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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 65

 

Kunst in Wien schaffen, die etwa in einem neu zu errichtenden Theaterlabor entstehen, in dem ohne Produktionsdruck gearbeitet und weiterentwickelt wird. Wir bekennen uns zum neuen Musikschaffen, zur Förderung der zeitgenössischen Musikensembles, zur Neuen elektronischen Musik sowie zur Freien Opernszene. Nicht zuletzt und infolgedessen soll auch das Theater an der Wien ganzjährig ein Haus des klassischen Musiktheaters werden, das auch der zeitgenössischen Oper Platz bieten kann.

 

Mit der Fertigstellung des Museumsquartiers verfügt Wien über einen Kulturkomplex, der in Vielfalt und Größe höchsten internationalen Maßstäben gerecht wird. Das Museumsquartier vervollständigt die bereits heute einzigartige kulturelle Infrastruktur Wiens. Entlang einer von der City bis in die Mitte des 7. Bezirks reichende Kulturmeile finden sich so wichtige kulturelle Anker wie das Jüdische Museum, die Hofburg, die Nationalbibliothek, das Kunst- und Naturhistorische Museum, das Museumsquartier, das Hofmobiliendepot. Innerhalb eines 800-Meter-Umkreises rund um das Museumsquartier zählt Wien 200 Kultureinrichtungen vom Bundesmuseum über zahlreiche Galerien bis zu Programmkinos. Neben den musealen Einrichtungen des Bundes soll im Museumsquartier genügend Platz für die lebendige, zeitgenössische und autonome Szene der Stadt - als "Biotop für Initiativen" - zur Verfügung stehen. Im Museumsquartier finden auch das neue Tanzhaus und das Tanzlabor ihre Heimstätte. Der Aufschwung zur international bedeutenden Tanzstadt soll durch eine verstärkte Förderung der Tanzszene und der erfolgreichen Tanzfestivals gewährleistet werden.

 

Wir wollen aber auch die Herausbildung einer Netzkultur in Österreich fördern und unterstützen dabei auch das dafür notwendige zivilgesellschaftliche Prinzip der Selbstorganisation. Ein Ziel, das Kultur- und Medieninitiativen in Zukunft noch stärker aneinander bindet. Und wir wollen die Neuen Medien zur Berichterstattung über zeitgenössische, kulturelle Entwicklungen ebenso unterstützen wie die interaktiven Medien für Kunst- und Kulturinformation.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe in knapper Zeit versucht, die Vielfältigkeit der Kommunalpolitik in dieser Stadt und unsere Aufgaben, die sich aus der technologischen Herausforderung, aber auch der Herausforderung durch die neue Einbindung in ein neues Europa ergeben, zu skizzieren. Ich möchte Sie einmal mehr zu einer Zusammenarbeit einladen, um die Herausforderungen, die Aufträge, die Probleme, die es da gibt, zu bewältigen.

 

Und ich möchte die Gelegenheit im besonderen Ausmaß nutzen, um Positives hervorzustreichen, nachdem wir heute schon Differenzierendes gehört haben.

 

Ich freue mich über eine Botschaft, die ich aus der Freiheitlichen Partei hörte, dass wir in Zukunft auch auf unsere Worte aufpassen sollen, um sohin eine neue Entwicklung in der Zusammenarbeit einzuleiten. Ich begrüße dies ausdrücklich und werde das meine dazu tun, dass es zu einer Änderung auch dieser Form der Auseinandersetzung und mehr zu einer Zusammensetzung kommt. Und ich biete ausdrücklich auch der Freiheitlichen Partei die Zusammenarbeit in Sachfragen und konkreten Punkten in diesem Haus an.

 

Ich freue mich darüber, dass die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und der Wiener Wirtschaft auch unter den neuen politischen Bedingungen ihre große Zukunftshoffnung hat. Ich habe versucht darzustellen, welch großartige Leistungen erbracht wurden, gerade im Zusammenhang mit der Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Wien, mit der Stadtaußenwirtschaftspolitik und seine unmittelbaren Auswirkungen etwa auch auf Betriebsgründungen in der Stadt selbst. Und ich möchte diese Zusammenarbeit nicht missen und hoffe sehr, dass diese Zusammenarbeit auch ihren politischen Niederschlag hier im Haus im Hinblick auf die Kooperation mit der Österreichischen Volkspartei findet.

 

Und ich bin froh darüber und bekenne mich ausdrücklich auch dazu, dass die Zusammenarbeit zwischen den Wiener Sozialdemokraten und den GRÜNEN eine neue Qualität gewonnen hat und eine neue Qualität gewinnen wird. Es geht nicht um die Frage, dass man flächendeckend Zusammenarbeit vereinbart, sondern dass man dies auch anhand konkreter Beispiele umsetzt und beweisen möchte. Und ich freue mich daher auch auf diese konkrete Zusammenarbeit und ich erkläre dezidiert, dass ich mich auch verpflichte, die gemeinsam vereinbarten Projekte einer entsprechenden Umsetzung zuzuführen.

 

Ich denke, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass ich damit auch den sehr bewussten Versuch gesetzt habe, Gemeinsames hervorzustreichen, Zusammenarbeit hervorzustreichen, so wie die Sozialdemokratische Partei heute auch ein Zeichen gesetzt hat, dass diese Zusammenarbeit ihr wichtig ist. Und ich will versuchen, dies auch in Zukunft zu tun.

 

Ich bin lange genug im Haus, um zu wissen, dass nichts in diesem Haus friktionsfrei abgehen kann. Ich bin lange genug hier im Haus, um vieles auch an Debatten, an Auseinandersetzungen erlebt zu haben, aber ich denke, dass es vernünftig, richtig und wichtig ist, dass, wenn es um die Interessen der Wienerinnen und Wiener geht, wenn es um das Nutzen von Chancen für die Wienerinnen und Wiener geht, wenn es um die Entwicklung und die positive Zukunftsentwicklung dieser unserer Heimatstadt Wien geht, wir dann auch zusammenarbeiten und zusammenhalten sollten. Dies biete ich für die kommende Legislaturperiode an. - Ich danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner: Ich danke dem Herrn Bürgermeister für seine Erklärung.

 

Herr GR Christian Oxonitsch hat den Antrag gestellt, über die Erklärung des Bürgermeisters die Debatte zu eröffnen. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist einstimmig der

 

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