experten und Expertinnen sind, die dann auch im Sinne der Kinderrechte gemeinsam mit den Lehrern und Lehrerinnen Lösungen entwickeln können, die genau die LehrerInnen unterstützen, aber auch im Sinne der Kinderrechte darauf schauen: Worum geht es eigentlich in dem Fall, worum geht es bei den Kindern? Und was da auch ganz klar herauskommt, was im Anschluss an diese ganze Debatte rund um Jugendgewalt ich auch noch einmal hervorstreichen möchte, ist, was mir sehr gut gefallen hat, dass es im Bericht auch noch einmal erwähnt ist, dass man gerade bei diesem Soforthilfetelefon in ganz vielen Fällen sehr schnell draufgekommen ist, dass es in dem konkreten Fall eigentlich um dahinterliegende Probleme geht, die vielleicht versteckt waren, die die Kinder und Jugendlichen betroffen haben und die man dann auch in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe auf einer anderen Seite angehen konnte.

 

Ich möchte auch noch einmal in der Debatte erwähnen, weil es wirklich ein weiterer Meilenstein ist, dass es nach langen und schweren Verhandlungen jetzt geschafft worden ist, das ist eh auch gestern schon erwähnt worden, darauf hinweisen, dass wir jetzt im gesamten Bildungssystem mit den mobilen interkulturellen Teams und den SchulsozialarbeiterInnen endlich zu einer Lösung mit dem Bund gekommen sind. Das ist wirklich ein Meilenstein nach einem großen Einschnitt, den es leider nach der Kürzung durch die Bundesregierung gab. Es ist sehr schön, dass, nachdem wir von Wiener Seite aus ganz lange schon die Hand ausgestreckt haben und auch gesagt haben, wir übernehmen einen Teil, wir da jetzt endlich zu einer Einigung gekommen sind und jetzt zusätzlich zu den Angeboten, die es in Wien schon gibt, zu den Schulkooperationsteams und anderen vielfältigen Angeboten noch mehr Unterstützungspersonal an den Schulen haben.

 

Zur Kollegin Schwarz, die auf zwei Punkte eingegangen ist, auf die ich mich auch beziehen möchte, wollte ich noch ganz kurz was sagen. Einerseits auf die Frage von Krisenpflegeeltern, ein Thema, das uns ja in der Stadt auch schon sehr lange begleitet, wo wir, glaube ich, alle in diesem Haus einerseits den großen Respekt teilen vor all den Personen, die Krisenpflegeeltern sind, die diese Aufgabe übernehmen, wir uns natürlich aber auch alle einig sind, dass es darum geht, zu mehr Krisenpflegeeltern zu kommen. Da darf ich auch alle auffordern, das auch bekannter zu machen und da gemeinsam gut zu informieren. Da haben wir ja auch in den letzten Jahren in der Stadt geschaut, dass wir die Krisenpflegeeltern noch mehr absichern können, diesen Job auch mehr attraktivieren können und da besser unterstützen können.

 

Zur Frage der Gesamtschule kann man nur an das anschließen, was ich eh schon davor gesagt habe, da geht es um die Debatte, darf sich eine Stelle wie die Kinder- und Jugendanwaltschaft politisch äußern. In diesem Fall reiht sie sich ja damit in ganz viele andere Expertinnen- und Expertenmeinungen ein, die in der Frage der Bildungssysteme sehr wohl die Gesamtschule als eines der besten Systeme hervorstreichen. Das spricht eigentlich nur für das System der Gesamtschule. Es geht nicht darum, so wie Sie das dargelegt haben, Frau Kollegin, dass es jetzt nicht darum gehen soll, Interessen von Kindern zu fördern. Das ist überhaupt nicht der Punkt. Interessen fördern, ist eine Sache, die immer passiert, nämlich nicht nur in der Schule, sondern eigentlich auch schon viel früher in unserer Stadt. Worum es geht, ist diese frühe Differenzierung, und das brauche ich jetzt auch nicht näher auszuführen, weil das wissen alle in diesem Haus. Diese frühe Differenzierung passiert nämlich nicht auf Grund einer Entscheidung der Kinder, sondern auf einer Entscheidung meistens der Eltern oder auch abhängig vom Einkommen der Eltern.

 

Ich möchte mich noch einmal bedanken, nicht nur bei Ihnen als Kinder- und JugendanwältInnen, sondern bitte auch bei allen Kollegen und Kolleginnen, die sehr herausragende Arbeit leisten, was immer dem Bericht zu entnehmen ist, und möchte aber auch noch am Ende, das sei mir erlaubt, ein paar persönliche Worte zu Monika Pinterits sagen. Ich habe sie schon vor meiner Zeit in diesem Haus kennen gelernt. Was mich von Anfang an total beeindruckt hat, war, in welcher Klarheit und Deutlichkeit sie immer Sachen auf den Punkt gebracht hat und auch bei schwierigen Themen immer das gemacht hat, was auch genau die Aufgabe ist, nämlich zu sagen, was ist, es klar aussprechen und es klar ansprechen bei Themen, die tabuisiert waren und zum Teil immer noch sind in der Gesellschaft. Wir haben es vorher auch schon gehört, es findet sich auch im Bericht wieder, die Frage von Missbrauch in Sportvereinen, aber auch bei Gewaltthemen, bei Gewalt an Kindern. Das sind alles Dinge, die immer angesprochen worden sind und wo Monika Pinterits immer, wenn es um Kinderrechte geht, einfach eine kompromisslose Kämpferin ist. Dafür gibt es größten Respekt. Und ich glaube, es ist auch gerade diese Streitbarkeit, die man ja auch oft in diesem Haus merkt,

 

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