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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 49 von 65

 

Die Humanisierung der Medizin ist uns ein wichtiges Anliegen, aber auch - was ich heute schon erwähnt habe - die Qualitätssicherung in der Medizin und zum Beispiel auch die Möglichkeit für Familienangehörige, in Spitälern und Pflegeheimen bei sterbenden Angehörigen zu verbleiben, um die Intimsphäre zu wahren.

 

Ich und meine Fraktion unterstützen die weitere Umsetzung des Frauengesundheitsprogramms. Hier haben wir große Erfolge zu verzeichnen. Allein die Brustkrebskampagne, die voriges Jahr gestartet wurde, zeigt uns, wie wichtig es hier auch ist, die Bevölkerung aufzuklären und sie auf die möglichen Gefahren von Krebs hinzuweisen. Aber auch unsere Männergesundheitstage und das Kindergesundheitsprogramm wurden sehr, sehr gut angenommen.

 

Ein Punkt ist mir noch ganz besonders wichtig, und das ist die Intensivierung der Aufklärungskampagne für Mädchen und Burschen zum Thema "Verhütung", damit es nicht zu solchen Vorfällen kommt, wie sie erst kürzlich passiert sind, dass Kinder weggeworfen werden. Die Stadt Wien hat darauf sofort mit dem Babynest reagiert, aber wir sind auch sehr daran interessiert, Maßnahmen zur Schaffung der gesetzlichen Möglichkeiten für die anonyme Schwangerschaft und Geburt zu setzen.

 

Meine Damen und Herren! Diese Stadt, wenn sie Zukunft haben soll, braucht eine Lobby für junge Menschen. Deshalb sitzen auch in den Bänken der SP-Fraktion viele junge Wienerinnen und Wiener, die sich für Mitbestimmung, zum Beispiel Probewahlen an den Schulen ab der 9. Schulstufe, politische Bildung ab der 5. Schulstufe und Direktwahl der Landesschülervertretung, einsetzen. Natürlich ist das Wahlrecht ab 16 auch weiterhin in unserem Wahlprogramm und auch vor der Verwirklichung. Alle diese jungen Menschen, die hier sitzen, stehen aber auch für eine Modernisierung der Bildung und für eine Verbesserung der Ausbildung. (Beifall bei der SPÖ.) 

 

Ich wünsche vor allem den neu eingezogenen jungen Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg hier im Gemeinderat und ich denke, sie werden sich hier sehr bald zu all diesen Themen äußern und uns ihre Vorschläge unterbreiten. Auch das verstehe ich unter Partizipation.

 

Wenn Sie heute die Zeitungen aufschlagen, so sehen Sie überall Berichte, dass der Wirtschaft in den nächsten Jahren qualifizierte MitarbeiterInnen fehlen werden. Auf der anderen Seite - und das lesen Sie nicht in der Zeitung - sind sich alle Experten darüber einig, dass im Herbst in Wien wahrscheinlich wieder 700 bis 800 Jugendliche keinen Lehrplatz finden werden. In dieser Situation wäre es das Logischste, diese Jugendlichen zu qualifizieren und sogar noch besser auszubilden, da es meist benachteiligte Jugendliche sind, sei es von der Herkunft her oder wegen eines nicht so guten Zeugnisses. Diese Jugendlichen sind leistungswillig und lernbereit. Die Wirtschaft bietet ihnen keine Chance. Hier hat sich das Modell der Stiftung bestens bewährt, wie eine Studie beweist. Gerade dieses Modell aber wird von der Regierung gestrichen, obwohl es die Jugendlichen, die es etwas schwerer haben, dringend benötigen und wir mit diesem Modell gerade diese Jugendlichen für die Zukunft qualifizieren können.

 

Ich darf noch einen Punkt erwähnen, der mir besonders wichtig ist, da ich auch in einer Volkshochschule tätig bin, und das ist die Erwachsenenbildung. Sie ist für mich ein Meilenstein für die Bildungspolitik der Stadt. Ich darf nur ein erfolgreiches Projekt des Verbandes Wiener Volksbildung erwähnen und das ist das Projekt "University meets public", das super gut angelaufen ist und ich gratuliere dem Kollegen LUDWIG dazu, dass er das so toll hingekriegt hat! (Beifall bei der SPÖ.) 

 

Aber nicht nur das, sondern das, was in vielen Volkshochschulen auf allen Ebenen stattfindet, ist ein Bildungsprogramm des zweiten Bildungsweges, von der Alphabetisierung bis zum Hochschulzugang, und wir können sehr, sehr stolz darauf sein. Immerhin hat die Stadt Wien hier für diese Programme 300 Millionen S bezahlt.

 

Zum letzten vielleicht noch das Thema "Behinderte Menschen in Wien". Hier sind wir dabei, bewährte Projekte weiterzuführen, wie die ARGE Wohnplätze, die Frühförderung und die Initiative Arbeit. In unserem Programm steht, dass behinderten Menschen in Wien im Bildungsbereich, in der Arbeitswelt, im öffentlichen Raum, beim Zugang zur Kultur oder in der sozialen Absicherung gleiche Chancen, also ein barrierefreier Zugang geboten werden muss und ich hoffe, dass wir hier auf sehr breiter Basis in diesem Gemeinderat an diesem Ziel weiterarbeiten können.

 

Ich möchte noch einmal die ältere Generation in dieser Stadt erwähnen, da ich ja auch schon in Richtung ältere Generation unterwegs bin. Aktiv bleiben bis ins Alter, ist das, was sich ältere Menschen wünschen. Aber diese Lebensphase muss auch gut abgesichert sein. Deshalb legen wir auch größten Wert auf die Sicherheit der Pensionen. Wien soll eine Stadt bleiben, in der die Menschen nach dem aktiven Erwerbsleben in Sicherheit und Geborgenheit ihren Lebensabend verbringen sowie gesund bis ins hohe Alter leben können. Wien unterstützt (Beifall bei der SPÖ.) die Bemühungen für eine eigenständige Alterssicherung für Frauen als grundlegende Voraussetzung für einen gesicherten Lebensabend. Deshalb ist es auch wichtig, dass Frauen einen Beruf haben und diesen auch ausüben können, sodass sie sich Pensionsansprüche erwerben können. Seniorenzentren "neu" werden sicher in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt. Hier können Menschen ihre Erfahrung einbringen, sie sind eingebunden und können auch das, was sie im öffentlichen Raum brauchen, mitplanen. Sie sind eingebunden in die Zukunftsgestaltung der Stadt und es ist ganz wichtig, dass wir auch auf die Erfahrung unserer älteren Mitbürger zählen können. Zu den älteren ZuwanderInnen in dieser Stadt: Hier gibt

 

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